Praktische Apps für Ihre Zugreise

Wenn Sie eine längere Bahnreise planen, können Apps eine echte Unterstützung sein. Egal ob Verbindungssucher oder Zeitüberbrücker: Die passenden Apps können Sie sich Zuhause herunterladen und haben Sie immer und überall dabei.

Ohne Stress zum Anschlusszug

Nichts ist nerviger als einen Zug zu verpassen, weil man am falschen Gleis steht oder die Verbindung zu knapp geplant hat. Eine App kann Ihnen das Leben auf der Zugfahrt erleichtern, indem sie alle Informationen zu der Verbindung gibt und über eventuelle Störungen informiert.
Am häufigsten wird von Zugreisenden die Navigator-App der Deutschen Bahn verwendet. Geben Sie einfach Ihren Start- und Zielort ein: Schon erhalten Sie alle möglichen Zugverbindungen innerhalb Europas. Auch die Abfahrtszeit lässt sich individuell einstellen. Mit einem zusätzlichen Filter können Sie zum Beispiel festlegen, mit welcher Bahn Sie reisen wollen. Außerdem erhalten Sie Echtzeit-Infos und einen Verspätungsalarm. Auch der Ticketverkauf lässt sich unkompliziert über die App regeln.
Regionale Informationen aus dem Raum Mitteldeutschland erhalten Sie mit der MRB-App . Mit der Verbindungssuche können Sie ganz spontan die vorhandenen Anschlüsse checken, und sich im nächsten Schritt das Ticket auf ihr Handy buchen. Das funktioniert sowohl für Regionalbahnen und Busse, als auch für den Straßenbahnverkehr.

Neue Stadt – Neue App

Sind Sie an Ihrem Zielbahnhof angekommen, gilt es sich zu orientieren. Müssen Sie anschließend mit Öffentlichen Verkehrsmitteln fahren, hilft eine App für den ÖPNV wie die schon genannte MRB App oder die Öffi Fahrplanauskunft . Sind Sie zu Fuß unterwegs, ist der Klassiker Google Maps empfehlenswert.

Apps für Sie und die ganze Familie

Vor allem bei der Reise mit Kindern ist es gut, einige Apps zur Unterhaltung auf dem Handy zu haben. Ein Hörbuch kann zum Beispiel die zwei Stunden Zugfahrt wie im Flug vergehen lassen. Denken Sie jedoch daran, sich Kopfhörer einzustecken, damit sich Ihre Mitreisenden nicht gestört fühlen. Die Apps Audible und bookbeat bieten zahlreiche spannende Hörbücher und Podcasts für Kinder und Erwachsene an.
Daneben gibt es eine riesige Auswahl an Spiel-Apps mit klassischen Spielen, Quiz und Rätseln oder anderen Langeweile-Vertreibern. Eine witzige Variante zum gemeinsam Spielen ist die Stadt Land Fluss-App, die sich in jedem App-Store finden lässt. Mit dem zeitlosen Klassiker lässt sich die Zeit vertun, auch wenn mal nicht so viel Platz für Stift und Papier vorhanden ist.

Wetter & Wecker – Die kleinen Kniffe für eine entspannte Reise

Manchmal ist es hilfreich, während der Zugfahrt das Wetter zu checken. Das kann am Ankunftsort ganz anders sein als dort, wo Sie losgefahren sind. Auch äußerst praktisch: Ein Wecker, der Sie davor bewahrt, die Station zu verschlafen. Klingt banal, kann Ihnen jedoch viel Stress ersparen.

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Die Züge der Zukunft

Grüne Mobilität: Die Herausforderung der zukünftigen Fortbewegungsmittel. Züge sind dem klassischen Straßenverkehr dabei um einiges voraus, denn hier wird schon seit längerem auf Elektrizität gesetzt. Zukünftig soll das Reisen mit der Bahn eine noch größere Rolle in der Fortbewegung spielen – Doch um immer mehr Menschen klimafreundlich durch das Land zu fahren, muss noch viel geforscht werden. Was müssen sie können, die Züge von morgen?

Woran wird geforscht?

Aktuell erreichen ICEs Geschwindigkeiten von bis zu 300 Kilometer pro Stunde. Bei der Bauart ist das das Maximum, wenn sicheres Fahren garantiert werden soll. Doch die Zukunft könnte anders aussehen: Mit Geschwindigkeiten von 400 Km/h wollen Forscher die Züge über die Schienen schicken. Dafür wird fleißig geforscht, an der Windschnittigkeit zum Beispiel. Aerodynamische Züge liegen besser auf der Schiene und verursachen weniger Lärm. Außerdem ist der Luftwiederstand geringer – Das spart Energie, ein entscheidendes Kriterium bei der Entwicklung neuer Technologien. Die Materialien beim Zugbau sollen leichter und umweltfreundlicher werden, ohne an Stabilität zu verlieren.
Die neuen Modelle werden in den Forschungszentren erst am Computer konstruiert und später in großen Windkanälen getestet. Dabei wird gemessen, verbessert und ausgetauscht. Bis irgendwann die perfekte Form und das perfekte Material gefunden ist.

Reisen als Luxus?

Ideen für bequemeres und hochwertigeres Reisen gibt es viele. Dabei geht es um ganz praktische Sachen, wie Stauraum oder Sitzplatzaufteilung – aber auch um verrückte und extravagante Neuerungen.
Zum Beispiel sollen Reisende zukünftig ihr Gepäck wie am Flughafen aufgeben können, um es am Zielbahnhof wieder entgegen zu nehmen. Das schafft Platz im Zug und macht das Reisen entspannter. Türen sollen sich mit Bewegungssensoren automatisch öffnen, und mehr gepolsterte Flächen machen das Stehen und Anlehnen bequemer. Das ergibt alles Sinn – Doch braucht der Zug der Zukunft auch ein Fitnessstudio mit Hometrainer und großen Musikboxen? Oder luxuriöse Einzelkabinen mit Fernseher und gepolsterten Sesseln? Diese Einfälle werden im Ideenzug der Deutschen Bahn umgesetzt, und können von Interessierten ausgetestet werden.

Der Next Generation Train

Im Institut für Fahrzeugkonzepte am DLR, dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt, wird seit einiger Zeit an einem neuen Hochgeschwindigkeitszug geforscht. Dieser „Next Generation Train“ soll sowohl für den Personentransport als auch den Güterverkehr eingesetzt werden. Eine aerodynamische Form, leichte Materialien, ein neuer Antrieb – Das Modell soll einen Systemwechsel mit sich bringen. Die Züge fahren ohne Lokführer, und die Wagen rangieren sich von alleine. Das Be- und Entladen wird von Robotern übernommen, um die Abfertigung von Gütern effizienter zu gestalten. Seit 2007 tüfteln Forscher an dem Hightech-Zug, und sind noch lange nicht fertig.

Nichts geht ohne gute Infrastruktur

All diese innovativen Ideen bringen nichts, wenn das Schienennetz zu klein und die Bahnhöfe zu eng sind. Die Deutschen Bahn will bis zum Jahr 2030 die Zahl der Zugreisenden verdoppeln – Doch dafür müssen noch viel mehr Verbindungen geschaffen und neue Züge eingesetzt werden. Um das Reisen mit der Bahn attraktiver und schneller zu gestalten, ist der „Deutschland-Takt“ in Planung: Die Züge sollen zu festen, regelmäßigen Zeiten in den Knotenbahnhöfen ankommen und abfahren. Die eng getakteten Zeiten sollen die Umsteigesituation für Fahrgäste entscheidend verbessern. Damit alle diese Ideen bald Wirklichkeit sind, wird in digitalen Innovationslaboren und Forschungseinrichtungen weiter fleißig gerechnet und getüftelt.

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Frau einsam vor einem fahrenden Zug

Rassismus im Zug – Wie kann ich helfen?

Tagtäglich werden Menschen in aller Öffentlichkeit Opfer von Rassismus. Dazu gehören Beschimpfungen und Angriffe aufgrund der vermeintlichen Herkunft oder einer Religionszugehörigkeit. Sie werden anders behandelt oder ausgegrenzt. Viele Beobachter solcher Situationen schweigen und schauen zu – häufig sind Sie mit der Situation überfordert und wissen nicht, was sie tun können. Doch Schweigen ist für die Betroffenen so schlimm wie der Angriff selbst.

Wann sollte ich eingreifen, und wann nicht?

Eine Situation richtig einzuschätzen, ist niemals leicht. Fühlt sich die Person überhaupt angegriffen? War das eine Beleidigung? Hier gibt es keine klare Grenze. Hören Sie daher auf Ihr Bauchgefühl: Meist haben wir ein gutes Gespür dafür, ob jemand beleidigt oder aggressiv angegangen worden ist. Greifen Sie lieber einmal mehr in die Situation ein, und bieten Sie der betroffenen Person Ihre Hilfe an. Stellen Sie Augenkontakt her und begeben Sie sich in unmittelbare Nähe. Sätze wie „Ich helfe Ihnen“ geben dem Betroffenen Sicherheit.

Machen Sie auch andere auf die Situation aufmerksam. Meist ist es leichter, wenn sich mehrere Fahrgäste oder das Zugpersonal gemeinsam einschalten. Werden Sie vom Zuschauer zum Helfer, und zeigen Sie der betroffenen Person, dass Sie nicht allein ist.

Schützen Sie sich selbst!

Beobachten Sie das Verhalten des Angreifers genau. Wendet er sich ab? Oder wird er noch aggressiver? Auf keinen Fall sollten Sie sich unnötig in Gefahr bringen. Berühren Sie den Täter nicht, und wenden Sie keine Gewalt an. Auch verbal sollten Sie sich nicht provozieren lassen: Richten Sie Ihre Aufmerksamkeit darauf, der betroffenen Person zu helfen. Das schaffen Sie nur mit Ruhe und Übersicht. Sollte es zu einem körperlichen Übergriff kommen, machen Sie sich laut bemerkbar. Rufen Sie „Stopp! Aufhören!“ und holen Sie ihr Telefon hervor. Rufen Sie die Polizei und filmen Sie das Geschehen. Die Videos dürfen Sie zwar nicht veröffentlichen, jedoch zeigen Sie dem Angreifer, dass sein Handeln Konsequenzen haben wird. Außerdem können Sie den Zugführer  informieren. Im äußersten Notfall betätigen den Notknopf oder die Notbremse. Mehr zu diesen beiden Varianten lesen Sie in unserem Beitrag über den Einsatz von Notbremsen.

Nach dem Angriff

Häufig werden rassistische Vorfälle nicht gemeldet. Merken Sie sich Gesicht und Kleidung des Täters und erstatten Sie in Absprache mit der betroffenen Person Anzeige. Bitten Sie andere Fahrgäste, sich als Zeugen zu melden. Lassen Sie die Person nach dem Angriff nicht allein, und vergewissern Sie sich, dass es ihr gut geht. Bieten Sie ihr an, eine Verbindung zu einer Beratungsstelle aufzubauen, bei der sie professionelle Hilfe bekommen kann. Eine Übersicht zu Beratungsstellen finden Sie auf der Seite der Amadeo Antonio Stiftung.

Wie kann ich mich vorbereiten?

Personen, die selbst keine Erfahrungen mit Rassismus gemacht haben, sollten Betroffenen zuhören und sich mit ihren Sichtweisen und Erfahrungen auseinander setzen. Außerdem können Sie sich durch Gedankentraining auf eventuelle Situationen vorbereiten. Stellen Sie sich vor, wie Sie reagieren und was Sie sagen würden. Das gibt Ihnen Sicherheit, sollte es zu einer entsprechenden Situation kommen. Auch hier hilft Ihnen die Amadeo Antonio Stiftung . Auf der Seite finden Sie weitere Informationen zum Thema Rassismus und Hinweise, wie Sie sich bei rassistischen Übergriffen richtig verhalten.

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So bleibt der Zug auf den Schienen

So bleibt der Zug auf den Schienen

Täglich fahren zahlreiche Züge durch ganz Deutschland und bringen die Fahrgäste schnell an ihr Ziel. Reisen mit der Bahn gilt als eine der sichersten Fortbewegungsmethoden. Doch wie funktioniert das System mit den Rädern und Schienen? Ist es wirklich so sicher wie wir glauben? Wir haben Ihnen die wichtigsten Fakten zusammengetragen.

Ein gutes Schienenwerk ist entscheidend

Die Grundlage der Fortbewegung mit dem Zug sind die Schienen. In den meisten Fällen sind es zwei, es gibt aber auch Einschienenbahnen. Schienen müssen einiges aushalten: Sie sind der Ruhepol beim Rad-Schienen-Prinzip. Anders als bei Auto oder Fahrrad werden Züge nicht aktiv gelenkt; die Schienen geben die Richtung vor und übernehmen die Spurführung. Weiterhin leiten sie die Kräfte ab, die durch den Zug auf sie wirken. Dabei ist die Kontaktfläche zwischen Schiene und Rad verhältnismäßig klein, weswegen die punktuellen Kräfte relativ groß sind. Schienen funktionieren zusätzlich als elektrische Leiter.

Die Oberfläche der Schienen ist optimaler Weise glatt. Der Querschnitt ist mit Radien durchsetzt, sodass das leicht kegelförmige Rad abrollen kann. So wird gewährleistet, dass der innere Spurkranz des Rades nur in den Kurven an der Schiene anliegt. In solchen Momenten entsteht ein Quietsch-Geräusch.

Sicherheit durch Spurkränze

Die Räder eines Zuges werden kegelförmig gebaut. Die Fahrflächen sind also leicht zur Gleismitte geneigt. Auf geraden Strecken entsteht so ein wellenförmiges Fahren. Diese Bewegung nehmen Sie als das typische Zugfahr-Gefühl war. Die besondere Formgebung hat sich im Laufe der Jahre  zur Optimierung des Laufverhaltens entwickelt. Um den Abrieb zu vermindern und so den Verschleiß zu minimieren, wurde die Fläche, auf der sich Rad und Schiene berühren, immer kleiner. Der innere Spurkranz hat einen größeren Radius als die Außenseite. Das kennen Sie vielleicht von einer Modelleisenbahn. Der Größenunterschied gibt dem Zug Halt auf den Schienen, denn die Fliehkraft würde in Kurven sonst das Umkippen des Zuges bewirken. Die sich gegenüberliegenden Räder sind über eine starre Achse, auch Radwelle genannt, miteinander verbunden.

Darum können Züge trotzdem entgleisen

Entgleist der Zug, hat die Spurführung versagt. Ein Entgleisen ist möglich, wenn der Zug kippt, aufklettert oder Schäden am Fahrzeug auftreten. Auch Schäden am Schienenwerk können den Zug aus den Gleisen heben. Die Spurführung generiert in Normalfall ein sicheres Fahren. Nur wenn physikalische Grenzen überschritten werden oder äußere Umstände die Spurführung stören, kann es zu Problemen kommen. Das ist in Deutschland jedoch äußerst unwahrscheinlich. Die Jahresberichte der Bundesstelle für Eisenbahnunfalluntersuchung zeigen, dass die Zahl der Entgleisungen im Zeitraum 2010 bis 2019 um rund 35% zurückgegangen ist. Auch die damit verbundenen Unfälle werden weniger. So gab es 2019 nur vier schwere Entgleisungen. Dank automatischer Sicherheitseinrichtungen ist es unmöglich, dass der Zugführer mit einer zu hohen Geschwindigkeit in eine Kurve fährt. Doch nicht nur die Geschwindigkeit wird auf der Strecke regelmäßig von außen kontrolliert. Lesen Sie mehr zu dem Thema in unserem Beitrag über automatische Sicherheitseinrichtungen.

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Corona: Im Zug ist es sicherer als gedacht

Zugfahren während Corona sicherer als gedacht

Von der Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs wurde seit Beginn des ersten Lockdowns abgeraten. Zu hoch sei das Übertragungsrisiko, zu gering die Abstände. Nun gibt es erste Studien, die diese Befürchtungen relativieren.

Schwere Zeiten für den Personennahverkehr

Der öffentliche Personennahverkehr ist eine der Branchen, die wirtschaftlich von Corona am schwersten betroffen ist. Auf der ganzen Welt brachen die Fahrgastzahlen ein. Die Angst vor einem erhöhten Ansteckungsrisiko hält bis heute an und lässt die Menschen Busse und Bahnen meiden, wann immer es geht. Die Menschen, die nicht Zuhause arbeiten können, sind vermehrt mit dem Fahrrad oder zu Fuß unterwegs.

Erste Studien überraschen

Das Robert-Koch-Institut hatte Ende vergangenen Jahres jedoch bereits Entwarnung gegeben. Das Risiko, sich beim Bahnfahren anzustecken, sei nicht höher als an anderen öffentlichen Orten. Als „sehr gering“ stufte das Institut die Infektionsgefahr ein. Für diese Einschätzung erfassten Forscher die Orte, an denen sich Menschen mit dem Corona-Virus infiziert hatten. Überraschend ist: Eine Infektion kam im häuslichen Umfeld häufiger vor als im ÖPNV.

Wie sieht es in anderen Ländern aus?

Auch andere Länder haben damit begonnen, das Infektionsgeschehen in Nahverkehrsmitteln zu analysieren. In Österreich wurden die Ursprünge von Infektionsketten untersucht. Dabei konnte keine Infektion auf den ÖPNV zurückgeführt werden. Ein ähnliches Bild zeigt sich in Frankreich. Hier machten die im August untersuchten Infektionen in Bussen, Bahnen, Flugzeugen oder Schiffen etwa 1% der Fälle aus. Öffentliche Verkehrsmittel spielen in japanischen Städten eine große Rolle. Doch auch hier zeigte eine Studie, dass die Infektionsherde woanders liegen. Hotspots seien Restaurants, Fitnessstudios, Konzerthallen, Arbeitsplätze, Altenheime oder Karaoke-Bars.

Das macht den ÖPNV sicher

Wie kann es sein, dass Zugfahren trotz der anfänglichen Sorgen so sicher ist? Grund ist vor allem das konsequente Einhalten von Hygieneregeln. Die Maskenpflicht senkt das Ansteckungsrisiko drastisch, so die Ergebnisse aus Frankreich. Weiterhin ist es aufgrund der niedrigen Fahrgastzahlen gut möglich, Abstände einzuhalten. Da die meisten Fahrgäste allein unterwegs sind, wird nicht viel geredet. Dadurch fliegen weniger Tröpfchen und Aerosole durch die Luft. Hinzu kommt, dass der Aufenthalt in Bahnen und Bussen meist nur kurzweilig ist. Eine Sorge zu Beginn des Lockdowns waren Oberflächen als Virusherde. Diese werden mittlerweile in den meisten Unternehmen von Hygieneteams regelmäßig gereinigt. Auch das Lüften stellt in Bussen und Bahnen kein Problem dar, da dies an jeder Haltestelle automatisch geschieht. Schlussendlich liegt es aber vor allem an Ihnen, wie sicher Sie eine Zugfahrt für sich und für andere gestalten. Wichtige Tipps erhalten Sie in unserem Beitrag zu einer sicheren Zugfahrt in Corona-Zeiten.

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Tipps für die sichere Zugfahrt in Corona-Zeiten

Ob Pendeln zur Arbeit, Dienstreise oder Hilfe für Angehörige: Für viele gehört der Zug zu einem der wichtigsten Verkehrsmittel. Wegen der Corona-Pandemie sind einige aber verunsichert, wie sie sich vor einer Ansteckung am besten schützen können. Wir geben Ihnen Tipps, wie Sie auch in Corona-Zeiten sicher im Zug reisen.

Maskenpflicht befolgen

Wie in allen öffentlichen Bereichen gilt auch in Bahnhöfen, an Bahnsteigen und in den Zügen: Nase und Mund müssen bedeckt sein, um das Übertragungsrisiko zu minimieren. Den besten Schutz vor Ansteckung bieten Ihnen die FFP2- und FFP-3-Masken. Aber egal, welche Maske Sie letztlich nutzen: Achten Sie immer darauf, dass sie Mund, Nase und Kinn bedeckt, eng anliegt und regelmäßig gewechselt bzw. gewaschen wird.

Abstand halten

Ob auf dem Bahnsteig oder im Zug: Einen sicheren Abstand zu Mitreisenden zu halten, ist besonders wichtig. Beim Warten auf den Zug können Sie beispielsweise die gesamte Länge des Bahnsteigs nutzen.

Steht der Zug, lohnt sich oft ein Blick durch die Fenster, um zu sehen, wo sich freie Sitzplätze befinden. So vermeiden Sie unnötige Wege innerhalb der Zugabteile, indem Sie den nahesten Einstieg nutzen.

Haben Sie eine große Auswahl an freien Sitzplätzen, ist es natürlich sinnvoll, genügend Abstand zu Sitznachbarn zu halten. Zeigen Sie sich aber auch solidarisch, zum Beispiel indem Sie als Alleinreisende*r nicht unbedingt eine Vierer-Sitzgruppe belegen.

Hygiene-Etikette beachten

Achten Sie darauf, dass Sie in die Armbeuge niesen oder husten. Auch das Wegdrehen kann helfen: sowohl wenn Sie als auch Ihre Sitznachbar*innen in eine solche Verlegenheit kommen.

Regelmäßiges Händewaschen und Desinfizieren fällt auf Zugreisen nicht immer leicht. Beides bietet jedoch weiterhin einen effektiven Schutz. Die Züge werden in Corona-Zeiten zwar verstärkt gereinigt, es ist aber auch keine schlechte Idee, zusätzlich ein kleines Reiseset mit Desinfektionsmittel und Reinigungstüchern dabeizuhaben.

Randzeiten nutzen

Nicht jeder ist zeitlich flexibel beim Zugfahren. Haben Sie jedoch die Möglichkeit, Ihre Reisezeiten selbst zu bestimmen, meiden Sie Stoßzeiten bewusst. Denn weniger Mitreisende bedeuten mehr Platz im Zug, mehr Abstand und weniger Kontakte mit anderen.

Wenn möglich planen Sie Ihre Reise z. B. nicht am Anfang oder Ende des Wochenendes, der Feiertage oder der Schulferien. Pendler könnten prüfen, ob der Arbeitgeber bereit ist, Gleitzeitvereinbarungen zu ermöglichen. Das würde ihnen erlauben, die Zeit des Berufsverkehrs zu meiden.

Kontaktlos Tickets kaufen

Viele Zugunternehmen bieten mittlerweile die Möglichkeit, Tickets kontaktlos per App zu kaufen. Diese haben zusätzlich den Vorteil, dass Sie meist auch Auskünfte zu Fahrplänen, Verkehrsnachrichten und Anschlusszeiten einholen können. Und das ohne zusätzlichen Kontakt mit Kundenbetreuern und Mitreisenden, die sich an Aushängen drängen.

Verhalten Sie sich solidarisch

Gehen Sie mit gutem Beispiel voran und achten Sie auch im Reisestress auf andere. So wird Abstandhalten leichter und Sie gehen möglichen Reibereien und Konflikten von vornherein aus dem Weg.

Außerdem erkennen Mitreisende so meist intuitiv, auf welche Verhaltensweisen Sie wertlegen. Sollte einmal eine andere Person keine Maske tragen oder nicht auf weitere geltende Regeln achten, reagieren Sie höflich, umsichtig und bestimmt. Lassen Sie sich allerdings nicht auf eine Diskussion ein: Ein Streitgespräch erhöht eher das Risiko einer möglichen Ansteckung.

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Wie entsteht ein Zugfahrplan?

Auf den deutschen Schienen verkehren im Schnitt täglich 40.000 Züge von 452 zugelassenen öffentlichen Eisenbahnverkehrsunternehmen. Diese gilt es zu koordinieren – damit alle Züge sowohl ungehindert fahren als auch nach Plan ihren Zielbahnhof erreichen können. Daher müssen die Fahrpläne der Bahnen regelmäßig synchronisiert und an veränderte Gegebenheiten angepasst werden.

Schritte zum reibungslosen Fahrplan

Das Grundkonstrukt

Langfristige Verträge bilden die Basis aller Fahrpläne und regeln die grundsätzlichen Abläufe. Hierbei handelt es sich vorrangig um Züge, die im Stundentakt fahren und an Knotenbahnhöfen bestmögliche Anschlüsse zu anderen Zugverbindungen bieten. In den Verträgen wird auch die Sitzplatzkapazität auf den jeweiligen Strecken bestimmt.

Dann werden die (internationalen) Fernverkehrsstrecken mit den anderen Eisenbahnverkehrsunternehmen abgestimmt. Hierfür werden die einzelnen Haltestellen jedes Zuges auf der Strecke minutengenau aufgenommen, freie Gleise und auch zu erreichende Anschlusszüge beachtet.

Die nationale Planung

Steht das Grundkonstrukt geht es an die nationale Planung. Bund, Länder und Verkehrsbünde zeigen an, welche Verbindungen sie brauchen. Die neuen Pläne werden dann aus den Erfahrungen mit den bisher gültigen Plänen erstellt. Wenn beispielsweise ein Anschluss regelmäßig nicht funktionierte, wird eine Lösung gesucht und der neue Plan entsprechend angepasst. Ebenfalls werden die Fahrgastzahlen betrachtet: Gibt es bei einigen Strecken Verbesserungsbedarf? Müssen mehr Sitzplätze zur Verfügung gestellt werden, damit alle Fahrgäste bequem reisen können?

Auch Baustellen und die dadurch entstehenden Verzögerungen werden berücksichtigt. Ebenfalls einbezogen werden Züge zu Sonderveranstaltungen oder ein höheres Reiseaufkommen beispielsweise in der Ferienzeit. Diese werden situativ eingeplant.

Die lokale Planung

In die lokale Planung können Institutionen wie Arbeiter- und Wirtschaftskammern ihre Wünsche einbringen. Damit beispielsweise die Arbeiter aus den Ballungsgebieten um eine Großstadt genügend Möglichkeiten erhalten, pünktlich mit der Bahn zur Arbeit zu gelangen. Oder, dass der Zug nicht bereits vor dem Schulschluss wieder abfährt.

All diese Wünsche werden bei der Entstehung des Zugfahrplans berücksichtigt und zeitlich aufeinander abgestimmt – mit dem Ziel, die Bahnstrecken effizient zu nutzen. Anschließend wird überprüft, ob der Fahrplan mit dem Güter- und Fernverkehr vereinbar ist. Kollidieren die Wünsche, dann koordinieren die Infrastrukturunternehmen, die die Strecken betreiben, die Fahrpläne. In diesen Fällen verschieben sie die Züge und halten Rücksprache mit den Unternehmen.

Der fertige Fahrplan

Sind alle Strecken optimal ausgelastet und die Verbindungen abgestimmt, erhalten alle Eisenbahnverkehrsunternehmen den endgültigen Fahrplan. Das passiert circa ein halbes Jahr vor Inkrafttreten des neuen Fahrplans. Nun prüfen sie, ob ihre Wünsche berücksichtigt wurden und schließen mit dem Infrastrukturunternehmen einen verbindlichen Trassenvertrag für ein Jahr ab.

Stehen die Verträge, bleiben noch etwa drei Monate für kleinere Anpassungen und dann wird der Fahrplan veröffentlicht und tritt in Kraft.

Bemerken Sie auf Ihren Bahnreisen wechselnde Fahrpläne? Erzählen Sie uns doch von Ihren Erfahrungen im Kommentarfeld.

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Reiseübelkeit: So vermeiden Sie Schwindel und Unwohlsein auf Ihrer Bahnfahrt

Schwindel, Übelkeit oder gar Erbrechen: Die Reisekrankheit, Kinetose genannt, ist für Betroffene äußerst unangenehm. Wir verraten Ihnen, was Sie auf Ihrer nächsten Bahnfahrt dagegen tun können.

Als erstes zu Ihrer Erleichterung: Reiseübelkeit tritt bei Bahnfahrten viel seltener auf als etwa bei Reisen mit dem Auto, Flugzeug oder Schiff. Denn die Bahnstrecken sind häufig gerade und somit wird das Gleichgewichtsorgan nicht überfordert. Auch die konstante Fahrgeschwindigkeit minimiert die Auswirkungen der Reiseübelkeit.

Warum kommt es zur Reiseübelkeit?

Die Reisekrankheit entsteht durch unterschiedliche Sinneswahrnehmungen. Während der Fahrt registrieren die Muskeln und die Haut die Bewegung des Zuges. Konzentrieren wir uns jedoch auf ein Buch, das Smartphone oder unseren Gegenüber, dann melden die Augen dem Gehirn, dass wir in einer ruhenden Umgebung sind. Die Wahrnehmungen passen also nicht zueinander.

Hierauf reagiert unser Körper irritiert: Stresshormone werden ausgeschüttet, der Blutdruck fällt und der Herzschlag beschleunigt sich. Kopfschmerzen, Schwindel, Schweißausbrüche oder Übelkeit sind die Folge. Gleichen sich die Sinneseindrücke wieder an, dann bessern sich auch die Beschwerden und das Unwohlsein vergeht.

Wie verhindert man die Reisekrankheit?

Oft helfen kleine Tricks gegen die Reiseübelkeit.

Das hilft vor Reisebeginn gegen die Reisekrankheit

  • Bringen Sie Ihr Gleichgewichtsorgan doch mal aus dem Gleichgewicht und trainieren Sie es so. Hier bieten sich spezielle Gleichgewichtsübungen im Stand an.
  • Schlafen Sie genügend vor Reiseantritt und starten Sie Ihre Bahnfahrt möglichst stressfrei.
  • Verzichten Sie vor Fahrtantritt auf Nahrungsmittel, die Ihren Blutdruck oder Ihre Herzfrequenz beeinflussen wie Kaffee, Nikotin oder Alkohol. Essen Sie hingegen leicht verdauliche, fettarme Nahrung.
  • In besonders hartnäckigen Fällen empfehlen wir Mittel gegen Reiseübelkeit. Nehmen Sie diese rechtzeitig vor Fahrtantritt ein.

Das hilft gegen Reiseübelkeit während der Fahrt

  • Unterstützen Sie Ihr Gleichgewichtsorgan und vermindern Sie zusätzliche Irritation, indem Sie sich entweder in Fahrtrichtung setzen oder einen Sitzplatz in der Wagenmitte am Gang suchen.
  • Essen Sie während der Fahrt Kleinigkeiten und trinken Sie ausreichend. Denn ein leerer Magen ist besonders anfällig für die Reisekrankheit.
  • Drücken Sie die Übelkeit weg: Spezielle Akupressur-Armbänder stimulieren den Nei Guan-Punkt an der Innenseite des Handgelenks.
  • Verzichten Sie aufs Lesen und schauen Sie lieber aus dem Fenster. Am besten Sie suchen sich einen festen Fixpunkt am Horizont.
  • Lenken Sie sich ab. Statt dem Sehen sollten Sie das Hören ansprechen: Hörspiele oder Musik sind hierfür ideal.
  • Vielen Betroffenen hilft es, die Augen zu schließen und während der Fahrt zu schlafen.
  • Sorgen Sie für Bewegung: Stehen Sie auf und laufen Sie ab im Gang. Die Bewegung stellt wieder Harmonie zwischen den verschiedenen Sinneneindrücken her.
  • Geben Sie Ihren Geschmacksknospen etwas zu tun und beruhigen Sie Ihren Magen: Kaugummi kauen, Kräutertees oder Ingwer helfen gegen Übelkeit.

Leiden Sie unter Reiseübelkeit? Welche Tricks helfen Ihnen auf Ihrer Bahnfahrt? Wir freuen uns auf Ihre Hinweise im Kommentarfeld.

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Zivilcourage zeigen: Unterstützen Sie Mitreisende

Gerade betagten Personen oder Ortsfremden fällt es oft schwer sich am Bahnhof oder während der Zugfahrt zu orientieren. Sie sind auf Unterstützung angewiesen. Auch Sie können helfen.

Natürlich stehen für Hilfe und Beratung die Zugbegleiter bereit. In vollen Zügen ist es jedoch manchmal schwer, jedem Fahrgast die gewünschte Aufmerksamkeit zu bieten. Zeigen Sie Empathie und bieten Sie hilfesuchenden Mitreisenden Ihre Unterstützung an. Indem sich Reisende füreinander einsetzen, wird die Atmosphäre im Zug angenehmer. Außerdem steigt auch Ihr Sicherheitsgefühl. Denn wenn sich Bahnfahrende gegenseitig unterstützen, sinkt das Konfliktpotenzial. Aggressionen können bereits im Keim erstickt werden, sodass potenzielle Angreifer keine Angriffsfläche finden.

Mit diesen kleinen Gesten sorgen Sie für mehr Sicherheit auf Ihrer Bahnfahrt

  • Bieten Sie Rollstuhlfahrern oder Mitreisenden mit Kinderwagen oder Rollator Ihre Unterstützung beim Einsteigen an.
  • Sprechen Sie irritiert wirkende Mitreisende an und erfragen Sie, wie Sie helfen können. Oft reicht eine Auskunft über den kommenden Zug oder die Reisezeit.
  • Informieren Sie den Zugbegleiter, falls Sie weitere Hilfe benötigen.
  • Agieren Sie deeskalierend, wenn Sie einen Streit bemerken. Hierbei ist es wichtig, ruhig aufzutreten. Denn Gewalt zieht Gewalt an. Versuchen Sie, die Gewaltbereitschaft der Streitenden zu reduzieren und eine Lösung anzubieten. Drohungen oder Belustigung über das Verhalten steigern hingegen das Konfliktpotenzial. Tipp: Lesen Sie hier, wie Sie gewaltbereite Mitreisende erkennen.

Wichtig: Überschätzen Sie sich jedoch nicht und schützen Sie sich in einer Gefahrensituation.

Welche Erfahrungen haben Sie bereits auf Ihren Bahnreisen gesammelt? Wurde Ihnen bereits geholfen oder haben Sie andere Mitreisende unterstützt? Erzählen Sie uns gerne davon im Kommentarfeld.

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Bahnstromnetz

Bahnstrom: So kommt der Strom sicher in die Oberleitung

Bereits seit über 100 Jahren fahren auf Deutschlands Bahnstrecken elektrische Züge. Hierfür kann man jedoch nicht einfach Strom aus der Steckdose nutzen. Welcher Strom wie in die Oberleitung gelangt, erklären wir Ihnen.

Besondere Ansprüche an den Bahnstrom

Züge benötigen eine Frequenz von 16,7 Hertz. Das öffentliche Stromnetz wird hingegen mit 50 Hertz betrieben. Damit die Züge zuverlässig fahren können, ist also zum einen eine ausfallsichere und leistungsfähige Stromversorgung zum anderen die richtige Stromfrequenz notwendig. Dabei können auch erneuerbare Energien wie Wasserkraft, Windenergie und Sonnenenergie genutzt werden.

Neben der Erzeugung des Bahnstroms muss dieser auch zu den einzelnen Bahnstrecken transportiert und dort in die Oberleitung eingespeist werden. Denn den elektrisch betriebenen Zügen muss während der Fahrt ständig Strom zugeführt werden: entweder über Oberleitungen oder durch bodennahe Stromschienen.

Das separate Bahnstromnetz

Rund 8.000 Kilometer Leitungen bilden das deutsche Bahnstromnetz. Der Strom für die Bahnen kommt dabei nicht vom öffentlichen Stromnetz. Für eine maximale Leistungsfähigkeit des Zugverkehrs besitzt die Bahn ein eigenes Bahnstromnetz. Über 110-kV-Hochspannungsleitungen gelangt der Bahnstrom von den Kraftwerken zu den Unterwerken, die sich im Abstand von etwa 50 Kilometer entlang der Strecke befinden. Der eintreffende Strom mit einer Spannung von 110 kV wird mithilfe eines Transformators angepasst und mit 15 kV in die Oberleitung eingespeist. Über diese wird der Strom bis zu den Bahnstrecken transportiert.

Passiert ein Zug nun die Strecke, fließt der Strom von den Oberleitungen über den Stromabnehmer und wird über die Schienen abgeleitet. Da sich die Schienen fast auf Erdpotenzial befinden, ist eine Berührung im Normalfall völlig harmlos.

Nutzbare Bremsenergie

Viele Züge können selbst Strom erzeugen! Beim Bremsen. Moderne elektrische Züge besitzen hierfür eine sogenannte Bremsenergie-Rückspeisung. Dadurch arbeiten die Motoren der Züge als Generatoren. Die Bewegungsenergie wird nun in Strom umgewandelt, der in die Oberleitung zurückfließt. Der aus der Bremsenergie gewonnene Strom kann nun von anderen Zügen genutzt werden.

Verfolgen Sie auf Ihrer Bahnfahrt die Oberleitungen und bestaunen das filigrane Netz an Stromleitungen? Was würden Sie sich für das Energienetz der Bahn wünschen? Wir freuen uns auf Ihre Gedanken im Kommentarfeld.

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