Gefährliches Hobby: Fotos und Selfies auf Bahnanlagen

Romantik, Reisen, Fernweh, Sehnsucht und unendliche Freundschaft: Nur ein paar der Assoziationen, die viele Menschen mit Gleisen und Zügen verbinden. Daher haben sie sich zu äußerst beliebten Fotomotiven entwickelt. Aus der Ferne kein Problem. Doch der Trend, sich selbst oder andere auf den Gleisanlagen zu fotografieren, hat sich in den letzten Jahren immer mehr etabliert. Und das kann äußerst gefährlich werden.

Der Social-Media Hype

Seitdem ästhetische Fotos und spannende Videos auf Social Media zum Lebensinhalt vieler Kinder und Jugendliche geworden sind, hat die Suche nach den besten Foto-Locations begonnen. Bahngleise, Tunnel, Bahnhöfe und Züge wurden immer beliebter. Nach Angaben der Deutschen Bahn suchen vor allem Mädchen zwischen 12 und 16 Jahren Bahnanlagen zum Fotos schießen auf. Doch auch bei Jungen und Erwachsenen ist das Phänomen zu beobachten. Genaue Angaben dazu, wie häufig sich Personen unerlaubter Weise auf den Gleisen befinden, gibt es nicht. Denn wenn Personen von Lokführern oder der Polizei entdeckt werden, ist das meist eher Zufall als gezielte Suche. In den Fokus der Öffentlichkeit gelang das Thema in der Vergangenheit vor allem durch schwere und tödliche Unfälle, die auf eine Selfieaktion folgten. Doch warum ist der Aufenthalt auf Bahnanlagen so gefährlich?

Tödliche Gefahr

Das größte Gefahrenpotenzial besteht, wenn sich Personen unerlaubter Weise auf Bahngleisen aufhalten. Die Züge fahren meist mit hoher Geschwindigkeit und bewegen sich mittlerweile nahezu lautlos durch die Landschaft. Der Bremsweg ist in der Regel viel zu lang, als das der Fahrzeugführer spontan auf Hindernisse reagieren könnte. Daher ist es ein Trugschluss zu glauben, dass man einen herannahenden Zug immer frühzeitig wahrnimmt und sich von den Gleisen begeben kann.

Auch in Bahnhöfe einfahrende oder vorbeifahrende Züge können gefährlich werden. Der Luftdruck und die Strömung, die sich um den Zug herum entwickeln können, sind für unsere Augen nicht sichtbar. Daher gilt: Abstand halten, und die Markierungen am Bahnsteig beachten.

Auch auf den Dächern von Zügen werden immer wieder Fotos gemacht. Dabei ist nicht nur die Nähe zur Oberleitung sehr gefährlich: Alte, abgestellte Güterzüge können rosten und instabil werden. Immer wieder stürzen Kinder und Jugendliche beim Klettern ab und verletzten sich schwer.

Ein Selfie, das Konsequenzen hat

Auch, wenn das Fotoshooting ohne Zwischenfall stattgefunden hat, kann das Ergebnis Konsequenzen haben. Wird ein Selfie auf einer Bahnanlage auf Social Media gepostet, und der Urheber sowie der Ort kann eindeutig identifiziert werden, ist ein juristisches Nachspiel nicht unwahrscheinlich. Denn das unerlaubte Betreten von Bahnanlagen ist verboten und kann eine Geldbuße von bis zu 5.000 Euro zur Folge haben. Je nach Schwere des Verstoßes wurden auch schon Schadensersatzzahlungen und  Freiheitsstrafen verhängt.

Was kann man tun?

Die Gefahr, die von Gleisen und Bahnanlagen ausgeht, ist den meisten Kindern und Jugendlichen nicht bewusst. Daher ist Aufklärungsarbeit das A und O, wenn zukünftig folgenschwere Unfälle vermieden werden sollen. Mit der Aktion „Wir wollen, dass du sicher ankommst“ hat die Deutsche Bahn verschiedene Kurzfilme erstellt, die Jugendliche auf die Gefahr aufmerksam machen. Die Bundespolizei bietet außerdem Informationsveranstaltungen und Präventionsgespräche an Schulen an, die über das Kontaktformular angefragt werden können.

Photo by Faheem Bedizen on Unsplash

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Ansprechpartner für jede Situation auf Ihrer Zugfahrt

Vor und während ihrer Zugfahrt können Fragen und Situationen auftreten, für die Sie einen Ansprechpartner benötigen. Ihre erste Anlaufstation ist in den meisten Fällen der Zugführer. Dieser ist auf jeder Verbindungen des Nah- und Fernverkehrs dabei. Zugführer haben auf der Bahnfahrt verschiedene Aufgaben, angefangen bei der sicheren An- und Abfahrt des Zuges bis hin zur Kundenbetreuung. Zu erkennen sind sie oft an ihrer roten Armbinde, beziehungsweise ihrer Uniform. Welche Ansprechpartner Ihnen außerdem weiterhelfen können, lesen Sie auf diesem Beitrag.

Fragen zu Verbindungen und Umsteigemöglichkeiten

Haben Sie vor der Reise Fragen zu Verbindungen im Nahverkehr, können Sie das Service Telefon der Mitteldeutschen Regionalbahn anrufen (0341 231898288) oder Ihre Frage online über das Kontaktformular stellen. Die Mitarbeiter im Kundencenter in Ihrer Nähe helfen Ihnen auch vor Ort gern weiter.
Im Fernverkehr erreichen Sie den Service der Deutschen Bahn in einem der DB Reisezentren  und unter 030 2970. Haben Sie während der Fahrt eine Frage zu Ihrem Anschluss oder wollen mit einem Taxi vom Bahnhof weiterfahren, können Sie sich an das Zugpersonal wenden.

Hilfe für Menschen mit Behinderung

Für Menschen mit einer Behinderung oder Personen, die nicht mehr so mobil sind, steht auf allen Verbindungen der Mitteldeutschen Regionalbahn ein Kundenbetreuer zur Verfügung. Das Servicepersonal hilft Ihnen beim Einstieg, bei der Platzsuche und beim Ausstieg. Damit alles reibungslos funktioniert, sollten Sie Ihre Reise mindestens 24h vorher unter der Nummer 0341 231898288 (24 h, Ortstarif) anmelden.
Bei einer Reise im Fernverkehr können Sie den Mobilitätsservice der Deutschen Bahn unter 0180 6512512 (20 ct/Anruf aus dem Festnetz, Tarif bei Mobilfunk max. 60 ct/Anruf) kontaktieren. Auch hier ist es ratsam, sich bereit 24h vorher anzumelden.

Hilfe beim Gepäck

Haben Sie unhandliches oder schweres Gepäck, das Ihnen beim Ein- und Ausstieg Probleme bereitet, hilft ihnen das Zugpersonal in der Regel gern weiter. Auch Mitreisende können Sie um Unterstützung bitten. Wollen Sie entspannt und zusätzliche Belastung reisen, können Sie vor der Fernreise den DB Gepäckservice benachrichtigen, der Ihr Gepäck per Post verschickt.

Ansprechpartner in medizinischen Notfallsituationen

Bei einem medizinischen Notfall im Zug sollten Sie versuchen, die Situation richtig einzuschätzen. Ist eine Person bewusstlos oder schwebt in ernster Lebensgefahr, sollten Sie umgehend den Notruf unter der 112 wählen. Die Notrufstelle kann anschließend das Zugpersonal informieren. Besteht kein akuter Handlungsbedarf, sollten Sie das Zugpersonal aufsuchen. Dieses kann Sanitäter zum nächsten Bahnhof bestellen sowie mit einer Durchsage nach medizinischem Personal im Zug fragen.

Ansprechpartner bei Vandalismus

Werden Sie Zeuge von Vandalismus am Bahnhof oder im Zug, sollten Sie zunächst für Ihre eigene und die Sicherheit von Mitreisenden sorgen. Versuchen Sie nicht, die Täter aufzuhalten, sondern wenden Sie sich direkt an das Zugpersonal. Sie können den Vorfall außerdem bei der Bundespolizei unter 0800 6 888 000 sowie der Sicherheitszentrale der Bahn unter 030 297-51114 melden. Auch die verantwortlichen Landespolizeistellen nehmen entsprechende Vorfälle auf. Merken Sie sich Ort, Zeit und eventuelle Merkmale des Täters, und geben Sie diese weiter.

Hilfe bei Bedrohung durch andere Fahrgäste

Kommt es zu einer bedrohlichen Situation, in der Sie eine Gefahr für sich und andere Mitreisende sehen, können Sie zunächst das Zugpersonal benachrichtigen. Dieses ist speziell geschult und kann versuchen, eine Situation zu eskalieren. Kommt es zu einem körperlichen Angriff wie einer Schlägerei, sollten Sie die Polizei rufen. Die Sicherheit an Bahnhöfen und Zügen fällt in den Aufgabenbereich der Bundespolizei. Wählen Sie also die 112, und entfernen Sie sich wenn möglich schnell aus der Gefahrensituation.

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Autonomes Bahnfahren

Im Rahmen der Verkehrswende werden zukünftig deutlich mehr Bahnreisende erwartet, die auf schnelleren Verbindungen transportiert werden müssen. Dafür werden autonome Systeme im Zugverkehr eine entscheidende Rolle spielen. Doch wie funktioniert autonomes Fahren? Und können wir fahrerlosen Bahnen vollkommen vertrauen?

Automatisch oder Autonom – Wo liegt der Unterschied?

Automatisierte Züge fahren in Deutschland schon seit einer ganzen Weile. Anhand des Automatisierungsgrades, auch GoA (Grade of Automation) genannt, wird angegeben, welche Prozesse automatisiert sind: Auf den unteren Stufen (GoA1 und GoA2) wird der Bahnfahrer unterstützt, auf höheren Stufen (GoA3 und GoA4) kann er sogar ersetzt werden. So bewegen sich beispielsweise einige U-Bahn-Linien in Nürnberg oder der Sky-Train am Düsseldorfer Flughafen ohne einen Fahrer, der den Zug steuert. Diese Züge werden von außen kontrolliert: Bestimmte Signale geben die Strecke frei oder sperren sie, und steuern beispielsweise die Geschwindigkeiten. Es handelt sich um geschlossene Systeme, in denen nur baugleiche Bahnen zum Einsatz kommen.

Beim autonomen Fahren wiederum fährt der Zug vollkommen selbstständig anhand der an Bord installierten Sensorik und künstlicher Intelligenz im Verkehrsraum. Die Maschine trifft eigenständig Entscheidungen, ohne von außen gesteuert zu werden.

Da die Begriffe „vollautomatisch“ und „autonom“ im öffentlichen Sprachgebrauch häufig synonym verwendet werden, wird auch in diesem Artikel von autonomem Fahren geschrieben, obwohl es sich genau genommen um automatisierte Systeme handelt.

So funktioniert autonomes Fahren

Wichtig beim autonomen Fahren ist vor allem die automatische Zugsicherung, die vorrangig die Geschwindigkeit des Zuges und die Abstände zu anderen Zügen kontrolliert. Die einzelnen Systeme der Leitstelle und der Züge stehen die ganze Zeit im Austausch miteinander. Die automatische Zugsteuerung ist eine weitere wichtige Komponente: Alle Abläufe, wie das Anfahren, Stoppen, und das Öffnen und Schließen der Türen wird über technische Sensoren gesteuert.

Im Falle einer Störung oder einer Gefahrensituation reagiert der Zug genauso wie mit Fahrer: Er bleibt stehen. Im Anschluss kann analysiert werden, wie der Fehler behoben werden kann. Vollautomatisierte Systeme unterliegen sehr strengen Sicherheitsvorkehrungen, weswegen eine Bahnfahrt ohne Fahrer allgemein als sehr sicher gilt.

Warum autonomes Fahren?

Es gibt verschiedene Gründe, warum autonomes Fahren im Bahnverkehr in Zukunft eine Rolle spielen könnte. Zum einen sind die Systeme flexibler und können besser auf zu- oder abnehmendes Fahrgastaufkommen reagieren. Außerdem sind die Abstimmung zwischen den einzelnen Bahnen und die Ankunfts- und Abfahrzeiten optimiert, was die Verbindungen pünktlicher macht. Da beim autonomen Fahren zahlreiche Sensoren arbeiten, können Fehler und Störungen frühzeitig erkannt und behoben werden. Auch die Energiebilanz ist durch den gleichmäßigeren Betrieb optimiert. Mit autonomen Fahrsystemen reagieren Bahngesellschaften außerdem auf den Mangel an Zugführern, der im Rahmen der Verkehrswende noch zunehmen wird.

Brauchen wir noch Zugführer?

Mit zunehmenden Fortschritten im Bereich künstliche Intelligenz stellt sich die Frage, inwieweit Maschinen die Aufgaben der Zugführer vollständig übernehmen könnten. Die Forschungen im Bahnverkehr liegen vorrangig auf voll automatisierten, und nicht auf autonomen Systemen. Dafür werden auch weiterhin Zugführer benötigt, die jedoch vermehrt die Abläufe koordinieren, Systeme warten und im Notfall eingreifen können – Das Berufsbild wird sich also zunehmend wandeln.

Herausforderungen beim autonomen Bahnfahren

Um die Sicherheit beim autonomen Fahren zu gewährleisten, müssen die Systeme auf jede mögliche Situation reagieren können. Dies ist bisher nur bei U-Bahnen möglich, da die Strecken vor äußeren Einflüssen wie verschiedenen Wetterlagen oder Objekten auf den Gleisen geschützt sind. Ist jedoch keine äußere Begrenzung vorhanden, gestaltet sich der Einsatz von autonomen Systemen schwieriger. Hier beeinflussen zahlreiche verschiedene Faktoren die Fahrt. Außerdem bewegen sich auf einem Schienennetz meist unterschiedliche Bahntypen, die gut aufeinander abgestimmt werden müssen.

Ohne einen Zugführer ist im Problemfall keine Person vor Ort, die eingreifen kann. Die Lösung dafür ist eine verlässliche Fernsteuerung der Bahn in entsprechenden Gefahrensituationen. Für diese Steuerung von außen sind jedoch riesige Datentransfers nötig, die nur über ein 5G-Netz abgewickelt werden können.

Autonomes Bahnfahren in Deutschland

Fahrerlose U-Bahnen kommen in Deutschland schon in verschiedenen Städten, wie beispielsweise in Nürnberg, zum Einsatz. Seit Oktober 2021 fahren in Hamburg vier automatische S-Bahnen auf der GoA3 Stufe: Sie bewegen sich erstmals in einem offenen System. Die Neuerungen sind Teil des DB-Programms Digitale Schiene Deutschland. Auch im Regional- und Fernverkehr soll zukünftig die in Hamburg angewandte Technik zum Einsatz kommen. Vollautomatische Systeme der Stufe GoA4 werden heute schon beim Rangieren der Züge genutzt.

Welche Projekte aktuell von der Deutschen Bahn geplant und umgesetzt werden, können Sie auf der Seite digitale-schiene-deutschland.de nachlesen.

Foto: Cornelius Kibelka (Lizenz: CC BY-SA 2.0)

 

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Zug fahren bei extremen Wetterlagen

Hitze, Sturm, extreme Kälte oder Gewitter können das öffentliche Leben stark einschränken. So muss manchmal auch der Zugverkehr angepasst oder im schlimmsten Fall sogar eingestellt werden. Es stellt sich die Frage: Wie sicher ist Zug fahren bei extremen Wetterlagen? Und welche Maßnahmen werden getroffen, um die Schädigung von Reisenden zu verhindern?

Hitze und Kälte

Extreme Temperaturen im Sommer und Winter können auch Einfluss auf den Bahnverkehr haben. Die Klimaanlagen der Züge sind für Temperaturen bis zu 32 Grad Celsius ausgelegt. Steigen die Temperaturen weiter, kann die Technik ausfallen. Starke Hitzeperioden können außerdem dazu führen, dass sich die Schienen ausdehnen. Um dies zu verhindern, werden die Seiten der Bahnstrecken mit Bäumen bepflanzt, die Schatten spenden. Auch weiße Farbe auf den Schienen kann die Temperatur senken. Worauf Sie bei extremer Hitze außerdem achten sollten, erfahren Sie auf unserem Blog zu „Sommerhitze während der Bahnfahrt“ .

Schon vor den Wintermonaten bereiten sich die Bahngesellschaften auf Kälteperioden vor. Die Züge werden ausgiebig überprüft, die Streugutreserven werden aufgefüllt, Einsatzpläne werden geschrieben und das Personal für den Ernstfall geschult. Bei einem Kälteeinbruch mit Eis und Schnee kommen Frostschutzmittel an den Rädern und Schneeschleudern zum Einsatz. Außerdem sind die Weichen mit einer Heizanlage ausgestattet, damit sie nicht zufrieren. Auf unserem Blog lesen Sie, wie Sie sich im Zug bei extremer Kälte verhalten sollten.

Alles in allem ist das Bahnfahren bei Hitze und Kälte sicher – Es kann jedoch vermehrt zu Verspätungen und Zugausfällen kommen, wenn beispielsweise die temperaturempfindliche Technik versagt.

Wenn der Herbststurm kommt

Umgekippte Bäume und abgeknickte Äste auf den Schienen können den Zugverkehr für längere Zeit lahm legen. Ab Windstärke 9 nach der Beaufort-Skala, was einer Geschwindigkeit von 75 bis 88 km/h entspricht, sprechen Meteorologen von einem Sturm. Gegenstände wie Mülltonnen und Bäume können auf die Strecke rollen oder fallen, und den Zug im Extremfall zum Entgleisen bringen. Warum dies jedoch sehr unwahrscheinlich ist, erfahren Sie auf unserem Blog zum Thema “So bleibt der Zug auf den Schienen”. Beim Auffahren des Zuges auf größere Gegenstände können Fahrgäste im Innenraum verletzt werden. Daher werden die Grünstreifen rund um die Gleise regelmäßig beschnitten, um die Gefahr durch herabfallende Äste zu verringern. Auch Oberleitungen kann es treffen. Wenn diese umknicken oder reißen, ist die Strecke meist für eine längere Zeit nicht mehr befahrbar.
Wird das Risiko bei einem starken Sturm von Experten als zu hoch eingeschätzt, stellen die Bahngesellschaften den Verkehr komplett ein. Mit dieser Vorsichtsmaßnahme wird auch verhindert, dass Fahrgäste auf der Strecke festsitzen, sollte die Weiterfahrt nicht mehr möglich sein.

Zug fahren bei Starkregen

Starkregen ist normalerweise nicht gefährlich für Zugreisende. Die Geschwindigkeit des Zuges muss unter Umständen reduziert werden, da die Sicht eingeschränkt ist. Die Spurführung ist durch die Schienen jedoch abgesichert. Daher kann der Zug nicht durch Unachtsamkeit, wie bei einem Auto, von der Strecke abkommen, und es müssen keine weiteren Sicherheitsmaßnahmen getroffen werden. Nur bei anhaltendem Regen, der den Wasserspiegel von Flüssen und Seen ansteigen lässt, ist Vorsicht geboten: Die Brückenpfeiler, auf denen der Zug das Gewässer überquert, können instabil werden. Daher werden Brücken für schwere und besonders schnelle Züge bei Hochwasser vorsichtshalber gesperrt.

Keine Angst vor dem Gewitter

Die größte Angst von Zugreisenden während eines Gewitters besteht wohl darin, dass der Zug vom Blitz getroffen wird. Doch die Wahrscheinlichkeit und die Gefahr, die davon ausgeht, ist sehr gering. Sollte es dennoch zu einem Einschlag kommen, wird die Energie direkt in den Boden geleitet. Der Wagon funktioniert wie ein Faraday’scher Käfig: Er schützt als elektrischer Leiter die sich im Innenraum befindenden Personen.
Schlägt ein Blitz jedoch in ein Stellwerk oder eine Signalanlage ein, hat dies Konsequenzen für den gesamten Verkehr auf dieser Strecke. Meist dauert es einige Zeit, bis die Schäden wieder repartiert werden können. Auf der Seite des Deutschen Wetterdienstes können Sie vor Ihrer Zugfahrt überprüfen, ob aktuell Wetterwarnungen auf Ihrer Strecke vorliegen. An diesen Daten orientieren sich auch die Bahngesellschaften in Deutschland.

 

Photo by Steffen Lemmerzahl on Unsplash

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Personen und Gegenstände auf den Gleisen – Worin besteht die Gefahr?

Ein jeder, der regelmäßig Zug fährt, wird diese Meldung schon einmal gehört haben: Es kommt zu Verspätungen, da sich Personen oder Gegenstände auf den Gleisen befinden. Doch wie erfahren die Zugführer überhaupt davon? Und wie gefährlich können solche Situationen für Passagiere werden?

Personen auf den Gleisen

Spielende Kinder und Jugendliche, Menschen, die eine Abkürzung nutzen wollen, sich verlaufen haben und verwirrt sind oder den Nervenkitzel suchen: Ursachen für Personen auf Bahngleisen gibt es viele. Sie führen in den meisten Fällen zu Streckensperrungen und langen Verzögerungen im Fahrplan, bis die Bundespolizei die Strecke wieder freigibt. Außerdem ist der Aufenthalt im Gleisbett extrem gefährlich, da sich Züge ohne laute Geräusche nähern können und der Starkstrom auf den Oberleitungen lebensbedrohlich ist.

Bei der Meldung „Personen auf den Gleisen“ wird zwischen verschiedenen Gefahrenstufen unterschieden. Durch gezielte Nachfragen der jeweiligen Leitstelle über die Situation vor Ort wird die Gefahr eingeschätzt. Handelt es sich um einzelne oder mehrere Personen? Sind es Kinder oder ältere, verwirrte Menschen, werden die Züge meist angehalten und die Strecke wird gesperrt. Bei Erwachsenen, die als zurechnungsfähig eingeschätzt werden, erhalten die Lokführer meist die Anweisung, „auf Sicht“ zu fahren. Das bedeutet, sie verlangsamen ihr Tempo, sodass sie notfalls rechtzeitig anhalten können.

Wer unerlaubt Bahngleise überquert, macht sich strafbar. Wird man erwischt, ist mit einem Bußgeld zu rechnen. Muss die Strecke gesperrt werden oder kommt es gar zu einem Bremsmanöver, bei dem sich Fahrgäste verletzen, kann eine Freiheitsstrafe die Folge sein.

Gegenstände auf den Gleisen – Diese Maßnahmen machen die Zugfahrt trotzdem sicher

Was für einige Menschen wie ein lustiger Scherz erscheinen mag, kann für Lokführer und Fahrgäste sehr gefährlich werden: Gegenstände auf den Gleisen führen im schlimmsten Fall dazu, dass abgesplitterte Teile Menschen verletzen oder der Zug entgleist. Je größer und schwerer der Gegenstand dabei ist, und je schneller sich der Zug bewegt, desto größer ist die Gefahr. Um diese zu verringern sind Lokführer darauf geschult, aufmerksam und weitsichtig zu fahren. Bei dem Anzeichen eines Störfaktors auf den Schienen kann eine Notbremsung eingeleitet werden. Selbst wenn der Zug nicht vollständig zum Stehen kommt, reicht eine reduzierte Geschwindigkeit meist aus, um die Gefahr erheblich zu mindern. Weiterhin werden immer mehr Gleisabschnitte durch Zäune und Bepflanzung unzugänglich gemacht. In der Vergangenheit wurden zusätzlich zahlreiche Streckenabschnitte mit Videokameras versehen. Eine Großzahl der Vorfälle werden außerdem von aufmerksamen Passanten an die Polizei gemeldet, sodass die Warnsysteme der Bahn greifen können. Die Bahngesellschaften setzen weiterhin auf regelmäßige Schulbesuche, bei denen Kinder vor den Gefahren im Gleisbett gewarnt werden.

Wann entgleist ein Zug?

Die größte Gefahr, die von Personen oder Gegenständen auf den Gleisen ausgeht, ist das Entgleisen des Zuges. Dafür muss das Hindernis jedoch sehr schwer, oder an den Schienen befestigt worden sein. Andernfalls hält das Eigengewicht des Zuges ihn auf den Schienen. Eine Münze auf den Gleisen, wie mancherorts das Gerücht kursiert, kann beispielsweise kein Zugunglück verursachen.

Das Entgleisen eines Zuges ist in Deutschland äußerst unwahrscheinlich. Laut den Jahresberichten der Bundesstelle für Eisenbahnunfalluntersuchung ist die Zahl der Entgleisungen im Zeitraum 2010 bis 2019 um rund 35% zurückgegangen. Und auch die damit verbundenen Unfälle werden weniger. 2019 wurden nur vier schwere Entgleisungen dokumentiert. Mehr dazu erfahren Sie auf dem Sicher im Zug Artikel: So bleibt der Zug auf den Schienen

Photo by Tanya Dusett on Unsplash

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Obdachlose im Bahnhof – Wie verhalte ich mich richtig?

Die Zahl der Wohnungslosen in Deutschland wächst von Jahr zu Jahr an. Das lässt sich auch an vielen Bahnhöfen beobachten: Immer mehr Obdachlose nutzen die Hallen und Bahnsteige, um sich hier tagsüber aufzuhalten oder zu übernachten. Dabei kann es auch zu Zusammenstößen mit Passanten kommen. In diesem Beitrag erklären wir, wie Sie sich in einer solchen Situation richtig verhalten.

Der Bahnhof als beliebter Treffpunkt

Am Bahnhof ist tagsüber immer viel los. Hier können sich Obdachlose unauffällig unter die Menschen mischen. Außerdem versprechen die vielen Touristen höhere Erfolgschancen beim Betteln. Im Herbst und Winter gibt es außerdem beheizte Stellen, und die Bahnhofshallen schützen vor Wind und Regen.
Bahnhöfe sind weiterhin ein Treffpunkt für Menschen, die mit den gleichen Problemen zu kämpfen haben. Hier entstehen meist die einzigen sozialen Kontakte und Beziehungen, die Obdachlose haben.

Niemand ist freiwillig obdachlos

Viele nehmen die „herumlungernden“ Obdachlosen als Störung wahr. Das permanente Betteln, lautstarke Unterhaltungen oder ein unangenehmer Geruch löst in vielen Reisenden eine grundlegende Abneigung aus. Sie sollen sich eine Arbeit suchen, sich engagieren, anstatt nur zu betteln, so die Meinung vieler. Dabei darf aber nicht vergessen werden: Die wenigsten können etwas für ihre Situation. Niemand sucht es sich aus, obdachlos zu sein. Viele leben von Tag zu Tag, und sind auf die Hilfe der Passanten und Sozialarbeiter sowie Hilfsprogramme wie die Bahnhofsmission angewiesen. Denn aus eigener Kraft schaffen es die wenigsten raus aus dieser Situation.

Das Problem mit den Platzverweisen

Kommt es zu Zwischenfällen wie Ruhestörungen, störendem Alkoholkonsum oder aggressivem Betteln, reagiert die Polizei in den meisten Fällen mit Platzverweisen und Aufenthaltsverboten. Die Folge ist, dass sich die betroffenen Personen woanders niederlassen und am nächsten Tag wieder in der Bahnhofshalle sitzen. In vielen Städten wird zusätzlich mit Baumaßnahmen versucht, Obdachlose von der Übernachtung in Bahnhöfen abzuhalten. Dafür werden zum Beispiel Bänke so gebaut, dass es nicht möglich ist darauf zu schlafen. Anstelle dieser zeitweisen lokalen Ermahnungen, die die Probleme nur verlagern und nicht lösen, müsste viel stärker in unterschiedliche Hilfsangebote für Betroffene investiert werden.

So verhalten Sie sich richtig

Mit einer kleinen Geld- oder Essensspende können Sie Obdachlosen über den Tag helfen. In den meisten Fällen reagieren die Betroffenen freundlich und dankbar auf die Unterstützung. An heißen Tagen kann beispielsweise eine Wasserflasche viel ausmachen, an kalten eine Decke. Bei extremen Wetterlagen gilt es, aufmerksam zu sein: Liegt jemand reglos auf dem Boden, sollten Sie die Person ansprechen und fragen, ob alles in Ordnung ist. Bieten Sie Hilfe an und holen Sie im Notfall die Bahnhofsmission oder alarmieren Sie den Notruf.
Unter starkem Alkoholeinfluss kann es zu unschönen Szenen kommen. Werden Sie verbal attackiert, haben Sie jedes Recht das Gespräch zu beenden und sich zu entfernen. Entgleitet die Situation und es kommt zu körperlichen Übergriffen, sollten Sie sich anderen Personen zuwenden und um Unterstützung bitten. In einem solchen Fall können Sie die Polizei rufen. Auch aggressives Betteln kann in Deutschland als Nötigung eingestuft und geahndet werden.

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Reisen mit Ökostrom – Wie klimafreundlich ist das wirklich?

Rund ein Viertel des Treibhausgases Kohlendioxid wird in Europa vom Verkehr verursacht. Zwar gilt Reisen mit der Bahn im Vergleich zum Auto oder Bus allgemein als klimafreundlicher, doch auch der für den Antrieb benötigte Strom verursacht hohe Emissionen. Kann Ökostrom die Lösung sein?

Was ist Ökostrom?

Eine genaue Definition von Ökostrom gibt es nicht. Der Begriff kann enger oder weiter gefasst werden. Die Grundlage ist jedoch, dass Strom aus erneuerbaren Energiequellen gewonnen wird. Das ist nachhaltiger und klimafreundlicher als die bisherige Produktion über fossile Energieträger und Kernenergie. Die klassischen Quellen für Ökostrom sind Windkraft, Wasserkraft, Sonnenenergie, Biomasse und Erdwärme. Abgesehen von der Herstellung unterscheiden sich normaler Strom und Ökostrom nicht voneinander.

Energiebilanz von Ökostrom

Reiner Ökostrom ist CO2-neutral. In den meisten Haushalten und Industrien, in denen Ökostrom schon verwendet wird, kommt jedoch ein Mix aus normalem Strom und Ökostrom aus der Steckdose. Bisher gibt es in Deutschland keine klaren Standards, die für die Bezeichnung „Ökostrom“ als verpflichtend gelten. Schon wenn ein Anbieter seinen Strom zur Hälfte aus erneuerbaren Energiequellen gewinnt, darf er das Produkt Ökostrom nennen.

2019 konnten in Deutschland dank der Stromerzeugung durch erneuerbare Energien 159 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden. 244 Terawattstunden Strom wurden klimaneutral erzeugt. Zum Vergleich: Die Deutsche Bahn hat einen jährlichen Verbrauch von 10 Twh.
Ein alternativer Antrieb ist Wasserstoff: Eine so angetriebene Regionalbahn könnte 330 Tonnen Kohlendioxid im Jahr einsparen.

Wer fährt alles mit Ökostrom?

Seit 2018 fahren alle Fernverkehrszüge der Deutschen Bahn mit 100% Ökostrom. Reisende in ICE-, IC- und EC-Zügen sind dabei Teil eines Vorhabens, das bis 2040 ein großes Ziel hat: Die Klimaneutralität. Das bedeutet, dass kein CO2 mehr produziert wird oder die Emissionen an anderer Stelle ausgeglichen werden. Der Weg dahin ist jedoch noch lang, denn im Güter- und Nahverkehr wird immer noch hauptsächlich normaler Strom verwendet. Und auch bei Bahnhöfen, Büros und Liegenschaften muss auf Ökostrom umgestellt werden.
Einige Nahverkehrszüge werden schon jetzt klimaneutral betrieben, so zum Beispiel die S-Bahn in Hamburg und Berlin. Nicht alle Strecken des Nahverkehrs sind jedoch mit einer Oberleitung ausgestattet. Als Alternative wird an Fahrzeugen mit Wasserstoffantrieb und Batteriebetrieb geforscht: Ab 2024 will die Deutsche Bahn einen einjährigen Testbetrieb eines Regionalzuges in Baden-Württemberg starten, der mit Wasserstoff angetrieben wird. Denn bis 2050 müssen 1300 dieselbetriebene Züge ersetzt werden.

So sieht es in anderen Ländern aus

In der Schweiz will man ab 2025 mit 100 % Ökostrom unterwegs sein. Schon heute kommen 90% des Stroms aus Wasserkraftanlagen. In den Niederlanden fahren alle Züge schon seit 2017 klimaneutral. In Frankreich soll die Klimaneutralität auf den Schienen bis 2035 erreicht werden.

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So reisen Senioren sicher mit dem Zug

Viele Senioren sind mit einem Mal stark eingeschränkt, wenn Sie das Auto nicht mehr nutzen können. Dabei bietet die Bahn eine sichere und praktische Alternative, um auch im Alter noch mobil zu bleiben. Vor Ihrer Reise sollten Sie jedoch einige Dinge beachten.

Vorausschauend planen

Seien Sie wenn möglich schon frühzeitig am Gleis, um Stress beim Einsteigen zu vermeiden und einen guten Sitzplatz für sich zu finden. Außerdem können Sie so auf eventuelle kurzfristige Änderungen von Abfahrtsgleis und Abfahrtszeit reagieren. Planen Sie außerdem genügend Zeit beim Umsteigen ein und informieren Sie sich vorab, wo sich das Gleis Ihres Anschlusszuges befindet. Dabei hilft Ihnen gern das Zugpersonal.

Am Gleis

Sind Sie am Gleis angekommen, sollten Sie unbedingt den Mindestabstand zum Gleisbett einhalten. Nähern Sie sich dem Zug am besten erst, wenn er steht. Optimaler Weise können Sie dem Schaffner mit einem Winken symbolisieren, dass Sie beim Einsteigen etwas länger brauchen. So stellen Sie sicher, dass der Zug nicht ohne Sie fährt. Wenn Sie Probleme beim Einsteigen haben, können Sie andere Reisende oder das Zugpersonal um Hilfe bitten.

Reisen mit viel Gepäck

Haben Sie einen schweren Koffer oder eine sperrige Tasche, bietet sich der Deutsche Bahn Gepäckservice an. Sie können ihr Gepäck vor der Reise zu einem Hermes Paketshop bringen oder es bei sich abholen lassen. Die Zustellung zu Ihrem Reiseziel erfolgt am übernächsten Werktag.
Auf unserem Blogbeitrag „So verstauen Sie Ihr Gepäck sicher im Zug“ erhalten Sie außerdem einige Tipps für Ihre Reise mit Gepäck. Sprechen Sie andere Reisende oder das Zugpersonal an, wenn Sie Hilfe benötigen.

Reisen mit eingeschränktem Sehvermögen

Eingeschränktes Sehvermögen hält viele ältere Menschen vom Reisen mit der Bahn ab. Dabei können Sie Ihre Reise schon im Voraus so planen, dass Sie sich gut im Bahnhof und Zug zurecht finden. Auf der Seite der Deutschen Bahn können Sie sich über Bahnhöfe und örtliche Gegebenheiten informieren. Zusätzlich berät Sie die Mobilitätsservice-Zentrale telefonisch, unter 030 65212888. Hier können Sie, sich den Weg zum Gleis erklären lassen oder Hilfe zum Ein- und Aussteigen beantragen. Außerdem erhalten Sie Informationen zu Störungen an Aufzügen oder Baustellen auf Ihrem Weg.

Reisen mit einer Gehbehinderung

Auch für Reisende mit einer Gehbehinderung gibt die Mobilitätsservice-Zentrale Auskunft. Hier können Sie sich beispielsweise über vorhandene Fahrstühle und Rolltreppen informieren. Personen, die mit Rollator unterwegs sind, finden auf unserem Beitrag „Sichere Bahnfahrt mit dem Rollator“ hilfreiche Informationen. Für Rollstuhlfahrer gibt der Beitrag „Barrierefrei in der Bahn: Reisen mit Mobilitätseinschränkung“ Auskunft.

Preisvergünstigungen für Senioren

Viele Bahnunternehmen bieten Vergünstigungen für Senioren an. Informieren Sie sich dazu auf der entsprechenden Internetseite oder unter der Servicehotline. Angebote der Deutschen Bahn, wie die BahnCard für Personen ab 65 Jahren, finden Sie unter Generation 65plus.

Photo by Jack Finnigan on Unsplash

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Brand im Zug – So verhalten Sie sich richtig

Seitdem ein großer Teil des Schienenverkehrs elektrisch betrieben wird, ist das Risiko für einen Brandausbruch im Zug stark gesunken. Materialien und automatische Sicherheitssysteme wurden verbessert, und das Zugpersonal in regelmäßigen Abständen geschult. Trotzdem ist ein Feuer durch technisches oder menschliches Versagen nie ganz ausgeschlossen. Hier erfahren Sie, wie Sie sich bei einem Brand richtig verhalten.

Was tun bei Feuer im Zug?

Bei einem kleinen Ausbruch, bei dem die Brandursache sichtbar ist (zum Beispiel eine Zigarette), sollten Sie augenblicklich versuchen das Feuer zu löschen. Dafür stehen in ICE-Wagen Feuerlöscher zur Verfügung. Bekommen Sie das Feuer nicht unter Kontrolle, ziehen Sie die Notbremse. Verlassen Sie zusätzlich die Brandstelle und schließen Sie, wenn vorhanden, die Türen des Abteils. Suchen Sie das Zugpersonal auf und melden Sie den Vorfall. Dies sollten Sie auch tun, wenn das Feuer gelöscht werden konnte.
Bemerken Sie eine Rauchentwicklung im Zug, ohne die Ursache zu erkennen, sollten Sie umgehend die Notbremse ziehen. Auch starker Gasgeruch ist zu melden. Entfernen Sie sich vom vermeintlichen Brandherd und warten Sie auf die Anweisungen durch das Zugpersonal. Erst, wenn Sie dazu aufgefordert werden, verlassen Sie ruhig und geordnet den Zug.

Feuer im Tunnel

Für den unwahrscheinlichen Fall, dass sich ein Brand in einem Tunnel entwickelt, hat die Deutsche Bahn ein Maßnahmenpaket aus vier Schwerpunkten zusammengestellt:

1. Präventivmaßnahmen

In einem Tunnel wird die Begegnung zwischen Reise- und Güterzügen grundsätzlich ausgeschlossen. Es herrscht ein gesetzlich geregeltes absolutes Begegnungsverbot. Außerdem müssen Flucht- und Rettungswege sowie in regelmäßigen Abständen Notausgänge vorhanden sein, die mit Symbolen und Leuchtzeichen gekennzeichnet sind. Zusätzlich werden Tunnel und Züge regelmäßig auf ihre Funktionstüchtigkeit und Sicherheit geprüft.

2. Ereignismindernden Maßnahmen

Kommt es zu einem Brand, wird versucht noch bis zum Tunnelende weiterzufahren. Der Zugführer hat dazu die Möglichkeit, eine getätigte Notbremsung zu überbrücken, bis eine geeignete Stelle zur Evakuierung erreicht wurde. Außerdem gibt er eine Warnung an die Leitstelle und an sich in der Nähe befindliche Züge durch. Auch automatische Sicherheitssysteme registrieren den Brand und sorgen dafür, dass keine weiteren Züge in den Tunnel einfahren.

3. Maßnahmen zur Selbstrettung

Kann der Zug den Tunnel nicht verlassen, greifen die Maßnahmen zur Selbstrettung. Die Reisenden befolgen die Anweisungen des geschulten Zugpersonals und nutzen Flucht- und Rettungswege, um den Tunnel zügig zu verlassen.

4. Maßnahmen zur Fremdrettung

Unter Fremdrettung werden alle Maßnahmen zusammengefasst, die von externen Stellen wie Feuerwehren und Rettungsdiensten erfolgen. Dafür muss zunächst die Kommunikation zum Zug sichergestellt werden. Der Zugang zum Brand erfolgt über Rettungsplätze und Zufahrten. Spezielle Löschzüge kommen zum Einsatz.

Photo by Marc Kleen on Unsplash

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Wie sicher sind Brücken und Tunnel?

Von Zeit zu Zeit überschattet die Nachricht eines Zugunglücks unseren Alltag: Eine Brücke ist eingestürzt, ein Tunnel zusammengebrochen, dabei verunglückten Zugreisende. Meist handelt es sich jedoch um Meldungen aus dem Ausland. Denn die Tunnel und Brücken in Deutschland unterliegen einem strengen Kontrollsystem, und sind nur selten Ursache für ein Zugunglück. Das ist einer der Gründe, warum die Bahn statistisch betrachtet eins der sichersten Verkehrsmittel ist.

Regelmäßige Kontrolle aller Brücken

Rund 25.700 Eisenbahnbrücken unterschiedlicher Art und Ausführung betreibt die Deutsche Bahn aktuell. Manche wurden gerade erst neu gebaut, andere sind schon über 100 Jahre alt. Aller drei Jahre erfolgt eine ausführliche Inspektion der Brücken. Hinzu kommt die alljährliche Begehung, bei der die Anlagen auf äußerliche Schäden geprüft werden.
Bei den Inspektionen arbeitet die Deutsche Bahn mit dem Eisenbahn-Bundesamt als zuständige Aufsichtsbehörde zusammen. Seit 2018 erfolgt die Instandhaltung der Brücken über standardisierte und digitalisierte Wege: Alle relevanten Daten zu der jeweiligen Anlage werden in ein digitales System eingepflegt, sodass die Verantwortlichen vor Ort per App darauf zugreifen können.

Komplexe Sicherheitskonzepte bei Tunneln

Da in Tunneln potenzielle Gefahrenquellen wie Personenunfälle beim Überschreiten von Gleisen wegfallen, gelten sie allgemeinhin als sicher. Aktuell werden rund 750 Eisenbahntunnel unter der Aufsicht der Deutschen Bahn betrieben. Die Grundsätze der Instandhaltung von Tunneln sind in der „Vorschrift für Eisenbahntunnel“ festgeschrieben.

Werden neue ç gebaut, orientiert man sich in Deutschland an der sogenannten „Tunnelrichtlinie“, die vor allem Anforderungen an den Brand- und Katastrophenschutz beinhaltet. Denn darin liegt die größte Gefahr: der erschwerte Zugang zu Unfallorten sowie die Rauch- und Hitzeentwicklung bei Brand.

Während des Programms von 2003 wurden bei zahlreichen Anlagen zusätzliche Zufahrten und Rettungsplätze erbaut. Auch die Beleuchtung und die Kennzeichnung der Fluchtwege wurden verbessert. Die Tunnel werden regelmäßig inspiziert, und auf die aktuell geltenden Sicherheitsanforderungen geprüft.

Was wird investiert?

Zwischen 2015 und 2019 wurden im Rahmen des größten Modernisierungsprogrammes der Geschichte rund 28 Milliarden Euro in Reparaturarbeiten von Brücken und Tunneln gesteckt. Dabei konnten etwa 1000 Brücken saniert werden. Auch Bahnübergänge und Unterführungen waren Teil des Programms. Im Brückenbuch 2019  finden Sie eine ausführliche Übersicht der Bauprojekte. Bis 2029 sollen weitere 2000 Brücken vollständig oder teilweise erneuert werden.

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