Das Bild zeigt ein Thermometer bei hoher Temperatur.

Sicher Reisen im Sommer: Hitze während der Bahnfahrt

Sommer, Sonne, Sonnenschein: Bei sommerlichen Rekordtemperaturen wird alles zur Belastungsprobe, auch eine Bahnfahrt. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Sie trotz Sommerhitze sicher mit der Bahn reisen und was es mit dem Projekt „weiße Schiene“ auf sich hat.

Herausforderung Klimaanlage: Bei Hitze Bahn fahren

In einigen Zügen gibt es Klimaanlagen. Diese sind jedoch nur für Außentemperaturen bis 32 Grad ausgelegt. Steigt das Thermometer über diese Marke, kann es sein, dass die Kühlung im Zug ausfällt.

Wie gut die Anlagen arbeiten, hängt zudem vom Alter und Typ des Zuges sowie der Passagierzahl ab. Die Klimaanlagen sind also voll funktionsfähig, solange kein technischer Defekt vorliegt. Sitzen jedoch besonders viele Fahrgäste im Zug, wird dadurch die effektive Kühlwirkung reduziert. Selbst wenn kein technischer Defekt vorliegt, wird es also wärmer im Zug.

In Zügen ohne Klimaanlage können Fahrgäste zur Abkühlung in der Regel nur das Fenster öffnen. Doch auch in diesem Fall können Sie sich gegen die Hitze auf Ihrer Bahnfahrt wappnen und sich auf das Zugfahren bei extremen Wetterlagen vorbereiten. Im Folgenden finden Sie nützliche Tipps, um sich gegen Hitze im Zug einzustellen.

Im Sommer Bahn fahren: Diese Utensilien dürfen in Ihrem Gepäck nicht fehlen

Sie können zwar nicht die Sommerwärme verhindern, jedoch Ihr Gepäck entsprechend vorbereiten. Wir verraten Ihnen, mit welchen Utensilien Sie optimal für Ihre nächste Bahnreise bei tropischen Temperaturen ausgerüstet sind.

Ausreichend Wasser

Achten Sie bei hohen Temperaturen darauf, dass Sie ausreichend trinken. Mindestens 2 bis 3 Liter pro Tag sollten Sie an Flüssigkeit aufnehmen. Denn Ihr Körper leistet Schwerstarbeit, um Ihre Körpertemperatur durch Schwitzen abzukühlen oder konstant zu halten. Dadurch verlieren Sie stetig Wasser. Steigt die Außentemperatur, steigt auch Ihr Wasserverlust. Sorgen Sie also für Nachschub. Hierfür sind Wasser und Fruchtschorlen am besten geeignet.

Seit dem Extremsommer 2018 stehen an großen Bahnhöfen Wasservorräte zur Verfügung, mit denen Reisende im Notfall versorgt werden können. In einigen Zügen gibt es ebenfalls in Tetra Paks abgefülltes Notfallwasser. Über das Austeilen dieses Wassers wird jedoch situativ entschieden. Denn es gibt keine Vorschriften, wann es ausgeteilt werden soll.

Neben dem Trinken ist auch die richtige Ernährung auf Ihrer Bahnreise wichtig. Ein idealer Snack sind Nüsse oder Wassermelone. Stark gewürzte Speisen sollten Sie hingegen meiden. Denn diese verstärken nur das Durstgefühl.

Kühltasche

Ist es warm, sind gekühlte Snacks eine Wohltat. Wasserreiches Obst wie Wassermelone, Erdbeeren oder Pfirsiche bleiben in einer Kühltasche über mehrere Stunden lang kühl. In den robusten Taschen lässt sich das Obst besser transportieren. Außerdem bleibt es hier länger frisch.

Fächer oder Mini-Ventilator

Mit einem Fächer oder einem kleinen Hand-Ventilator sorgen Sie unterwegs für Abkühlung. Durch die kompakte Größe passen die kleinen Hilfsmittel bequem in fast jede Tasche.

Sprühflasche

Mit fein zerstäubtem Wasser können Sie sich abkühlen und erfrischen. Hierfür eignen sich Sprühflaschen. Kleine Modelle passen gut ins Handgepäck und sind wiederbefüllbar.

Hinweis: Falls Sie während Ihrer Bahnfahrt unerträgliche Kopfschmerzen bekommen, Schwindel einsetzt oder Übelkeit auftritt, sollten Sie beim nächsten Halt den Zug verlassen. Es könnte ein Hitzeschlag drohen. Suchen Sie umgehend eine kühlere Umgebung auf und suchen Sie sich im Notfall Hilfe.

Hitze-Schutzverfahren „Weiße Schiene“

Um Hitzeperioden künftig einzukalkulieren, weitet die Bahn ihre Hitze-Schutzverfahren für Bahnschienen aus. Im Zuge des Projekts „Weiße Schiene“ werden derzeit kühlende „Sunblocker“ für Bahnschienen getestet. Hierbei wird die kühlende Wirkung eines weißen Farbanstrichs auf den Schienen im Praxistest überprüft. Labortests ergaben, dass weiße Schienen zwischen sieben und acht Grad kühler blieben als Schienen ohne Anstrich. Durch den Farbanstrich soll verhindert werden, dass sich die Schiene beziehungsweise der Stahl ausdehnt, da sich diese Ausdehnung stark auf die Schienen und das Gleisbett auswirkt.

Seit September 2019 läuft der Praxistest auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke Hannover-Würzburg. Im Halbstundentakt fahren tagsüber ICE-Züge und nachts Güterzüge, über die Gleise. Um einen Vergleich zu haben, wurde eines der beiden Gleise auf der Brücke weiß angestrichen. Das zweite blieb hingegen unverändert. Seit März 2020 messen Temperatursensoren an den Gleisen rund um die Uhr die Temperatur des Stahls.

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