Frau sitzt mit Maske und Handy im Zug

Aktuelle Corona-Bestimmungen auf Ihrer Reise mit der MRB

In den letzten zwei Jahren gab es eine Vielzahl verschiedener Hygiene- und Schutzmaßnahmen, um das Corona-Virus einzudämmen. Auch das Reisen mit dem Zug hat sich durch die neue Situation verändert. So häufig wie die Schutzmaßnahmen schon angepasst und verändert wurden, ist es nicht immer einfach, einen Überblick zu behalten. Wir geben Ihnen einen Überblick über die aktuellen Corona-Bestimmungen auf Ihrer Reise mit der MRB.

Welche Regeln gelten im Nahverkehr?

Bei den aktuellen Corona-Bestimmungen im Nahverkehr gilt: Jedes Bundesland hat eigene Regeln. Deshalb ist es bei Reisen in der Region ratsam, sich beim Service-Personal vor Ort zu informieren. Wenden Sie sich hier an das Personal eines DB-Reisezentrums oder Service-Points. Natürlich hilft Ihnen auch das Zugpersonal direkt am Gleis bei Fragen zu den aktuellen Corona-Regelungen weiter.

Einen Überblick zu den Regelungen im Nahverkehr in Ihrem Bundesland erhalten Sie online auf den entsprechenden Websites der einzelnen Bundesländer oder der Bundesregierung.

Welche Regeln gelten im Fernverkehr?

Auch im Fernverkehr unterscheiden sich die aktuellen Corona-Bestimmungen je nach Bundesland. Bei einer Reise über Bundesländergrenzen hinweg ist es daher ebenfalls ratsam, sich vorab auf den Websites der Bundesländer über die jeweils geltenden Bestimmungen zu informieren.

Wie sicher ist Zugfahren während der Pandemie?

Der öffentliche Verkehr ist sicherer, als die meisten Menschen vielleicht denken würden – das zeigen sogar wissenschaftliche Studien. Eine Studie der Medizinischen Universität Wien konnte belegen, dass das Covid-19-Infektionsrisiko im öffentlichen Verkehr nicht höher ist, als in anderen Bereichen des öffentlichen Lebens.

Für Reisende bedeutet das Entwarnung: bei Einhaltung der Hygiene-Schutzmaßnahmen und einem rücksichtsvollen Miteinander ist Zugfahren auch zu Zeiten der Corona-Pandemie eine sichere Möglichkeit zu reisen.

Wo kann ich mich informieren?

Bei Fragen rund um das Thema Corona und die aktuellen Bestimmungen gibt es verschiedene Anlaufstellen. Sie haben die Möglichkeit, sich online über die aktuellen Bestimmungen zu informieren. Besuchen Sie hierfür die Informations-Website der Deutschen Bahn für einen allgemeinen Überblick, insbesondere bei Reisen im Fernverkehr. Wenn Sie regional reisen, bieten die Informations-Websites der regionalen Verkehrsverbände oder der Bundesländer eine gute Übersicht.

Selbstverständlich haben Sie auch die Möglichkeit, sich direkt vor Ort beim Service-Personal an Ihrem Bahnhof über die aktuellen Corona-Regelungen zu informieren.

Wie geht es in Zukunft weiter?

Maske, Sicherheitsabstand und Co. – Die Corona-Pandemie ist seit fast drei Jahren ein Teil unseres Lebens. Viele Reisende stellen sich nach dieser langen Zeit die Frage, wie es in Zukunft mit den Corona-Schutzmaßnahmen bei Reisen mit dem Zug weitergeht.

In Bayern gilt seit dem 09. Dezember 2022 keine Maskenpflicht mehr in Bussen und Bahnen des Nahverkehrs, das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes bleibt hier nur noch eine Empfehlung. Bayern ist damit bisher das einzige Bundesland, dass diesen Schritt geht.

Auch im Jahr 2023 wird es neue Regelungen geben, und nach Bayern könnten auch andere Bundesländer die Maßnahmen reduzieren. Die genauen Entwicklungen sind jedoch schwer voraussehbar, weshalb es für Reisende auch in Zukunft wichtig sein wird, sich vor einer Zugreise ausführlich über die aktuelle Lage zu informieren.

 

Foto von Deutsche Bahn AG / Oliver Lang

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Verschneiter Bahnsteig

Sicher Zugfahren im Winter

Minusgrade, Schneechaos und Eisglätte: Der Winter bringt einige Herausforderungen mit sich. Besonders auf Reisen können die winterlichen Wetterbedingungen zu Schwierigkeiten führen. Damit Sie Ihre Reise trotzdem bequem und sicher antreten können, haben wir Ihnen eine Übersicht mit den wichtigsten Tipps für die winterliche Zugfahrt zusammengestellt.

 

Wie wird im Winter für die Sicherheit der Fahrgäste gesorgt?

Zur Winterzeit werden Züge, Schienen und Stromleitungen besonders sorgsam unter die Lupe genommen. Regelmäßige Inspektionen garantieren, dass die Prozesse im Zugbetrieb trotz eisiger Temperaturen einwandfrei funktionieren. Außerdem werden die Züge zusätzlich winterfest gemacht, indem beispielsweise Türgummis installiert oder die Kupplungen und Stromabnehmer eingefettet werden. Die Schienen werden mit Frostschutzmittel eingesprüht, wodurch eine sicherheitsgefährdende Vereisung verhindert wird.

Neben den Fahrzeugen und den Schienen werden auch die Strecken, auf denen die Züge fahren, kontrolliert. Bäume und Äste werden zurechtgeschnitten, damit sie sich bei starkem Schneefall nicht über die Schienen oder die Oberleitungen beugen. Das Personal bekommt eine besondere Schulung und lernt, wie es bei winterlichen Wetterverhältnissen am besten für Sicherheit sorgen kann. Für den Ernstfall werden Einsatzpläne erstellt: So ist zu jedem Zeitpunkt klar, wer zur Stelle ist und mit Schneeschleudern und -pflügen dem Schnee entgegenwirken kann.

 

Wie kann ich zusätzlich für Sicherheit sorgen?

Zusätzlich zu den Sicherheitsvorkehrungen durch das Bahnpersonal können auch Sie als Fahrgast ein paar Dinge zu beachten, um Ihre Reise möglichst sicher zu gestalten. Das fängt schon bei Ihrer Anreise zum Bahnhof an: Seien Sie vorsichtig und planen Sie lieber etwas mehr Zeit ein. Mit dem lokalen ÖPNV kommen Sie sicher an Ihr Ziel, da auch hier viel Wert auf die Sicherheit der Fahrgäste gelegt wird. Rutschfestes Schuhwerk sorgt außerdem dafür, dass Sie bei Schnee und Glatteis beim Ein- und Ausstieg nicht ausrutschen. Für noch mehr Sicherheit können Sie Freunde oder Familie bitten, Sie zum Bahnhof zu begleiten.

Auch im weiteren Verlauf Ihrer Reise mit dem Zug empfiehlt es sich, bei winterlichen Verhältnissen etwas mehr Zeit einzuplanen als sonst. Durch die oft unvorhersehbaren Wetteränderungen kann es zu Zugverspätungen oder Ausfällen kommen. Grund dafür ist die sorgfältige Absicherung der Strecken bei Schnee und Eis. Bei Fragen zu Fahrplanänderungen und Ausfällen helfen Ihnen die Mitarbeiter des Kunden-Service des entsprechenden Bahn-Unternehmens gerne weiter. Auch online können Sie sich vorab über aktuelle Verkehrsmeldungen für den Bahnverkehr informieren.

 

Wo kann ich mich informieren?

Sie haben verschiedene Möglichkeiten, um sich bei der Reiseplanung oder bei Fragen zum Reiseablauf zu informieren. Es gibt eine Vielzahl praktischer Apps, die Sie in verschiedenen Situationen mit Informationen versorgen und unterstützen.

Wenn Sie vor Ort am Bahnhof Hilfe brauchen, eine Frage zu den Sicherheitsvorkehrungen oder dem Fahrplan haben, steht Ihnen das Personal des DB-Reisezentrums oder des DB-Service-Points zur Seite. Auch der Kunden-Service des entsprechenden Bahn-Unternehmens hilft Ihnen bei Fragen weiter. Wenn es vor Ort kein Reisezentrum gibt, kann Ihnen natürlich auch das Zugpersonal am Gleis Auskunft zu Fahrplänen, Verspätungen und Sicherheitsvorkehrungen geben.

Tipp: Bei der Planung Ihrer Reise ist es oft nicht möglich, die Wetterbedingungen zum Reisezeitpunkt einzuschätzen. Bei wetterbedingten Verspätungen oder Ausfällen gelten bestimmte Fahrgastrechte, weshalb Sie mit Ihrem Ticket oft auf alternative Verbindungen ausweichen können. Nähere Informationen hierzu finden Sie auf fahrgastrechte.info.

Titelbild von YeoulShin/Unsplash

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rote Leuchtspuren eines vorbeifahrenden Zuges und Schienen

Batterieelektrische Züge: Volle Fahrt in die Zukunft

Der batterieelektrische Antrieb ist in der Autowelt schon ein voller Erfolg. Jetzt soll die Technik auch ihren Teil zu einem klimafreundlichen Bahnbetrieb beitragen. So können endlich sollen auch Langstreckenreisen mit batterie-elektrifizierten Zügen realisiert werden. Ein Batterietriebwagen oder auch Battery-electric multiple unit (BEMU) erhält seine Antriebsenergie aus Akkumulatoren, welche Elektromotoren antreiben. Batterie-Hybrid-Züge werden also vom Strom einer Batterie angetrieben. Diese wird auf Streckenabschnitten mit Oberleitung wieder aufgeladen. Doch welche Vorteile haben batterieelektrische Züge nun gegenüber Dieselantrieben?

Vorteile batterieelektrischer Züge

Die Umstellung auf batterieelektrische-Antriebe als Alternative zu Dieselzügen bietet viele Vorteile. Der batterieelektrische Betrieb der Eisenbahn und des Schienenpersonennahverkehrs tragen nämlich einen entscheidenden Teil zum Klimaschutz bei: Durch die Nutzung regenerativ erzeugten Stroms werden Klima und Umwelt geschont.

Im Gegensatz zu Dieselmotoren werden durch elektrische Triebzüge deutlich weniger Emissionen verursacht. Da sich aus wirtschaftlichen und technischen Gründen nicht alle Bahnstrecken mit Oberleitungen ausstatten lassen, sind batterieelektrische Fahrzeuge eine klimafreundliche Alternative zu Dieselantrieben. Diese eignen sich insbesondere auf nicht- und teilelektrifizierten Strecken.

In einer Studie zu Alternativen zum Dieselantrieb des Verkehrsministeriums Baden-Württemberg haben sich Batterie-Hybrid-Züge auch gegen Wasserstoff-Hybrid-Züge durchgesetzt. Diese werden vom Strom einer Brennstoffzelle angetrieben, welche den Strom aus Sauerstoff und Wasserstoff erzeugt. Für den Betrieb dieser Züge müssten erst entsprechende Produktionsstandorte für grünen Wasserstoff und eine Tankstelleninfrastruktur errichtet werden.

Weitere Vergleiche zu elektrischen und alternativen Antrieben finden Sie hier.

 

Fortschritt in Deutschland

Ein nachhaltiger Schienenverkehr ist auf dem Vormarsch, das zeigt sich im ganzen Land. Das Niederrhein-Münsterland-Netz will statt des Dieselbetriebs künftig lokal emissionsfreie Triebzüge nutzen. Die Umstellung soll im Jahr 2025 erfolgen und beinhaltet die Beschaffung von 63 Batterietriebwägen. Das spanischen Unternehmens CAF (Construcciones y Auxiliar de Ferrocarriles, S.A.) nimmt sich der Produktion, der Lieferung und der Instandhaltung der batterieelektrischen Züge an.

Auch das Land Baden-Württemberg möchte in Zukunft keine dieselbetriebenen Fahrzeuge mehr beschaffen. Die Landesanstalt Schienenfahrzeuge (SFBW) hat deshalb über Siemens Mobility 20 emissionsfreie Nahverkehrszüge bestellt. Eingesetzt werden sollen die batterieelektrischen Züge im Ortenau-Netz. Die zweiteiligen elektrischen Triebzüge sind mit jeweils 120 Sitzplätzen ausgestatten und können mit ihrem Batteriehybridantrieb sowohl auf Strecken mit und ohne Oberleitung fahren. Bis Dezember 2023 soll die Auslieferung der Züge erfolgen. Für die Instandhaltung der neuen Züge wird das Unternehmen Siemens Mobility voraussichtlich knapp 30 Jahre lang sorgen.

Pünktlich zum Fahrplanwechsel im Dezember 2023 ist die Elektrifizierung und der zweigleisige Ausbau der Zugstrecke Chemnitz – Leipzig (RE 6) geplant. Elf batterieelektrische Coradia Continental (Dreiteiler) des Fahrzeugherstellers „Alstom Transport Deutschland GmbH“ werden dem beauftragen Eisenbahnunternehmen dafür durch den Zweckverband Verkehrsverbund Mittelsachsen bereitgestellt. Alstom übernimmt die Instandhaltung der Fahrzeuge im Eisenbahnbetriebshof am Chemnitzer Hauptbahnhof.

Es zeigt sich, dass batterieelektrische Züge einen klimafreundlichen Personenverkehr ermöglichen. Auf nicht elektrifizierten Strecken bieten sie im Sinne der Nachhaltigkeit eine gute Alternative zu Dieseltriebzügen an. In den kommenden Jahren sind also einige interessante Veränderungen auf unseren Schienen zu beobachten – wir sind gespannt. Wie stehen Sie zur Umstellung auf batterieelektrische Züge?

 

Titelbild von Deutsche Bahn AG / Max Lautenschläger

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Streik im Bahnverkehr: Welche Rechte haben Fahrgäste?

Bei Streiks, Verspätungen und verpassten Anschlüssen gibt es im Bahnverkehr bestimmte Rechte, die Ihnen als Fahrgast zustehen. Wir geben Ihnen eine Übersicht zu den wichtigsten Regelungen.

Streik im Bahnverkehr – Welche Rechte haben Fahrgäste?

 Wenn Sie regelmäßig mit der Bahn unterwegs sind, haben Sie womöglich schon einmal die Auswirkungen eines Streiks erlebt. Züge verspäten sich und fallen aus, möglicherweise verpassen Sie dadurch sogar Ihren Anschluss. In solchen Situationen haben Fahrgäste besondere Rechte.

Wo kann ich mich über anstehende Streiks informieren?

 Streiks werden oft schon im Voraus angekündigt. Diese Informationen können Sie auf den Websites oder Apps der jeweiligen Bahngesellschaft einsehen. Dort erfahren Sie meistens auch, welche Verbindungen genau betroffen sind und auf welche Alternativen Sie ausweichen können. Ansonsten können Sie sich natürlich auch vor Ort an Ihrem Bahnhof beim Servicepersonal über anstehende Streiks und mögliche Fahrplanänderungen informieren.

Unterwegs während eines Streiks: Darauf sollten Sie achten

Wenn Sie zum Zeitpunkt eines Bahnstreiks als Fahrgast unterwegs sind und bereits ein Ticket gebucht haben, sollten Sie für die Geltendmachung Ihrer Ansprüche, darauf achten, Ihre Original-Fahrkarte aufzubewahren. Diese muss gegebenenfalls beim Antrag mit eingereicht werden.

Eine Entschädigung einfordern

Bei Verspätungen und Zugausfällen haben Sie die Möglichkeit, eine Entschädigung einzufordern. Hierbei werden Teile des ursprünglichen Fahrpreises erstattet. Bei einer Verspätung von 60 bis 119 Minuten erhalten Sie eine Erstattung in Höhe von 25 Prozent, bei einer Verspätung von 120 Minuten oder höher erhalten Sie eine Erstattung in Höhe von 50 Prozent des ursprünglichen Fahrpreises. Das wird durch die EU-Fahrgastverordnung VO (EG) Nr. 1371/2007 geregelt.

Handelt es sich bei Ihrer Fahrt um eine Reisekette aus mehreren Zügen verschiedener Eisenbahnunternehmen, beantragen Sie die Verspätung immer bei dem Eisenbahnunternehmen, dessen Zug ausgefallen ist oder verspätet war. Eine Übersicht der Eisenbahnunternehmen finden Sie unter www.fahrgastrechte.info.

Die Reklamation erfolgt bei den meisten Bahngesellschaften über ein Fahrgastrechte-Formular, welches Sie ebenfalls von einem Zugbegleiter, in einer Service-Stelle vor Ort oder online auf der Seite des jeweiligen Eisenbahnunternehmens erhalten.

Für Verspätungen in Zügen der MRB können Sie Ihre Fahrgastrechte zum Beispiel wie folgt geltend machen:

  • Bei der Transdev Service GmbH, Passage 3-5, 17034 Neubrandenburg, wenn die Verspätung von der Transdev Regio Ost oder Transdev Mitteldeutschland GmbH zu verantworten ist. Bitte schicken Sie das vollständig ausgefüllte Fahrgastrechte-Formular sowie die Originalbelege/Nachweise ein.
  • Beim Servicecenter Fahrgastrechte, wenn die Verspätung nicht von der Transdev Regio Ost oder Transdev Mitteldeutschland GmbH zu verantworten ist. Für die Erstattung erforderlicher Kosten reichen Sie bitte zusammen mit dem Fahrgastrechte-Formular die Originalbelege beim Servicecenter Fahrgastrechte, 60647 Frankfurt am Main ein.

Viele Zugunternehmen bieten Ihnen dabei ein Online-Formular wie beispielsweise dieses von der MRB. Auch von Ihrem Zugbegleiter können Sie sich ein entsprechendes Formular aushändigen lassen und postalisch oder an einem Serviceschalter des jeweiligen Unternehmens einreichen.

Was passiert, wenn ich mein Reiseziel aufgrund des Streiks am gewählten Tag nicht erreichen kann?

Sie müssen aufgrund einer Zugverspätung, eines Zugausfalls oder einem verpassten Anschlusszug auf ein anderes Verkehrsmittel zum Erreichen Ihres Reiseziels zurückgreifen oder vor Ort übernachten? Dann besteht in bestimmten Fällen die Möglichkeit, die Kosten für Ihre Weiterreise von der Bahngesellschaft teilweise oder ganz erstattet zu bekommen.

Da es bei der Erstattung von Kosten für alternative Verkehrsmittel oder Übernachtungen viele spezielle Regelungen gibt, sollten Sie sich unbedingt vorab an das Zugpersonal oder eine Service-Stelle vor Ort wenden. Wenn eine Kontaktaufnahme nicht möglich ist, informieren Sie sich am besten auf der Website der jeweiligen Bahngesellschaft über die genauen Regelungen.

Ausblick: Ab dem 7. Juni 2023 gilt eine neue Fahrgastrechteverordnung. Darin werden die Rechte aller Bahnreisenden, insbesondere aber von Menschen mit Behinderungen oder eingeschränkter Mobilität gestärkt.

 

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Weibliche Schaffnerin kontrolliert die Fahrkarte eines weiblichen Fahrgasts

Zugfahren ohne gültiges Ticket: Das sollten Sie wissen!

Monatskarte vergessen, Ticket verloren oder falschen Tarif erwischt: Es gibt viele Möglichkeiten, plötzlich als „Schwarzfahrer“ zu gelten. Das Ergebnis ist meist das Gleiche: Denn wenn Sie ohne gültiges Ticket Zug fahren, haben Sie im wahrsten Sinne des Wortes schlechte Karten. Auch Diskutieren hilft da wenig: In der Regel müssen Sie dann 60 Euro Strafe zahlen und zusätzlich noch den fehlenden Fahrschein für die zu fahrende Strecke – auch wenn es Ausnahmen gibt. Wie Sie das „Knöllchen“ im Zug vermeiden und was Sie darüber wissen sollten, erfahren Sie im folgenden Artikel.

Was ist „Schwarzfahren“ genau?

Das Fahren ohne gültiges Ticket ist in Deutschland alles andere als ein Kavaliersdelikt. Rechtlich wird es als ein „Erschleichen von Leistungen“ angesehen. Damit gilt es nicht als Ordnungswidrigkeit, sondern als Straftat. Im Extremfall können Sie dafür sogar ins Gefängnis kommen. Das ist aber eher selten der Fall.

Normalerweise verlangen Verkehrsunternehmen von Ticket-Sündern stattdessen eine Geldstrafe, die in der Regel 60 Euro beträgt – ergänzt um den Fahrscheinpreis. Die Mitteldeutsche Regiobahn und viele ÖPNV-Unternehmen sprechen vom „erhöhten Beförderungsentgelt“ (EBE). Die Deutsche Bahn nennt es „Fahrpreisnacherhebung“. Eines ist bei allen gleich: Es kommt nicht darauf an, warum Sie ohne gültiges Ticket unterwegs sind.

Was sind die häufigsten Stolperfallen beim „Schwarzfahren“?

Bei der Frage, ob die Fahrkarte im Moment der Kontrolle gültig ist, liegt der Teufel oft im Detail:

  • So müssen einfache Tickets oft entwertet werden – bereits auf dem Bahnsteig oder teilweise im Zug. Wer das vergisst, fährt schwarz. Gleiches gilt, wenn Sie es verlieren oder kurzzeitig verlegen. Finden Sie ein Einzel- oder Mehrfachticket für einfache Fahrten erst nach der Kontrolle wieder, lässt sich das Bußgeld nicht mehr abwenden.
  • Aber auch das Vergessen von Abo-, Monatskarte & Co schützt nicht vorm Schwarzfahren – auch wenn sich die Strafe hier nachträglich verringern lässt. Personengebundene Fahrscheine müssen mitunter eigenhändig vor Fahrtantritt mit bestimmten Informationen ausgefüllt werden, um sie nicht weitergeben zu können. Fehlen die Angaben, gilt das Ticket als ungültig.
  • In einigen Verkehrsverbünden oder auf bestimmten Streckenabschnitten benötigt man zusätzlich noch Tickets für Fahrrad, Hund & Co.

Was ist, wenn ich meine Monatskarte vergessen habe?

Bei bestimmten Ticketarten, wie z. B. der persönlichen Monatskarte, können Sie das erhöhte Beförderungsentgelt verringern, wenn Sie Ihren Fahrschein nachträglich beim Verkehrsunternehmen vorlegen. Beachten Sie dabei unbedingt die zeitlichen Fristen, die die ABB des Verkehrsunternehmens vorsehen. Meist sind das nur 7 bis 14 Tage. Wichtig dabei: der Kontrolltag zählt mit.

Was passiert, wenn ich ohne gültiges Ticket erwischt werde?

Zunächst nimmt der Zugbegleiter oder Kontrolleur Ihre Personalien auf. Dafür darf er nach Ihrem Ausweis fragen. Zwar sind Sie prinzipiell nicht verpflichtet, Ihren „Perso“ jederzeit bei sich zu haben, aber viele Verkehrsunternehmen schreiben in ihren ABB fest, dass Sie sich nach Aufforderung ausweisen müssen. Kommen Sie dem nicht nach, holt der Zugbegleiter die Bundespolizei zur Feststellung der Personalien dazu. Und das kann mitunter dauern.

Hat der Zugbegleiter alle Daten aufgenommen, können Sie die Geldstrafe sofort bezahlen oder sich den Bescheid per Post zustellen lassen. Ob und wie Sie danach weiterfahren können, regelt jedes Verkehrsunternehmen individuell. Bei der Mitteldeutschen Regiobahn zum Beispiel gilt der Bescheid als Fahrkarte, bis Sie den Zug verlassen. Üblich ist es aber auch, dass Ihnen der geltende Fahrpreis für die Weiterfahrt bis zu Ihrem Zielort zusätzlich in Rechnung gestellt wird, wie zum Beispiel bei der Deutschen Bahn.

Was ist, wenn der Fahrkartenautomat kaputt ist?

Das kann schon mal passieren. Es sollte Sie jedoch prinzipiell nicht vom Zugfahren abhalten. Der Zugbegleiter kann den Defekt natürlich schlecht nachprüfen. An einem Strafbescheid werden Sie daher zunächst nicht vorbeikommen.

Sie sollten dann jedoch beim Verkehrsunternehmen schriftlich Widerspruch einlegen. Günstig ist, wenn Sie den Ausfall dokumentieren können. Mit Automaten-Nummer, Orts- und Zeitangabe haben Sie gute Chancen, dass Sie nur den Fahrpreis zahlen müssen. Ist Vandalismus im Spiel, ist auch ein Foto nicht vom Nachteil. Halten Sie auch hier die Fristen ein.

Doch Vorsicht: Nimmt der Automat bestimmte Scheine nicht an oder gibt kein Wechselgeld heraus, gilt er nicht als defekt. Und gibt es in der unmittelbaren Umgebung weitere Verkaufsstellen oder Servicecenter, sind Sie verpflichtet, diese zu nutzen, wie die Verbraucherzentrale darauf hinweist.

Manche Verkehrsunternehmen sind bei kaputten Fahrautomaten auch kulant, wenn Sie vor der Kontrolle aktiv auf einen Zugbegleiter zugehen und ihn um eine Fahrkarte bitten.

Unser Tipp: Verwenden Sie am besten digitale Tickets, die viele Verkehrsunternehmen und -verbände in ihren Apps anbieten. Das macht Sie unabhängig von den Fahrkartenautomaten. Sie sollten jedoch auch hier sicherstellen, dass Sie vor Fahrtantritt über ein gültiges E-Ticket verfügen. Denn eine fehlende Internetverbindung schützt Sie nicht vorm Schwarzfahren.

Bitte beachten Sie, dass dieser Artikel keine professionelle Rechtsberatung zum Thema „Zugfahren ohne gültiges Ticket“ ist. Alle Informationen sind nach bestem Wissen und Gewissen recherchiert, jedoch übernehmen wir keine Gewähr zu Aktualität und Korrektheit der Angaben. Sollten Sie rechtliche Schritte gegen ein Verkehrsunternehmen erwägen, suchen Sie vorher unbedingt einen Rechtanwalt oder eine andere Rechtsberatung auf.

Verweis: Strafgesetzbuch § 265a sowie Eisenbahnverkehrsordnung § 5.

 

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Fahrpläne und vergrößerende Sehhilfe

Sicherer Zugfahren mit Brille, Lupe & Co

Der Fahrplan verschwimmt, die Anzeigetafel ist von schwarzen Flecken verdeckt, die einzelnen Stufen im Zugabteil sind kaum noch voneinander zu unterscheiden: Wenn das Sehen im Alter oder durch Krankheit eingeschränkt wird, kann das Zugfahren schnell gefährlich werden. Lupen, Filterbrillen & Co helfen Betroffenen, dennoch sicher ans Reiseziel zu kommen.

Das Sehvermögen des Menschen nimmt ab dem 40. Lebensjahr ganz natürlich ab. Meist merken wir es aber erst dann, wenn das Lesen von Kleingedrucktem zur Herausforderung wird. Neben Altersweitsichtigkeit bereiten aber auch erhöhte Blendempfindlichkeit, abnehmendes Kontrastsehen und Augenkrankheiten vielen Menschen starke Probleme beim Sehen. In all diesen Fällen können verschiedene Lupen, Filterbrillen und weitere vergrößernde Sehhilfen Abhilfe schaffen.

Praktische Klassiker: Hand- und Reiselupen

Wer „Lupen“ hört, denkt oft schnell an die klassischen Modelle aus Omas Schreibtischschublade – oder vielleicht auch an den Meisterdetektiv aus der Bakerstreet. Doch Hand-, Reise- und Leuchtlupen können sich beim Zugfahren als äußerst praktisch erweisen. Vor allem beim Lesen von Fahrplänen, Infomaterial und Tickets.

Zugegeben: Vielen Menschen hilft hier auch eine Lesebrille – doch es gibt zahlreiche Ausnahmen. Brillenträgern zum Beispiel wird bei Altersweitsichtigkeit gern eine Gleitsichtbrille empfohlen. Der Haken: Der stufenlose Übergang von Nah- und Fernbereich sorgt unterwegs häufig sowohl für Unsicherheiten beim Auf- und Absteigen von Stufen, Treppen und Absätzen als auch beim Ein- und Aussteigen von Verkehrsmitteln. Zudem führen Gleitbrillen vermehrt zu Schwindel, Unwohlsein und Irritationen. Alles, was man beim Zugfahren überhaupt nicht gebrauchen kann. Für Brillenträger, die deshalb auf Gleitsichtbrillen verzichten, bleibt dann meist nur ein unbequemer Brillenwechsel – oder eben eine große Auswahl an hilfreichen Lupen, die sich in drei Arten unterteilen.

  • Reiselupen haben einen praktischen Linsenschutz zum Ein- und Ausklappen – meist aus Leder oder Plastik. Es gibt sie mit verschiedenen großen Sehfeldern und unterschiedlichen Vergrößerungen. Dank ihrer kompakten Größe können Sie sie schnell aus der Hosen- oder Handtasche fischen, um einen kurzen Blick auf das Ticket oder den Fahrplan zu werfen.
  • Moderne Handlupen haben schon langen nicht mehr den berüchtigten Oma-Charme. Sie sind zwar größer als Reiselupen, aber mit dem größeren Sehfeld bieten sie eine bessere Übersichtlichkeit beim Lesen oder Betrachten, zum Beispiel von Linienplänen. Da schlechte Lichtverhältnisse das Sehen zusätzlich beeinträchtigen, sind Handlupen mit zusätzlicher LED-Beleuchtung äußerst praktisch. Dank der LEDs verbrauchen sie auch sehr wenig Energie.
  • Wer es komfortabler haben möchte, kann zu elektronischen Lupen greifen. Neben dem Vergrößern und Ausleuchten verfügen Sie – je nach Art und Modell über weitere Funktionen. Ähnlich wie ein Smartphone sind sie mit Kamera und Display ausgestattet. Sie können Texte kontrastreicher darstellen, verfügen oft über Leselinien und eine Fotofunktion. Vor allem letztere ist praktisch: So kann man Fahrpläne, Hinweisschilder oder Ähnliches schnell fotografieren und danach in Ruhe betrachten, vergrößern und kontrastieren – ohne Gedränge oder gefährliche Verrenkungen.

Neben Altersweitsichtigkeit helfen all diese Lupen auch bei Augenkrankheiten, die das Sehfeld einschränken, wie zum Beispiel bei Altersbedingter Makuladegeneration (AMD), Diabetischer Retinopathie oder dem Grünen Star (Glaukom). Mit der Vergrößerung der nicht betroffenen Areale im Sehfeld können die Fehlstellen in der Wahrnehmung ausgeglichen werden, was den Betroffenen das Lesen erleichtert.

Schmerzfreie Sicht mit Filterbrillen

Zugfahren macht bei strahlendem Sonnenschein besonders viel Spaß, oder? Leider nicht allen Menschen! Denn im Alter nimmt die Blendempfindlichkeit zu, vor allem beim schnellen Wechsel von Hell und Dunkel. Verlassen Betroffene zum Beispiel den Zug oder die Bahnhofhalle kann sich ihr Auge nur sehr langsam an das helle Licht gewöhnen. Schmerz und Orientierungslosigkeit sind die Folge.

Auch das Kontrastsehen nimmt bei vielen Menschen im Alter ab. Klare Kanten verschwimmen zusehends in der Wahrnehmung, was beim Ein- und Ausstieg von Zügen oder beim Treppensteigen in den Wagons schnell gefährlich werden kann.

Spezielle Filterbrillen können in beiden Fällen spürbare Erleichterungen bringen. Im Gegensatz zu Sonnenbrillen reduzieren sie nicht die gesamte Helligkeit, sondern filtern nur die Lichtwellen heraus, die den Schmerz verursachen. So können sie in der Regel auch problemlos bereits in den dunkleren Räumen, wie im Zug oder in der Bahnhofshalle, ohne Sichteinschränkungen getragen werden. Filterbrillen verbessern meist gleichzeitig auch den Kontrast, was Stolpern sowie das Fehltreten bei Stufen und Zugtüren verhindern kann.

Gut beraten: im Optikerfachgeschäft

Sie sehen: Lupen & Co können Ihnen bei Sehbeeinträchtigungen verschiedener Art wirklich helfen. Das Wichtigste dabei ist jedoch die richtige Auswahl. Was für den einen funktioniert, ist für den Nächsten vielleicht unnötig bis unvorteilhaft. Im Internet gibt es zwar eine große Auswahl, doch wo finden Sie auch eine gute Beratung?

Was viele Betroffene nicht wissen: Ein guter Optiker hat nicht nur Brillen im Angebot, sondern führt oft auch Lupen und weitere vergrößernde Sehhilfen.

Einfach einmal nachzufragen, lohnt sich auf jeden Fall. Meist ergeben sich im Gespräch unerwartete Lösungen und Sie können die verschiedenen Sehhilfen gleich ausprobieren. So sind Sie für Ihre nächste Zugfahrt bestens gerüstet. Haben Sie bereits Erfahrung beim Zugreisen mit Brille, Lupe und Co gemacht? Dann erzählen Sie uns in den Kommentaren davon!

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Knigge-Tipps fürs Zugfahren

Beim Zugfahren kommen sich Reisende oft näher, als ihnen lieb ist. Um dennoch eine angenehme Fahrt zu genießen, empfiehlt es sich, auf ein gutes Miteinander zu achten und besonnen auf das störende Verhalten anderer zu reagieren. Was ist erlaubt? Was nervt und wie reagiere ich richtig? Acht Tipps zeigen, wie Sie Fettnäpfchen vermeiden, besser mit schwierigen Mitreisenden umgehen und somit entspannter Zug fahren können.

Weniger Stress. Mehr Höflichkeit.

Versuchen Sie bereits auf dem Weg zum Zug, den Druck rauszunehmen. Egal ob beim täglichen Pendeln, auf einem Wochenend-Trip oder auf Urlaubsreise: Je gelassener Sie am Bahnsteig ankommen, desto entspannter wirken Sie auf andere. Wer zudem beim Betreten eines Abteils grüßt oder beim Verstauen des Gepäcks hilft, trägt zudem zu einer angenehmen Atmosphäre bei. Ein Vorteil für längeres Reisen auf engstem Raum.

Gelassen bleiben – auch bei Respektlosigkeit

Einige Fahrgäste lassen ihre gute Kinderstube gern auch mal zu Hause: Drängeln, ein Extra-Sitzplatz für Tasche, Jacke und Co oder Koffer im Gang sind Klassiker der Unhöflichkeit. Reagieren Sie auch bei Hektik möglichst mit höflicher und selbstsicherer Gelassenheit. Denn Freundlichkeit hält Ihnen immer mehr Möglichkeit zum Reagieren offen.

Sitzplätze sind für alle da

Besonders in vollen Zügen kann die Suche nach einem freien Sitzplatz zu einer stressigen Angelegenheit werden. Auch für andere. Verzichten Sie in solch einer Situation besser gleich darauf, weitere Plätze mit Gepäck oder Ähnlichem zu belegen. Auch Füße auf dem Sitz ist ein No-Go im Zug – vor allem in vollen Zügen. Wenn Sie dennoch die Beine hochlegen, sorgen Sie immer für eine Unterlage, wie ein Handtuch, eine Zeitung oder ein Kleidungsstück. Denn schließlich wollen Sie sich ja auch nicht auf ein Polster setzen, das Verschmutzungen oder Schweißgeruch an Ihrer Kleidung hinterlässt, oder?

Keine Quasselstrippe sein

Ob endlose Handygespräche oder lautstarke Unterhaltungen mit anderen Fahrgästen: Das ganze Abteil hört zu – und das meist unfreiwillig und mit zunehmender Dauer genervt. Verschieben Sie längere Telefongespräche lieber auf später oder gehen Sie dafür in die Wagonzwischenräume. Bei Gesprächen mit dem Sitznachbarn ist es oft eine Frage der Lautstärke, ob man unangenehm auffällt oder nicht. Auch kürzere Gesprächspausen können dabei Wunder wirken. Fühlen Sie sich selbst belästigt, weisen Sie den Störenden möglichst frühzeitig und höflich darauf hin.

Störende Geräusche vermeiden

Tippgeräusche, Schnarchen und das Essen von knackigen Chips: Je nachdem, welche Geräuschkulisse im Zug vorherrscht, können monotone Geräusche schnell am Wohlbefinden von Fahrgästen nagen. Wenn Sie sich selbst davon belästigt fühlen, hilft meist schon ein höflicher Hinweis weiter. Scheuen Sie sich auch nicht, einen Schnarcher ruhig und v.a. diskret zu wecken. Erklären Sie ihm kurz die Situation und zeigen Sie mit einem Lächeln, dass sich die Angelegenheit damit für Sie erledigt hat.

Musikregler runter

Übrigens Lärmbelästigung: Musikhören mit Handy und MP3-Player mit Kopfhörern ist eine wunderbare Sache. Aber nur wenn die gut sitzen und sich Bass-Beats & Co nicht lautstark ins Zugabteil ergießen. Regeln Sie Ihre Lautstärke im Zug vorsichtshalber etwas runter oder bitten Sie Ihren musikliebenden Mitreisenden höflich darum. Natürlich gilt das auch fürs Spielen oder Filme sehen auf Smartphone, Laptop & Co.

Kleiner Hunger. Große Wirkung.

Mitgebrachtes Essen, ist im Zug grundsätzlich erlaubt. Doch ungezügelte Essensdüfte können Mitreisenden schnell unangenehm in die Nase steigen. Harzer Käse, Döner mit reichlich Zwiebeln, Knoblauch-Brot oder Mandarinen sind daher nicht besonders gut für Zugfahrten geeignet.

Seien Sie kein Koffer-Chaot

Mit großem Gepäck auf Reisen gehen? Beim Zugfahren ist nichts dagegen einzuwenden – außer, wenn Sie damit das Durchkommen im Gang blockieren. Das ist nicht nur nervig für andere Fahrgäste, sondern kann auch schnell gefährlich werden. Zum Beispiel bei Vollbremsungen und Unfällen. Nutzen Sie stattdessen die Gepäckablagen und vorgesehenen Stellflächen. Zugegeben, bei großen Koffern ist das nicht immer in der Nähe vom Sitzplatz möglich. Hier kann ein Kofferschloss für etwas mehr Sicherheit sorgen.

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Üben im Zugsimulator

Neben Sicherheitssystemen, Signalen & Co ist der Lokführer der Garant für eine sichere Fahrt auf der Schiene. Deshalb muss er einmal im Jahr seine aktuellen Fahrkünste unter Beweis stellen: Aber nicht im Zug, sondern in einem Zugsimulator.

Auf zur virtuellen Übungsfahrt

Wenn Triebwagenführer zu ihren jährlichen Übungs- und Probefahrten antreten, steuern sie kein tonnenschweres Stahlross. Stattdessen gehen sie in einem großen Container mit beweglichen Beinen auf virtuelle Fahrt. Ein moderner Zugsimulator schafft es, das Fahrerlebnis nahezu originalgetreu nachzubilden. Das gilt für die Bewegungen des Zuges genauso wie für die Geräuschkulisse. Und er ist so realistisch, dass sich schon manch ein Lokführer dabei ertappt hat, während der Simulationstour entgegenkommende Züge zu grüßen.

Volles Programm mit Lerneffekt

Im Fokus der virtuellen Test- und Übungsfahrten stehen meist das Fahren nach Regelwerk, eine angemessene Kommunikation und das Reagieren auf unvorhergesehene Situationen.

Im Nebenraum überwacht ein Instrukteur den Triebwagenführer bei jedem Handgriff: Sitzen die Sicherheitsstandards und Vorschriften? Beachtet er alle Signale? Wird die Höchstgeschwindigkeit eingehalten und macht das Verhalten des Lokführers einen guten Eindruck? Je nach Trainingsaufgabe baut der Instrukteur dabei zusätzlich zahlreiche Störungen und spontane Zwischenfälle ein, die im täglichen Fahrbetrieb nur selten vorkommen.

Vorbereitet auf den Ernstfall

Der Lokführer muss darauf angemessen reagieren und das Gelernte anwenden. So können die Reaktionen hinterher ausgewertet und Lösungs-Routinen eintrainiert werden. Zwar werden Lokführer in der Theorie auf Gefahrensituationen vorbereitet. Sie persönlich zu durchleben, hinterlässt jedoch einen wesentlich größeren Lerneffekt als es Bücher oder Videos jemals könnten. Und wo würde das eindrucksvoller und sicherer erfolgen als in einem Simulator.

Energiesparen lernen

Neben den „Stresstests“ werden im Zugsimulator auch Übungen durchgeführt, in denen energiesparendes Fahren vermittelt und trainiert wird. Dabei lässt der Instrukteur den Triebwagenführer beispielsweise zunächst eine Strecke fahren. Auf der Wiederholungsfahrt zeigt er ihm dann, wo und wie Energie eingespart werden kann. Zum Beispiel indem man den Antrieb zurücknimmt und den Zug einfach rollen lässt. Dank der hohen Trägheit nimmt die Geschwindigkeit nur relativ langsam ab.

Und selbst beim Bremsen spart der Zug Energie: Denn die Reibungsenergie der Bremsen wird wieder in Strom verwandelt und ins Leitungsnetz zurückgespeist. Unter Ausnutzung der natürlichen Gegebenheiten lassen sich so mitunter insgesamt bis zu 25 Prozent sparen.

Warum ist der Zugsimulators so beliebt?

Die Zugsimulatoren machen die Ausbildung oder die Kontrolle von Triebwagenführer um vieles leichter. Sie sind meist um Jahre vorher ausgebucht und bei Eisenbahnunternehmen äußerst beliebt, weil sie zahlreiche Vorteile bieten:

  • Ein „Stresstest“ für Lokführer mit dem Herbeiführen von unvorhergesehenen Situationen ist in der Realität nicht möglich, da es für alle Beteiligten zu gefährlich wäre.
  • Der Simulator macht reale Fahrten im eng getakteten Schienenverkehr zudem unnötig, sodass übungsbedingte Behinderungen und Verspätungen ausgeschlossen werden.
  • Organisation und Nachbesprechungen der Trainingsfahrten werden einfacher, sodass auch besser kontrolliert und effektiver weitergebildet wird. Außerdem kann die Ausbildungszeit vom Nachwuchs verkürzt werden.

Zugsimulatoren für jedermann

Für alle, die selbst einmal virtuell in eine Lok oder einen Triebwagen steigen wollen, halten Smartphone, Spielkonsole und PC zahlreiche Möglichkeiten bereit. Der ADAC hat in seinem Blog eine Übersicht von einigen Zugsimulationen zusammengestellt. Viel Spaß!

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Das European Train Control System

Europaweit sicher Zug fahren – dank ETCS

In jedem Land Europas sorgen heimische Sicherheitssysteme für eine sichere Fahrt auf der Schiene. Der Haken: Will ein Zug über die Grenze fahren, wird es kompliziert. Denn für Signale, Vorschriften & Co. gibt es keine Einheitlichkeit im europäischen Zugverkehr. Das Europäische Zugsicherungssystem schafft Abhilfe und sorgt auch im grenzüberschreitenden Schienenverkehr für hohe Sicherheit.

Wenn ein Zug über die Grenze fahren soll, musste bisher ein großer Aufwand betrieben werden. Entweder wurde an der Grenze die Lok samt Fahrer gewechselt oder es kam ein Triebwagen zum Einsatz, der mehrere länderspezifische Sicherheitssysteme unterstützte. Im letzten Fall muss der Triebwagenführer für diese auch geschult sein. Das Europaen Train Control System, kurz ETCS, macht ein solches Vorgehen überflüssig.

Denn das Europäische Zugsicherheitssystem kommt zum Beispiel ohne die herkömmlichen Signale an der Strecke aus. Zumindest in seinen höchsten Ausbaustufen. Der Triebwagenführer liest dann alle Informationen zu Strecke, Zug und Sicherheitsvorgaben einfach auf einem Display in seinem Führerstand ab. Gleichzeitig wird das Kontrollzentrum per Mobilfunk unter anderem über Aufenthaltsort, Fahrtrichtung und Geschwindigkeit informiert. Im Notfall greift das System auch in die Steuerung des Zuges ein, zum Beispiel wenn die Höchstgeschwindigkeit überschritten wird.

Voraussetzung für die sichere Verbindung zwischen Zug und Kontrollzentrum ist der Digitale Eisenbahn-Mobilfunk-Standard. Der sogenannte Global System for Mobile Communication Rail (GSMR) ist das weltweite Kommunikationssystem für den Bahnverkehr. Perspektivisch soll GSMR die bis zu 20 verschiedenen Funksysteme in Europa ablösen.

So funktioniert ETCS

In der Streckenzentrale sind alle Informationen zur Strecke digital gespeichert, wie zum Beispiel der Streckenverlauf, Haltepunkte oder Geschwindigkeitsvorgaben. Per GSMR werden diese kontinuierlich an den Zug übermittelt, wo der Triebwagenführer sie auf seinem Display ablesen kann.

Damit der Zug weiß, wo er sich gerade befindet, sind sogenannte Eurobalisen auf der Strecke verbaut. Diese technischen Einrichtungen liegen im regelmäßigen Abstand im Gleisbett und sind leicht an ihrer meist gelben Farbe zu erkennen. Jedes Mal, wenn der Zug über eine Balise fährt, übermittelt diese ein Signal an eine weitere Balise, die im Unterboden des Zugs angebracht ist. Neben dem Aufenthaltsort lassen sich aus den Standortinformationen auch die Fahrtrichtung und die Geschwindigkeit ableiten. All diese Informationen werden wiederum per GSMR an die Streckenzentrale weitergeleitet.

Der Vorteil des ETCS

Durch diesen ununterbrochenen Informationskreislauf des ETCS im Level 3 sind Züge nicht mehr auf die nationalen Sicherheitssysteme angewiesen. Und ein grenzüberschreitender Schienenverkehr mit hohen Sicherheitsstandards wird möglich. Das gilt sowohl für den Personenverkehr als auch für den Güterverkehr.

Eine vollständige europaweite Umstellung auf ETCS in seiner höchsten Ausbaustufe braucht jedoch noch eine Weile. Daher werden derzeit hauptsächlich noch zwei Übergangslösungen verwendet. Im ETCS Level 1 fahren die Züge noch nach den Streckensignal. Das Sicherheitssystem überwacht die Fahrten jedoch im Hintergrund. Im Level 2 fährt der Triebwagenführer nach den Streckeninformationen im Display und kommt ohne Signale auf der Strecke aus. Die aktuelle Streckenbelegung wird jedoch noch über nationale Systeme ermittelt.

Mit dieser Strategie kann das European Train Control System schrittweise ausgebaut werden und der europäische Zugverkehr weiter zusammenwachsen – ganz ohne dass die Fahrgäste auf die hohen Sicherheitsstandards verzichten müssen.

 

Foto von alvaro

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Reisen über Nacht

Tagsüber sind Reisen mit der Bahn ein bekanntes und beliebtes Fortbewegungsmittel. Doch nicht alle Züge stehen am Ende des Tages still: Wussten Sie, dass es in Europa auch zahlreiche Möglichkeiten gibt, in den Nachtstunden zu reisen? Wir zeigen Ihnen, was Sie bei Ihrer nächtlichen Reise beachten müssen.

Reisen, wenn andere schlafen

Für Fernreisen und große Distanzen gibt es eine tolle Alternative zum Flieger: Mit Nachtzügen können Sie von Deutschland aus in viele europäische Länder fahren. Sie steigen am Abend in den Zug, klappen die Sitze zu Betten um und verschlafen den Großteil Ihrer Reise. Am nächsten Morgen kommen Sie ausgeruht an Ihrem Zielort an und können sofort auf Entdeckungsreise gehen.

Die Statistiken zeigen: Nachtzüge sind eher bei jüngeren Menschen zwischen 18 und 24 Jahren beliebt. Sie sind – angemessene Preise vorausgesetzt – deutlich eher bereit, den Nachtzug als Transportmittel zu nutzen, als die Generation 55 plus. Dabei kann eine Nachtfahrt für Menschen jedes Alters eine sichere Alternative zum Flieger oder Auto darstellen.

Diese Nachtzug-Anbieter gibt es in Europa

Zu den bekanntesten Nachtzug-Anbietern in Deutschland zählen die Deutsche Bahn, der Nightjet des Österreichischen ÖBB sowie der Flixtrain. Doch auch andere europäische Länder haben interessante Nachtzugangebote:

  • Intercity Notte – Trenitalia, z.B. mit der Verbindung Bozen–Rom oder Palermo–Mailand
  • Euronight – Trenitalia, z.B. von Mailand, Venedig oder Rom nach München, Wien oder Salzburg
  • Nederlandse Spoorwegen, für Nachtfahrten in den Niederlanden
  • Intercités – SNCF, z.B. von Paris oder Toulouse zu italienischen und spanischen Grenzstädten

Sichere Fahrt mit dem Nachtzug: Das müssen Sie beachten

Grundsätzlich gilt für Nachtzüge das Gleiche, wie für Zugfahrten am Tag: Sie sind ein sicheres und umweltfreundlicheres Transportmittel. Auch bei Fahrten in der Nacht ist in den Zügen Zugpersonal unterwegs, an die sich jederzeit wenden können. Und natürlich verfügen auch Nachtzüge über alle gängigen Sicherheitseinrichtungen und Nothilfemittel. Für Ihre Wertgegenstände gelten ähnliche Regeln wie am Tag:

  • Verwahren Sie Ihre Wertgegenstände dort, wo Langfinger schlecht herankommen, z. B. in einem kleinen Beutel, den Sie auch beim Schlafen nahe am Körper tragen.
  • Nehmen Sie Ihre Wertsachen mit, wenn Sie im Zug auf die Toilette gehen.

Zusätzlich ist es hilfreich, größere Koffer über Nacht mit einem kleinen Schloss zu sichern.

Packliste für die Fahrt mit dem Nachtzug

Damit Ihre Fahrt mit dem Nachtzug aber nicht nur sicher, sonern auch so bequem wie möglich wird, gehören ein paar Dinge unbedingt ins Gepäck. Wir haben für Sie eine Packliste erstellt. Zu den wichtigsten Dingen für eine angenehme Nachtfahrt zählt Folgendes:

  • bequeme und warme Kleidung
  • Kulturbeutel mit Zahnpasta, Zahnbürste, Kamm, Deo, Desinfektionstücher
  • ausreichend Verpflegung für eine Nacht (Getränke, Abendessen, Snacks)
  • Reisedokumente (Tickets, Ausweis bzw. Pass)
  • Bei Bedarf: eigenes Kissen, Ohropax, Schlafmaske
  • Beutel oder kleinen Rucksack, um persönliche Gegenstände mit ins Bett zu nehmen
  • Unterhaltung (Buch, Notizbuch, Stift, Laptop, Handy, Ladegeräte, Kopfhörer, …)

Detaillierte Informationen, wie Sie eine Fahrt mit dem Nachtzug noch komfortabler gestalten können, finden Sie bei reiselife.com.

Sind Sie bereits selbst mit dem Nachtzug gereist oder haben Sie eine solche Fahrt in Planung? Wir freuen uns, in den Kommentaren von Ihren Erlebnissen zu hören! Haben Sie noch ein paar Tipps, wie sich eine Nachfahrt angenehm gestalten lässt? Auch dann freuen wir uns, wenn Sie andere daran teilhaben lassen!

 

Foto von Tom Grünbauer / Unsplash

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