Das Bild zeigt eine Kundenbetreuerin vor einem Zug.

Kundenbetreuer: Tägliche Aufgaben im Überblick

Die Kontrolle von Fahrkarten, die Betreuung von Fahrgästen sowie die Unterstützung des Lokführers: Das Berufsbild des Kundenbetreuers ist ziemlich abwechslungsreich. Sie sind immer mit an Board – trotzdem wissen viele Fahrgäste nicht, welche vielseitigen Aufgaben Kundenbetreuer Tag für Tag ausführen. In diesem Artikel erfahren Sie, wie der Alltag von Kundenbetreuern und Kundenbetreuerinnen aussieht und welche Voraussetzungen für diesen Beruf notwendig sind.

Der Alltag des Kundenbetreuers

Bahnfahren als Beruf? Ja, das geht: als Kundenbetreuer im Zug. Der Alltag in diesem Beruf ist vor allem davon geprägt, viel unterwegs zu sein. Geeignet ist er also besonders für diejenigen, die Abwechslung schätzen und gerne neue Orte entdecken. Somit ist der Beruf auch eine tolle Alternative zu Tätigkeiten im Büro.

Züge fahren in vielen Städten rund um die Uhr. Daher ist es in diesem Beruf möglich und oft auch notwendig, in flexiblen Schichten zu arbeiten. Wer sich für diesen Beruf interessiert, sollte dies also nicht außer Acht lassen. Ein großer Anreiz können hierbei die verschiedenen Gehalts-Zuschläge sein, die Mitarbeiter in Schichten zum Beispiel bei der Arbeit an Sonntagen oder in der Nacht erhalten.

„Wie lange noch, bis der Zug abfährt?”, „Wo muss ich umsteigen?”: Diese oder ähnliche Fragen hören Kundenbetreuer täglich. Der Kontakt zu Kunden und Fahrgästen gehört zu den wesentlichen Kundenbetreuer-Aufgaben. Sie sind die Ansprechpartner für jede Situation auf der Zugfahrt. Ob am Bahnhof, im Service-Center oder direkt im Zug: Beratung, das Beantworten von Fragen sowie die Kontrolle von Fahrscheinen sind hier an der Tagesordnung. Freude an zwischenmenschlicher Kommunikation sowie ein sicheres und souveränes Auftreten ist in diesem Beruf daher sicherlich von Vorteil.

Kundenbetreuer sind gefragt! Die Chancen, eine passende Stelle zu finden, stehen für Kundenbetreuer also ziemlich gut. Der Verdienst eines Kundenbetreuers beläuft sich auf etwa 30.800 bis 41.200 € Bruttogehalt.

So sorgen Kundenbetreuer für Sicherheit

Auch das Wahren von Ordnung und Sicherheit an Board des Zuges fällt in den Zuständigkeitsbereich der Kundenbetreuer. Da sie vor Ort meist die ersten Ansprechpartner sind, müssen sie auch in unerwarteten Situationen richtig handeln und stets die passende Antwort auf verschiedene Fragen parat haben.

Bei diesen Aufgaben sind Kundenbetreuer aber keinesfalls auf sich alleine gestellt. Wenn eine Frage oder eine Situation mal komplizierter ist, zum Beispiel bei Verspätung eines Zuges oder Streitigkeiten zwischen Fahrgästen, können Kundenbetreuer sich auf ihr Team verlassen und auch diese Herausforderungen mit der Hilfe ihrer Kollegen bewältigen.

Mit deeskalierenden Kommunikationsstrategien sowie in Zusammenarbeit mit dem Sicherheitsdienst des Bahnunternehmens oder der Bundespolizei können Kundenbetreuer Konflikte oder potenziell gefährliche Situationen schnell entschärfen. Videoüberwachung in den Zügen sorgt außerdem für die Sicherheit der Fahrgäste sowie der Kundenbetreuer.

Voraussetzungen für das Berufsbild Zugbegleitung

Sie finden das Berufsbild interessant und fragen sich, welche Voraussetzungen man als Kundenbetreuer oder Kundenbetreuerin mitbringen muss? Wir geben Ihnen einen Überblick.

Um Kundenbetreuer zu werden, ist in der Regel eine abgeschlossene Ausbildung als Kaufmann oder Kauffrau für Verkehrsservice notwendig. Wer diese Ausbildung absolvieren möchte, sollte die Mittlere Reife besitzen.

Es gibt allerdings auch Möglichkeiten für Quereinsteiger jeglichen Alters. Wer eine Umschulung oder Weiterbildung zum Kundenbetreuer machen möchte, sollte bestenfalls eine Ausbildung in einem kaufmännischen oder serviceorientierten Beruf abgeschlossen haben. Es gibt auch Quereinsteiger, die alternativ bereits viele Erfahrungen im Kundenkontakt sammeln konnten, zum Beispiel als Flugbegleiter.

Das Berufsbild Zugbegleitung ist abwechslungsreich, menschenorientiert und keinesfalls langweilig. Wenn Sie mehr über die verschiedenen Berufsbilder im Bahnverkehr sowie alles rund um das Thema Sicherheit im Zug erfahren wollen, finden Sie auf unserem Blog viele weitere interessante Artikel.

Foto von transdevMRB

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Foto eines Bahngleises.

Zugsicherheit: Alles zum Thema Sicher im Zug

Wie sicher ist eigentlich das Zugfahren? Diese Frage stellen sich viele Menschen vor ihrer Zugreise. Wir beleuchten verschiedenste Aspekte zum Thema Sicherheit im Zug – und stellen fest: Die Bahn ist ein ziemlich sicheres Fahrzeug.

Sicherheit im Zug

Nach dem Flugzeug gelten Züge als das sicherste Verkehrsmittel im Alltag. Statistisch betrachtet stehen Züge in Bezug auf die Verkehrssicherheit damit vor Bussen und Autos. Um mehr Sicherheit in Zügen gewährleisten zu können, sind verschiedenste Systeme, Sicherheitseinrichtungen und Nothilfemittel in Zügen vorhanden. Automatische Türöffnungen an Zügen sind beispielsweise durch Sicherungssysteme ausgestattet. Auch die Notbremsung in Zügen dient Ihrer Sicherheit. Wann eine Notbremsung sinnvoll ist, erfahren Sie in unserem Beitrag „Die Notbremse – Ziehen oder nicht Ziehen?“.

Auf unserem Blog finden Sie weitere Artikel zu den wichtigsten Sicherheitsfragen Ihrer Zugreise.

Sicherheit am Bahnsteig und am Gleis

Für eine sichere und reibungslose Bahnfahrt sind Gleisarbeiten, Bahnübergangssicherungsanlagen (Büsa) und automatische Sicherheitseinrichtungen unerlässlich. Durch regelmäßige Gleisinspektionen können Ausbesserungen und Reparaturen an beschädigten Schienen vorgenommen werden. Doch auch die punktförmige Zugbeeinflussung (PZB) und die Linienzugbeeinflussung (LZB) tragen zur Sicherheit während Ihrer Bahnfahrt bei. Mehr zu den Sicherheitssystemen erfahren Sie hier.

Signalbilder für Sicherheit beim Zugfahren

Verschiedene Signalarten sind notwendig, um für Sicherheit während der Bahnfahrt zu sorgen. Hauptsignale geben dem Zugführer Auskunft darüber, ob in den nachfolgenden Streckenabschnitt eingefahren werden darf oder nicht. Bei hohen Zuggeschwindigkeiten werden zusätzlich Vorsignale benötigt, um das Lokpersonal vor einer Streckenänderung zu warnen. Welche Signalbilder es als Vorsignale gibt, können Sie in diesem Beitrag lesen: „Diese Vorsignale sorgen für Sicherheit bei Ihrer Bahnfahrt“.

Foto von transdevMRB

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Bild eines Rollstuhlfahrers.

Tickets für Begleitpersonen: Tipps für Menschen mit Behinderung

Barrierefreies Reisen – Für Menschen mit Behinderung kann die Reise mit dem Zug besondere Herausforderungen mit sich bringen. In diesem Artikel finden Sie die wichtigsten Informationen sowie hilfreiche Tipps für Ihre nächste Zugfahrt.

Besondere Angebote für Menschen mit Behinderung

Für Menschen mit Behinderung gibt es spezielle Angebote, die bei einer sicheren und barrierefreien Reisegestaltung helfen können. Wir haben Ihnen eine Übersicht zusammengestellt.

Eine Begleitperson mitnehmen

Sie sind nicht auf sich alleine gestellt – Wussten Sie schon, dass Sie unter bestimmten Umständen kostenfrei eine Begleitperson mitnehmen können? Diese kann Ihnen beim Ein- und Aussteigen helfen oder Ihnen in Notfällen zur Seite stehen. Voraussetzung hierfür ist, dass in Ihrem Schwerbehindertenausweis das Merkzeichen “B” sowie der Vermerk “Die Notwendigkeit ständiger Begleitung ist nachgewiesen” eingetragen oder der Vermerk “Die Berechtigung zur Mitnahme einer Begleitperson ist nachgewiesen” nicht gelöscht ist. Das gilt auch, wenn Sie keine Wertmarke besitzen.

Diese Regelung betrifft Buslinien sowie alle Züge des innerdeutschen Nah- und Fernverkehrs. Beachten Sie, dass Ihre Begleitperson nur mit Ihnen gemeinsam kostenfrei reisen kann. Wenn Ihre Begleitperson die Strecke alleine zurückfährt, benötigt sie daher eine eigene Fahrkarte.

Einen Begleithund mitnehmen

Wenn Sie auf einen Begleithund angewiesen sind, können Sie diesen selbstverständlich auch kostenfrei auf Ihre Reise mit dem Zug mitnehmen. Die Voraussetzungen hierfür sind dieselben wie für die Mitnahme einer Begleitperson. Ihr Begleithund muss im Zug keinen Maulkorb tragen.

Kostenfrei Reisen

Menschen mit Behinderung, die einen gültigen Schwerbehindertenausweis mit den Merkzeichen “BI” (Blindheit) und “H” (Hilflosigkeit) sowie eine Wertmarke mit sich führen, können den innerdeutschen Nahverkehr kostenfrei nutzen. Mit folgenden Verkehrsmitteln können Sie so kostenfrei reisen:

  • Busse
  • Straßenbahnen
  • S-Bahnen
  • U-Bahnen
  • Stadtbahnen

Für den Fernverkehr gilt diese Regelung nicht. Hier besteht für Menschen mit Behinderung jedoch die Möglichkeit, Ermäßigungen zu erhalten, zum Beispiel beim Kauf einer Bahncard.

Hilfsmittel mitnehmen

Auch für Menschen mit einer Mobilitätseinschränkung gibt es spezielle Angebote. So besteht selbstverständlich die Möglichkeit, orthopädische Hilfsmittel kostenfrei mitzunehmen. Dies gilt jedoch nicht für alle Verkehrsverbünde, deshalb sollten Sie sich vorab unbedingt bei einer Service-Stelle vor Ort oder der Service-Hotline des entsprechenden Verkehrsverbundes informieren. Für einen reibungslosen Reiseablauf empfiehlt es sich außerdem, Ihre Reise mit dem Rollstuhl vorab telefonisch bei dem Verkehrsverbund anzumelden.

Reisen mit viel Gepäck

Der Transport von Gepäck kann umständlich sein: besonders für Senioren und Menschen mit Behinderung oder Mobilitätseinschränkung. Für die Beförderung von schweren Koffern bietet sich daher der DB-Gepäckservice an. Bei Reisen innerhalb Deutschlands können Sie Ihr Gepäck im Rahmen dieses Service zu einem Hermes-Paketshop bringen oder von einem Fahrer bei Ihnen zu Hause abholen lassen. Die Zustellung Ihres Gepäcks erfolgt dann in der Regel am übernächsten Werktag.

Wo gibt es weitere Informationen?

Bei Fragen zum Thema barrierefreies Reisen stehen Ihnen verschiedene Ansprechpartner zur Verfügung. Vor Ort können Sie sich in einem DB-Reisezentrum über alle Angebote informieren und beraten lassen. Natürlich steht Ihnen bei Fragen auch das Zugpersonal zur Seite. Telefonische Unterstützung erhalten Sie bei der Hotline des entsprechenden Verkehrsverbundes oder der Mobilitätsservice-Zentale. Diese erreichen Sie unter der Telefonnummer 030 65212888.

Bild von Freepik

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Verschneiter Bahnsteig

Sicher Zugfahren im Winter

Minusgrade, Schneechaos und Eisglätte: Der Winter bringt einige Herausforderungen mit sich. Besonders auf Reisen können die winterlichen Wetterbedingungen zu Schwierigkeiten führen. Damit Sie Ihre Reise trotzdem bequem und sicher antreten können, haben wir Ihnen eine Übersicht mit den wichtigsten Tipps für die winterliche Zugfahrt zusammengestellt.

 

Wie wird im Winter für die Sicherheit der Fahrgäste gesorgt?

Zur Winterzeit werden Züge, Schienen und Stromleitungen besonders sorgsam unter die Lupe genommen. Regelmäßige Inspektionen garantieren, dass die Prozesse im Zugbetrieb trotz eisiger Temperaturen einwandfrei funktionieren. Außerdem werden die Züge zusätzlich winterfest gemacht, indem beispielsweise Türgummis installiert oder die Kupplungen und Stromabnehmer eingefettet werden. Die Schienen werden mit Frostschutzmittel eingesprüht, wodurch eine sicherheitsgefährdende Vereisung verhindert wird.

Neben den Fahrzeugen und den Schienen werden auch die Strecken, auf denen die Züge fahren, kontrolliert. Bäume und Äste werden zurechtgeschnitten, damit sie sich bei starkem Schneefall nicht über die Schienen oder die Oberleitungen beugen. Das Personal bekommt eine besondere Schulung und lernt, wie es bei winterlichen Wetterverhältnissen am besten für Sicherheit sorgen kann. Für den Ernstfall werden Einsatzpläne erstellt: So ist zu jedem Zeitpunkt klar, wer zur Stelle ist und mit Schneeschleudern und -pflügen dem Schnee entgegenwirken kann.

 

Wie kann ich zusätzlich für Sicherheit sorgen?

Zusätzlich zu den Sicherheitsvorkehrungen durch das Bahnpersonal können auch Sie als Fahrgast ein paar Dinge zu beachten, um Ihre Reise möglichst sicher zu gestalten. Das fängt schon bei Ihrer Anreise zum Bahnhof an: Seien Sie vorsichtig und planen Sie lieber etwas mehr Zeit ein. Mit dem lokalen ÖPNV kommen Sie sicher an Ihr Ziel, da auch hier viel Wert auf die Sicherheit der Fahrgäste gelegt wird. Rutschfestes Schuhwerk sorgt außerdem dafür, dass Sie bei Schnee und Glatteis beim Ein- und Ausstieg nicht ausrutschen. Für noch mehr Sicherheit können Sie Freunde oder Familie bitten, Sie zum Bahnhof zu begleiten.

Auch im weiteren Verlauf Ihrer Reise mit dem Zug empfiehlt es sich, bei winterlichen Verhältnissen etwas mehr Zeit einzuplanen als sonst. Durch die oft unvorhersehbaren Wetteränderungen kann es zu Zugverspätungen oder Ausfällen kommen. Grund dafür ist die sorgfältige Absicherung der Strecken bei Schnee und Eis. Bei Fragen zu Fahrplanänderungen und Ausfällen helfen Ihnen die Mitarbeiter des Kunden-Service des entsprechenden Bahn-Unternehmens gerne weiter. Auch online können Sie sich vorab über aktuelle Verkehrsmeldungen für den Bahnverkehr informieren.

 

Wo kann ich mich informieren?

Sie haben verschiedene Möglichkeiten, um sich bei der Reiseplanung oder bei Fragen zum Reiseablauf zu informieren. Es gibt eine Vielzahl praktischer Apps, die Sie in verschiedenen Situationen mit Informationen versorgen und unterstützen.

Wenn Sie vor Ort am Bahnhof Hilfe brauchen, eine Frage zu den Sicherheitsvorkehrungen oder dem Fahrplan haben, steht Ihnen das Personal des DB-Reisezentrums oder des DB-Service-Points zur Seite. Auch der Kunden-Service des entsprechenden Bahn-Unternehmens hilft Ihnen bei Fragen weiter. Wenn es vor Ort kein Reisezentrum gibt, kann Ihnen natürlich auch das Zugpersonal am Gleis Auskunft zu Fahrplänen, Verspätungen und Sicherheitsvorkehrungen geben.

Tipp: Bei der Planung Ihrer Reise ist es oft nicht möglich, die Wetterbedingungen zum Reisezeitpunkt einzuschätzen. Bei wetterbedingten Verspätungen oder Ausfällen gelten bestimmte Fahrgastrechte, weshalb Sie mit Ihrem Ticket oft auf alternative Verbindungen ausweichen können. Nähere Informationen hierzu finden Sie auf fahrgastrechte.info.

Titelbild von YeoulShin/Unsplash

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Bahnmitarbeiter steht vor demonstrierender Gruppe

Demonstrationen auf den Bahngleisen

Protestaktionen auf Bahngleisen oder an Bahnanlagen sind ein heikles Thema. Sie erfordern in den meisten Fällen einen Großeinsatz der Polizei und legen den Schienenverkehr für längere Zeit lahm. Für die Fahrgäste an den Bahnhöfen sind solche Protestaktionen mit Verspätungen, Umleitungen und Zugausfällen verbunden. Doch warum sind Bahngleise so häufig das Ziel entsprechender Aktionen? Besteht eine Gefahr für Reisende und Demonstranten? Und wie ist die rechtliche Lage?

Sitzblockaden und das Festketten an Bahngleisen

Eine Sitzblockade ist eine Form des politischen Protests, bei dem Verkehrswege durch auf dem Boden sitzende Demonstranten blockiert werden. Ein solcher Verkehrsweg kann auch die Gleisanlage einer Bahnstrecke sein. Die Gründe für eine Sitzblockade sind sehr verschieden: Von dem Protest gegen Kohlekraftwerke oder den Abtransport von Atommüll bis zu Aktionen gegen politische Veranstaltungen oder Demonstrationen entgegengesetzter politischer Lager. Dabei ist das primäre Ziel nicht immer, den Zugverkehr zu stören, sondern vor allem die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit zu erzeugen. Handelt es sich um eine Aktion gegen Chemiekonzerne, gegen Kohlekraft oder Atomkraft, sind Reisende in der Regel nicht betroffen. Blockiert werden Strecken des Güterverkehrs, der Schaden entsteht also bei den entsprechenden Unternehmen. Werden Streckenabschnitte des Personenverkehrs blockiert, müssen Reisende jedoch mit langen Verzögerungen rechnen.

Bei einer angemeldeten Sitzblockade werden die Züge frühzeitig gestoppt und umgeleitet. Außerdem kann – wenn die Strecke elektrifiziert ist – der Strom auf dem Streckenabschnitt ausgeschaltet werden. Befinden sich Demonstranten unangemeldet auf den Gleisen, wird es mitunter gefährlich. Nicht immer kann der Fahrzeugführer rechtzeitig reagieren und den Zug zum Stehen bringen.

Die rechtliche Lage

Ob eine Sitzblockade nun legal ist oder nicht, ist nach der Rechtsprechung etwas schwammig. Friedliche, angemeldete Blockaden fallen in der Regel unter die Versammlungsfreiheit. Eine Sitzblockade wird auch dann nicht direkt illegal, wenn eine dritte Partei, in diesem Fall der Fahrer und die Reisenden im Zug, behindert werden. Erst, wenn sich die Demonstranten an die Gleise ketten, sich gegen die Auflösung der Blockade aktiv wehren oder wenn sie physische Blockaden errichten, machen sie sich wegen Nötigung strafbar. In den meisten Fällen hat dies eine Geldstrafe zur Folge, kann jedoch auch mit Freiheitsstrafe geahndet werden.

Sabotage an Bahnanlagen

Eine weitere Form des Protests ist die Sabotage an Bahnanlagen. So wurden in der Vergangenheit beispielsweise Brandanschläge auf Signalanlagen verübt, mutmaßlich mit dem Ziel, die Anreise zu Demonstrationen zu verhindern. Entsprechende Ausfälle werden dank der automatischen Sicherungssysteme schnell bemerkt. Für Reisende besteht also keine Gefahr. Der Zugverkehr wird auf der Strecke gestoppt, bis die Schäden wieder behoben sind. Dies kann mitunter jedoch mehrere Tage in Anspruch nehmen. Größere Gefahr geht von Gegenständen aus, die auf den Gleisen platziert werden. Mehr zu diesem Thema lesen Sie auf unserem Blog.

Bild von Dominic Wunderlich auf Pixabay

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Gefährliches Hobby: Fotos und Selfies auf Bahnanlagen

Romantik, Reisen, Fernweh, Sehnsucht und unendliche Freundschaft: Nur ein paar der Assoziationen, die viele Menschen mit Gleisen und Zügen verbinden. Daher haben sie sich zu äußerst beliebten Fotomotiven entwickelt. Aus der Ferne kein Problem. Doch der Trend, sich selbst oder andere auf den Gleisanlagen zu fotografieren, hat sich in den letzten Jahren immer mehr etabliert. Und das kann äußerst gefährlich werden.

Der Social-Media Hype

Seitdem ästhetische Fotos und spannende Videos auf Social Media zum Lebensinhalt vieler Kinder und Jugendliche geworden sind, hat die Suche nach den besten Foto-Locations begonnen. Bahngleise, Tunnel, Bahnhöfe und Züge wurden immer beliebter. Nach Angaben der Deutschen Bahn suchen vor allem Mädchen zwischen 12 und 16 Jahren Bahnanlagen zum Fotos schießen auf. Doch auch bei Jungen und Erwachsenen ist das Phänomen zu beobachten. Genaue Angaben dazu, wie häufig sich Personen unerlaubter Weise auf den Gleisen befinden, gibt es nicht. Denn wenn Personen von Lokführern oder der Polizei entdeckt werden, ist das meist eher Zufall als gezielte Suche. In den Fokus der Öffentlichkeit gelang das Thema in der Vergangenheit vor allem durch schwere und tödliche Unfälle, die auf eine Selfieaktion folgten. Doch warum ist der Aufenthalt auf Bahnanlagen so gefährlich?

Tödliche Gefahr

Das größte Gefahrenpotenzial besteht, wenn sich Personen unerlaubter Weise auf Bahngleisen aufhalten. Die Züge fahren meist mit hoher Geschwindigkeit und bewegen sich mittlerweile nahezu lautlos durch die Landschaft. Der Bremsweg ist in der Regel viel zu lang, als das der Fahrzeugführer spontan auf Hindernisse reagieren könnte. Daher ist es ein Trugschluss zu glauben, dass man einen herannahenden Zug immer frühzeitig wahrnimmt und sich von den Gleisen begeben kann.

Auch in Bahnhöfe einfahrende oder vorbeifahrende Züge können gefährlich werden. Der Luftdruck und die Strömung, die sich um den Zug herum entwickeln können, sind für unsere Augen nicht sichtbar. Daher gilt: Abstand halten, und die Markierungen am Bahnsteig beachten.

Auch auf den Dächern von Zügen werden immer wieder Fotos gemacht. Dabei ist nicht nur die Nähe zur Oberleitung sehr gefährlich: Alte, abgestellte Güterzüge können rosten und instabil werden. Immer wieder stürzen Kinder und Jugendliche beim Klettern ab und verletzten sich schwer.

Ein Selfie, das Konsequenzen hat

Auch, wenn das Fotoshooting ohne Zwischenfall stattgefunden hat, kann das Ergebnis Konsequenzen haben. Wird ein Selfie auf einer Bahnanlage auf Social Media gepostet, und der Urheber sowie der Ort kann eindeutig identifiziert werden, ist ein juristisches Nachspiel nicht unwahrscheinlich. Denn das unerlaubte Betreten von Bahnanlagen ist verboten und kann eine Geldbuße von bis zu 5.000 Euro zur Folge haben. Je nach Schwere des Verstoßes wurden auch schon Schadensersatzzahlungen und  Freiheitsstrafen verhängt.

Was kann man tun?

Die Gefahr, die von Gleisen und Bahnanlagen ausgeht, ist den meisten Kindern und Jugendlichen nicht bewusst. Daher ist Aufklärungsarbeit das A und O, wenn zukünftig folgenschwere Unfälle vermieden werden sollen. Mit der Aktion „Wir wollen, dass du sicher ankommst“ hat die Deutsche Bahn verschiedene Kurzfilme erstellt, die Jugendliche auf die Gefahr aufmerksam machen. Die Bundespolizei bietet außerdem Informationsveranstaltungen und Präventionsgespräche an Schulen an, die über das Kontaktformular angefragt werden können.

Photo by Faheem Bedizen on Unsplash

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Ansprechpartner für jede Situation auf Ihrer Zugfahrt

Vor und während ihrer Zugfahrt können Fragen und Situationen auftreten, für die Sie einen Ansprechpartner benötigen. Ihre erste Anlaufstation ist in den meisten Fällen der Zugführer. Dieser ist auf jeder Verbindungen des Nah- und Fernverkehrs dabei. Zugführer haben auf der Bahnfahrt verschiedene Aufgaben, angefangen bei der sicheren An- und Abfahrt des Zuges bis hin zur Kundenbetreuung. Zu erkennen sind sie oft an ihrer roten Armbinde, beziehungsweise ihrer Uniform. Welche Ansprechpartner Ihnen außerdem weiterhelfen können, lesen Sie auf diesem Beitrag.

Fragen zu Verbindungen und Umsteigemöglichkeiten

Haben Sie vor der Reise Fragen zu Verbindungen im Nahverkehr, können Sie das Service Telefon der Mitteldeutschen Regionalbahn anrufen (0341 231898288) oder Ihre Frage online über das Kontaktformular stellen. Die Mitarbeiter im Kundencenter in Ihrer Nähe helfen Ihnen auch vor Ort gern weiter.
Im Fernverkehr erreichen Sie den Service der Deutschen Bahn in einem der DB Reisezentren  und unter 030 2970. Haben Sie während der Fahrt eine Frage zu Ihrem Anschluss oder wollen mit einem Taxi vom Bahnhof weiterfahren, können Sie sich an das Zugpersonal wenden.

Hilfe für Menschen mit Behinderung

Für Menschen mit einer Behinderung oder Personen, die nicht mehr so mobil sind, steht auf allen Verbindungen der Mitteldeutschen Regionalbahn ein Kundenbetreuer zur Verfügung. Das Servicepersonal hilft Ihnen beim Einstieg, bei der Platzsuche und beim Ausstieg. Damit alles reibungslos funktioniert, sollten Sie Ihre Reise mindestens 24h vorher unter der Nummer 0341 231898288 (24 h, Ortstarif) anmelden.
Bei einer Reise im Fernverkehr können Sie den Mobilitätsservice der Deutschen Bahn unter 0180 6512512 (20 ct/Anruf aus dem Festnetz, Tarif bei Mobilfunk max. 60 ct/Anruf) kontaktieren. Auch hier ist es ratsam, sich bereit 24h vorher anzumelden.

Hilfe beim Gepäck

Haben Sie unhandliches oder schweres Gepäck, das Ihnen beim Ein- und Ausstieg Probleme bereitet, hilft ihnen das Zugpersonal in der Regel gern weiter. Auch Mitreisende können Sie um Unterstützung bitten. Wollen Sie entspannt und zusätzliche Belastung reisen, können Sie vor der Fernreise den DB Gepäckservice benachrichtigen, der Ihr Gepäck per Post verschickt.

Ansprechpartner in medizinischen Notfallsituationen

Bei einem medizinischen Notfall im Zug sollten Sie versuchen, die Situation richtig einzuschätzen. Ist eine Person bewusstlos oder schwebt in ernster Lebensgefahr, sollten Sie umgehend den Notruf unter der 112 wählen. Die Notrufstelle kann anschließend das Zugpersonal informieren. Besteht kein akuter Handlungsbedarf, sollten Sie das Zugpersonal aufsuchen. Dieses kann Sanitäter zum nächsten Bahnhof bestellen sowie mit einer Durchsage nach medizinischem Personal im Zug fragen.

Ansprechpartner bei Vandalismus

Werden Sie Zeuge von Vandalismus am Bahnhof oder im Zug, sollten Sie zunächst für Ihre eigene und die Sicherheit von Mitreisenden sorgen. Versuchen Sie nicht, die Täter aufzuhalten, sondern wenden Sie sich direkt an das Zugpersonal. Sie können den Vorfall außerdem bei der Bundespolizei unter 0800 6 888 000 sowie der Sicherheitszentrale der Bahn unter 030 297-51114 melden. Auch die verantwortlichen Landespolizeistellen nehmen entsprechende Vorfälle auf. Merken Sie sich Ort, Zeit und eventuelle Merkmale des Täters, und geben Sie diese weiter.

Hilfe bei Bedrohung durch andere Fahrgäste

Kommt es zu einer bedrohlichen Situation, in der Sie eine Gefahr für sich und andere Mitreisende sehen, können Sie zunächst das Zugpersonal benachrichtigen. Dieses ist speziell geschult und kann versuchen, eine Situation zu eskalieren. Kommt es zu einem körperlichen Angriff wie einer Schlägerei, sollten Sie die Polizei rufen. Die Sicherheit an Bahnhöfen und Zügen fällt in den Aufgabenbereich der Bundespolizei. Wählen Sie also die 112, und entfernen Sie sich wenn möglich schnell aus der Gefahrensituation.

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Obdachlose im Bahnhof – Wie verhalte ich mich richtig?

Die Zahl der Wohnungslosen in Deutschland wächst von Jahr zu Jahr an. Das lässt sich auch an vielen Bahnhöfen beobachten: Immer mehr Obdachlose nutzen die Hallen und Bahnsteige, um sich hier tagsüber aufzuhalten oder zu übernachten. Dabei kann es auch zu Zusammenstößen mit Passanten kommen. In diesem Beitrag erklären wir, wie Sie sich in einer solchen Situation richtig verhalten.

Der Bahnhof als beliebter Treffpunkt

Am Bahnhof ist tagsüber immer viel los. Hier können sich Obdachlose unauffällig unter die Menschen mischen. Außerdem versprechen die vielen Touristen höhere Erfolgschancen beim Betteln. Im Herbst und Winter gibt es außerdem beheizte Stellen, und die Bahnhofshallen schützen vor Wind und Regen.
Bahnhöfe sind weiterhin ein Treffpunkt für Menschen, die mit den gleichen Problemen zu kämpfen haben. Hier entstehen meist die einzigen sozialen Kontakte und Beziehungen, die Obdachlose haben.

Niemand ist freiwillig obdachlos

Viele nehmen die „herumlungernden“ Obdachlosen als Störung wahr. Das permanente Betteln, lautstarke Unterhaltungen oder ein unangenehmer Geruch löst in vielen Reisenden eine grundlegende Abneigung aus. Sie sollen sich eine Arbeit suchen, sich engagieren, anstatt nur zu betteln, so die Meinung vieler. Dabei darf aber nicht vergessen werden: Die wenigsten können etwas für ihre Situation. Niemand sucht es sich aus, obdachlos zu sein. Viele leben von Tag zu Tag, und sind auf die Hilfe der Passanten und Sozialarbeiter sowie Hilfsprogramme wie die Bahnhofsmission angewiesen. Denn aus eigener Kraft schaffen es die wenigsten raus aus dieser Situation.

Das Problem mit den Platzverweisen

Kommt es zu Zwischenfällen wie Ruhestörungen, störendem Alkoholkonsum oder aggressivem Betteln, reagiert die Polizei in den meisten Fällen mit Platzverweisen und Aufenthaltsverboten. Die Folge ist, dass sich die betroffenen Personen woanders niederlassen und am nächsten Tag wieder in der Bahnhofshalle sitzen. In vielen Städten wird zusätzlich mit Baumaßnahmen versucht, Obdachlose von der Übernachtung in Bahnhöfen abzuhalten. Dafür werden zum Beispiel Bänke so gebaut, dass es nicht möglich ist darauf zu schlafen. Anstelle dieser zeitweisen lokalen Ermahnungen, die die Probleme nur verlagern und nicht lösen, müsste viel stärker in unterschiedliche Hilfsangebote für Betroffene investiert werden.

So verhalten Sie sich richtig

Mit einer kleinen Geld- oder Essensspende können Sie Obdachlosen über den Tag helfen. In den meisten Fällen reagieren die Betroffenen freundlich und dankbar auf die Unterstützung. An heißen Tagen kann beispielsweise eine Wasserflasche viel ausmachen, an kalten eine Decke. Bei extremen Wetterlagen gilt es, aufmerksam zu sein: Liegt jemand reglos auf dem Boden, sollten Sie die Person ansprechen und fragen, ob alles in Ordnung ist. Bieten Sie Hilfe an und holen Sie im Notfall die Bahnhofsmission oder alarmieren Sie den Notruf.
Unter starkem Alkoholeinfluss kann es zu unschönen Szenen kommen. Werden Sie verbal attackiert, haben Sie jedes Recht das Gespräch zu beenden und sich zu entfernen. Entgleitet die Situation und es kommt zu körperlichen Übergriffen, sollten Sie sich anderen Personen zuwenden und um Unterstützung bitten. In einem solchen Fall können Sie die Polizei rufen. Auch aggressives Betteln kann in Deutschland als Nötigung eingestuft und geahndet werden.

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So reisen Senioren sicher mit dem Zug

Viele Senioren sind mit einem Mal stark eingeschränkt, wenn Sie das Auto nicht mehr nutzen können. Dabei bietet die Bahn eine sichere und praktische Alternative, um auch im Alter noch mobil zu bleiben. Vor Ihrer Reise sollten Sie jedoch einige Dinge beachten.

Vorausschauend planen

Seien Sie wenn möglich schon frühzeitig am Gleis, um Stress beim Einsteigen zu vermeiden und einen guten Sitzplatz für sich zu finden. Außerdem können Sie so auf eventuelle kurzfristige Änderungen von Abfahrtsgleis und Abfahrtszeit reagieren. Planen Sie außerdem genügend Zeit beim Umsteigen ein und informieren Sie sich vorab, wo sich das Gleis Ihres Anschlusszuges befindet. Dabei hilft Ihnen gern das Zugpersonal.

Am Gleis

Sind Sie am Gleis angekommen, sollten Sie unbedingt den Mindestabstand zum Gleisbett einhalten. Nähern Sie sich dem Zug am besten erst, wenn er steht. Optimaler Weise können Sie dem Schaffner mit einem Winken symbolisieren, dass Sie beim Einsteigen etwas länger brauchen. So stellen Sie sicher, dass der Zug nicht ohne Sie fährt. Wenn Sie Probleme beim Einsteigen haben, können Sie andere Reisende oder das Zugpersonal um Hilfe bitten.

Reisen mit viel Gepäck

Haben Sie einen schweren Koffer oder eine sperrige Tasche, bietet sich der Deutsche Bahn Gepäckservice an. Sie können ihr Gepäck vor der Reise zu einem Hermes Paketshop bringen oder es bei sich abholen lassen. Die Zustellung zu Ihrem Reiseziel erfolgt am übernächsten Werktag.
Auf unserem Blogbeitrag „So verstauen Sie Ihr Gepäck sicher im Zug“ erhalten Sie außerdem einige Tipps für Ihre Reise mit Gepäck. Sprechen Sie andere Reisende oder das Zugpersonal an, wenn Sie Hilfe benötigen.

Reisen mit eingeschränktem Sehvermögen

Eingeschränktes Sehvermögen hält viele ältere Menschen vom Reisen mit der Bahn ab. Dabei können Sie Ihre Reise schon im Voraus so planen, dass Sie sich gut im Bahnhof und Zug zurecht finden. Auf der Seite der Deutschen Bahn können Sie sich über Bahnhöfe und örtliche Gegebenheiten informieren. Zusätzlich berät Sie die Mobilitätsservice-Zentrale telefonisch, unter 030 65212888. Hier können Sie, sich den Weg zum Gleis erklären lassen oder Hilfe zum Ein- und Aussteigen beantragen. Außerdem erhalten Sie Informationen zu Störungen an Aufzügen oder Baustellen auf Ihrem Weg.

Reisen mit einer Gehbehinderung

Auch für Reisende mit einer Gehbehinderung gibt die Mobilitätsservice-Zentrale Auskunft. Hier können Sie sich beispielsweise über vorhandene Fahrstühle und Rolltreppen informieren. Personen, die mit Rollator unterwegs sind, finden auf unserem Beitrag „Sichere Bahnfahrt mit dem Rollator“ hilfreiche Informationen. Für Rollstuhlfahrer gibt der Beitrag „Barrierefrei in der Bahn: Reisen mit Mobilitätseinschränkung“ Auskunft.

Preisvergünstigungen für Senioren

Viele Bahnunternehmen bieten Vergünstigungen für Senioren an. Informieren Sie sich dazu auf der entsprechenden Internetseite oder unter der Servicehotline. Angebote der Deutschen Bahn, wie die BahnCard für Personen ab 65 Jahren, finden Sie unter Generation 65plus.

Photo by Jack Finnigan on Unsplash

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Frau einsam vor einem fahrenden Zug

Rassismus im Zug – Wie kann ich helfen?

Tagtäglich werden Menschen in aller Öffentlichkeit Opfer von Rassismus. Dazu gehören Beschimpfungen und Angriffe aufgrund der vermeintlichen Herkunft oder einer Religionszugehörigkeit. Sie werden anders behandelt oder ausgegrenzt. Viele Beobachter solcher Situationen schweigen und schauen zu – häufig sind Sie mit der Situation überfordert und wissen nicht, was sie tun können. Doch Schweigen ist für die Betroffenen so schlimm wie der Angriff selbst.

Wann sollte ich eingreifen, und wann nicht?

Eine Situation richtig einzuschätzen, ist niemals leicht. Fühlt sich die Person überhaupt angegriffen? War das eine Beleidigung? Hier gibt es keine klare Grenze. Hören Sie daher auf Ihr Bauchgefühl: Meist haben wir ein gutes Gespür dafür, ob jemand beleidigt oder aggressiv angegangen worden ist. Greifen Sie lieber einmal mehr in die Situation ein, und bieten Sie der betroffenen Person Ihre Hilfe an. Stellen Sie Augenkontakt her und begeben Sie sich in unmittelbare Nähe. Sätze wie „Ich helfe Ihnen“ geben dem Betroffenen Sicherheit.

Machen Sie auch andere auf die Situation aufmerksam. Meist ist es leichter, wenn sich mehrere Fahrgäste oder das Zugpersonal gemeinsam einschalten. Werden Sie vom Zuschauer zum Helfer, und zeigen Sie der betroffenen Person, dass Sie nicht allein ist.

Schützen Sie sich selbst!

Beobachten Sie das Verhalten des Angreifers genau. Wendet er sich ab? Oder wird er noch aggressiver? Auf keinen Fall sollten Sie sich unnötig in Gefahr bringen. Berühren Sie den Täter nicht, und wenden Sie keine Gewalt an. Auch verbal sollten Sie sich nicht provozieren lassen: Richten Sie Ihre Aufmerksamkeit darauf, der betroffenen Person zu helfen. Das schaffen Sie nur mit Ruhe und Übersicht. Sollte es zu einem körperlichen Übergriff kommen, machen Sie sich laut bemerkbar. Rufen Sie „Stopp! Aufhören!“ und holen Sie ihr Telefon hervor. Rufen Sie die Polizei und filmen Sie das Geschehen. Die Videos dürfen Sie zwar nicht veröffentlichen, jedoch zeigen Sie dem Angreifer, dass sein Handeln Konsequenzen haben wird. Außerdem können Sie den Zugführer  informieren. Im äußersten Notfall betätigen den Notknopf oder die Notbremse. Mehr zu diesen beiden Varianten lesen Sie in unserem Beitrag über den Einsatz von Notbremsen.

Nach dem Angriff

Häufig werden rassistische Vorfälle nicht gemeldet. Merken Sie sich Gesicht und Kleidung des Täters und erstatten Sie in Absprache mit der betroffenen Person Anzeige. Bitten Sie andere Fahrgäste, sich als Zeugen zu melden. Lassen Sie die Person nach dem Angriff nicht allein, und vergewissern Sie sich, dass es ihr gut geht. Bieten Sie ihr an, eine Verbindung zu einer Beratungsstelle aufzubauen, bei der sie professionelle Hilfe bekommen kann. Eine Übersicht zu Beratungsstellen finden Sie auf der Seite der Amadeo Antonio Stiftung.

Wie kann ich mich vorbereiten?

Personen, die selbst keine Erfahrungen mit Rassismus gemacht haben, sollten Betroffenen zuhören und sich mit ihren Sichtweisen und Erfahrungen auseinander setzen. Außerdem können Sie sich durch Gedankentraining auf eventuelle Situationen vorbereiten. Stellen Sie sich vor, wie Sie reagieren und was Sie sagen würden. Das gibt Ihnen Sicherheit, sollte es zu einer entsprechenden Situation kommen. Auch hier hilft Ihnen die Amadeo Antonio Stiftung . Auf der Seite finden Sie weitere Informationen zum Thema Rassismus und Hinweise, wie Sie sich bei rassistischen Übergriffen richtig verhalten.

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