Fahrpläne und vergrößerende Sehhilfe

Sicherer Zugfahren mit Brille, Lupe & Co

Der Fahrplan verschwimmt, die Anzeigetafel ist von schwarzen Flecken verdeckt, die einzelnen Stufen im Zugabteil sind kaum noch voneinander zu unterscheiden: Wenn das Sehen im Alter oder durch Krankheit eingeschränkt wird, kann das Zugfahren schnell gefährlich werden. Lupen, Filterbrillen & Co helfen Betroffenen, dennoch sicher ans Reiseziel zu kommen.

Das Sehvermögen des Menschen nimmt ab dem 40. Lebensjahr ganz natürlich ab. Meist merken wir es aber erst dann, wenn das Lesen von Kleingedrucktem zur Herausforderung wird. Neben Altersweitsichtigkeit bereiten aber auch erhöhte Blendempfindlichkeit, abnehmendes Kontrastsehen und Augenkrankheiten vielen Menschen starke Probleme beim Sehen. In all diesen Fällen können verschiedene Lupen, Filterbrillen und weitere vergrößernde Sehhilfen Abhilfe schaffen.

Praktische Klassiker: Hand- und Reiselupen

Wer „Lupen“ hört, denkt oft schnell an die klassischen Modelle aus Omas Schreibtischschublade – oder vielleicht auch an den Meisterdetektiv aus der Bakerstreet. Doch Hand-, Reise- und Leuchtlupen können sich beim Zugfahren als äußerst praktisch erweisen. Vor allem beim Lesen von Fahrplänen, Infomaterial und Tickets.

Zugegeben: Vielen Menschen hilft hier auch eine Lesebrille – doch es gibt zahlreiche Ausnahmen. Brillenträgern zum Beispiel wird bei Altersweitsichtigkeit gern eine Gleitsichtbrille empfohlen. Der Haken: Der stufenlose Übergang von Nah- und Fernbereich sorgt unterwegs häufig sowohl für Unsicherheiten beim Auf- und Absteigen von Stufen, Treppen und Absätzen als auch beim Ein- und Aussteigen von Verkehrsmitteln. Zudem führen Gleitbrillen vermehrt zu Schwindel, Unwohlsein und Irritationen. Alles, was man beim Zugfahren überhaupt nicht gebrauchen kann. Für Brillenträger, die deshalb auf Gleitsichtbrillen verzichten, bleibt dann meist nur ein unbequemer Brillenwechsel – oder eben eine große Auswahl an hilfreichen Lupen, die sich in drei Arten unterteilen.

  • Reiselupen haben einen praktischen Linsenschutz zum Ein- und Ausklappen – meist aus Leder oder Plastik. Es gibt sie mit verschiedenen großen Sehfeldern und unterschiedlichen Vergrößerungen. Dank ihrer kompakten Größe können Sie sie schnell aus der Hosen- oder Handtasche fischen, um einen kurzen Blick auf das Ticket oder den Fahrplan zu werfen.
  • Moderne Handlupen haben schon langen nicht mehr den berüchtigten Oma-Charme. Sie sind zwar größer als Reiselupen, aber mit dem größeren Sehfeld bieten sie eine bessere Übersichtlichkeit beim Lesen oder Betrachten, zum Beispiel von Linienplänen. Da schlechte Lichtverhältnisse das Sehen zusätzlich beeinträchtigen, sind Handlupen mit zusätzlicher LED-Beleuchtung äußerst praktisch. Dank der LEDs verbrauchen sie auch sehr wenig Energie.
  • Wer es komfortabler haben möchte, kann zu elektronischen Lupen greifen. Neben dem Vergrößern und Ausleuchten verfügen Sie – je nach Art und Modell über weitere Funktionen. Ähnlich wie ein Smartphone sind sie mit Kamera und Display ausgestattet. Sie können Texte kontrastreicher darstellen, verfügen oft über Leselinien und eine Fotofunktion. Vor allem letztere ist praktisch: So kann man Fahrpläne, Hinweisschilder oder Ähnliches schnell fotografieren und danach in Ruhe betrachten, vergrößern und kontrastieren – ohne Gedränge oder gefährliche Verrenkungen.

Neben Altersweitsichtigkeit helfen all diese Lupen auch bei Augenkrankheiten, die das Sehfeld einschränken, wie zum Beispiel bei Altersbedingter Makuladegeneration (AMD), Diabetischer Retinopathie oder dem Grünen Star (Glaukom). Mit der Vergrößerung der nicht betroffenen Areale im Sehfeld können die Fehlstellen in der Wahrnehmung ausgeglichen werden, was den Betroffenen das Lesen erleichtert.

Schmerzfreie Sicht mit Filterbrillen

Zugfahren macht bei strahlendem Sonnenschein besonders viel Spaß, oder? Leider nicht allen Menschen! Denn im Alter nimmt die Blendempfindlichkeit zu, vor allem beim schnellen Wechsel von Hell und Dunkel. Verlassen Betroffene zum Beispiel den Zug oder die Bahnhofhalle kann sich ihr Auge nur sehr langsam an das helle Licht gewöhnen. Schmerz und Orientierungslosigkeit sind die Folge.

Auch das Kontrastsehen nimmt bei vielen Menschen im Alter ab. Klare Kanten verschwimmen zusehends in der Wahrnehmung, was beim Ein- und Ausstieg von Zügen oder beim Treppensteigen in den Wagons schnell gefährlich werden kann.

Spezielle Filterbrillen können in beiden Fällen spürbare Erleichterungen bringen. Im Gegensatz zu Sonnenbrillen reduzieren sie nicht die gesamte Helligkeit, sondern filtern nur die Lichtwellen heraus, die den Schmerz verursachen. So können sie in der Regel auch problemlos bereits in den dunkleren Räumen, wie im Zug oder in der Bahnhofshalle, ohne Sichteinschränkungen getragen werden. Filterbrillen verbessern meist gleichzeitig auch den Kontrast, was Stolpern sowie das Fehltreten bei Stufen und Zugtüren verhindern kann.

Gut beraten: im Optikerfachgeschäft

Sie sehen: Lupen & Co können Ihnen bei Sehbeeinträchtigungen verschiedener Art wirklich helfen. Das Wichtigste dabei ist jedoch die richtige Auswahl. Was für den einen funktioniert, ist für den Nächsten vielleicht unnötig bis unvorteilhaft. Im Internet gibt es zwar eine große Auswahl, doch wo finden Sie auch eine gute Beratung?

Was viele Betroffene nicht wissen: Ein guter Optiker hat nicht nur Brillen im Angebot, sondern führt oft auch Lupen und weitere vergrößernde Sehhilfen.

Einfach einmal nachzufragen, lohnt sich auf jeden Fall. Meist ergeben sich im Gespräch unerwartete Lösungen und Sie können die verschiedenen Sehhilfen gleich ausprobieren. So sind Sie für Ihre nächste Zugfahrt bestens gerüstet. Haben Sie bereits Erfahrung beim Zugreisen mit Brille, Lupe und Co gemacht? Dann erzählen Sie uns in den Kommentaren davon!

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Üben im Zugsimulator

Neben Sicherheitssystemen, Signalen & Co ist der Lokführer der Garant für eine sichere Fahrt auf der Schiene. Deshalb muss er einmal im Jahr seine aktuellen Fahrkünste unter Beweis stellen: Aber nicht im Zug, sondern in einem Zugsimulator.

Auf zur virtuellen Übungsfahrt

Wenn Triebwagenführer zu ihren jährlichen Übungs- und Probefahrten antreten, steuern sie kein tonnenschweres Stahlross. Stattdessen gehen sie in einem großen Container mit beweglichen Beinen auf virtuelle Fahrt. Ein moderner Zugsimulator schafft es, das Fahrerlebnis nahezu originalgetreu nachzubilden. Das gilt für die Bewegungen des Zuges genauso wie für die Geräuschkulisse. Und er ist so realistisch, dass sich schon manch ein Lokführer dabei ertappt hat, während der Simulationstour entgegenkommende Züge zu grüßen.

Volles Programm mit Lerneffekt

Im Fokus der virtuellen Test- und Übungsfahrten stehen meist das Fahren nach Regelwerk, eine angemessene Kommunikation und das Reagieren auf unvorhergesehene Situationen.

Im Nebenraum überwacht ein Instrukteur den Triebwagenführer bei jedem Handgriff: Sitzen die Sicherheitsstandards und Vorschriften? Beachtet er alle Signale? Wird die Höchstgeschwindigkeit eingehalten und macht das Verhalten des Lokführers einen guten Eindruck? Je nach Trainingsaufgabe baut der Instrukteur dabei zusätzlich zahlreiche Störungen und spontane Zwischenfälle ein, die im täglichen Fahrbetrieb nur selten vorkommen.

Vorbereitet auf den Ernstfall

Der Lokführer muss darauf angemessen reagieren und das Gelernte anwenden. So können die Reaktionen hinterher ausgewertet und Lösungs-Routinen eintrainiert werden. Zwar werden Lokführer in der Theorie auf Gefahrensituationen vorbereitet. Sie persönlich zu durchleben, hinterlässt jedoch einen wesentlich größeren Lerneffekt als es Bücher oder Videos jemals könnten. Und wo würde das eindrucksvoller und sicherer erfolgen als in einem Simulator.

Energiesparen lernen

Neben den „Stresstests“ werden im Zugsimulator auch Übungen durchgeführt, in denen energiesparendes Fahren vermittelt und trainiert wird. Dabei lässt der Instrukteur den Triebwagenführer beispielsweise zunächst eine Strecke fahren. Auf der Wiederholungsfahrt zeigt er ihm dann, wo und wie Energie eingespart werden kann. Zum Beispiel indem man den Antrieb zurücknimmt und den Zug einfach rollen lässt. Dank der hohen Trägheit nimmt die Geschwindigkeit nur relativ langsam ab.

Und selbst beim Bremsen spart der Zug Energie: Denn die Reibungsenergie der Bremsen wird wieder in Strom verwandelt und ins Leitungsnetz zurückgespeist. Unter Ausnutzung der natürlichen Gegebenheiten lassen sich so mitunter insgesamt bis zu 25 Prozent sparen.

Warum ist der Zugsimulators so beliebt?

Die Zugsimulatoren machen die Ausbildung oder die Kontrolle von Triebwagenführer um vieles leichter. Sie sind meist um Jahre vorher ausgebucht und bei Eisenbahnunternehmen äußerst beliebt, weil sie zahlreiche Vorteile bieten:

  • Ein „Stresstest“ für Lokführer mit dem Herbeiführen von unvorhergesehenen Situationen ist in der Realität nicht möglich, da es für alle Beteiligten zu gefährlich wäre.
  • Der Simulator macht reale Fahrten im eng getakteten Schienenverkehr zudem unnötig, sodass übungsbedingte Behinderungen und Verspätungen ausgeschlossen werden.
  • Organisation und Nachbesprechungen der Trainingsfahrten werden einfacher, sodass auch besser kontrolliert und effektiver weitergebildet wird. Außerdem kann die Ausbildungszeit vom Nachwuchs verkürzt werden.

Zugsimulatoren für jedermann

Für alle, die selbst einmal virtuell in eine Lok oder einen Triebwagen steigen wollen, halten Smartphone, Spielkonsole und PC zahlreiche Möglichkeiten bereit. Der ADAC hat in seinem Blog eine Übersicht von einigen Zugsimulationen zusammengestellt. Viel Spaß!

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Das European Train Control System

Europaweit sicher Zug fahren – dank ETCS

In jedem Land Europas sorgen heimische Sicherheitssysteme für eine sichere Fahrt auf der Schiene. Der Haken: Will ein Zug über die Grenze fahren, wird es kompliziert. Denn für Signale, Vorschriften & Co. gibt es keine Einheitlichkeit im europäischen Zugverkehr. Das Europäische Zugsicherungssystem schafft Abhilfe und sorgt auch im grenzüberschreitenden Schienenverkehr für hohe Sicherheit.

Wenn ein Zug über die Grenze fahren soll, musste bisher ein großer Aufwand betrieben werden. Entweder wurde an der Grenze die Lok samt Fahrer gewechselt oder es kam ein Triebwagen zum Einsatz, der mehrere länderspezifische Sicherheitssysteme unterstützte. Im letzten Fall muss der Triebwagenführer für diese auch geschult sein. Das Europaen Train Control System, kurz ETCS, macht ein solches Vorgehen überflüssig.

Denn das Europäische Zugsicherheitssystem kommt zum Beispiel ohne die herkömmlichen Signale an der Strecke aus. Zumindest in seinen höchsten Ausbaustufen. Der Triebwagenführer liest dann alle Informationen zu Strecke, Zug und Sicherheitsvorgaben einfach auf einem Display in seinem Führerstand ab. Gleichzeitig wird das Kontrollzentrum per Mobilfunk unter anderem über Aufenthaltsort, Fahrtrichtung und Geschwindigkeit informiert. Im Notfall greift das System auch in die Steuerung des Zuges ein, zum Beispiel wenn die Höchstgeschwindigkeit überschritten wird.

Voraussetzung für die sichere Verbindung zwischen Zug und Kontrollzentrum ist der Digitale Eisenbahn-Mobilfunk-Standard. Der sogenannte Global System for Mobile Communication Rail (GSMR) ist das weltweite Kommunikationssystem für den Bahnverkehr. Perspektivisch soll GSMR die bis zu 20 verschiedenen Funksysteme in Europa ablösen.

So funktioniert ETCS

In der Streckenzentrale sind alle Informationen zur Strecke digital gespeichert, wie zum Beispiel der Streckenverlauf, Haltepunkte oder Geschwindigkeitsvorgaben. Per GSMR werden diese kontinuierlich an den Zug übermittelt, wo der Triebwagenführer sie auf seinem Display ablesen kann.

Damit der Zug weiß, wo er sich gerade befindet, sind sogenannte Eurobalisen auf der Strecke verbaut. Diese technischen Einrichtungen liegen im regelmäßigen Abstand im Gleisbett und sind leicht an ihrer meist gelben Farbe zu erkennen. Jedes Mal, wenn der Zug über eine Balise fährt, übermittelt diese ein Signal an eine weitere Balise, die im Unterboden des Zugs angebracht ist. Neben dem Aufenthaltsort lassen sich aus den Standortinformationen auch die Fahrtrichtung und die Geschwindigkeit ableiten. All diese Informationen werden wiederum per GSMR an die Streckenzentrale weitergeleitet.

Der Vorteil des ETCS

Durch diesen ununterbrochenen Informationskreislauf des ETCS im Level 3 sind Züge nicht mehr auf die nationalen Sicherheitssysteme angewiesen. Und ein grenzüberschreitender Schienenverkehr mit hohen Sicherheitsstandards wird möglich. Das gilt sowohl für den Personenverkehr als auch für den Güterverkehr.

Eine vollständige europaweite Umstellung auf ETCS in seiner höchsten Ausbaustufe braucht jedoch noch eine Weile. Daher werden derzeit hauptsächlich noch zwei Übergangslösungen verwendet. Im ETCS Level 1 fahren die Züge noch nach den Streckensignal. Das Sicherheitssystem überwacht die Fahrten jedoch im Hintergrund. Im Level 2 fährt der Triebwagenführer nach den Streckeninformationen im Display und kommt ohne Signale auf der Strecke aus. Die aktuelle Streckenbelegung wird jedoch noch über nationale Systeme ermittelt.

Mit dieser Strategie kann das European Train Control System schrittweise ausgebaut werden und der europäische Zugverkehr weiter zusammenwachsen – ganz ohne dass die Fahrgäste auf die hohen Sicherheitsstandards verzichten müssen.

 

Foto von alvaro

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Reisen über Nacht

Tagsüber sind Reisen mit der Bahn ein bekanntes und beliebtes Fortbewegungsmittel. Doch nicht alle Züge stehen am Ende des Tages still: Wussten Sie, dass es in Europa auch zahlreiche Möglichkeiten gibt, in den Nachtstunden zu reisen? Wir zeigen Ihnen, was Sie bei Ihrer nächtlichen Reise beachten müssen.

Reisen, wenn andere schlafen

Für Fernreisen und große Distanzen gibt es eine tolle Alternative zum Flieger: Mit Nachtzügen können Sie von Deutschland aus in viele europäische Länder fahren. Sie steigen am Abend in den Zug, klappen die Sitze zu Betten um und verschlafen den Großteil Ihrer Reise. Am nächsten Morgen kommen Sie ausgeruht an Ihrem Zielort an und können sofort auf Entdeckungsreise gehen.

Die Statistiken zeigen: Nachtzüge sind eher bei jüngeren Menschen zwischen 18 und 24 Jahren beliebt. Sie sind – angemessene Preise vorausgesetzt – deutlich eher bereit, den Nachtzug als Transportmittel zu nutzen, als die Generation 55 plus. Dabei kann eine Nachtfahrt für Menschen jedes Alters eine sichere Alternative zum Flieger oder Auto darstellen.

Diese Nachtzug-Anbieter gibt es in Europa

Zu den bekanntesten Nachtzug-Anbietern in Deutschland zählen die Deutsche Bahn, der Nightjet des Österreichischen ÖBB sowie der Flixtrain. Doch auch andere europäische Länder haben interessante Nachtzugangebote:

  • Intercity Notte – Trenitalia, z.B. mit der Verbindung Bozen–Rom oder Palermo–Mailand
  • Euronight – Trenitalia, z.B. von Mailand, Venedig oder Rom nach München, Wien oder Salzburg
  • Nederlandse Spoorwegen, für Nachtfahrten in den Niederlanden
  • Intercités – SNCF, z.B. von Paris oder Toulouse zu italienischen und spanischen Grenzstädten

Sichere Fahrt mit dem Nachtzug: Das müssen Sie beachten

Grundsätzlich gilt für Nachtzüge das Gleiche, wie für Zugfahrten am Tag: Sie sind ein sicheres und umweltfreundlicheres Transportmittel. Auch bei Fahrten in der Nacht ist in den Zügen Zugpersonal unterwegs, an die sich jederzeit wenden können. Und natürlich verfügen auch Nachtzüge über alle gängigen Sicherheitseinrichtungen und Nothilfemittel. Für Ihre Wertgegenstände gelten ähnliche Regeln wie am Tag:

  • Verwahren Sie Ihre Wertgegenstände dort, wo Langfinger schlecht herankommen, z. B. in einem kleinen Beutel, den Sie auch beim Schlafen nahe am Körper tragen.
  • Nehmen Sie Ihre Wertsachen mit, wenn Sie im Zug auf die Toilette gehen.

Zusätzlich ist es hilfreich, größere Koffer über Nacht mit einem kleinen Schloss zu sichern.

Packliste für die Fahrt mit dem Nachtzug

Damit Ihre Fahrt mit dem Nachtzug aber nicht nur sicher, sonern auch so bequem wie möglich wird, gehören ein paar Dinge unbedingt ins Gepäck. Wir haben für Sie eine Packliste erstellt. Zu den wichtigsten Dingen für eine angenehme Nachtfahrt zählt Folgendes:

  • bequeme und warme Kleidung
  • Kulturbeutel mit Zahnpasta, Zahnbürste, Kamm, Deo, Desinfektionstücher
  • ausreichend Verpflegung für eine Nacht (Getränke, Abendessen, Snacks)
  • Reisedokumente (Tickets, Ausweis bzw. Pass)
  • Bei Bedarf: eigenes Kissen, Ohropax, Schlafmaske
  • Beutel oder kleinen Rucksack, um persönliche Gegenstände mit ins Bett zu nehmen
  • Unterhaltung (Buch, Notizbuch, Stift, Laptop, Handy, Ladegeräte, Kopfhörer, …)

Detaillierte Informationen, wie Sie eine Fahrt mit dem Nachtzug noch komfortabler gestalten können, finden Sie bei reiselife.com.

Sind Sie bereits selbst mit dem Nachtzug gereist oder haben Sie eine solche Fahrt in Planung? Wir freuen uns, in den Kommentaren von Ihren Erlebnissen zu hören! Haben Sie noch ein paar Tipps, wie sich eine Nachfahrt angenehm gestalten lässt? Auch dann freuen wir uns, wenn Sie andere daran teilhaben lassen!

 

Foto von Tom Grünbauer / Unsplash

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Blick in den Führerstand: So wird ein Zug gesteuert

Täglich sind in Deutschland über 40.000 Züge im Personennah-, Fern-und Güterverkehr auf dem Schienennetz unterwegs. Diese Fahrzeuge werden von verschiedenen Punkten aus gesteuert. Der Triebfahrzeug- oder Lokführer, der sich im Führerstand des Zuges befindet, wird aus der zuständigen Leitstelle unterstützt. Bundesweit gibt es rund 2.800 Stellwerke, mit denen Signale und Weichen koordiniert und Streckenabschnitte kontrolliert werden. Welche verschiedenen Stellwerksformen es gibt, lesen Sie auf der Seite der Deutschen Bahn. Neben der Leitstelle kontrollieren auch automatische Sicherheitseinrichtungen die Fahrt des Zuges vom Beginn bis zum Ende. Doch wie wird der Zug aus dem Führerstand gesteuert?

Der Weg aus dem Bahnhof

Das Wichtigste bei der Ausfahrt aus einem Bahnhof ist, sicherzustellen, dass alle Fahrgäste aus oder in den Zug gelangt und die Türen geschlossen sind. Dafür existieren automatische Verriegelungssysteme, die dem Triebfahrzeugführer auf seinem Monitor anzeigen, wann die Verriegelung vollendet ist. Die Türen schließen entweder automatisch über Sensoren im Eingangsbereich, oder können zentral über einen Knopf aus dem Führerstand geschlossen werden. Diesen betätigt der Triebfahrzeugführer, wenn ihm der Zugführer das entsprechende Signal gegeben hat. Wenn aus der Leitstelle die Bestätigung kommt, dass der Zug losfahren kann, beginnt die Fahrt.

Auf der Fahrt

Die Geschwindigkeit des Zuges wird über den Fahr-Brems-Hebel gesteuert. Wird dieser nach vorn bewegt, nimmt der Zug Fahrt auf. Bremsen kann der Fahrzeugführer, indem er den Hebel zurückzieht. Der Geschwindigkeitsmesser zeigt an, wie schnell sich der Zug bewegt. Die automatischen Sicherheitseinrichtungen sorgen dafür, dass der Zug nicht schneller unterwegs ist als auf der Strecke erlaubt. Sie greifen auch ein, wenn ein Signal überfahren wird. Die Sicherheitsfahrschaltung, kurz Sifa genannt, muss vom Fahrzeugführer alle 30 Sekunden betätigt werden. So wird sichergestellt, dass der Zug noch aktiv gesteuert wird. Fällt die Sifa einmal aus, ertönt zunächst ein akustisches Signal. Anschließend leiten automatische Sicherheitssysteme eine Zwangsbremsung ein.

Ist der Zug mit höheren Geschwindigkeiten unterwegs, kann der Triebfahrzeugführer die vor ihm liegende Strecke auf einem Monitor einsehen. So weiß er, wann er die Geschwindigkeit reduzieren muss und wann es Zeit ist, wieder Gas zu geben. Daneben befindet sich ein Fahrplan im Führerstand, auf dem genau festgehalten wird, wann der Zug in welchem Bahnhof halten und wieder losfahren muss. Über ein Telefon oder ein Funkgerät kann der Triebfahrzeugführer Kontakt zur Leitstelle aufnehmen, falls eine außerfahrplanmäßige Situation eintritt. Es existiert außerdem eine direkte Sprechverbindung zu den Abteilen im Zug, über die die Fahrgäste im Notfall Kontakt zum Führerstand aufnehmen können. Über ein Mikrofon kann der Triebfahrzeugführer Durchsagen für die Fahrgäste machen und beispielsweise über den nächsten planmäßigen Halt informieren.

Je nach Bauart des Zuges unterscheiden sich die Führerstände in ihrer Ausstattung voneinander. Bei einigen muss der Triebfahrzeugführer noch mit zahlreichen Hebeln und Knöpfen arbeiten, bei anderen werden viele Abläufe automatisch oder über einen Bildschirm gesteuert. Mittlerweile fahren einige Züge in Deutschland bereits autonom. Welche Rolle der Triebfahrzeugführer hierbei noch spielt, lesen Sie auf unserem Blog zum Thema Autonomes Bahnfahren.

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Vernetzt im Zug: WLAN, Mobile Daten und Co.

Auf einer Zugfahrt können verschiedene Situationen auftreten, in denen Ihnen eine stabile Internetverbindung die Reise erleichtert. Doch trotz Investitionen in eine verbesserte Mobilfunkverbindung in den Zügen reißen die Beschwerden über schlechtes WLAN und geringen Empfang nicht ab. Woran liegt das? Und können Sie sich auf eine gesicherte Internetverbindung im Zug verlassen?

Die Grundlagen vorweg

In der Regel verfügt jedes Smartphone heutzutage über ein bestimmtes Kontingent an mobilem Internet, das jeden Monat neu zur Verfügung steht. Wie viele mobile Daten Sie verbrauchen können, hängt von Ihrem Vertrag ab. Ist das Kontingent ausgeschöpft, surfen Sie deutlich langsamer oder müssen dazuzahlen. Um mobile Daten zu sparen, können Sie über eine WLAN-Verbindung in das Internet gehen. Das ist ein drahtloses lokales Netzwerk, in das sich Geräte einloggen können und denen anschließend ein Internetzugang bereitgestellt wird. Neben dem privaten Heim-WLAN gibt es öffentliche WLAN-Netze, die beispielsweise Reisende auf einer Bahnfahrt mit Internet versorgen können.

Surfen im Zug

Das Zugticket in der App öffnen, das Wetter am Ankunftsort checken oder Musik streamen, damit die Zeit schneller vergeht: Schnelles Internet auf einer Zugfahrt kann die Reise sehr erleichtern. Doch die Mobilfunkverbindung im Inneren eines Zuges ist meist schlechter als außerhalb. Das hat folgenden Grund: Die Außenhülle des Zuges schwächt das Signal, wodurch die Sende- und Empfangsqualität deutlich sinkt. Damit Fahrgäste auf der Reise trotzdem telefonieren und surfen können, gibt es in den Zügen einen Indoor-Repeater. Eine Antenne, die außen am Zug befestigt wird, greift das Mobilfunksignal auf und leitet es in das Innere weiter. Aber Achtung: Ist kein Signal vorhanden, kann es auch nicht verstärkt werden. Im Mobilfunknetz an den Bahngleisen gibt es weiterhin Lücken, die Sie als Reisender als klassisches Funkloch wahrnehmen. Und auch bei der Durchfahrt durch einen Tunnel bringt jeder Verstärker im Zug nichts. Jedoch gibt es Bemühungen, eine stabile Internetverbindung auf dem gesamten Schienennetz zu ermöglichen. Dafür verhandeln die Bahngesellschaften mit den drei Mobilfunkanbietern Telekom, Vodafone und Telefónica (O2). Vodafone plant bis 2025, die 7.800 Kilometer der Hauptverkehrsstrecken durchgängig mit Bandbreiten von 225 Megabit pro Sekunde im 4G-Netz (LTE) auszustatten. Dafür sollen 160 zusätzliche Mobilfunkstationen errichtet werden. Die Telekom hat sich eine lückenlose Versorgung mit Mobilfunk an der Schiene bis 2026 zum Ziel gesetzt. Diese Zusagen betreffen vorrangig IC- und ICE-Verbindungen. Auf den Strecken der Regionalbahn ist die Internetverbindung in der Regel langsamer.

Daten sparen mit WLAN

Wer auf der Fahrt seine mobilen Daten sparen will, kann sich in allen ICE-Zügen, in Teilen der IC-Züge, in einer immer größeren Zahl von Regionalzügen und in rund 100 Bahnhöfen mit dem öffentlichen WLAN verbinden. Im Zug befindet sich ein Server mit einem Router, der auf die drei deutschen Netzbetreiber zugreift. Netzwerkkabel, die von dem Router ausgehen, übertragen das Signal zu jeweils zwei WLAN-Access-Points pro Waggon. Sie müssen nur in den WLAN-Einstellungen Ihres mobilen Gerätes das entsprechende WLAN-Netz des Zuges auswählen und die AGBs akzeptieren. Wenn Sie der automatischen Verbindung zustimmen, loggt sich Ihr Gerät jedes Mal, wenn das WLAN zur Verfügung steht, von allein ein. Reisenden im ICE der 2. Klasse stehen 200 MB an Datenvolumen zur Verfügung. Danach wird die Geschwindigkeit gedrosselt. Reisende der 1. Klasse haben unbegrenzten Zugang. In Regionalzügen variiert das Datenvolumen, in der Regel sind es 50 MB pro Gerät.

Wie gut die WLAN-Verbindung ist, hängt von der Qualität des Mobilfunknetztes ab, auf das der Zug zugreift. Außerdem sinkt die Schnelligkeit der Datenübertragung, wenn viele Zugreisende gleichzeitig das WLAN nutzen. Auch das Modell ihres mobilen Geräts kann einen Einfluss darauf haben, wie gut die Verbindung ist.

Was ist möglich – Und was nicht?

Auf bandbreitenintensive Anwendungen, wie beispielsweise App-Updates, Downloads oder hochauflösenden Filme im Stream sollten Sie verzichten. Die Übertragung wird mit Wahrscheinlichkeit nicht reibungslos funktionieren, und Sie mindern die Verbindungsqualität Ihrer Mitreisenden. Anders ist das in der 1. Klasse: Hier ist die WLAN-Verbindung auch für größere Datenströme ausgelegt.

Anwendungen wie Chatprogramme oder das Laden einer Webseite sind in der Regel im Zug-WLAN möglich. Es kann jedoch sein, dass die Verbindung etwas langsamer ist als Sie es beispielsweise von zu Hause gewohnt sind. Dateien in Form von Zugtickets oder einem Hörbuch, die Sie für Ihre Zugfahrt benötigen, sollten Sie vorab herunterladen, damit Sie auf der Reise entspannt darauf zugreifen können.

Photo by Anastasia Nelen on Unsplash

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Forschungszüge: Ein Blick in die Zukunft

Das Labor auf die Schienen bringen: Aus diesem Gedanken entstand die Idee der Forschungszüge. Alte und ausrangierte Züge werden so umfunktioniert, dass in ihnen der Einsatz digitaler Systeme im Zugverkehr erforscht und die Erkenntnisse für moderne Strecken, zuverlässige Sicherungstechnik und den Bau neuer Fahrzeuge genutzt werden kann. Dafür arbeiten Wissenschaftler, Eisenbahner, Ingenieure und Bahnhersteller eng zusammen.

Das „Advanced-Trainlab“

 Ein ehemaliger Diesel-ICE der Baureihe 605 wurde zu einem Forschungslabor umfunktioniert: Das „Advanced-Trainlab“ ist nun auf der stillgelegten Bahnstrecke zwischen Annaberg-Buchholz und Schwarzenberg unterwegs. Innen sieht der Zug auf den ersten Blick nicht nach einem Labor der Zukunft aus. Vieles erinnert noch an die Zeit, als er Personen durch ganz Deutschland transportiert hat. Die Stuhl- und Tischgruppen können jedoch ausgebaut werden, sodass digitale Module Platz finden. Somit können verschiedene Feldforschungen gleichzeitig in den Wagons ablaufen.

Im Fokus der Forschung steht vor allem, den Verkehr auf der Schiene digital zu koordinieren. Dazu zählt zum Beispiel, die Zugabstände durch automatische Systeme zu verringern und damit die Pünktlichkeit zu verbessern sowie mehr Züge einsetzen zu können. Auch Hindernisse auf den Gleisen sollen mit Hilfe von Kameras, Infrarot-Aufzeichnungen und Laserüberwachung schneller und zuverlässiger erkannt werden. Zukünftig könnte eine durchgehende 5G-Funktechnik den Bahnfunk GSM-R ersetzen: Dafür wurden acht 5G-Sender an der Teststrecke montiert. Außerdem wird mit Hilfe von Antennen auf dem Zug das Mobilfunksignal an verschiedenen Streckenabschnitten analysiert.

Auch der Antrieb der Zukunftszüge ist ein wichtiges Thema. Der Diesel-ICE wird mit Ökodiesel betankt, der den CO₂-Ausstoß im Vergleich zum normalen Diesel um bis zu 90 Prozent senkt. Damit könnten auch bald Regionalzüge, die auf nicht elektrifizierten Strecken unterwegs sind, klimafreundlicher fahren.

 Der „Smart Rail Connectivity Campus“

Der Standort Annaberg-Buchholz, von dem aus auch die Teststrecke beginnt, dient als Zentrum für die Erforschung des intelligenten Schienenverkehrs. Am Smart Rail Connectivity Campus (SRCC) können neben Wissenschaftlern auch Studenten an Themen der Urbanisierung, Ökologisierung und Digitalisierung forschen. Ein großer Schritt auf dem Weg zum autonomen Bahnfahren erfolgte mit der Entwicklung des Triebwagenzugs LUCY. Als „Versuchskaninchen“ wird er genutzt, um das eigenständige Fahren mit der neuen Mobilfunktechnologie 5G zu erforschen. LUCY ist mit feinster Sensortechnik ausgestattet, die auch in der Luft- und Raumfahrt Verwendung findet. Erste Testfahrten wurden bereits durchgeführt.

Die großen Herausforderungen bei der Umsetzung neuer digitaler Projekte im Bahnverkehr liegt darin, die Funktion und die Sicherheit der Systeme nachweisen zu können. Denn die Sicherheitsstandards sind hoch, wenn es um den Transport von Personen auf Schienen geht. Und auch die Cyber-Sicherheit ist ein Thema, mit dem sich Experten auseinandersetzen müssen. Wie der aktuelle Stand im Bereich digitaler Schienenverkehr ist, können Sie auf der Seite „Digitale Schiene Deutschland“ verfolgen.

Copyright: Deutsche Bahn AG

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So wird eine neue Bahnstrecke gebaut

Deutschland ist von einem Schienennetz durchzogen, das sich insgesamt über rund 38 400 Kilometer Länge erstreckt. Vom nördlichsten Bahnhof in Westerland bis zum südlichsten Halt in Oberstdorf sind die Züge und Bahnen täglich unterwegs und transportieren sowohl Personen als auch größere Güter. Zusätzlich zu den vorhandenen Strecken werden immer wieder neue Verbindungen geplant, für die das Schienennetz ausgebaut werden muss. Die Idee dafür kann sowohl von Bund und Ländern als auch von der Bahngesellschaft kommen. Wie ein solches Bauprojekt von der Planung bis zur Umsetzung verläuft, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Die Planungsphase

Der Bau einer neuen Bahnstrecke nimmt insgesamt sehr viel Zeit in Anspruch. Im Schnitt braucht es 20 Jahre, bis sich die Idee zu einer realen Schienenstrecke entwickelt, auf der Bahnen fahren können. Die meiste Zeit entfällt auf die Planung des Projekts. Denn in Deutschland gibt es im Bereich Infrastruktur ein breites Regelwerk, das beachtet werden muss. Der grobe Entwurf, der am Anfang eines neuen Bauvorhabens steht, wird mit der Zeit immer mehr verfeinert und an neue Bedingungen angepasst. Dabei müssen die verschiedenen beteiligten und betroffenen Personen und Instanzen ihre Interessen miteinander abstimmen. So stehen beispielsweise die Landkreise und Kommunen, in denen gebaut wird, zu Beginn besonders stark im Mittelpunkt. Eine neue Bahnstrecke verändert unweigerlich das Stadt- und Landschaftsbild, weswegen die entsprechende architektonische Umsetzung des Projekts genauso wichtig ist wie die Funktionalität.

Das Planungsfeststellungsverfahren

Vor der Umsetzung muss jedes Bauprojekt das sogenannte Planungsfeststellungverfahren (PFV) durchlaufen. Die verantwortliche Genehmigungsbehörde, in Deutschland ist das das Eisenbahn-Bundesamt (EBA), prüft im Rahmen des PFV, ob für das Vorhaben Baurecht erteilt werden darf oder nicht. Grundlage für diese Beurteilung sind zahlreiche Gutachten und Pläne, die durch die Bahngesellschaften bereitgestellt werden. Diese Dokumente sind Bürgern und Instanzen öffentlich zugängig, sodass von außen Einwände eingebracht werden können. Das EBA prüft diese Einwände und muss anschließend Lösungen erarbeiten, die für alle Betroffenen funktioniert. Ist das Baurecht meist nach mehreren Jahren erteilt worden, ist ein großer Teil des Planungsprozesses geschafft.

Die Finanzierung

Anschließend müssen die Bauherren einen Finanzplan erstellen, mit dem das Projekt umsetzbar ist. Bund, Länder und Deutsche Bahn schließen am Ende gemeinsam einen Finanzierungsvertrag ab – Auch dieser Schritt kann mehrere Monate bis Jahre dauern.

Die Vergabe von Aufträgen

Wenn der Finanzierungsplan schließlich steht, sucht die Deutsche Bahn nach Firmen, die das Bauvorhaben umsetzen. Der Vergabe der Aufträge muss ein Auswahlprozess vorausgehen, in dem die Abläufe und Kriterien genau festgelegt sind. So wird gewährleistet, dass die Vergabe transparent und fair abläuft. Auch dieser Schritt kostet weitere Monate.

Die Bauphase

Anhand der vorab geschriebenen Pläne und Entwürfe kann nach der langen Planungsphase die Bauphase beginnen. Dabei wird immer wieder kontrolliert, ob sich die Bauarbeiten im Zeitplan befinden und ob der Kostenplan funktioniert. Im Fokus stehen während der verschiedenen Bauabschnitte auch Sicherheitsfragen: So müssen Absperrungen und Zäune entlang der Strecken gebaut, Schranken und Weichen installiert und Tunnel oder Übergänge zum sicheren Überqueren der Gleise errichtet werden. All diese Sicherheitsvorkehrungen werden bereits vorab von Experten detailliert ausgearbeitet.

Im Rahmen der Bauphase können unvorhergesehene Umstände auftreten, die eine Umplanung nötig machen. Dazu zählen zum Beispiel unerwartete Gesteinsschichten oder archäologische Funde, die bei den Probebohrungen nicht aufgefallen sind. Daher kann sich der Zeit- und Kostenplan auch nach der Planungsphase noch verändern.

Die Entwicklungen des Deutschen Schienennetzes

Die Investitionen vom Bund fokussieren sich zunächst vor allem auf die Instanthaltung der bereits vorhandenen Infrastruktur und auf die Elektrifizierung des Schienennetztes, und weniger auf den Neubau und Ausbau von Strecken. Dennoch sind für die kommenden Jahre zahlreiche Projekte in der Planungs- bzw. bereits in der Bauphase. Viele dieser Bauvorhaben sind Teil des Deutschlandtaktes, mit dem bis 2030 der Schienenverkehr verstärkt ausgebaut werden soll. Auf dem BauInfoPortal der Deutschen Bahn sind alle Projekte aufgelistet.

Copyright: Deutsche Bahn AG / Uwe Miethe

 

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Entspannt und sicher pendeln mit der Bahn

In Deutschland pendeln über die Hälfte der Beschäftigten zur Arbeit. 13 Prozent davon nutzen öffentliche Verkehrsmittel, und ein Drittel aller Pendler ist mehr als eine Dreiviertelstunde unterwegs. Eine Vorstellung, die viele mit Stress und Chaos verbinden – Doch das muss nicht sein. Auf diesem Beitrag erfahren Sie, worauf Pendler im öffentlichen Nahverkehr achten sollten und mit welchen Tricks das tägliche Pendeln entspannter wird.

Pendeln zur richtigen Uhrzeit

Zu den Stoßzeiten des Pendelverkehrs kann es passieren, dass die Bahnen besonders voll sind. Dann wird der Weg zur Arbeit manchmal zur Tortur. Wenn Sie feststellen, dass Ihre Verbindung jeden Tag besonders stark ausgelastet ist, sollten Sie auf der Arbeit nachfragen, ob Sie eine Verbindung früher oder später nehmen können. Seien Sie außerdem clever beim Einsteigen: Meist sind die vorderen und hinteren Wagen nicht so voll wie die in der Mitte.

Pendeln mit einer Verbindungs-App

Der hilfreichste Begleiter eines Pendlers auf seiner täglichen Bahnfahrt ist wohl die passende Verbindungs-App. Hier werden Verspätungen und Zugausfälle frühzeitig angezeigt und Sie können entsprechend reagieren: Vielleicht gibt es eine alternative Verbindung, oder Sie können rechtzeitig auf der Arbeit Bescheid sagen, dass es etwas später wird. Nutzen Sie zum Beispiel die MRB-App, die unter anderem Informationen zu Zugverbindungen gibt. Auch die Deutsche Bahn hat mit der Streckenagent-App einen Service entwickelt, der Sie immer auf dem Laufenden hält. Welche weiteren Apps auf Ihrer Bahnfahrt hilfreich sein können, erfahren Sie auf unserem Blog.

Pendeln mit Bahn und Rad

Für viele Pendler bietet es sich an, mit dem Rad zum Bahnhof und nach der Bahnfahrt zur Arbeitsstelle zu fahren. Da diese Variante allgemein sehr beliebt ist, sind die Fahrradplätze in den Bahnen häufig schon belegt. Informieren Sie sich vorab, in welchen Wagons sich die Fahrradplätze befinden und verteilen Sie sich bereits am Gleis so, dass nicht alle Radfahrer in den gleichen Wagon einsteigen. Eine praktische Variante ist das Klapprad: Die meisten Modelle lassen sich im eingeklappten Zustand unter dem Sitz oder in der Gepäckablage verstauen. Alternativ können Sie Ihr Fahrrad am Abfahrts- oder Zielbahnhof in einem „Fahrradbahnhof“ oder einer Fahrradbox“ abstellen, die es mittlerweile an den meisten Bahnstationen gibt. Dort ist es sicher untergebracht, bis Sie es am nächsten Arbeitstag wieder brauchen. Eine Übersicht zu möglichen Abstellmöglichkeiten für Ihr Fahrrad im MDV-Gebiet finden Sie auf www.mdv.de.

Ticketangebote für Pendler und Vielfahrer

Für Personen, die mehrmals in der Woche die Angebote der öffentlichen Verkehrsbetriebe nutzen, gibt es besondere Vorteilspreise. Je nachdem, wie oft und in welchem Tarifgebiet Sie unterwegs sind, eignet sich zum Beispiel eine Monatskarte oder ein entsprechendes Abo für das ganze Jahr. Informieren Sie sich auf der Ticketübersicht der Verkehrsverbünde, zum Beispiel für den MDV, den VBB, den VMS oder den VVO. Auch auf der Seite der Deutschen Bahn finden Sie Angebote für Pendler. Hier erhalten Sie auch Informationen dazu, wie viel Sie mit einem Abo in Ihrem Verkehrsbetrieb im Vergleich zu einer Monatskarte sparen.

Die Zeit im Zug sinnvoll nutzen

Die Zeit auf dem Weg zur Arbeit vergeht viel schneller, wenn Sie sich eine passende Beschäftigung suchen. Ein spannendes Buch oder die aktuelle Zeitung lassen sich auf der Fahrt gut lesen. Auch sehr beliebt ist Musik, die die Morgenmüdigkeit vertreibt, oder ein interessanter Podcast beziehungsweise ein Hörbuch. Vermeiden Sie es wenn möglich, auf der Bahnfahrt bereits den Laptop zu öffnen und zu arbeiten. Experten warnen davor, dass uns dadurch die Kreativität verloren geht und wir das Private nicht mehr von der Arbeit trennen können.

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Reisen mit dem digitalen Ticket

Der Schaffner kommt, und alle zücken ihr Handy oder Tablet: Mittlerweile sind digitale Tickets für den öffentlichen Personenverkehr Normalität geworden. Kaum einer druckt sein Ticket noch „old school“ auf dem Papier aus. Doch neben den Vorteilen, die ein digitales Ticket mit sich bringt, sollten Sie auf einige Tücken achten.

Wie funktioniert das digitale Ticket?

Im Prinzip enthält Ihr digitales Ticket die gleichen Informationen wie die ausgedruckte Variante. Bei Verbindungen des Nahverkehrs ist der gültige Verkehrsbereich sowie die zeitliche Gültigkeit zu erkennen. In der Regel erfolgt der Zeitstempel direkt beim Kauf oder wenn Sie das Ticket einlösen –. Bei Verbindungen des Fernverkehrs stehen zusätzlich Ihr Name, der Abfahrts- und Zielbahnhof sowie Datum und Uhrzeit der Verbindung auf dem Ticket. Die Informationen kann der Fahrkartenkontrolleur über einen QR-Code einscannen und schnell überblicken.

Der große Unterschied zum Fahrschein in Papierform ist, dass Sie digital über ihr Smartphone oder ein anderes Endgerät darauf zugreifen können. Sie erhalten das Ticket nach dem Kauf entweder per E-Mail oder Sie kaufen es direkt in einer App des entsprechenden Verkehrsbetriebs. In diesem Fall können Sie es unter „Tickets“ oder „Meine Tickets“ abrufen.

Wo bekomme ich ein digitales Ticket?

Mittlerweile verfügen so gut wie alle Verkehrsbetriebe in Deutschland über eine eigene App oder befinden sich in einer Kooperation mit anderen Regionalverbänden, die gemeinsam eine App herausgebracht haben. Über diese App können Sie sich eine passende Verbindung suchen und anschließend direkt das entsprechende Ticket kaufen. Bezahlen können Sie per Kreditkarte, PayPal oder über andere Zahlungsoptionen.

Tickets für die Mitteldeutsche Regionalbahn erhalten Sie über die MRB App. Diese können Sie sich kostenlos bei Google Play für Android oder für Apple im App Store herunterladen. Hier finden Sie Tickets für den Nahverkehr, MRB-Sparangebote, sowie Tarife der Deutschen Bahn im Nahverkehr (z. B. das Regio 120- Ticket). Außerdem können Sie bereits gekaufte Tickets bequem verwalten.

Tickets für den Fernverkehr erhalten Sie unter anderem über die Webseite der Deutschen Bahn oder direkt in der App DB Navigator. Sie entscheiden beim Kauf selbst, ob Sie das Digitale Ticket in die App DB Navigator laden oder es als PDF haben wollen.

Diese Vorteile hat ein digitales Ticket

Die digitale Variante des Fahrscheins bietet Ihnen verschiedenste Vorteile. Wenn Sie sich einmal ein Kundenkonto eröffnet und Ihre Kontodaten hinterlegt haben, verläuft der Kaufvorgang in den meisten Fällen unkomplizierter und schneller, als wenn Sie Ihr Ticket an einem Automaten oder im Service Center kaufen. Außerdem haben Sie die Möglichkeit, sich das Ticket erst kurz vor der Fahrt zu kaufen: Dabei sind Sie nicht mehr davon abhängig, ob sich ein Automat am Bahnsteig oder im Zug befindet und ob dieser auch funktioniert. Sie bezahlen bequem online und sparen sich die Suche nach dem nötigen Kleingeld. Dank der Verbindungssuche und der Angebotsauswahl in der App können Sie sich sicher sein, den günstigsten Preis für ihr Ticket zu bezahlen. Wenn Sie in einer Gruppe reisen, können Sie auch für andere Personen ein Ticket kaufen. Um all diese Vorteile zu nutzen, sollten Sie noch  ein paar Dinge beachten.

Tipps für die Reise mit dem digitalen Ticket

Zunächst gilt natürlich: Wenn Sie Ihr Ticket digital abrufen wollen, sollte das entsprechende Endgerät ausreichend geladen sein. Vor allem auf längeren Reisen kann es passieren, dass der Akku vom Handy nicht bis zum Schluss durchhält. In diesem Fall kann es ratsam sein, das Ticket trotzdem auszudrucken. Alternativ gibt es in einigen Zügen Steckdosen, an denen Sie Ihr Handy unterwegs laden können oder sie nutzen einen mobilen Zusatzakku ( Powerbank).

Wenn Sie sich Ihr Ticket unterwegs kaufen wollen, brauchen Sie eine stabile Internetverbindung. Es kann sein, dass der Empfang am Bahnsteig und im Zug nicht ausreicht, um den Bezahlvorgang abzuschließen. Kaufen Sie ihr Ticket deshalb am besten, wenn Sie in einem WLAN-Netzwerk eingeloggt sind oder wenn die Internetverbindung gut genug ist. Damit Sie auch auf das Ticket zugreifen können, wenn ihr Gerät offline ist, sollten Sie es vorab herunterladen und auf Ihrem Handy speichern. Wenn Sie diese Aspekte beachten, reisen Sie auch mit einem digitalen Ticket sicher und sorgenfrei.

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