Seitdem ein großer Teil des Schienenverkehrs elektrisch betrieben wird, ist das Risiko für einen Brandausbruch im Zug stark gesunken. Materialien und automatische Sicherheitssysteme wurden verbessert, und das Zugpersonal in regelmäßigen Abständen geschult. Trotzdem ist ein Feuer durch technisches oder menschliches Versagen nie ganz ausgeschlossen. Hier erfahren Sie, wie Sie sich bei einem Brand richtig verhalten.
Was tun bei Feuer im Zug?
Bei einem kleinen Ausbruch, bei dem die Brandursache sichtbar ist (zum Beispiel eine Zigarette), sollten Sie augenblicklich versuchen das Feuer zu löschen. Dafür stehen in ICE-Wagen Feuerlöscher zur Verfügung. Bekommen Sie das Feuer nicht unter Kontrolle, ziehen Sie die Notbremse. Verlassen Sie zusätzlich die Brandstelle und schließen Sie, wenn vorhanden, die Türen des Abteils. Suchen Sie das Zugpersonal auf und melden Sie den Vorfall. Dies sollten Sie auch tun, wenn das Feuer gelöscht werden konnte.
Bemerken Sie eine Rauchentwicklung im Zug, ohne die Ursache zu erkennen, sollten Sie umgehend die Notbremse ziehen. Auch starker Gasgeruch ist zu melden. Entfernen Sie sich vom vermeintlichen Brandherd und warten Sie auf die Anweisungen durch das Zugpersonal. Erst, wenn Sie dazu aufgefordert werden, verlassen Sie ruhig und geordnet den Zug.
Feuer im Tunnel
Für den unwahrscheinlichen Fall, dass sich ein Brand in einem Tunnel entwickelt, hat die Deutsche Bahn ein Maßnahmenpaket aus vier Schwerpunkten zusammengestellt:
1. Präventivmaßnahmen
In einem Tunnel wird die Begegnung zwischen Reise- und Güterzügen grundsätzlich ausgeschlossen. Es herrscht ein gesetzlich geregeltes absolutes Begegnungsverbot. Außerdem müssen Flucht- und Rettungswege sowie in regelmäßigen Abständen Notausgänge vorhanden sein, die mit Symbolen und Leuchtzeichen gekennzeichnet sind. Zusätzlich werden Tunnel und Züge regelmäßig auf ihre Funktionstüchtigkeit und Sicherheit geprüft.
2. Ereignismindernden Maßnahmen
Kommt es zu einem Brand, wird versucht noch bis zum Tunnelende weiterzufahren. Der Zugführer hat dazu die Möglichkeit, eine getätigte Notbremsung zu überbrücken, bis eine geeignete Stelle zur Evakuierung erreicht wurde. Außerdem gibt er eine Warnung an die Leitstelle und an sich in der Nähe befindliche Züge durch. Auch automatische Sicherheitssysteme registrieren den Brand und sorgen dafür, dass keine weiteren Züge in den Tunnel einfahren.
3. Maßnahmen zur Selbstrettung
Kann der Zug den Tunnel nicht verlassen, greifen die Maßnahmen zur Selbstrettung. Die Reisenden befolgen die Anweisungen des geschulten Zugpersonals und nutzen Flucht- und Rettungswege, um den Tunnel zügig zu verlassen.
4. Maßnahmen zur Fremdrettung
Unter Fremdrettung werden alle Maßnahmen zusammengefasst, die von externen Stellen wie Feuerwehren und Rettungsdiensten erfolgen. Dafür muss zunächst die Kommunikation zum Zug sichergestellt werden. Der Zugang zum Brand erfolgt über Rettungsplätze und Zufahrten. Spezielle Löschzüge kommen zum Einsatz.
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