Sicherheit für Blinde am Bahnhof: Das Blindenleitsystem

Blinde und hochgradig sehbehinderte Menschen benötigen Unterstützung. Nur so können sie sich selbstbestimmt orientieren. Hierfür sorgt ein Leitliniensystem. Wir stellen Ihnen das Blindenleitsystem vor, das Blinde nicht nur am Bahnhof unterstützt.

Wer nur sehr eingeschränkt oder gar nicht sehen kann, muss sich auf seine anderen Sinne verlassen. Hierfür verwenden Sehbehinderte und Blinde einen Pendel- bzw. Blindenstock. Mit diesem erfühlen sie ihre Umwelt. So erkennen sie Wege und Hindernisse. Für eine noch bessere Orientierung am Bahnhof und im öffentlichen Raum sorgt das Boden- bzw. Blindenleitsystem. Dank des Systems können öffentliche Verkehrsmittel leichter genutzt werden.

Wie funktioniert das Blindenleitsystem?

Der Japaner Seiichi Miyake entwickelte das Blindenleitsystem im Jahr 1965. Das eigentlich für einen Freund entworfene System setzte sich weltweit durch.

Die Idee des Systems sind taktile, also tastbare Elemente. Mithilfe seines Pendelstocks erfühlt der Sehbehhinderte seinen Weg. Die Elemente können Leitstreifen und Aufmerksamkeitsfelder sein. Leitstreifen sind längliche Linien, die führen und orientieren. Aufmerksamkeitsfelder weisen hingegen auf wichtige Ziele hin. Die Felder gleichen großen Rechtecken mit punktuellen Erhöhungen.

Wofür sind die Aufmerksamkeitsfelder?

Die größeren Flächen finden Sie  vor Aus- und Eingängen, Treppen, Aufzügen und auf großen Flächen.

Diese Funktionen haben Aufmerksamkeitsfelder

  • Abzweigefelder: weisen auf Verzweigungen oder Richtungswechsel hin
  • Richtungsfelder: zeigen Richtungen, z. B. bei Fahrbahnquerungen an
  • Auffindestreifen: zeigen den Beginn eines Blindenleitsystems oder weisen auf seitlich gelegene Ziele hin, z. B. Haltestellen oder Aufzüge
  • Einstiegsfelder: markieren den Einstieg, z. B. an Bushaltestellen
  • Warnfelder: warnen vor Hindernissen
  • Auffangstreifen: begrenzen begehbare Flächen, z. B. auf Bahnsteigen

Wo wird das Leitliniensystem überall eingesetzt?

Die Bodenleitsysteme können beispielsweise aus Rillen- und Noppenplatten oder Noppenpflaster sein. Verwendete Materialien sind Beton oder Naturstein. In Innenräumen oder in Bahnhöfen werden auch Kautschuk, Metall oder Kunststoff eingesetzt. Sie finden die tastbaren Platten an Straßen, Plätzen, Haltestellen des ÖPNV, Bahnhöfen sowie öffentlichen Einrichtungen.

Das Blindenleitsystem am Bahnhof

Die Leitlinien lotsen Sie durch den Bahnhof und zum Gleis. Mithilfe der Aufmerksamkeitsfelder finden Sie Ihren Einstieg sowie Treppen und Aufzüge. Treppengeländer und Aufzüge sind mit Brailleschrift versehen. Auch Stufen oder Bahnsteigkanten sind kontrastreich gekennzeichnet.

Das Leitsystem stellt die Barrierefreiheit im öffentlichen (Straßen-)Raum sicher. So erhalten Blinde eine durchgängige Wegekette. Im Gebiet des VMS Verbundes finden Sie außerdem das Blindenleitsystem BLIS. Es unterstützt Seheingeschränkte. Mit einem speziellen BLIS-Handsender rufen Sie Informationen ab oder senden diese. Weitere Informationen zu Ihrer Bahnfahrt mit Mobilitätseinschränkung finden Sie auf unserem Blog.

Welche Erfahrungen haben Sie mit dem Blindenleitsystem gemacht? Was wünschen Sie sich, um sich sicher und selbständig am Bahnhof zu orientieren? Wir freuen uns auf Ihre Ideen als Kommentar.

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Zugverspätung oder Ausfall – Ihre Rechte im Entschädigungsfall

Natürlich bemühen sich alle Bahnunternehmen Ihnen eine pünktliche und angenehme Fahrt zu ermöglichen. Doch manchmal gelingt dies nicht – Zugverspätung und Zugausfall sind die Folge. Welche Rechte Sie im Entschädigungsfall haben, zeigen wir Ihnen.

Falls sich durch Verspätungen oder Zugausfälle Ihre Reiseplanung ändert, können Sie als Fahrgast von Ihren gesetzlich festgeschriebenen Rechten Gebrauch machen. Laut EuGH-Urteil gelten diese auch bei höherer Gewalt wie Suizid, Unwetter oder Streikauswirkungen. Also dann, wenn nicht das Bahnunternehmen für die Verspätung verantwortlich ist. Welche Rechte Sie im Entschädigungsfall bei einer Zugverspätung haben, haben wir aufgelistet.

Entschädigungsfall bei Zugverspätung am Zielbahnhof

Trifft Ihr Zug am Zielbahnhof 60 Minuten oder mehr zu spät ein, erhalten Sie eine Entschädigung von 25 Prozent Ihrer Fahrkarte. Ab 120 Minuten Verspätung steht Ihnen ein Ausgleich der Fahrtkosten von 50 Prozent zu.

Für Zeitfahrkarten wie Länder-Tickets oder besondere Angebote gelten pauschale Entschädigungsbeträge, die je Verkehrsverbund variieren:

  • Im Nahverkehr sind für die 2. Klasse etwa 1,50 Euro und der 1. Klasse zwischen 2,25 und 2,50 Euro veranschlagt.
  • Im Fernverkehr für die 2. Klasse 5,00 und die 1. Klasse 7,50 Euro.
  • Besitzen Sie eine Abo-Karte wie die BahnCard 100 oder ähnliche Vergünstigungen steht Ihnen im Verspätungsfall ein Ausgleich von 10,00 Euro (2. Klasse) bzw. 15,00 Euro (1. Klasse) zu.

Diese Beträge gelten ab 60 Minuten Verspätung.

Hinweis: Bei Zeitfahrkarten erhalten Sie eine maximale Entschädigung von 25 % des Zeitkartenpreises. Entschädigungsbeträge unter 4,00 Euro werden nicht ausgezahlt. Hier sollten Sie mehrere Zeitkarten gesammelt einreichen.

Weiterfahrt mit einem anderen Zug oder weiteren Verkehrsmitteln

Ist eine Verspätung am Zielbahnhof von mindestens 20 Minuten absehbar, dürfen Sie Ihre Bahnfahrt mit jedem anderen, nicht reservierungspflichtigen Zug fortsetzen. Um Ihre Ankunftszeit zu verringern, dürfen Sie auch höherpreisige Züge nutzten. In diesem Fall müssen Sie jedoch vorerst die Kosten übernehmen und können sich diese im Anschluss erstatten lassen.

Sollte Ihr Zug planmäßig den Zielbahnhof erst zwischen 0 und 5 Uhr erreichen und hierbei 60 Minuten verspätet sein, dürfen Sie auch andere Verkehrsmittel nutzen. Dies gilt auch, wenn Sie mit der letzten planmäßigen Verbindung unterwegs sind und ohne andere Verkehrsmittel Ihr Ziel nicht bis Mitternacht erreichen könnten. Die Kosten werden bis maximal 80 Euro erstattet.

Hinweis: Falls Ihnen das Bahnunternehmen eine Möglichkeit zur Weiterfahrt organisiert, hat diese Vorrang vor selbstorganisierten Alternativen.

Wenden Sie sich daher zunächst an die Mitarbeiter des Bahnunternehmens mit dem Sie unterwegs sind. Diese regeln Ihre Weiterfahrt bzw. Übernachtung. Wenn Sie Ihre Weiterfahrt oder Übernachtung auf eigene Faust organisieren, haben Sie nur auf Kulanzbasis des Unternehmens die Möglichkeit, Ihre Auslagen wieder zu bekommen. Sie können keinen Ersatz der Kosten für ein anderes Verkehrsmittel oder eine Übernachtung verlangen, wenn Sie sich nicht erfolglos um Kontaktaufnahme vor Ort mit der Fahrkartenverkaufsstelle- oder Informationsstelle oder Personal des genutzten Zuges bemüht haben.

Erstattung der Reisekosten bei Reiseabbruch

Wird Ihr Zug am Zielbahnhof mehr als 60 Minuten verspätet eintreffen, können Sie sich einen Teil Ihrer Reisekosten erstatten lassen – bis maximal 80 Euro. Diese Erstattung greift bei Nichtantritt oder Abbruch der Reise wegen Verspätung, Zugausfall oder Anschlussverlust. Eine Erstattung erhalten Sie, wenn Sie aufgrund der Verspätung von Ihrer Reise zurücktreten. Brechen Sie Ihre Fahrt unterwegs ab, da sie durch die Verspätung sinnlos wird, können Sie die Fahrkosten auch für die bereits durchfahrene Strecke sowie die Fahrkarte für die Rückfahrt zum Ausgangsbahnhof beanspruchen. Nutzen Sie hingegen eine Teilstrecke, dann können Sie sich den nicht genutzten Anteil erstatten lassen.

Übernahme Übernachtungskosten

Ist aufgrund einer Verspätung die Weiterreise am selben Tag nicht zumutbar, kann eine Übernachtung erforderlich sein. In diesem Fall werden angemessene Übernachtungskosten erstattet. Die Bahngesellschaft kann Ihnen hierfür eine Übernachtungsmöglichkeit zur Verfügung stellen. Diese hat Vorrang vor selbst organisierten Alternativen.

Achtung: Für die verschiedenen Verkehrsverbünde und Landestarife können abweichende Regelungen gelten. Erkundigen Sie sich daher beim jeweiligen Verbund.

Wie werden Ansprüche Im entschädigungsfall bei zugverspätung geltend gemacht?

Bevor Sie Ihre Ansprüche geltend machen können, muss geklärt werden, wer der Verursacher ist. Ist das Bahnunternehmen in der Verantwortung, wenden Sie sich an den jeweiligen Kundenservice. Um Ihre Ansprüche geltend zu machen, haben Sie verschiedene Möglichkeiten:

  • Ausfüllen des Fahrgastrechteformular (online oder postalisch): Hierbei fügen Sie Ihre Fahrkarte entweder als Scan oder als Original bei.
  • Anspruch im Servicecenter des jeweiligen Verkehrsunternehmens einfordern: Auch hier müssen Sie ein Fahrgastrechteformular ausfüllen und mit Ihrem Fahrschein belegen.

Hinweis: Alle Rechte im Detail finden Sie hier.

Die wichtigsten Fragen rund um Ihre Reise mit dem Zug und wie sicher eine Bahnfahrt ist, erfahren Sie in unserem Blogbeitrag.

Haben Sie schon mal wegen einer Zugverspätung einen Entschädigungsfall wie Übernachtung oder eine Erstattung in Anspruch genommen?  Schreiben Sie uns gerne einen Kommentar und lassen Sie uns an Ihren Erfahrungen teilhaben.

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Sicher am Bahnsteig: Deshalb sollten Sie auf die weiße Linie achten!

Ein voller Bahnsteig und Sie kämpfen sich durch das Getümmel bis zu Ihrem Waggon: Haben Sie dabei schon einmal den Platz hinter der weißen Linie als Überholspur genutzt? Wir erklären Ihnen,wie wichtig die weiße Linie am Bahnsteig ist und warum Sie das Überholen in der nächsten Rushhour am Gleis lassen sollten.

Sicher wissen Sie, dass die weiße Linie am Bahnsteig den Sicherheitsabstand zur Bahnsteigkante markiert. Dass es lebensnotwendig ist einen ausreichenden Abstand zur Bahnsteigkante zu halten, wissen hingegen wenige. Um sich zu schützen, sollten Sie sich mindestens einen Meter oder mehr vom Gleis entfernt aufhalten.

Gefährliche Sogwirkung

Fährt ein Zug in oder aus dem Bahnhof entsteht eine Sogwirkung. Vorbeifahrende Züge entwickeln einen derart kräftigen Sog, dass Gegenstände oder sogar ein Mensch mitgerissen werden können. Sie werden vom Zug förmlich angesaugt und mitgenommen. Personenunfälle sind durch aufmerksames und umsichtiges Verhalten jedoch vermeidbar.

Diese Aktivitäten am Bahnsteig sind gefährlich

  • sich vor der weißen Linie bewegen
  • im Gleis aufhalten
  • auf der Bahnsteigkante sitzen
  • auf dem Bahnsteig toben, schupsen, rennen
  • Rad-, Skate-, Snakeboard- sowie Inlineskatesfahren

Halten Sie den Sicherheitsabstand zum Gleis auch ein, wenn der Zug bereits angehalten hat. Denn zwischen Zug und Bahnsteigkante befindet sich ein Spalt, auf den Sie achten sollten. Im Gedränge könnten Sie mit dem Fuß abrutschen oder mit Ihrem Reisegepäck hängen bleiben.

Lautsprecherdurchsagen kündigen zwar Zugeinfahrten oder -durchfahrten an, doch viele überhören die Ansagen. Achten Sie am Bahnsteig auf Ihre Sicherheit und verzichten Sie am besten auf Ablenkungen über das Handy wie Musik hören oder telefonieren.

Tipp: Weitere Hinweise, wie Sie sich sicher am Bahnsteig verhalten, finden Sie hier.

Experiment zur weißen Linie am BAHNSTEIG

Experimentieren Sie zuhause mit Ihrem Kind und zeigen Sie ihm, wie schnell eine Sogwirkung entsteht. Sie benötigen nur zwei leere Getränkedosen und einen nicht zu dünnen Strohhalm.

Legen Sie die Getränkedosen längs nebeneinander. Eine Dose ist das Gleis, die andere eine Person. Lassen Sie dabei einen Abstand von 2 bis 3 Zentimetern zwischen beiden Dosen Platz. Pusten Sie nun mit dem Strohhalm zwischen den Dosen hindurch. Ihr Luftstrom stellt im Experiment den einfahrenden Zug dar.

Sie werden sehen, dass die Dosen aufeinander zurollen. Der Zug saugt also die Person näher an das Gleis. Im schlimmsten Fall stoßen beide zusammen – die Person fällt also in das Gleis oder vor den Zug.

Halten Sie sich stets an den Sicherheitsabstand? Haben Sie schonmal jemanden beobachtet, der mit baumelnden Beinen am Gleis saß? Lassen Sie uns an Ihren Erfahrungen teilhaben und schreiben Sie uns einen Kommentar.

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Wie gefährlich ist eine nächtliche Bahnfahrt für Frauen?

Ist Bahn fahren für Frauen spät am Abend oder nachts gefährlicher als am Tag? Nein! Wir geben Ihnen Tipps, wie Sie sich am besten bei ihrer nächtlichen Fahrt verhalten sollten.

Als erstes eine Entwarnung: Laut Polizeistatistik sind Haltestellen oder öffentliche Verkehrsmittel für Frauen genauso sicher wie andere öffentliche Orte. Daher müssen sich Frauen vor einer nächtlichen Bahnfahrt nicht per se fürchten – die Gefährdungslage ist in öffentlichen Verkehrsmitteln nicht höher. Dennoch ist bei vielen Frauen das subjektive Sicherheitsgefühl schlecht: Sie empfinden also eine Bedrohungssituation und meiden deshalb Bus und Bahn in der Dunkelheit. Die Gründe hierfür sind vielfältig und reichen bis hin zur Angst vor Belästigung und Übergriffen. Doch wie kann man dieser Kriminalitätsangst begegnen?

Informieren Sie sich vor Ihrer Bahnfahrt

Seien Sie optimal vorbereitet: Suchen Sie bereits vor Ihrer Reise die beste Verkehrsverbindung raus. Wählen Sie eine Verbindung, bei der Sie unnötige Wartezeiten an den Haltestellen vermeiden.

Suchen Sie Rückendeckung

Falls Sie an einem Bahngleis warten müssen, stellen Sie sich mit Ihrem Rücken an eine sichere Abgrenzung wie der Wand des Wartehäuschen, eine Hauswand oder eine Stützmauer. Mit dieser Rückendeckung können Sie Ihre Umgebung sicher beobachten. Stellen Sie sich außerdem ins Licht oder zu anderen Personen.

Hinweis: An einigen Bahnhöfen gibt es eine Notrufsäule – von hier aus können Sie im Notfall einen Hilferuf absetzen.

Beobachten Sie aufmerksam Ihre Umgebung

Bleiben Sie aufmerksam und schauen Sie sich Ihre Umgebung genau an: Wer sind Ihre Mitreisenden? Gibt es Konfliktpotenzial wie etwa größere Reisegruppen, die angetrunken sind? Damit Sie nicht unnötig abgelenkt werden, sollten Sie über Ihre Kopfhörer nur leise Musik hören und sich nicht zu intensiv mit Ihrem Handy beschäftigen.

Tipp: Wie Sie gewaltbereite Mitreisende erkennen, lesen Sie in unserem Blogbeitrag.

Auch wenn die wohlige Wärme im Zug gepaart mit dem gleichmäßigen Rattern über die Schienen Ihre Müdigkeit verstärkt, sollten Sie wach bleiben. Wenn Sie Ihre Umgebung im Blick haben, haben Sie im Ernstfall ausreichend Zeit zum Reagieren.

Hinweis: Vermuten Sie jedoch nicht hinter jeder Person eine Gefahr, sonst steigern Sie sich unnötig in ein Angstgefühl.

Halten Sie Sichtkontakt

Wählen Sie einen Waggon, indem bereits mehrere Fahrgäste sitzen. Optimal sind verschiedene Reisende, die nicht zu einer einzelnen, großen Gruppe gehören. Sollte der Zug jedoch ziemlich leer sein, dann suchen Sie sich einen Sitzplatz im vorderen Wagenteil. Hier sind Sie stets in der Nähe des Fahrpersonals. Generell ist ein Sitzplatz ideal, von dem Sie möglichst den gesamten Waggon überblicken können. Setzen Sie sich außerdem nicht ans Fenster. Auf den Plätzen am Gang können Sie nicht eingekesselt werden und können schneller Ihren Sitzplatz verlassen.

Machen Sie auf sich Aufmerksam

Zeigen Sie deutlich, dass Sie nicht angesprochen werden wollen. Reagieren Sie dabei höflich und doch distanziert. Hier ist ein striktes „Nein!“ und das förmliche „Sie“ hilfreich. Wenn Sie sich belästigt fühlen, machen Sie dies klar: Sagen Sie laut, dass Sie sich belästigt fühlen. So erzeugen Sie bei den anderen Fahrgästen Aufmerksamkeit. Sprechen Sie im Ernstfall die anderen Fahrgäste an oder setzen sich zu ihnen.

Übergriffe nicht bagatellisieren

Mit der Reform des Sexualstrafrechts wurden die Rechte der Frau maßgeblich gestärkt. Wurden bisher ungewollte Berührungen lediglich als Beleidigung geahndet, gilt nun derart überrumpelndes Verhalten als sexuelle Nötigung. Hierzu zählen Berührungen, die sexuell bestimmt sind und durch die sich der Angegriffene belästigt fühlt. Erleben Sie eine derartige Situation haben Sie das Recht, zur Polizei zu gehen und diese Belästigung anzuzeigen. Nutzen Sie Ihre Rechte und verharmlosen Sie das Verhalten nicht.

Wehren Sie sich

Verbal oder körperlich – viele Angreifer erwarten dies nicht und lassen überrascht ab. Für Ihr Selbstwertgefühl ist es wichtig, Ihre persönliche Grenze abzustecken. Machen Sie sich nicht klein! Gemeinsam mit anderen zu reisen schafft zudem Sicherheit. Suchen Sie unter den Reisenden doch eine weitere allein reisende Frau und schließen sie sich zusammen.

Reisen Sie nachts allein mit der Bahn? Haben Sie dabei schon einmal eine brenzlige Situation erlebt oder beobachtet? Wie haben Sie reagiert? Lassen Sie uns an Ihren Erfahrungen teilhaben und schreiben Sie einen Kommentar.

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Mit Kindern sicher Bahn fahren

Bahnreisen mit Kindern sind: aufregend, umweltfreundlich und sparsam. Mit unseren Tipps wird die Fahrt auch noch entspannt und sicher.

1. Vor der Bahnreise: Die richtige Planung

Mit einer Zugreise ist es wie mit allen Unternehmungen: Die richtige Planung macht es.

Das Ticket

Buchen Sie Ihr Ticket möglichst weit im Voraus, so profitieren Sie von Sparpreisen. Das ist besonders auf beliebten Strecken, in den Schulferien oder an Feiertagswochenenden wichtig. Falls Sie nicht an einen Reisetag gebunden sind: Vermeiden Sie Bahnfahrten am Freitag Nachmittag oder Abend sowie am Sonntag Nachmittag und Abend. Denn zu diesen Zeiten sind viele Berufspendler unterwegs.

Die Reservierung

Wenn Sie mit kleinen Kindern reisen, ist ein Kleinkindabteil ideal. Dieses Abteil finden Sie in ICEs und IC/ECs – es ist für Reisende mit Babys und Kindern bis 3 Jahre gedacht. Hier gibt es Platz zum Krabbeln, Spielen und für den Kinderwagen. Einige Zugtypen haben keine Abteile, sondern Kleinkindbereiche. Da die Abteile bei Familien sehr beliebt sind, sollten Sie diese vorab reservieren. Ein Abteil ist auch für längere Fahrten mit großen Kindern ideal: Damit sich alle ausruhen und mal die Beine hochlegen können. Ansonsten ist der Großraumwagen für ältere Kinder geeignet. Am Tisch können Sie mit Ihren Kindern bequem spielen, malen oder essen.

Der Mobilitäts-Service

Sie können als Reisende mit Kinderwagen bei der Bahn den Mobiliäts-Service nutzen. Sie treffen Ihren Service-Mitarbeiter am Service Point im Bahnhof. Er bringt Sie dann zum Zug und hilft Ihnen beim Einsteigen mit dem Kinderwagen. Falls Sie umsteigen, wartet am Umsteigebahnhof der nächste Bahn-Mitarbeiter auf Sie.

Das Gepäck

Buggys und Kinderwagen sollten mit wenigen Handgriffen zusammenklappbar sein, damit Sie diese schnell in und aus dem Zug bekommen. Bereiten Sie sich am Bahngleis auf das Einsteigen vor: Leeren Sie das Gepäcknetz und das Bodenfach und klappen Sie den Wagen bereits zusammen, bevor der Zug einfährt. Ideal ist es, wenn Sie den Wagen mit einer Hand tragen können. Dann können Sie Ihr Kind beim Einsteigen mit der anderen Hand unterstützen.

Der Gepäckservice

Man reist am besten mit leichtem Gepäck. Schicken Sie doch Ihre sperrigen und großen Gepäckstücke direkt an die Zieladresse – hierfür bietet die Bahn einen Gepäckservice an.

Verspätungen einplanen

Verspätungen passieren schnell mal. Pufferzeiten um den Anschlusszug bequem zu erreichen, sollten Sie also unbedingt einplanen. Falls Sie an fremden Bahnhöfen umsteigen müssen, fragen Sie vorab das Bahnpersonal, wie Sie am besten zum anderen Gleis gelangen.

2. Auf dem Bahnhof: Die wichtigsten Sicherheitsregeln

Die meisten Gefahrenstellen auf Ihrer Reise gibt es auf den Bahnhöfen. Schauen Sie sich gemeinsam mit Ihrem Kind die Hinweis- und Warnschildern an und erklären Sie die Bedeutung. Weisen Sie Ihr Kind darauf hin, dass solche Schilder immer zu beachten sind. Gehen Sie mit gutem Beispiel voran: Zeigen Sie, dass Sie sich an die Warnhinweise halten.

Verhalten am Gleis

Die häufigsten Unfälle passieren bei den Gleisen. Schauen Sie sich daher als erstes den Wagenstandsanzeiger an. Damit Sie gleich wissen, an welcher Stelle der Wagon mit Ihrem reservierten Platz halten wird. So müssen Sie weder zu Ihrem Wagon rennen noch nach dem Einsteigen durch den Zug irren. Achten Sie außerdem darauf, dass im Bahnsteigbereich die Gleise nicht abgezäunt sind. Bleiben Sie mit Ihrem Kind immer hinter der breiten, weißen oder gelben Haltelinie. Überqueren Sie die Haltelinie erst, wenn der Zug vollständig angehalten und die Türen geöffnet hat.

Gepäck zuerst

Lassen Sie Ihr Kind nie zuletzt ein- oder aussteigen. Heben Sie stets zuerst das Gepäck in und aus dem Wagon, bevor Sie Ihrem Kind beim Ein- oder Aussteigen helfen. Bitten Sie andere Passagiere oder das Bahnpersonal um Unterstützung.

Automatische Türen ohne Sicherheitsstopp

In einigen Zügen, S-Bahnen oder Trams schließen die Türen automatisch. Diese Türen haben jedoch keinen eingebauten Sicherheitsstopp, der ein Schließen verhindert, sobald sich jemand zwischen der Tür befindet. Achten Sie daher beim Ein- und Aussteigen besonders auf Ihr Kind: Nehmen Sie es an die Hand und passieren Sie die Tür zügig. Damit keine Kleidung eingeklemmt wird, stecken Sie lose Schalenden in die Jacke und schließen Sie diese.

Treffpunkt ausmachen

Schauen Sie sich gemeinsam mit Ihrem Kind auf dem Bahnhof um. Machen Sie sich einen Treffpunkt für den Fall aus, dass sie sich verlieren. Markante Punkte wie eine Bahnhofsuhr oder ein Laden mit einem bunten Schriftzug sind leicht zu merken und zu finden. Sicherheitshalber können Sie ja Ihre Telefonnummer mit einem Kugelschreiber auf den Arm Ihres Kindes schreiben. Sprechen Sie auf jeden Fall mit Ihrem Kind darüber, was es machen soll, wenn sie sich verlieren. So kennt Ihr Kind die Situation bereits theoretisch und kann sicherer agieren.

3. Die Bahnreise

Und endlich gehts in den Zug. Was sollten Sie hier bei Ihrer Reise mit Ihren Kindern beachten?

Der Weg durch den Zug

Auf dem Weg zum Sitzplatz sollte sich Ihr Kind festhalten: entweder an Ihnen oder an Handläufen und Sitzen. An Türen sollten Sie sich hingegen nie anlehnen, da diese dann aufschwingen. Besonders kleine Kinder sind noch sehr wackelig auf den Beinen, sobald sich der Zug bewegt. Oft reicht es aus, sich breitbeiniger hinzustellen und zu laufen. Bei der Einfahrt in den Zielbahnhof sollten Sie daher so lange wie möglich sitzen bleiben. In den engen Gängen werden kleinere Kinder oft von anderen Reisenden umgestoßen oder angerempelt. Tragen Sie am besten Ihr Kind, solange es noch leicht genug dafür ist. Gehen Sie zügig durch die Verbindungsstücke zwischen den Waggons hindurch.

Die Platzwahl

Falls Ihr Kind während der Fahrt im Kinderwagen oder Buggy sitzt, dann schnallen Sie es unbedingt an. Achten Sie darauf, dass es nicht unbemerkt herausklettert. Besonders im Gedränge beim Ein- und Aussteigen ist es wichtig, dass die Hände Ihres Kindes im Wagen sind. Ansonsten könnten sie sich leicht einklemmen und verletzen. Setzen Sie Ihr Kind lieber auf einen Sitzplatz oder Ihren Schoß. Auch wenn offene Fenster verlockend sind: Kopf oder Hände müssen im Zug bleiben. Denn die Geschwindigkeit des Zuges macht selbst aus einem entgegenkommenden Zweig ein hohes Verletzungsrisiko.

Hinweis: Die Steckdosen im Zug besitzen übrigens alle eine Kindersicherung.

Schnupfen und Co. vorbeugen

Neben Feuchttüchern sind Toilettensitzauflagen und Desinfektionsmittel gut für Ihre Grundausstattung. Besonders kleine Kinder, die gerade mit dem Töpfchen- und Toilettentraining starten, haben es schwer: ein wackliger Wagon und oft nicht die saubersten WC-Kabinen. Außerdem ist das Wasser in den Toiletten kein Trinkwasser. Da Kinder alles ertasten und dann gerne die Finger in den Mund nehmen, sollten Sie auf der Fahrt regelmäßig die Hände säubern und desinfizieren. Denn Keime sind nicht nur auf der Zugtoilette, sondern auch an den Handläufen und Türen. So überstehen Sie die Zugfahrt ohne Schnupfen oder Magenprobleme.

Welche Erlebnisse hatten Sie gemeinsam mit Ihrem Kind in der Bahn? Erzählen Sie uns doch in dem Kommentarfeld, wie Ihre letzte Familienbahnfahrt war.

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Elektrische Oberleitungen: Gefahr und Sicherheit des Bahnstromnetzes

7.700 Kilometer lang, eine eigene Frequenz von 16,7 Hertz, tägliche Versorgung von rund 20.000 Zügen mit Strom: Das Bahnstromnetz. Wie sicher oder gefährlich sind die Oberleitungen eigentlich für Reisende? Wir schauen uns die Leitungen mal genauer an.

Über 33.300 Kilometer lang ist das gesamte Streckennetz der Deutschen Bahn. Es verbindet urbanes Leben mit ländlicher Idylle – gesäumt von elektrischen Oberleitungen. Aneinandergelegt würden all diese Leitungen des Bahnstromnetzes von München bis nach Peking reichen. Bei all der Reiseidylle sollte jedoch nicht vergessen werden: Diese Oberleitungen ermöglichen erst einen Bahnverkehr und das mittels Strom. Viel Strom! Und zwar Hochspannung mit 15.000 Volt Mittelspannung. Trotz klarer Regeln und Hinweisschilder begeben sich dennoch Erwachsene, Jugendliche und Kinder immer wieder in Gefahr durch leichtfertiges Verhalten und Unachtsamkeit.

Woher kommt eigentlich der Strom in den Oberleitungen?

In speziellen Bahnstrom-Kraftwerken werden zwei Drittel der Energie erzeugt. Ein weiteres Drittel bezieht die Deutsche Bahn aus dem öffentlichen 50-Hertz-Netz. Da eine besondere Frequenz von 16,7 Hertz notwendig ist, wandeln Umformer und Umrichter den öffentlichen 50 Hertz-Strom in Bahnstrom um. Anschließend verteilt das Bahnstromnetz den benötigten Strom mit einer Hochspannung von 110 kV zu den Unterwerken. Hier wird die Hochspannung in 15.000 Volt Mittelspannung transformiert. Diese 15.000 Volt fließen nun durch die Oberleitungen und treiben die elektrischen Züge an. Berühren Sie also die Oberleitung oder kommen auch nur in deren Wirkungskreis, riskieren Sie gefährliche Verletzungen bis hin zum tödlichen Unfall.

Wann und wie gefährlich sind Oberleitungen?

Sie können die Gefahr durch den Strom der Oberleitung nicht erkennen: Denn Strom kann man weder sehen, hören noch riechen. Und dennoch fließt der Bahnstrom mit einer 68-maligen Stromstärke verglichen mit Hausstrom. Während Ihr Hausstrom 220 Volt Spannung, der Hausverteilerkasten 380 Volt und eine Straßenbahn-Oberleitung 500 bis 750 Volt hat, fließen durch eine Bahn-Oberleitung 15 000 Volt, durch eine Überlandleitung sogar 380 000 Volt.

Warum ist auch die Nähe von Oberleitungen gefährlich?

Die Gefahr besteht sogar nicht nur direkt an der Oberleitung. Um einen Stromschlag auszulösen, müssen Sie die Oberleitung nicht einmal direkt berühren. Es reicht aus, wenn Sie sich der Leitung auf weniger als 1,50 Meter nähern. Wie das geht? Strom kann die Luft überspringen. Hierzu gelangt der Strom auf einem Lichtbogen über den Körper zur Erde. Wasser leitet den Strom ungemein. Und da der menschliche Körper zu zwei Dritteln aus Wasser besteht, ist er ein optimaler Leiter. Der Strom tritt in den Körper ein und an einer anderen Stelle wieder aus. Die dabei entstehenden Temperaturen von 1 000 Grad enden meist tödlich.

ausreichend Abstand zur Oberleitung halten

Wer auf Wagons klettert, begibt sich in Lebensgefahr. Sie sollten ebenfalls darauf verzichten, in der Nähe von Bahngleisen Drachen, Drohnen oder Modellflugzeuge fliegen zu lassen. Denn diese könnten zu nahe an die Leitungen gelangen und dann den Strom nach unten zu Ihnen leiten. Natürlich sollte man auch nicht versuchen, mit einem Stock, Draht oder Ähnlichem von einer Brücke oder vom Boden aus die Bahn-Oberleitung zu berühren. Und auch Flüssigkeiten sind Tabu. Kippen Sie weder Wasser, Getränke noch Urin auf die Bahn-Oberleitung. Denn diese verringern den Sicherheitsabstand zu der Oberleitung, leiten den Strom und können so die tödliche Stromspannung direkt in Ihren Körper übertragen.

So können Sie Stromschläge an Oberleitungen verhindern

Um einen Stromschlag durch eine Oberleitung zu verhindern, sollten Sie stets die einfachen Verhaltensregeln beachten:

  • Der Zutritt zum Gleisbereich ist außerhalb der zugelassenen Wege absolut verboten. So gelangen Sie gar nicht erst in die Nähe der Gefahrenquelle Strom.
  • Überqueren Sie Gleise nie an ungesicherter Stelle.
  • Bleiben Sie besonders bei feuchtem Wetter von den Leitungen fern. Steigt die Luftfeuchtigkeit, entstehen Lichtbögen auch bei größeren Abständen von der Oberleitung.

Agieren im Notfall – So verhalten Sie sich als Ersthelfer

Wenn Sie jemanden sehen, der auf dem Bahngelände von einem Stromschlag getroffen wurde, beachten Sie unbedingt: Auch wenn Sie schnell handeln wollen – Sie dürfen nicht direkt zum Unfallopfer gehen. Sie würden sich sonst selbst gefährden, falls dort noch Strom fließt. Als erstes muss der Strom in der Oberleitung abgeschaltet werden. Anschließend muss sowohl vor als auch nach der Unfallstelle die Oberleitung geerdet werden und erst dann ist die Unfallstelle für die Einsatzkräfte frei. Am besten Sie betätigen den Notruf und lassen die Rettungssanitäter helfen.

So verhalten Sie sich als Ersthelferin oder -helfer

  • Wählen Sie die Notrufnummer 112.
  • Veranlassen Sie die Sperrung des Zugverkehrs über die Hotline 0800 6 888 000 der Bundespolizei.
  • Ist die bahnstromführende Oberleitung abgeschaltet und vor sowie hinter der Unfallstelle bahngeerdet, können Sie sich dem Unfallopfer nähern.
  • Prüfen Sie, ob die verunglückte Person bei Bewusstsein und wie deren Atmung ist. Ist der Verunglückte bewusstlos oder hat eine auffällige Atmung sollten Sie eine Herz-Lungen-Wiederbelebung durchführen.
  • Beruhigen und trösten Sie die Person bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes.
  • Machen Sie andere Personen durch lautes Rufen aufmerksam und nutzen Sie deren Hilfe.
  • Berühren Sie Wunden nicht mit bloßen Händen, sondern ziehen Sie am besten Schutzhandschuhe an.
  • Bringen Sie den Verletzten in die stabile Seitenlage.

Hinweis: Trotz der Gefahr, die von der Hochspannung ausgeht: Oberleitungen sind komplett ungefährlich, wenn Sie den Mindestabstand von anderthalb Metern einhalten.

Haben Sie schon einmal in der Nähe von Oberleitungen Drachen steigen lassen? Sind Sie sich der Gefahr durch die Stromleitungen bewusst oder gehen Sie locker mit diesen um? Erzählen Sie uns doch von Ihren Erfahrungen mit Oberleitungen, nutzen Sie dafür das Kommentarfeld.

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Sicher Reisen: Gewaltbereite Menschen erkennen und sich selbst schützen

Gewalt hat viele Gesichter: vom Pöbeln bis hin zum tätlichen Angriff. Wer potentielle Täter erkennt, kann gefährliche Situationen schneller ausmachen und sich selbst schützen. Unser Blogbeitrag verrät wie.

Gewalt hat viele Ursachen: Das eigene Selbstbild erhalten, Recht haben oder Ehre, Stolz und Status verteidigen. Dabei entsteht Gewalt nicht von 0 auf 100 und ist dann plötzlich da. Vielmehr entwickelt sich schrittweise das Potenzial einer gewaltbereiten Handlung. Und oft gibt es keine rational erkennbaren Auslöser hierfür. Meint der Betroffene beispielsweise, dass seine Werte angegriffen werden, wird er sie verteidigen. Vorhandene Hemmschwellen sinken nun und ein regelrechter Kampf ums Überleben beginnt. Doch das Entstehen von Gewalt zeigt sich in vielen Warnzeichen. Denn der tatsächliche körperliche Ausbruch ist meist nur der Gipfel.

Die Spirale der Gewalt: So entwickelt sich eine Gefahrensituation

Nimmt man die Sicht eines potenziellen Täters ein, so kann man folgende Stadien der Gewaltentwicklung ausmachen:

  1. Absicht & Intention: Täter ist konfliktbereit; entweder aufgrund länger geplanter Entscheidung oder als emotionale Reaktion auf die Umstände
  2. Potenzielles Opfer suchen (verbal und nonverbal): Täter prüft, ob Sie ein passendes Opfer sind
  3. Suche nach einer günstigen Gelegenheit: Täter prüft, wo und wie er Sie überwältigen könnte. Hinweis: In den ersten drei Phasen können Sie die Tat vermeiden, indem Sie die Situation verlassen oder deeskalierend agieren. Versuchen Sie, beruhigend auf den Angreifer einzureden. Vermeiden Sie, den potentiellen Täter zu provozieren.
  4. Angriff
  5. Reaktion des Opfers

Hinweis: Je nach Reaktion des Opfers kann in Phase 4 und 5 das Ausmaß der Gewalt gemildert werden.

Das Wissen um diese Stadien kann helfen, das Entstehen von Gewaltpotenzial leichter zu erkennen – und ihm entgegenzusteuern. Je konfliktbereiter ein Mensch ist, desto vorhersehbarer wird sein aggressives Handeln. Wenn Sie dies beobachten, sind Sie in Gefahr und sollten entweder fliehen oder deeskalieren. Denn Ihre Reaktion kann maßgeblich dazu beitragen, inwieweit sich die Situation entwickelt.

Achtung: Ist der Täter bewaffnet und eine Flucht unmöglich, setzen Sie alles daran, dass die Waffe nicht eingesetzt wird. Leisten Sie seinen Befehlen strikt Folge und versuchen Sie ihn zu beruhigen.

Aggressionstypen: Diese Menschen sind gewaltbereiter als andere

Es gibt verschiedene gewaltbereite Typen. Je nach deren Selbstbild und vorrangige Motivation zu handeln, zeigen diese Typen unterschiedliche Ausprägungen von Gewaltbereitschaft. Auch variieren je Typ die Auslöser für eine Gewalttat. Wir haben Ihnen die wichtigsten Typen gewaltbereiter Menschen und deren Beweggründe zusammengestellt.

  • Der Selbstbilddarsteller: Über Gewalt demonstriert der Selbstbilddarsteller die Bedeutung und Gewichtigkeit der eigenen Person. Härte und Status sind die Basis – Vergeltung das Mittel, um Stolz und Ehre zu verteidigen.
  • Der sich-hilflos-Fühlende: Gewalt zeigt sich hier als Ausdruck fehlender verbaler und zwischenmenschlicher Strategien sowie sozialer Fähigkeiten, um mit Konfliktsituationen umzugehen. Aus Hilflosigkeit wird Gewalt.
  • Der Ausbeuter: Wird die Ausbeutung entlarvt, reagieren diese Typen mit Gewalt, um sich der Rechenschaft zu entziehen.
  • Der Tyrann: Auslöser für Gewalt ist hier die Freude und Befriedigung durch die Reaktion der Opfer. Durch gewalttätiges Handeln wird Angst geschürt und Gehorsam erzwungen.
  • Der Misstrauische: Die allgegenwärtige Angst des Täters gipfelt in einer Gewalttat mit der sich selbst erteilten Entschuldigung „Angriff ist die beste Verteidigung“.
  • Der Verwöhnte: Als selbst-empfundene privilegierte Person meint der Täter, dass andere nach seinen Vorstellungen handeln müssen. Ist dies nicht der Fall, bestraft der Täter den „Querulant“ mit Gewalt.
  • Der Verteidiger der Gerechtigkeit: Gewalt darf laut dem Täter im Namen übergeordneter Prinzipien angewandt werden. Nicht die Problemlösung steht im Fokus, sondern der eigene Spannungsabbau.
  • Der Exkämpfer: Kämpfer und Rebellen, die in Krisen- und Nachkriegsgebieten eine Kampfausbildung antrainiert bekamen, erfahren Gewalt als Form von Normalität. Oft wird die eigene Identität hinter militärisch organisierte Gruppen gestellt und in der Identifikation mit Autoritätssymbolen gesucht.

Verdächtige Personen und Gefahren erkennen – So schützen Sie sich vor Angriffen

Um verdächtige Personen, wie die oben beschriebenen Aggressionstypen, zu erkennen, beobachten Sie die Mimik und Gestik Ihrer Mitreisenden. Bestimmte Konstellationen von Reisegruppen sind prädestiniert für eine konfliktgeladene Situation. Hierzu zählen größere Reisegruppen, die unter dem Einfluss von Drogen stehen. Besonders Jugendliche, die in der Bahn zur oder von der Party unterwegs sind und „vorglühen“, stehen oftmals unter dem Druck, sich beweisen zu wollen.

Die folgenden Tipps helfen Ihnen, Konfliktsituationen zu deeskalieren:

  • Seien Sie wachsam! Wer nicht mit einer Gefährdung rechnet oder sich zu sicher fühlt, wird schnell überrascht und handelt überstürzt.
  • Halten Sie grundlegende Sicherheitsstandards ein, beispielsweise Abstand zu anderen Gruppen oder dem Gleisbett.
  • Vermeiden Sie einen Tunnelblick, der beispielsweise durch die Ablenkung eines Smartphones entsteht.
  • Stellen Sie sich auf eine unerwartete Dynamiken ein und beobachten Sie die Situation am Bahnhof oder im Zug – Gefahrensituationen entwickeln sich oft erst.
  • Bleiben Sie gedanklich flexibel: vorgefertigte Bilder von Tätern schließen das Konfliktpotenzial angeblich friedlicher Mitreisender aus.
  • Vermeiden Sie nichtsprachliche Signale von Unsicherheit und Verletzbarkeit: Denn Menschen, die diese ausstrahlen oder überängstlich und angespannt wirken, sind leichtere Opfer.
  • Überschätzen Sie sich nicht. Nehmen Sie Ihre inneren Warnglocken ernst. Wer aus einer gefährlichen Situation flieht, ist kein Feigling, sondern entgeht einer uneinschätzbaren Situation.

Bei dem Thema Gewalt gelten zwei Prinzipien: Zum einen „Wehret den Anfängen!“ und zum anderen „Gewalt zieht Gewalt an“. Versuchen Sie daher, das schrittweise Aufbauen von Gewalt zu verhindern. Und schüren Sie die Gewalt nicht durch ein ihrerseits gewaltbereites Auftreten – sonst droht eine Gewaltspirale, aus der es schwer wird auszubrechen. Steigern Sie keinesfalls die Gewaltbereitschaft der drohenden Person, indem Sie diese lächerlich machen oder sie gar auslachen.

Haben Sie bereits gefährliche Situationen am Bahnsteig oder im Zug erlebt? Waren Sie selbst betroffen und wie haben Sie reagiert? Teilen Sie Ihre Erfahrungen mit uns und erzählen Sie in den Kommentaren von Ihrer Geschichte.

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Sicherheit am Bahnsteig – Wie kann ich mich schützen?

Unfälle am Bahnsteig oder gar die Bahnsteig-Attacke von Frankfurt hinterlassen einen bitteren Beigeschmack: Wie sicher ist man am Bahnsteig? Können Unfälle oder gar Verbrechen überhaupt verhindert werden? Gefordert werden Gleistüren und Co. – Unser Blogbeitrag schaut genauer hin, was umsetzbar ist und wie Sie sich selbst schützen.

Lösung 1: Sicherheit am Bahnsteig mithilfe technischer Barrieren

Immer mehr Passagiere und vollere Bahnsteige: Die Unfallgefahr am Gleis wächst. Damit alle Reisenden am Bahnsteig abgesichert sind, müssten die Gleise von den Wartenden abgetrennt werden. Schutzgitter oder Wände und Türen aus Sicherheitsglas sind so hoch wie die Züge und grenzen den Bahnsteig von den Gleisen ab. Die Türen öffnen sich erst, wenn der Zug innerhalb des Bahnhofs angehalten hat. Eine derartige Sicherheitslösung wurde bereits in Bangkok und London eingeführt. Als Novum in Deutschland hat München den Einbau von Gleistüren an einer U-Bahn-Pilothaltestelle beschlossen. Ab 2023 werden hier die Türen in der Praxis getestet.

Schwierigkeit: Für diese Lösung müssten jedoch alle Züge präzise an immer derselben Stelle halten. Und nicht nur das. Eine weitere Voraussetzung wäre ein automatisiertes Bahnsystem mit einem einheitlichen Zugtyp. Momentan werden die Züge jedoch manuell gesteuert und halten daher an unterschiedlichen Punkten. Da unterschiedliche Zugtypen die Strecken befahren, weichen die Türabstände voneinander ab. Außerdem müssten die Schutzgitter an mehr als 6000 Bahnhöfen in Deutschland installiert werden. Für umfangreiche Umbaumaßnahmen sind jedoch viele Bahnhöfe zu eng gebaut.

Lösung 2: Zugang zum Bahnsteig erst nach Einfahrt des Zuges

Ein weiterer Lösungsvorschlag ahmt die Regelung großer Bahnhöfe in Frankreich und England nach: Hier dürfen Reisende entweder nur mit einem Ticket oder erst nachdem der Zug eingefahren ist auf den Bahnsteig. Mit einer Schranke könnte dies theoretisch problemlos geregelt werden.

Schwierigkeit: Vor einer Straftat schützt dies jedoch nicht, denn mit einem Kurzstrecken-Ticket gelangen Täter ebenfalls auf den Bahnsteig. Außerdem würden die Fahrzeiten hierdurch enorm verlängert. Besonders bei kurzen Aufenthalten, sehr langen Bahnsteigen oder gar Sackbahnhöfen müssten Reisende mit erheblichen Einschränkungen in der gewohnten Flexibilität rechnen.

Diese Herausforderungen bringt der Bahnverkehr selbst mit sich

  • Durchfahrende Züge haben selbst in den Bahnhöfen oft eine Geschwindigkeit von bis zu 160 Stundenkilometern. Unmittelbar an der Bahnsteigkante entsteht somit ein gefährlicher Luftsog.
  • Züge können Hindernissen nicht ausweichen. Aufgrund der Masse des Zuges hat dieser einen sehr langen Bremsweg.
  • Im Zuge des Lärmschutzes wurden Züge immer leiser. Problem: Sie nähern sich fast lautlos. So hören Sie einen elektrisch betriebenen Zug, auch wenn dieser mit über 200 Stundenkilometer unterwegs ist, erst wenn er bereits an Ihnen vorbeifährt.
  • Nicht jede Zugdurchfahrt ist auf den ausgehängten Fahrplänen vermerkt. Außerdem befahren Züge ein Gleis in beide Richtungen.

Sicherheit am Bahnsteig im Überblick: Diese Vorrichtungen helfen Ihnen

Bereits jetzt gibt es zahlreiche Sicherheitsvorkehrungen auf dem Bahnsteig, damit Sie sicher unterwegs sind. Wir haben Ihnen die wichtigsten aufgelistet.

Notfallsäulen

In vielen größeren Bahnhöfen finden Sie hochmoderne Notfallsäulen – in der Signalfarbe Rot und an der Spitze mit den Buchstaben SOS gekennzeichnet. Hier finden Sie Notruf, Nothaltgriff, Inforuf sowie einen Feuerlöscher und mindestens einen Defibrillator.

Nothaltgriffe

In die Notfallsäule integriert ist der Nothaltgriff. Wird an diesem gezogen, wird der Nothalt für das entsprechende Gleis aktiviert. Sich nähernde Züge können dann nicht mehr in den Bahnhof einfahren. Hinweis: Drücken Sie nach dem Nothalt den SOS-Knopf und informieren Sie die Bahnbetriebszentrale.

Defibrillatoren

In jedem Bahnhof finden Sie mindestens einen Defibrillator bei den gekennzeichneten Notfallsäulen.

Notrufsprechstellen

Die Notrufsprechstellen sind ebenfalls in den Notfallsäulen integriert. Außerdem finden Sie in allen Aufzügen solche Notrufeinrichtungen, die mit einem Notrufsymbol gekennzeichnet sind. Per Knopfdruck stellen Sie eine direkte Verbindung zum Bahnbetriebszentrum her.

Feuerlöscher

Feuerlöscher-Symbole führen Sie zu den Geräten am Bahnsteig. Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung finden Sie direkt auf dem Feuerlöscher. Hinweis: Meist sind die Geräte im untersten Fach der Notrufsäulen verstaut.

Sicherheitsraum

Wussten Sie, dass sich unter jeder Bahnsteigkante ein Sicherheitsraum befindet? Dieser Hohlraum erstreckt sich über die gesamte Bahnsteiglänge. Hier finden Sie Schutz vor einem einfahrenden Zug, wenn Sie in den Gleisbereich gestürzt sind: Pressen Sie sich flach gegen die Nischenwand und alarmieren Sie andere Fahrgäste durch Hilferufe.

Fluchtwegebeschilderung

Einheitliche Hinweisschilder finden Sie auf dem gesamten Bahnhof. So gelangen Sie im Ernstfall auf dem kürzesten Weg aus dem Bahnhof hinaus.

Sicherheit am Bahnsteig – Das können Sie selbst für Ihre Sicherheit tun

  • Neben den Apparaten für Ihre Sicherheit kann jeder Einzelne für die eigene Sicherheit sorgen. Achten Sie auf diese Hinweise und Ihre Reise startet bereits auf dem Bahnsteig sicher:
  • Lassen Sie sich nicht von Ihrem Handy ablenken. Viele Reisende sind derart auf Ihr Handy fixiert, dass sie ihre Umwelt kaum noch wahrnehmen.
  • Achten Sie auf Ihre Mitreisenden am Bahnsteig: drängelnde Wartende, übermütig oder gar aggressiv wirkende Passagiere? Falls Sie Ihre Mitwartenden schlecht einschätzen können und sich unwohl fühlen, sollten Sie sich einen anderen Warteplatz suchen.
  • Halten Sie generell mindestens zwei Meter Abstand zur Bahnsteigkante – bleiben Sie zumindest hinter der weißen Sicherheitslinie auf dem Boden. Hilfreich ist es, sich mit dem Rücken an einer Wand zu platzieren, so haben Sie alles vor sich im Blick und es kann sich niemand von hinten anschleichen.
  • Überqueren Sie Gleise nur an ausgewiesenen Stellen.

Haben Sie weitere Tipps und Tricks, um bereits am Bahnsteig mit einem sicheren Gefühl die Fahrt zu starten? Dann verraten Sie uns Ihre Erfahrungen und Hinweise in den Kommentaren. Wir wünschen Ihnen vorab schon mal eine sichere Reise.

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Taschendiebstahl

Taschendiebe: So schützen Sie sich vor den Langfingern

Ein Handgriff und der Geldbeutel ist weg: In deutschen Zügen und Bahnhöfen stieg die Zahl der Taschendiebstähle in den vergangenen Jahren immer weiter an. Unter den Tätern sind oft professionelle Gruppierungen, die mit raffinierten Tricks vorgehen. Wir zeigen Ihnen in diesem Beitrag, wie sie sich am besten vor Taschendiebstahl schützen.

Wie gehen Taschendiebe vor?

Taschendiebe nutzen gerne anonyme Menschenmengen. An Bahnhöfen und Zügen sind die Reisenden oft unter Stress und Zeitdruck: ideale Bedingungen für die Langfinger. Trotz Videoüberwachung und Streifen der Bundespolizei bleiben die meisten der Diebstähle unaufgeklärt, da die Opfer den Diebstahl erst dann bemerken, wenn die Täter schon weit entfernt sind. 2017 wurden nur 6,4 Prozent der Diebstähle aufgeklärt. (1)

Taschendiebe arbeiten darüber hinaus oft mit Komplizen. Während einer das Opfer ablenkt, stiehlt der zweite die Beute und gibt sie an einen dritten weiter. So wird die Beweisaufnahme für die Polizei zusätzlich erschwert. Denn selbst wenn ein Dieb erwischt wird, hat er die Beute nicht mehr bei sich.

Besonders beliebter Tatort für Taschendiebstahl ist das Bahngleis. Hier sind oft viele Menschen unterwegs und gerade beim Einsteigen in den Zug unaufmerksam und abgelenkt. Geldbeutel in Gesäßtaschen oder offenen Handtaschen sind so ein leichtes Opfer für die Diebe.

Beliebte Tricks der Taschendiebe im Zug und am Bahnhof

Blockier- oder Drängel-Trick: Hier versperrt einer der Täter dem Opfer den Weg, z. B. beim Einsteigen in den Zug. Das Opfer kommt nicht an dem Täter vorbei und wird zum Halten gezwungen. Währenddessen entwendet ein zweiter geschickt von hinten die Wertsachen.

Münz-Trick: Einer der Langfinger lässt absichtlich Münzen fallen. Während das Opfer beim Aufsammeln hilft und sein Gepäck nicht mehr im Blick hat, klaut der Komplize alles, was griffbereit ist.

Der Taschen-Trick: Viele verstauen ihr Gepäck, wie Taschen und Rucksäcke auf Zugreisen unter ihrem Sitz. Damit werden sie für Taschendiebe jedoch ein leichtes Opfer. Diese setzen sich im Zug hinter das Opfer und ziehen das Gepäck unter dem Vordersitz hervor. Bevor der Reisende etwas bemerkt, haben sie die Wertsachen längst entwendet und das Gepäckstück wieder unter den Sitz geschoben.

So schützen Sie sich am besten vor Taschendiebstahl

Auch wenn die Methoden der Täter mitunter sehr trickreich sind, können Sie sich vor Taschendiebstahl sehr wohl schützen. Dazu sollten Sie diese Hinweise befolgen:

  • Seien Sie vorsichtig bei Gedränge und Menschenansammlungen! Bleiben Sie insbesondere dann skeptisch, wenn Sie jemand anrempelt und behalten Sie Ihre Wertsachen im Blick.
  • Lassen Sie Ihr Gepäck nie unbeaufsichtigt.
  • Verwahren Sie Ihre Wertgegenstände dort, wo Langfinger schlecht herankommen, z. B. in den Innentaschen Ihrer Jacke oder Handtasche.
  • Halten Sie Rucksäcke und Jackentaschen immer geschlossen. Rucksäcke tragen Sie am besten vor dem Bauch und Handtaschen mit der Öffnung zum Körper.
  • Nehmen Sie Ihre Wertsachen mit, wenn Sie im Zug auf die Toilette gehen oder lassen Sie jemand vertrauenswürdigen auf Ihr Gepäck aufpassen.
  • Versuchen Sie während der Zugreise nicht einzuschlafen und bewahren Sie Ihre Wertgegenstände sowie Ihr Gepäck sicher auf, wenn Sie doch ein Nickerchen machen.

(1) Statistik der Bundespolizei

Wurden Sie schon einmal Opfer von Taschendieben? Oder haben Sie Bekannte, denen im Urlaub oder auf Reisen schon einmal etwas gestohlen wurde? Teilen Sie gerne Ihre Erfahrung und Meinung mit uns. Wir freuen uns auf Ihren Kommentar.

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Bundespolizei

Die Bundespolizei – Helfer für Ihre Sicherheit

Die Polizei ist Ihr Freund und Helfer. Dieser Spruch gilt auch am Bahngleis. Denn egal, ob bei Diebstählen, Vandalismus oder Großveranstaltungen: Die Bundespolizei sorgt für Ihre Sicherheit im Zug, am Bahnhof oder Gleis.

Was macht die Bundespolizei?

Die Polizei ist in Landes- und Bundespolizei unterteilt. Während die Landespolizei auf Ebene der Bundesländer organisiert wird, untersteht die Bundespolizei dem Bundesinnenministerium. Sie ist aus dem ehemaligen Bundesgrenzschutz und der Bahnpolizei hervorgegangen. Damit unterscheiden sich auch die Zuständigkeitsbereiche der Landes- und Bundespolizei stark voneinander.

Während die Landespolizei Tätigkeiten wie den Bürger- oder Umweltschutz übernimmt, hat die Bundespolizei übergeordnete Aufgaben: Sie schützt die Grenzen von Deutschland sowie wichtige Ämter und achtet auf die Sicherheit beim Flugverkehr. Auch die Sicherheit an Bahnhöfen und in Zügen fällt in Ihre Zuständigkeit. Die Bundespolizei nimmt an 5.700 Bahnhöfen und Haltepunkten in ganz Deutschland regelmäßige Kontrollen vor. Sicherlich haben Sie schon einmal eine Streife der Bundespolizei gesehen. Die Beamten sind mit Ihren Uniformen am Bahnhof oder im Zug nicht zu übersehen. Sie verhindern Straftaten wie Diebstahl oder Sachbeschädigung und versuchen diese aufzuklären. Auch bei Großveranstaltungen mit Gefahrenpotenzial, wie z. B. bei Fußballspielen, gewährleisten sie Ordnung und die Sicherheit der Passagiere.

Im Notfall 110 wählen

Wenn Sie Fragen haben oder einen Hinweis zu einer Tat geben wollen, können Sie sich an die Hotline der Bundespolizei – die 0800 68 88 000 – wenden. Die Nummer ist kostenfrei sowohl über Mobilfunk, als auch Festnetz erreichbar. Sollten Sie sich dagegen in einer Gefahrensituation befinden oder Zeuge einer Straftat im Zug oder an einem Bahnhof werden, wählen Sie unverzüglich den Polizeinotruf 110. Die Notrufzentrale kann Ihren Standort tracken und dann im Notfall die zuständige Polizei verständigen.

Zeuge sein

Wenn Sie Zeuge von Vandalismus oder einer Straftat werden, ist es zudem wichtig, dass Sie die Situation und die Täter genau beobachten. Die Polizei benötigt Ihre Informationen, um die Täter besser verfolgen zu können. Dies dient letztendlich auch Ihrer eigenen Sicherheit. Denn sollten die Täter entkommen oder aufgrund fehlender Informationen nicht zur Verantwortung gezogen werden, könnten sie weitere Straftaten begehen. Um dies zu verhindern, gibt es Zeugenkarten. Dort können Sie die Merkmale des Täters und des Geschehens genau beschreiben und leisten so einen wesentlichen Beitrag für die Strafverfolgung.

Waren Sie bereits einmal Zeuge einer Straftat und haben mit der Bundespolizei zusammengearbeitet? Oder haben Sie die Bundespolizei bei der Arbeit am Bahnhof erlebt? Teilen Sie Ihre Erfahrungen mit uns und erzählen Sie Ihre Geschichte im Kommentarfeld.

Foto: Bundespolizei

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