Taschendiebstahl

Taschendiebe: So schützen Sie sich vor den Langfingern

Ein Handgriff und der Geldbeutel ist weg: In deutschen Zügen und Bahnhöfen stieg die Zahl der Taschendiebstähle in den vergangenen Jahren immer weiter an. Unter den Tätern sind oft professionelle Gruppierungen, die mit raffinierten Tricks vorgehen. Wir zeigen Ihnen in diesem Beitrag, wie sie sich am besten vor Taschendiebstahl schützen.

Wie gehen Taschendiebe vor?

Taschendiebe nutzen gerne anonyme Menschenmengen. An Bahnhöfen und Zügen sind die Reisenden oft unter Stress und Zeitdruck: ideale Bedingungen für die Langfinger. Trotz Videoüberwachung und Streifen der Bundespolizei bleiben die meisten der Diebstähle unaufgeklärt, da die Opfer den Diebstahl erst dann bemerken, wenn die Täter schon weit entfernt sind. 2017 wurden nur 6,4 Prozent der Diebstähle aufgeklärt. (1)

Taschendiebe arbeiten darüber hinaus oft mit Komplizen. Während einer das Opfer ablenkt, stiehlt der zweite die Beute und gibt sie an einen dritten weiter. So wird die Beweisaufnahme für die Polizei zusätzlich erschwert. Denn selbst wenn ein Dieb erwischt wird, hat er die Beute nicht mehr bei sich.

Besonders beliebter Tatort für Taschendiebstahl ist das Bahngleis. Hier sind oft viele Menschen unterwegs und gerade beim Einsteigen in den Zug unaufmerksam und abgelenkt. Geldbeutel in Gesäßtaschen oder offenen Handtaschen sind so ein leichtes Opfer für die Diebe.

Beliebte Tricks der Taschendiebe im Zug und am Bahnhof

Blockier- oder Drängel-Trick: Hier versperrt einer der Täter dem Opfer den Weg, z. B. beim Einsteigen in den Zug. Das Opfer kommt nicht an dem Täter vorbei und wird zum Halten gezwungen. Währenddessen entwendet ein zweiter geschickt von hinten die Wertsachen.

Münz-Trick: Einer der Langfinger lässt absichtlich Münzen fallen. Während das Opfer beim Aufsammeln hilft und sein Gepäck nicht mehr im Blick hat, klaut der Komplize alles, was griffbereit ist.

Der Taschen-Trick: Viele verstauen ihr Gepäck, wie Taschen und Rucksäcke auf Zugreisen unter ihrem Sitz. Damit werden sie für Taschendiebe jedoch ein leichtes Opfer. Diese setzen sich im Zug hinter das Opfer und ziehen das Gepäck unter dem Vordersitz hervor. Bevor der Reisende etwas bemerkt, haben sie die Wertsachen längst entwendet und das Gepäckstück wieder unter den Sitz geschoben.

So schützen Sie sich am besten vor Taschendiebstahl

Auch wenn die Methoden der Täter mitunter sehr trickreich sind, können Sie sich vor Taschendiebstahl sehr wohl schützen. Dazu sollten Sie diese Hinweise befolgen:

  • Seien Sie vorsichtig bei Gedränge und Menschenansammlungen! Bleiben Sie insbesondere dann skeptisch, wenn Sie jemand anrempelt und behalten Sie Ihre Wertsachen im Blick.
  • Lassen Sie Ihr Gepäck nie unbeaufsichtigt.
  • Verwahren Sie Ihre Wertgegenstände dort, wo Langfinger schlecht herankommen, z. B. in den Innentaschen Ihrer Jacke oder Handtasche.
  • Halten Sie Rucksäcke und Jackentaschen immer geschlossen. Rucksäcke tragen Sie am besten vor dem Bauch und Handtaschen mit der Öffnung zum Körper.
  • Nehmen Sie Ihre Wertsachen mit, wenn Sie im Zug auf die Toilette gehen oder lassen Sie jemand vertrauenswürdigen auf Ihr Gepäck aufpassen.
  • Versuchen Sie während der Zugreise nicht einzuschlafen und bewahren Sie Ihre Wertgegenstände sowie Ihr Gepäck sicher auf, wenn Sie doch ein Nickerchen machen.

(1) Statistik der Bundespolizei

Wurden Sie schon einmal Opfer von Taschendieben? Oder haben Sie Bekannte, denen im Urlaub oder auf Reisen schon einmal etwas gestohlen wurde? Teilen Sie gerne Ihre Erfahrung und Meinung mit uns. Wir freuen uns auf Ihren Kommentar.

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3 Gedanken zu „Taschendiebe: So schützen Sie sich vor den Langfingern

  1. Michael Voigt sagt:

    Beliebt im Raum Frankfurt ist auch folgender Trick: (Kann aber auch an Stationen passieren wo der Zug planmäßig einen längeren Aufenthalt hat.)
    Die Täter steigen am Frankfurter Hbf in den ICE dessen nächste Haltestelle der Frankfurter Fernbahnhof ist. Täter1+2 tun so als suche man seinen Sitzplatz und schaut Richtung Platzreservierung oberhalb der Sitze. In Wirklichkeit sehen sich die Täter die Gepäckstücke in den Ablagen über den Sitzen an. Finden sie dort ein Gepäckstück, dass teuren Inhalt verspricht wie eine Fototasche oder Laptoptasche so entnimmt Täter 1 dieses Gepäckstück und deponiert dort ein mitgebrachtes leeres Gepäckstück, das die Täter bereits vorher entwendet haben. Das entnommene Gepäckstück wird sofort an Täter 2 weitergegeben, der daraufhin sofort den Zug verlässt. Entdeckt man den Diebstahl und rennt dem Täter hinterher kommt Täter 3 ins Spiel der dann den Weg versperrt und ein Messer in der Hand hat.
    Auf diese Art ist mir ein Fotokoffer samt Inhalt und mein Handy geklaut worden. Das Handy habe ich später dann in Paris geortet.
    Wiederbekommen habe ich nichts.

  2. Günter Gohmann sagt:

    Heute am Bahnhof Bietigheim Bissingen Gleis 8 wurde mir Gedbörse aus de Hosentasche gestohlen.Während meine Frau und ich im Gedränge überlegten wie es nach Zugausfall weiter geht nach Stuttgart.Jugendliche liefen Zickzack am Bahnhof durch die Menschen.Im nächsten Zug bei der Fahrkartenkontrolle bemerkte mein Mann erst den Diebstahl.

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