Das Bild zeigt Überwachungskameras.

Videoüberwachung am Bahnhof und im Zug

Um die Sicherheit im Zug und am Bahnhof gewährleisten zu können, spielt die Videoüberwachung eine entscheidende Rolle. Videotechnologien tragen dazu bei, Straftaten zu verhindern und das Sicherheitsgefühl der Fahrgäste zu stärken. Lesen Sie hier alles zu den Vorteilen und Herausforderungen der Präventivmaßnahme.

Videoüberwachung: Mehr Sicherheit

Videoüberwachung dient als Ergänzung zu den bestehenden Sicherheitsmaßnahmen. Sie soll dazu dienen, Straftaten wie Vandalismus, Diebstahl oder Angriffe auf Personen in Fahrzeugen und an Bahnhöfen aufzuklären. Gleichzeitig sollen die Live-Videobilder auch abschreckend wirken. Neben der Vorbeugung von Sicherheitsmaßnahme hat die Videoüberwachung auch den Zweck, einen sicheren Eisenbahnbetrieb zu koordinieren und betriebliche Abläufe sicherzustellen.

An Bahnhöfen werden die Videoaufzeichnungen zur Aufklärung von Straftaten von der Bundespolizei durchgeführt. Der Regionalverkehr wird von den jeweiligen Bundesländern organisiert. Wenn die bestellende Behörde eine Videoüberwachung für notwendig und angemessen hält, verpflichtet sie das Verkehrsunternehmen, diese zu implementieren. Im Falle eines Vorfalls werden die Aufzeichnungen den Strafverfolgungsbehörden zur Verfügung gestellt.

Speicherdauer der Videoüberwachung

Die Speicherdauer von Videoaufzeichnungen in Bahnhöfen und Zügen ist rechtlich streng geregelt, um den Datenschutz und die Privatsphäre der Fahrgäste zu schützen. Die Dauer variiert abhängig von betrieblichen Abläufen und verkehrsvertraglichen Vorgaben zwischen 72 und 120 Stunden. Diese Frist kann jedoch verlängert werden, wenn die Aufnahmen zur Aufklärung von Straftaten oder zur Beweissicherung in rechtlichen Verfahren benötigt werden.

Die Speicherdauer der Videoaufzeichnungen wird durch § 6b Abs. 5 BDSG geregelt. Demnach sind die Daten „unverzüglich zu löschen, wenn sie zur Erreichung des Zwecks nicht mehr erforderlich sind oder schutzwürdige Interessen der Betroffenen einer weiteren Speicherung entgegenstehen“. Detaillierte Informationen finden sich in den Datenschutzerklärungen der Bahnunternehmen..

Videoüberwachung und Datenschutz

Obwohl Videoüberwachung immer häufiger eingesetzt wird, wirft sie aus datenschutzrechtlicher Sicht Probleme auf. Jede Videoaufnahme greift in das Persönlichkeitsrecht ein, da die Kontrolle über das eigene Bild verloren gehen kann und Menschen ihr Verhalten aufgrund der Aufnahmen ändern könnten.

Die Videoüberwachung muss daher hohen rechtlichen Anforderungen genügen, um die Grundrechte zu schützen. Maßgeblich sind die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) und das Bundesdatenschutzgesetz (BDSG). Diese Gesetze fordern, dass Videoüberwachung nur für legitime Zwecke genutzt wird. Die Überwachung muss verhältnismäßig und das mildeste Mittel sein. Zudem muss die Speicherung der Aufnahmen begrenzt und die Überwachung klar gekennzeichnet sein. Nur so kann sichergestellt werden, dass die Videoüberwachung rechtlich korrekt und datenschutzkonform ist.

Sie möchten wissen, welche Maßnahmen neben Videoaufnahmen ergriffen werden können, um Sicherheit im Zug und am Bahnhof zu gewährleisten? Auf unserem Blog finden Sie weitere interessante Beiträge zu den Themen Sicherheit am Bahnsteig oder Zugsicherheit.

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Das Bild zeigt eine Frau mit einem Smartphone vor einer vorbeifahrenden Bahn.

Zugfahren: Digital unterwegs

Einfach, effizient und angenehm mit dem Zug reisen: Züge sind heutzutage mehr als nur Transportmittel, sie sind zunehmend mit digitalen Funktionen ausgestattet, welche das Reiseerlebnis erleichtern können. Von digitalen Tickets über praktische Apps bis hin zu WLAN an Bord – hier finden Sie einen Überblick zu den digitalen Aspekten, von denen Sie bei Ihrer Bahnreise profitieren können.

Digital im und zum Zug

Reiseplanungs-Apps bieten umfassende Funktionen, von Fahrplanauskünften bis zur Buchung von Tickets und Sitzplatzreservierungen. Während der Reise liefern Apps wie die MRB-App Echtzeit-Informationen und erleichtern die Navigation im komplexen Bahnnetz. Lesen Sie auf unserem Blog mehr über die besten Apps für Zugreisende: Praktische Apps für Ihre Zugreise. 

Über Apps wie die MRB-App erhalten Sie auch Tickets für die Mitteldeutsche Regionalbahn. Digitale Tickets ermöglichen Reisenden, ihr Ticket einfach auf ihrem Smartphone vorzuzeigen, ohne Ausdrucke oder Warteschlangen am Automaten. Erfahren Sie mehr über digitale Tickets in unserem ausführlichen Blogbeitrag: Reisen mit dem digitalen Ticket.

Um die Nutzung von Apps auch während der Zugfahrt reibungslos zu ermöglichen, spielt die Verfügbarkeit von WLAN in Zügen eine entscheidende Rolle. Alles zum Thema WLAN und Mobilfunkverbindung im Zug erfahren Sie in unserem Beitrag “Vernetzt im Zug: WLAN, Mobile Daten und Co.”.

Erfahren Sie mehr als nur zur digitalen Zukunft des Bahnreisens: Damit Ihre Reise nicht nur bequem, sondern auch sicher ist, finden Sie auf unserem Blog weitere Tipps und Informationen rund um das Thema Sicherheit im Zug und Regeln für die Zugfahrt.

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Fahrräder im Zug

Mit dem Fahrrad im Zug: Sicher reisen mit dem Rad

Auf’s Rad steigen, mit dem Fahrrad in den Zug, im nächsten Ort aussteigen und die Reise fortsetzen: Ein praktisches Konzept für Urlauber, Pendler und Radsportler. Doch die Zweiräder können schnell die Sicherheit im Zug gefährden. Lesen Sie hier, wie Sie für mehr Sicherheit im Zug sorgen können, wenn Sie mit dem Fahrrad reisen.

In den Zügen der Mitteldeutschen Regiobahn ist die Fahrradmitnahme, mit Ausnahme vom Tarifgebiet des Verkehrsverbundes Oberelbe (VVO), in der Regel kostenfrei. Beim verbundübergreifenden Verkehr ist jedoch grundsätzlich das Fahrradtagesticket aus dem D-Tarif erforderlich. Für Fahrräder, die von Deutschland-Ticket-Nutzern mitgeführt werden und deren Fahrt teilweise oder vollständig innerhalb des VMS-Gebiets verläuft, wird ein separater Fahrausweis benötigt („VMS DeutschlandTicket+“ oder ermäßigte VMS-Fahrausweise).
Neben zahlreichen Regionalbahnen können Sie Ihr Rad auch in vielen Intercity-Zügen und im Fernverkehr mitnehmen. Dazu benötigen Sie meist ein entsprechendes Fahrrad-Ticket – die Kosten belaufen sich auf etwa 5 bis 10 Euro, je nach Anbieter. Dieses Angebot ist besonders in den Sommermonaten sehr beliebt. Problematisch wird es jedoch, wenn zu viele Ihre Fahrräder auf diese Weise transportieren möchten. Aufgrund begrenzter Fahrrad-Stellplätze, die je nach Fahrzeugtyp variieren, können überfüllte Fahrradabteile oft zu einem Hindernis für Mitreisende werden und wichtige Fluchtwege blockieren. In einem bereits vollen Zug kann dies dazu führen, dass Fahrräder von der Mitnahme ausgeschlossen werden müssen.

So reisen Sie sicher mit dem Fahrrad im Zug

Damit auch in vollen Zügen alle Fahrräder Platz finden und die allgemeine Sicherheit nicht gefährdet wird, ist Ihre Mithilfe gefragt. Mit der richtigen Planung steht Ihrer Zugfahrt mit Fahrrädern nichts im Weg. Deshalb möchten wir Ihnen eine kurze Übersicht an Tipps an die Hand geben, mit denen Sie selbst für mehr Sicherheit in Zügen sorgen können.

  • Achten Sie darauf, dass Seitengänge, Einstiegsbereiche und Fluchtwege passierbar bleiben und die Toiletten nicht blockiert werden.
  • Meiden Sie nach Möglichkeit den Berufsverkehr und starten Sie Ihre Reise mit dem Fahrrad außerhalb der Hauptverkehrszeit. An Wochenenden und in den Sommermonaten müssen Sie sich mit hoher Wahrscheinlichkeit auf Engpässe einstellen.
  • Achten Sie darauf, dass Sie mobilitätseingeschränkten Reisenden und Personen mit Kinderwagen genügend Platz zur Verfügung stellen. Die Mitnahme von Kinderwagen und Rollstuhlfahrern hat Priorität.
  • Stellen Sie Ihr Fahrrad sicher ab, sodass es auch bei Kurven nicht umfallen kann.
  • Nehmen Sie spätestens nach dem Einladen das Gepäck vom Rad. So können die vorhandenen Stellplätze optimal genutzt werden.
  • Klären Sie mit anderen Fahrrad-Reisenden ab, wer wo aussteigt und sortieren Sie die Räder entsprechend. Das vereinfacht Ihnen den Ausstieg wesentlich.
  • Bleiben Sie die ganze Fahrt über in der Nähe Ihres Fahrrades.

Auf unserem Blog finden Sie weitere hilfreiche Reisetipps sowie interessante Artikel zum Thema Sicherheit im Zug und am Bahnsteig.

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Das Bild zeigt Gleise mit einem gelben Caution-Absperrband.

Crashtests für Züge – Für eine sichere Bahnfahrt

Neben dem Flugzeug gelten Züge noch immer als das sicherste Verkehrsmittel. Hierfür sorgen genormte Crashtests der Fahrzeuge. Lesen Sie hier, wie Knautschzonen und andere Sicherheitssysteme Passagiere schützen können.

Forschungsverbund SAFETRAIN

Um Sicherheitsstandards zu definieren, schlossen sich vom 1. August 1997 bis Juli 2001 16 Partner aus den Bereichen Bahn, Industrie und Wissenschaft zum Forschungsverbund “SAFETRAIN” zusammen. Gemeinsam entwickelten sie Mindestanforderungen an die Kollisionsfestigkeit. Außerdem erarbeitete SAFETRAIN Maßnahmen zum Insassenschutz. Auf einem Gelände des polnischen Bahnforschungszentrums in der Nähe von Breslau wurden anschließend Crashtests durchgeführt, um die Forderungen des Verbundes im Praxistest zu überprüfen.

Erstmalig wurden Mindestanforderungen für neue Schienenfahrzeuge festgeschrieben. Alle Forderungen wurden in eine Euro-Norm überführt. Eine für Automobile längst selbstverständliche „Knautsch-Zone“ ist seitdem auch bei Eisenbahnen europaweit Pflicht.

Sicherheitsstandards bei Zügen: DIN EN 15227

Seit 2008 definiert die DIN EN 15227 europaweit typenspezifische Crashanforderungen. In dieser Norm werden die Sicherheitsstandards für Wagenkästen, also Rahmen und Fahrgestell der Züge, festgelegt. Bevor S-Bahnen, Regional- und Hochgeschwindigkeitszüge zugelassen werden, müssen die Fahrzeuge unterschiedliche Sicherheitsprüfungen erfüllen. Während verschiedener Tests werden die Züge mit verschiedenen Geschwindigkeiten gegen ein Hindernis gerammt. Währenddessen müssen die Fahrzeuge die dabei entstehenden Kräfte aushalten. Da SAFETRAIN nur Informationen über die Kollisionssicherheit von Vollbahnen bot, wurde im nachfolgenden Forschungsprojekt SAFETRAM die Kollisionssicherheit von Leichttriebwagen, S- und U-Bahnen sowie Stadt- und Straßenbahnen analysiert.

Konsequenzen aus den Bahn-Crashtests

Mithilfe der Datenlage konnten die Forschenden die Sicherheit der Wagenkästen verbessern. Diese tragende Konstruktion eines Schienenfahrzeugs soll die Energie beim Aufprall aufnehmen und abführen, anstatt starr zu bleiben. Somit wird verhindert, dass die Aufprallenergie als Beschleunigung an die Passagiere weitergegeben wird. Auch Energieabsorber sollen Kollisionsfolgen sowohl für die zugführenden Personen und Passagiere als auch Fahrzeuge minimieren. Die Absorber werden an den Kupplungen zwischen Lokomotive und Waggon eingesetzt. Des Weiteren werden sie zwischen zwei Waggons und in speziellen Inneneinrichtungen verbaut.

Durch die Tests konnte eine kontrollierte Verformung des Fahrzeugkopfes nach einem Drei-Stufen-Modell umgesetzt werden. So werden kleinere Aufprallkräfte mithilfe von mit Stauchrohren versehenen Kupplungen abgefangen. Nach dem Aufprall federn diese wieder in ihre Ursprungslage zurück. Anschließend falten sich spezielle Energieabsorber gleich einer Ziehharmonika zusammen, wodurch weitere Bewegungsenergie aufgenommen wird. Laut Ergebnis der Crashtests konnten durch diese Bauweise drei Viertel der zerstörerischen Kräfte unschädlich gemacht werden. Der Rest der Kollisionsenergie wird durch Knautschzonen in den Wagenkasten-Enden und im Frontbereich abgewandt. Dadurch bleiben Führerstände und Fahrgasträume innerhalb eines definierten Kräftespektrums unversehrt. Indem sich die eigentliche Fahrgastzelle nur wenig verformt, steigt die Fahrgastsicherheit. Die Crashtests der Züge bestätigten auch, dass die hintereinander angeordneten Sitze den größten Schutz bei Unfällen bieten.

Da nicht alle Fahrzeuge zeitnah ausgetauscht werden können, wird regelmäßig ein gesetzlich vorgeschriebener Qualitätscheck durchgeführt. Hierbei wird überprüft, ob die Fahrzeuge den aktuellen Sicherheitsansprüchen entsprechen. Festgestellte Abweichungen werden umgehend behoben, denn nur technisch einwandfreie Fahrzeuge werden eingesetzt.

Sie möchten mehr rund um die Themen Sicherheit im Zug und am Bahnhof erfahren? Auf unserem Blog finden Sie dazu eine Vielzahl interessanter Artikel. Lesen Sie beispielsweise mehr über das richtige Verhalten bei einem Notfall im Zug, warum auch schnelle Züge nicht entgleisen oder spannende Fakten über Züge.

Titelbild von standret auf Freepik

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Das Bild zeigt Bahngleise bei Nacht.

Das passiert nach der Fahrt: Wo parken Züge, die gerade nicht unterwegs sind?

Es ist spät am Abend und ein Zug rollt nach seiner letzten Fahrt des Tages in den Bahnhof. Alle Reisenden steigen aus und verlassen den Bahnhof – doch was geschieht nun mit dem Fahrzeug? Wer kümmert sich darum, und wo parkt es über Nacht? Antworten auf diese Fragen sowie weitere spannende Hintergrundinformationen erhalten Sie in diesem Artikel.

Was passiert unmittelbar nach der Fahrt?

Nachdem der Zug im Zielbahnhof angekommen ist, erfolgt zunächst ein Kontrollgang. Hierbei überprüfen die Mitarbeiter, ob auch wirklich alle Reisenden ausgestiegen sind und ob es grobe Verschmutzungen oder Mängel im Innenraum gibt, die über Nacht beseitigt werden müssen. Anschließend wird der Zug in den meisten Fällen vom Zugführer oder von einem Zugbereitsteller an seinen Abstellort gefahren.

Betriebswerk und Abstellgleis: Hier parken Züge

Wird ein Zug über Nacht nicht gebraucht, landet er auf einem Abstellgleis oder in einem Betriebswerk. Ein Bahnbetriebswerk ist eine Anlage, die der Wartung, Reinigung und kleineren Reparatur von Schienenfahrzeugen dient. Auch auf dem Abstellgleis werden Züge aufgenommen, welche vorübergehend nicht benötigt werden.

In der Nähe einiger Bahnhöfe befinden sich außerdem große Lagerhallen, in denen mehrere Züge neben- oder hintereinander „parken“ können. Befindet sich der Zug in einem Kopfbahnhof und ist er am nächsten Tag der erste, der wieder abfährt, kommt es auch vor, dass dieser auf dem Gleis stehen gelassen wird. Je nachdem, wann der Zug das letzte Mal gesäubert wurde, rückt nun das Reinigungspersonal an.

Reinigung von geparkten Zügen

Mehrmals in der Woche werden alle Züge der Bahngesellschaften in Deutschland, egal ob Regionalbahnen oder Züge des Fernverkehrs, einer Innenreinigung unterzogen. Etwa 4 000 Mitarbeiter sind hierfür verantwortlich. Einige davon reinigen den Zug auf der Fahrt oder bei der Ankunft im Zielbahnhof, die meisten arbeiten jedoch in den Werken oder in der Abstellung. Bei einer Tiefenreinigung wird zunächst der Müll vom Boden und aus den Abfalleimern eingesammelt. Anschließend werden alle Oberflächen, darunter auch die Sitze und Fenster, gereinigt. Besonders viel Zeit nimmt die Säuberung der sanitären Anlagen in Anspruch.

Prüfung und Wartung

Wurde ein Zug final abgestellt, folgt eine Überprüfung der gängigen Systeme. So wird die Sicherheit für künftige Fahrten gesichert. Beim ICE wird beispielsweise eine automatische Bremsprobe durchgeführt, Störungen werden behoben und die Systeme der Zugsicherung werden getestet. Anschließend fährt sich die Klimaanlage oder Heizung herunter.

Die regelmäßige Wartung der Fahrzeuge ist ein weiterer elementarer Teil des Sicherheitskonzepts der Bahngesellschaften. Je mehr Strecke gefahren wurde, desto detaillierter erfolgen die Wartungen in den Werkstätten.

All diese Maßnahmen und Vorkehrungen bleiben für die Zugreisenden weitgehend unbemerkt. Sie sehen am nächsten Tag nur den vorbereiteten Zug, der am Gleis auf sie wartet.

Sie möchten mehr rund um die Themen Sicherheit im Zug und am Bahnhof erfahren? Auf unserem Blog finden Sie dazu eine Vielzahl interessanter Artikel. Lesen Sie beispielsweise, wie der Zug auf den Schienen bleibt, wie ein Zugfahrplan entsteht oder was es mit dem European Train Control System auf sich hat.

Titelbild von Deutsche Bahn AG / Volker Emersleben

 

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Das Bild zeigt einen Mann im Rollstuhl, welcher mit dem Zug reist.

Reisen mit Rollstuhl

Rollstuhlfahrer stehen bei ihrer Reise mit dem Zug oft vor besonderen Herausforderungen. Damit Ihre Bahnreise mit Mobilitätseinschränkung möglichst entspannt und barrierefrei stattfinden kann, sollten Sie einige Aspekte bei der Reiseplanung beachten. Wir verraten Ihnen hilfreiche Tipps für Ihre Bahnreise mit dem Rollstuhl.

Mit dem Rollstuhl reisen: Vorab planen

Damit bei Ihrer Bahnfahrt mit dem Rollstuhl alles möglichst reibungslos funktioniert, sollten Sie Ihre Reise vorab gut durchplanen. Für die Inanspruchnahme von behindertengerechten Sitzplätzen und weiteren Services sollten Sie die Planung mindestens 24 Stunden vor Reisebeginn durchführen.

Es empfiehlt sich außerdem, sich im Voraus über die Barrierefreiheit der Bahnhöfe, an welchen Sie Ein-, Aus- oder Umsteigen möchten, zu informieren. Ein stufenloser Zugang zum Bahnsteig und eine überbrückbare Einstiegshöhe sind hierbei zu berücksichtigen. Auch die technische Ausstattung des jeweiligen Zuges gilt es zu beachten: Durch technische Einstiegshilfen kann der Zugang in unterschiedlichen Situationen ermöglicht werden.

In der Regel sind die meisten Züge für mobilitätseingeschränkte Personen und Rollstuhlfahrer geeignet. Dennoch gilt es einige Richtlinien in Bezug auf Ihre barrierefreie Reise zu beachten. Die Deutsche Bahn hat beispielsweise einen „Leitfaden für die Mitnahme orthopädischer Hilfsmittel“ entwickelt, in welchem festgelegt ist, welche Hilfsmittel mobilitätseingeschränkte Reisende kostenlos im Zug mitnehmen dürfen. Die Abmessungen für die Mitnahme von Rollstühlen sind hierin auf folgende Maße festgelegt:

  • Länge: 120 cm + 5 cm für die Füße
  • Breite: 70 cm + mind. 10 cm für die Hände am Rad

Die Abmessungen gewährleisten einen reibungslosen Zutritt und die Bewegung im Zug, beispielsweise in den Mehrzweckbereichen. Die Angaben im Leitfaden gelten für alle Nah- und Fernverkehrszüge der Deutschen Bahn innerhalb Deutschlands. Die Bedingungen anderer Verkehrsbetreiber können abweichen. Deutschlandweit gilt jedoch, dass schwerbehinderte Personen, welche einen Schwerbehindertenausweis mit einer Wertmarke besitzen, kostenfrei im Nahverkehr fahren dürfen.

Anmeldung und Mobilitätsservice-Zentrale

Auch die Mitteldeutsche Regiobahn möchte allen Fahrgästen mit Rollstuhl einen reibungslosen Reiseablauf ermöglichen. Hierzu ist eine rechtzeitige Anmeldung erforderlich. So bleibt genügend Zeit, unsere Mitarbeiter vor Ort zu informieren und Ihnen Ihre Reise so angenehm und bequem wie möglich zu gestalten. Melden Sie Ihre Reise daher bitte mindestens 24 Stunden vorher unter der Telefonnummer 0341 231898288 (24 h, Ortstarif) an.

Wenn Sie für Ihre Reise nicht nur die Mitteldeutsche Regiobahn nutzen, unterstützt Sie die bundesweite Hotline der Mobilitätsservice-Zentrale unter 030 65212888 bei Ihrer Reiseplanung. Informieren Sie den Mobilitätsservice der Deutschen Bahn ebenfalls mindestens einen Tag vor Antritt Ihrer Reise.

Dort erhalten Sie zudem Antworten auf Ihre Fragen rund um die Reiseorganisation und die Barrierefreiheit an den Bahnhöfen. Des Weiteren können Sie hier Hilfeleistungen, zum Beispiel beim Ein- und Aussteigen, organisieren. Um Ihre Reise mit dem Rollstuhl zu organisieren, brauchen die Mitarbeitenden folgende Informationen:

  • Name und Anschrift
  • Telefonnummer
  • Reisetag, Abfahrts- bzw. Ankunftszeit oder Zugnummer
  • Abfahrts- bzw. Zielbahnhof
  • Information über die Mitnahme Ihres Rollstuhls und ggf. Gepäck

Auch die Verfügbarkeit von funktionsfähigen Aufzügen am Gleis und behindertengerechten Toiletten können Sie telefonisch von der Mobilitätsservice-Zentrale erfragen.

Alternativ können Sie sich auch an die Mitarbeiter der Service-Zentrale am entsprechenden Bahnhof wenden. Bei einer kurzfristigen Änderung oder Absage Ihrer Reisepläne genügt eine Nachricht, um die Hilfe zu stornieren.

Eine Begleitperson oder einen Assistenzhund mitnehmen

Menschen mit Behinderung, welche über einen Schwerbehindertenausweis mit dem Merkzeichen „B“ und den Eintrag „Die Berechtigung zur Mitnahme einer Begleitperson ist nachgewiesen“  verfügen, sind dazu berechtigt, eine Begleitperson und einen Blindenführhund oder gekennzeichneten Assistenzhund in allen Verkehrsmittels des Nahverkehrs und Fernverkehrs kostenfrei mitzunehmen. Die Begleitperson reist in der Wagenklasse in den Zügen unentgeltlich, für die der schwerbehinderte Reisende eine Fahrkarte besitzt.

Sie interessieren sich für barrierefreies Reisen mit der Bahn? Auf unserem Blog finden Sie viele interessante Artikel rund um dieses Thema. Lesen Sie zum Beispiel mehr über das Reisen mit Mobilitätseinschränkung, die sichere Bahnfahrt mit dem Rollator oder das Blindenleitsystem.

Titelbild von freepik auf Freepik

 

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Das Bild zeigt einen Zug, welcher an einer Haltestelle vorbeifährt.

Faktenwissen über Züge

Wir als Fahrgäste erhalten auf unseren Zugfahrten häufig nur einen oberflächlichen Blick darauf, was im alltäglichen Bahnverkehr alles geschieht. Viele technische Hintergründe sowie interessante Fakten über Züge sind den meisten Menschen daher nicht bekannt. In diesem Artikel erhalten Sie einen Überblick zu allerlei spannendem Faktenwissen auf unserem Blog rund um das Thema Sicherheit im Zug.

Gut vernetzt – National und international

Europaweit legen täglich tausende von Zügen eine Vielzahl an Kilometern zurück. Damit das möglich ist, bedarf es eines großen Netzes an Bahnstrecken. Aber wie werden diese überhaupt gebaut? In unserem Artikel “So wird eine neue Bahnstrecke gebaut” erfahren Sie alles, was Sie darüber wissen sollten. Bei so vielen Zügen und befahrenen Strecken wird im täglichen Zugbetrieb zudem ein hohes Maß an Organisation benötigt. Diese findet zum Beispiel in Form von sorgfältig erstellten Zugfahrplänen statt. Wie ein Zugfahrplan entsteht, lesen Sie ebenfalls auf unserem Blog.

Damit auch im internationalen Zugverkehr nichts schief läuft, darf das Thema Sicherheit nicht zu kurz kommen. Jedes Land verfügt deshalb über eigene Sicherheitssysteme, die einen reibungslosen und sicheren Zugverkehr garantieren. Etwas komplizierter wird es beim länderübergreifenden Zugverkehr, da die Sicherheitssysteme der verschiedenen Länder in der Regel nicht aufeinander abgestimmt sind. Für eine europaweit sichere Zugfahrt sorgt daher das European Train Control System (ECTS). Alle Details dazu lesen Sie in unserem Artikel.

Nach der Zugfahrt ist vor der Zugfahrt

Auch wenn ein Zug gerade nicht im Einsatz ist, gibt es für das Bahnpersonal einiges zu tun. Von der Reinigung bis hin zur Wartung – In unserem Artikel “Was passiert mit dem Zug nach der Fahrt?” erfahren Sie alles rund um dieses Thema.

Technische Grundlagen im Bahnverkehr

Abgesehen von ausführlicher Planung sowie einem starken Streckennetz kommt es im Zugverkehr vor allem auf technische Details an. Dass Züge von Starkstrom angetrieben werden, ist wohl allseits bekannt. Weniger bekannt ist wiederum, wie der Strom sicher in die Oberleitungen kommt. Ergänzend zu einer Erklärung dazu finden Sie auf unserem Blog auch einen Artikel rund um das Thema “Elektrische Oberleitungen: Gefahr und Sicherheit des Bahnstromnetzes”. So sind Sie nicht nur über die Funktionsweise, sondern auch über  mögliche Gefahren von Oberleitungen bestens informiert.

Zusätzlich zu elektrischen Oberleitungen bilden auch Schienen eine wichtige Grundlage für einen reibungslosen und sicheren Bahnverkehr. Vielleicht haben Sie sich ja schon einmal gefragt, wie ein Zug trotz schneller Geschwindigkeiten fest auf den Schienen bleibt? In unserem Artikel “So bleibt der Zug auf den Schienen” finden Sie eine ausführliche Erklärung dazu.

Ein Blick in die Zukunft

Mobilität von Morgen – Auch in Zukunft wird das Reisen mit dem Zug sicherlich von großer Bedeutung sein. Wer weiß, vielleicht sieht der Zugverkehr von Morgen ganz anders aus, als wir es heute kennen? Wie die Züge der Zukunft aussehen könnten, haben wir in unserem Artikel “Die Züge der Zukunft” zusammengefasst. Forschung ist dabei ein unverzichtbarer Aspekt, um die Züge der Zukunft innovativ und nachhaltig zu gestalten. In sogenannten Forschungszügen werden mögliche Neuerungen direkt auf den Schienen getestet.

Neben spannendem Faktenwissen rund um die Zugfahrt finden Sie auf unserem Blog noch viele weitere, interessante Artikel rund um die Themen Sicherheit am Bahnhof und im Zug. Informieren Sie sich beispielsweise über Ihre Rechte als Fahrgast oder lesen Sie alles über das Thema Gesundheit auf Zugreisen.

Titelbild von Skitterphoto auf Pixabay

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Das Bild zeigt das Rad eines Zuges in Nahaufnahme.

Warum entgleisen auch schnelle Züge nicht?

Züge fahren teilweise mit Geschwindigkeiten von mehreren Hundert Kilometern pro Stunde durch ganz Deutschland. Eine besondere Bauweise der Räder ist dabei für einen sicheren Halt auf den Schienen verantwortlich. Wie genau das funktioniert und weshalb auch schnelle Züge nicht entgleisen, erfahren Sie in diesem Artikel.

Wieso entgleist ein Zug auch in einer Kurve nicht?

Vielleicht haben Sie sich während einer Zugfahrt schon einmal gefragt, wieso ein Zug auch in Kurven trotz hoher Geschwindigkeiten nicht entgleist. Grundlage dafür ist ein interessanter Mechanismus, den wir Ihnen im Folgenden erklären.

Die Räder eines Zuges befinden sich an sogenannten Radsätzen. Diese sind bei Zügen auf Starrachsen montiert, weshalb sich die Räder rechts und links während der Fahrt gleich schnell um diese Achse drehen. Zusätzlich sind die Räder kegelförmig – das bedeutet, sie haben in Richtung der Zugmitte einen größeren Durchmesser als auf der Außenseite. Dieser Größenunterschied zwischen beiden Radseiten sorgt dafür, dass der Zug fest auf den Schienen bleibt, da er der Fliehkraft entgegenwirkt.

Befindet sich der Zug nämlich in einer Kurve, dann drängt ihn die Fliehkraft nach außen. Das in der Kurve äußere Rad rollt deswegen auf der Radseite mit dem höheren Radius, während das innere Rad auf der Radseite mit dem niedrigeren Radius rollt. So kann die Wegdifferenz in der Kurve ausgeglichen und ein Entgleisen verhindert werden.

Warum entgleisen Züge in seltenen Fällen trotzdem?

Leider kommt es in seltenen Fällen trotz aller Sicherheitsvorkehrung zu Eisenbahnunfällen durch Entgleisung. Der Zug verlässt dabei unkontrolliert die Schienen und wird je nach Ausgangsgeschwindigkeit stark beschädigt. Dafür kann es verschiedene Gründe geben, die nicht zwingend etwas mit technischen Begebenheiten zu tun haben müssen.

Ein unbeabsichtigtes Entgleisen kann einerseits durch fahrzeugbedingte Faktoren verursacht werden, zum Beispiel wenn Fahrzeuge eine für ihren Fahrweg zu hohe Geschwindigkeit aufnehmen. Dank automatischer Sicherheitseinrichtungen ist es jedoch unmöglich, dass der Zugführer mit einer zu hohen Geschwindigkeit in eine Kurve fährt. Auch ein Achsbruch oder Schäden an den Rädern oder am Schienenwerk können die Ursache für eine fahrzeugbedingte Entgleisung sein.

Sie möchten noch mehr interessante Fakten rund um das Thema Züge lesen und alles rund um das Thema Sicherheit im Zug und am Bahnsteig erfahren? Auf unserem Blog finden Sie dazu eine Vielzahl spannender Artikel. Lesen Sie zum Beispiel, wie eine neue Bahnstrecke gebaut wird oder wie ein Zugfahrplan entsteht.

Titelbild von Foundry auf Pixabay

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Das Bild zeigt den Innenraum eines Zuges bei Nacht.

Nachts im Zug: So werden Züge gereinigt

Mehrere tausend Menschen nutzen täglich den Zugverkehr, um von A nach B zu kommen. Ganz klar, dass bei so vielen Fahrgästen auch einiges an Schmutz anfällt. Damit sich trotzdem alle auf ihrer Reise wohlfühlen, werden die Züge regelmäßig von innen und von außen gereinigt. In diesem Blogartikel erfahren Sie alles rund um das Thema Reinigung von Zügen.

Wie werden Züge gereinigt?

Eine intensive Reinigung von Zügen ist regelmäßig sowohl von innen als auch von außen notwendig. Wir verraten Ihnen, wer für die Reinigung verantwortlich ist und welche Methoden dafür verwendet werden.

Reinigung von Innen

Die Reinigung der Innenräume von Zügen erfolgt in der Regel täglich, unabhängig von der entsprechenden Bahngesellschaft. Reinigungsteams von mehreren Personen machen sich dafür gemeinsam an die Arbeit.

Zuerst wird grober Schmutz wie in den Gängen herumliegende Papiertüten oder Plastikverpackungen entfernt. Anschließend säubert das Putz-Team die Oberflächen im Innenraum des Zuges. Dazu gehören Ablagen, Griffe, Böden sowie Fenster. Dafür werden keimhemmende Putzmittel verwendet. Als Nächstes sind die Sitze dran: Dafür wird ein Extraktionsgerät verwendet, welches die Sitzpolster zugleich befeuchtet und absaugt. So kann garantiert werden, dass die Sitze schnell wieder trocken sind. Bei starken, punktuellen Verschmutzungen werden die Sitzpolster teilweise auch ausgebaut und mit einer Luftdruckmaschine und Trockeneis gereinigt. Diese Methode ist effektiv, sorgt aber auch für eine Menge Lärm und erfolgt deshalb einer speziellen Strahlkabine. Die Sanitäranlagen werden meist ganz zum Schluss gereinigt – oft dauert dieser Schritt am längsten.

Reinigung von Außen

Wind und Wetter sorgen dafür, dass die Außenwände und Fenster von Zügen im Laufe der Zeit verschmutzen. Selbstverständlich werden die Züge daher auch von außen gereinigt. Die Reinigung von außen erfolgt etwa alle zwei Wochen in einer Waschanlage. Diese funktioniert ähnlich wie eine Waschanlage für Autos, ist aufgrund der Größe des Zuges jedoch deutlich länger und höher. Diese Reinigungsmethode garantiert, dass kein Schmutz übersehen wird und die Züge möglichst schnell und effektiv von außen gesäubert werden.

Wo und wann werden Züge gereinigt?

Es gibt keinen festen Ort, an dem Züge gereinigt werden. Die Innenräume werden häufig bei der Ankunft am Zielbahnhof gereinigt. Es kann jedoch auch vorkommen, dass das Reinigungspersonal bereits während der Fahrt zur Tat schreitet. Dabei werden überwiegend grobe Verschmutzungen wie beispielsweise Müll in den Gängen entsorgt. Es gibt zudem spezielle Werke, in welchen die Züge instand gehalten und intensiv gereinigt werden.

Die Innenräume der Züge werden häufig – jedoch nicht immer – nachts gereinigt. Dies bietet sich an, da nachts häufig eine Betriebspause herrscht und die Triebwagen in der Abstellung gereinigt werden können.

Sie möchten noch mehr spannendes Faktenwissen rund um den Zugverkehr lesen? Auf unserem Blog finden Sie dazu viele informative Artikel. Erfahren Sie zum Beispiel mehr über den Bau neuer Bahnstrecken, die Stromversorgung durch elektrische Oberleitungen oder das European Train Control System (ETCS).

Titelbild von Deutsche Bahn AG / Oliver Lang

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Das Bild zeigt Schienen.

Welche Schienensysteme gibt es in Europa?

Mit nur einem einzigen Zug durch ganz Europa – Diese Wunschvorstellung vieler Reisenden entspricht bisher leider noch nicht der Realität. Warum das so ist? Um das zu verstehen, bedarf es eines genaueren Blicks auf die Schienensysteme innerhalb Europas. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Unterschiede die Schienennetze der europäischen Länder prägen und was geschehen muss, damit wir zukünftig ganz ohne Umsteigen verschiedene europäische Länder passieren können.

Was ist ein Schienensystem?

Ohne Schienen würde der Bahnbetrieb nicht funktionieren. Sie bilden die Grundlage dafür, dass Züge überhaupt fahren können. Genauer handelt es sich bei Schienen um lineare Trag- und Führungselemente, die meistens parallel zueinander angeordnet sind. In einem Eisenbahnnetz angeordnet, bilden Schienen den Fahrweg für die Züge. Den Abstand zwischen zwei Schienen bezeichnet man auch als Spurweite. Diese wird in der Regel anhand der Innenkanten der Schienenköpfe eines Gleises bestimmt. Für den internationalen Schienenverkehr in Europa ist die Spurweite von großer Bedeutung.

Welche Eisenbahnnetze gibt es?

Europaweit gibt es verschiedene Eisenbahnnetze. Diese unterscheiden sich primär in ihrer Spurweite. Die abweichenden Spurweiten in Europa sind auf verschiedene geschichtliche Gründe zurückzuführen. So können wirtschaftliche, technische oder auch militärische Faktoren für die Unterschiede verantwortlich sein. Eine abweichende Spurbreite diente in Kriegszeiten beispielsweise dazu, das eigene Land vor potenziellen Gegnern zu schützen.

In der Nutzung der Eisenbahnnetze unterscheidet man außerdem zwischen Schienenpersonenverkehr und Schienengüterverkehr. Beim Schienenpersonenverkehr handelt es sich um Personenzüge, welche zwischen Personenbahnhöfen wie zum Beispiel dem Berliner, Hamburger und Leipziger Hauptbahnhof verkehren. Der Schienengüterverkehr wird von Güterzügen betrieben, welche primär zum Transport von Waren und Rohstoffen genutzt werden. Sie werden an sogenannten Güter- oder Containerbahnhöfen be- und entladen.

Das Eisenbahnnetz in Deutschland

Das deutsche Eisenbahnnetz hat eine Streckenlänge von etwa 33.399 km. Mit einer Spurbreite von 1435 mm entspricht Deutschland dem europäischen Normalmaß. Im weltweiten Vergleich befindet sich Deutschland auf Platz sieben der längsten Eisenbahnnetze. Platz eins belegen hier die Vereinigten Staaten von Amerika.

Das Eisenbahnnetz in Europa

In Europa gibt es kein einheitliches Eisenbahnnetz. Hierbei unterscheiden sich vor allem die Spurweiten – in den Ländern auf dem europäischen Festland gibt es davon neben dem Normalmaß von 1430 mm zwei weitere, abweichende Spurweiten:

Spanien und Portugal

Das Schienennetz der Länder Spanien und Portugal hat eine Spurweite von 1668 Millimetern (iberische Breitspur). Damit unterscheidet sie sich um etwa 241 mm vom europäischen Normalmaß.

Russland, Osteuropa und Finnland

Auch das russische Schienennetz unterscheidet sich in seiner Spurweite von dem europäischen Normalmaß: dort beträgt sie 1524 mm (russische Breitspur) und damit 111 mm mehr als beispielsweise in Deutschland. Andere Nachfolgestaaten der Sowjetunion haben die gleiche Spurweite wie Russland.

Kurioserweise entspricht die Spurweite in Finnland ebenfalls den Maßen der russischen Breitspur. Das hat folgenden Grund: 1862 wurde in Finnland die erste Eisenbahnstrecke zwischen der Hauptstadt Helsinki und Hämeenlina eröffnet. Damals war Finnland ein Großfürstentum, welches dem Kaiserreich Russland zugehörig war. Der damalige Kaiser Russlands, Zar Alexander II. bestimmte für die Strecke eine Spurweite von 1524 mm. Dies geschah im Hinblick auf einen geplanten Anschluss an das russische Bahnnetz.

Ein Zug für ganz Europa

Damit ein einziger Zug problemlos die Grenzen aller europäischer Länder passieren kann, muss noch einiges passieren. Eine einheitliche europäische Spurweite könnte die Lösung sein. Die Vereinheitlichung der europäischen Spurweiten ist jedoch mit vielen politischen und wirtschaftlichen Entscheidungen verknüpft. Dadurch kann es noch einige Jahre dauern, bis ein europaweit harmonisierendes Eisenbahnnetz entsteht.

Wenn ein Zug von einem Land mit einer Spurweite auf ein Land mit einer anderen Spurweite übergeht, muss er normalerweise an einem bestimmten Punkt an der Grenze den sogenannten „Spurwechsel“ durchführen. Dieser Prozess erfordert, dass der Zug die Schienen wechselt, um auf das Schienennetz des anderen Landes zu gelangen.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie der Spurwechsel durchgeführt werden kann. Eine Methode besteht darin, dass die Fahrgäste den Zug verlassen und ihre Reise in einem anderen Zug fortsetzen, der für die andere Spurweite ausgelegt ist. Dies kann beispielsweise durch den Einsatz von Bahnhöfen an der Grenze ermöglicht werden, an denen die Passagiere umsteigen können.

Eine andere Methode ist der Einsatz von speziellen Spurwechselanlagen. Diese Anlagen bestehen aus Schienen, die sich bewegen lassen, um den Spurwechsel zu ermöglichen. Der Zug fährt langsam über diese Anlagen, und währenddessen werden die Schienen unter dem Zug angepasst, um die Spurweite zu ändern.

Wenn Sie mehr über die technischen Details im Bahnverkehr sowie alles rund um das Thema Sicherheit im Zug und am Bahnsteig erfahren wollen, finden Sie auf unserem Blog viele weitere interessante Artikel zu diesen Themen.

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