So wird eine neue Bahnstrecke gebaut

Deutschland ist von einem Schienennetz durchzogen, das sich insgesamt über rund 38 400 Kilometer Länge erstreckt. Vom nördlichsten Bahnhof in Westerland bis zum südlichsten Halt in Oberstdorf sind die Züge und Bahnen täglich unterwegs und transportieren sowohl Personen als auch größere Güter. Zusätzlich zu den vorhandenen Strecken werden immer wieder neue Verbindungen geplant, für die das Schienennetz ausgebaut werden muss. Die Idee dafür kann sowohl von Bund und Ländern als auch von der Bahngesellschaft kommen. Wie ein solches Bauprojekt von der Planung bis zur Umsetzung verläuft, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Die Planungsphase

Der Bau einer neuen Bahnstrecke nimmt insgesamt sehr viel Zeit in Anspruch. Im Schnitt braucht es 20 Jahre, bis sich die Idee zu einer realen Schienenstrecke entwickelt, auf der Bahnen fahren können. Die meiste Zeit entfällt auf die Planung des Projekts. Denn in Deutschland gibt es im Bereich Infrastruktur ein breites Regelwerk, das beachtet werden muss. Der grobe Entwurf, der am Anfang eines neuen Bauvorhabens steht, wird mit der Zeit immer mehr verfeinert und an neue Bedingungen angepasst. Dabei müssen die verschiedenen beteiligten und betroffenen Personen und Instanzen ihre Interessen miteinander abstimmen. So stehen beispielsweise die Landkreise und Kommunen, in denen gebaut wird, zu Beginn besonders stark im Mittelpunkt. Eine neue Bahnstrecke verändert unweigerlich das Stadt- und Landschaftsbild, weswegen die entsprechende architektonische Umsetzung des Projekts genauso wichtig ist wie die Funktionalität.

Das Planungsfeststellungsverfahren

Vor der Umsetzung muss jedes Bauprojekt das sogenannte Planungsfeststellungverfahren (PFV) durchlaufen. Die verantwortliche Genehmigungsbehörde, in Deutschland ist das das Eisenbahn-Bundesamt (EBA), prüft im Rahmen des PFV, ob für das Vorhaben Baurecht erteilt werden darf oder nicht. Grundlage für diese Beurteilung sind zahlreiche Gutachten und Pläne, die durch die Bahngesellschaften bereitgestellt werden. Diese Dokumente sind Bürgern und Instanzen öffentlich zugängig, sodass von außen Einwände eingebracht werden können. Das EBA prüft diese Einwände und muss anschließend Lösungen erarbeiten, die für alle Betroffenen funktioniert. Ist das Baurecht meist nach mehreren Jahren erteilt worden, ist ein großer Teil des Planungsprozesses geschafft.

Die Finanzierung

Anschließend müssen die Bauherren einen Finanzplan erstellen, mit dem das Projekt umsetzbar ist. Bund, Länder und Deutsche Bahn schließen am Ende gemeinsam einen Finanzierungsvertrag ab – Auch dieser Schritt kann mehrere Monate bis Jahre dauern.

Die Vergabe von Aufträgen

Wenn der Finanzierungsplan schließlich steht, sucht die Deutsche Bahn nach Firmen, die das Bauvorhaben umsetzen. Der Vergabe der Aufträge muss ein Auswahlprozess vorausgehen, in dem die Abläufe und Kriterien genau festgelegt sind. So wird gewährleistet, dass die Vergabe transparent und fair abläuft. Auch dieser Schritt kostet weitere Monate.

Die Bauphase

Anhand der vorab geschriebenen Pläne und Entwürfe kann nach der langen Planungsphase die Bauphase beginnen. Dabei wird immer wieder kontrolliert, ob sich die Bauarbeiten im Zeitplan befinden und ob der Kostenplan funktioniert. Im Fokus stehen während der verschiedenen Bauabschnitte auch Sicherheitsfragen: So müssen Absperrungen und Zäune entlang der Strecken gebaut, Schranken und Weichen installiert und Tunnel oder Übergänge zum sicheren Überqueren der Gleise errichtet werden. All diese Sicherheitsvorkehrungen werden bereits vorab von Experten detailliert ausgearbeitet.

Im Rahmen der Bauphase können unvorhergesehene Umstände auftreten, die eine Umplanung nötig machen. Dazu zählen zum Beispiel unerwartete Gesteinsschichten oder archäologische Funde, die bei den Probebohrungen nicht aufgefallen sind. Daher kann sich der Zeit- und Kostenplan auch nach der Planungsphase noch verändern.

Die Entwicklungen des Deutschen Schienennetzes

Die Investitionen vom Bund fokussieren sich zunächst vor allem auf die Instanthaltung der bereits vorhandenen Infrastruktur und auf die Elektrifizierung des Schienennetztes, und weniger auf den Neubau und Ausbau von Strecken. Dennoch sind für die kommenden Jahre zahlreiche Projekte in der Planungs- bzw. bereits in der Bauphase. Viele dieser Bauvorhaben sind Teil des Deutschlandtaktes, mit dem bis 2030 der Schienenverkehr verstärkt ausgebaut werden soll. Auf dem BauInfoPortal der Deutschen Bahn sind alle Projekte aufgelistet.

Copyright: Deutsche Bahn AG / Uwe Miethe

 

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Entspannt und sicher pendeln mit der Bahn

In Deutschland pendeln über die Hälfte der Beschäftigten zur Arbeit. 13 Prozent davon nutzen öffentliche Verkehrsmittel, und ein Drittel aller Pendler ist mehr als eine Dreiviertelstunde unterwegs. Eine Vorstellung, die viele mit Stress und Chaos verbinden – Doch das muss nicht sein. Auf diesem Beitrag erfahren Sie, worauf Pendler im öffentlichen Nahverkehr achten sollten und mit welchen Tricks das tägliche Pendeln entspannter wird.

Pendeln zur richtigen Uhrzeit

Zu den Stoßzeiten des Pendelverkehrs kann es passieren, dass die Bahnen besonders voll sind. Dann wird der Weg zur Arbeit manchmal zur Tortur. Wenn Sie feststellen, dass Ihre Verbindung jeden Tag besonders stark ausgelastet ist, sollten Sie auf der Arbeit nachfragen, ob Sie eine Verbindung früher oder später nehmen können. Seien Sie außerdem clever beim Einsteigen: Meist sind die vorderen und hinteren Wagen nicht so voll wie die in der Mitte.

Pendeln mit einer Verbindungs-App

Der hilfreichste Begleiter eines Pendlers auf seiner täglichen Bahnfahrt ist wohl die passende Verbindungs-App. Hier werden Verspätungen und Zugausfälle frühzeitig angezeigt und Sie können entsprechend reagieren: Vielleicht gibt es eine alternative Verbindung, oder Sie können rechtzeitig auf der Arbeit Bescheid sagen, dass es etwas später wird. Nutzen Sie zum Beispiel die MRB-App, die unter anderem Informationen zu Zugverbindungen gibt. Auch die Deutsche Bahn hat mit der Streckenagent-App einen Service entwickelt, der Sie immer auf dem Laufenden hält. Welche weiteren Apps auf Ihrer Bahnfahrt hilfreich sein können, erfahren Sie auf unserem Blog.

Pendeln mit Bahn und Rad

Für viele Pendler bietet es sich an, mit dem Rad zum Bahnhof und nach der Bahnfahrt zur Arbeitsstelle zu fahren. Da diese Variante allgemein sehr beliebt ist, sind die Fahrradplätze in den Bahnen häufig schon belegt. Informieren Sie sich vorab, in welchen Wagons sich die Fahrradplätze befinden und verteilen Sie sich bereits am Gleis so, dass nicht alle Radfahrer in den gleichen Wagon einsteigen. Eine praktische Variante ist das Klapprad: Die meisten Modelle lassen sich im eingeklappten Zustand unter dem Sitz oder in der Gepäckablage verstauen. Alternativ können Sie Ihr Fahrrad am Abfahrts- oder Zielbahnhof in einem „Fahrradbahnhof“ oder einer Fahrradbox“ abstellen, die es mittlerweile an den meisten Bahnstationen gibt. Dort ist es sicher untergebracht, bis Sie es am nächsten Arbeitstag wieder brauchen. Eine Übersicht zu möglichen Abstellmöglichkeiten für Ihr Fahrrad im MDV-Gebiet finden Sie auf www.mdv.de.

Ticketangebote für Pendler und Vielfahrer

Für Personen, die mehrmals in der Woche die Angebote der öffentlichen Verkehrsbetriebe nutzen, gibt es besondere Vorteilspreise. Je nachdem, wie oft und in welchem Tarifgebiet Sie unterwegs sind, eignet sich zum Beispiel eine Monatskarte oder ein entsprechendes Abo für das ganze Jahr. Informieren Sie sich auf der Ticketübersicht der Verkehrsverbünde, zum Beispiel für den MDV, den VBB, den VMS oder den VVO. Auch auf der Seite der Deutschen Bahn finden Sie Angebote für Pendler. Hier erhalten Sie auch Informationen dazu, wie viel Sie mit einem Abo in Ihrem Verkehrsbetrieb im Vergleich zu einer Monatskarte sparen.

Die Zeit im Zug sinnvoll nutzen

Die Zeit auf dem Weg zur Arbeit vergeht viel schneller, wenn Sie sich eine passende Beschäftigung suchen. Ein spannendes Buch oder die aktuelle Zeitung lassen sich auf der Fahrt gut lesen. Auch sehr beliebt ist Musik, die die Morgenmüdigkeit vertreibt, oder ein interessanter Podcast beziehungsweise ein Hörbuch. Vermeiden Sie es wenn möglich, auf der Bahnfahrt bereits den Laptop zu öffnen und zu arbeiten. Experten warnen davor, dass uns dadurch die Kreativität verloren geht und wir das Private nicht mehr von der Arbeit trennen können.

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Reisen mit dem digitalen Ticket

Der Schaffner kommt, und alle zücken ihr Handy oder Tablet: Mittlerweile sind digitale Tickets für den öffentlichen Personenverkehr Normalität geworden. Kaum einer druckt sein Ticket noch „old school“ auf dem Papier aus. Doch neben den Vorteilen, die ein digitales Ticket mit sich bringt, sollten Sie auf einige Tücken achten.

Wie funktioniert das digitale Ticket?

Im Prinzip enthält Ihr digitales Ticket die gleichen Informationen wie die ausgedruckte Variante. Bei Verbindungen des Nahverkehrs ist der gültige Verkehrsbereich sowie die zeitliche Gültigkeit zu erkennen. In der Regel erfolgt der Zeitstempel direkt beim Kauf oder wenn Sie das Ticket einlösen –. Bei Verbindungen des Fernverkehrs stehen zusätzlich Ihr Name, der Abfahrts- und Zielbahnhof sowie Datum und Uhrzeit der Verbindung auf dem Ticket. Die Informationen kann der Fahrkartenkontrolleur über einen QR-Code einscannen und schnell überblicken.

Der große Unterschied zum Fahrschein in Papierform ist, dass Sie digital über ihr Smartphone oder ein anderes Endgerät darauf zugreifen können. Sie erhalten das Ticket nach dem Kauf entweder per E-Mail oder Sie kaufen es direkt in einer App des entsprechenden Verkehrsbetriebs. In diesem Fall können Sie es unter „Tickets“ oder „Meine Tickets“ abrufen.

Wo bekomme ich ein digitales Ticket?

Mittlerweile verfügen so gut wie alle Verkehrsbetriebe in Deutschland über eine eigene App oder befinden sich in einer Kooperation mit anderen Regionalverbänden, die gemeinsam eine App herausgebracht haben. Über diese App können Sie sich eine passende Verbindung suchen und anschließend direkt das entsprechende Ticket kaufen. Bezahlen können Sie per Kreditkarte, PayPal oder über andere Zahlungsoptionen.

Tickets für die Mitteldeutsche Regionalbahn erhalten Sie über die MRB App. Diese können Sie sich kostenlos bei Google Play für Android oder für Apple im App Store herunterladen. Hier finden Sie Tickets für den Nahverkehr, MRB-Sparangebote, sowie Tarife der Deutschen Bahn im Nahverkehr (z. B. das Regio 120- Ticket). Außerdem können Sie bereits gekaufte Tickets bequem verwalten.

Tickets für den Fernverkehr erhalten Sie unter anderem über die Webseite der Deutschen Bahn oder direkt in der App DB Navigator. Sie entscheiden beim Kauf selbst, ob Sie das Digitale Ticket in die App DB Navigator laden oder es als PDF haben wollen.

Diese Vorteile hat ein digitales Ticket

Die digitale Variante des Fahrscheins bietet Ihnen verschiedenste Vorteile. Wenn Sie sich einmal ein Kundenkonto eröffnet und Ihre Kontodaten hinterlegt haben, verläuft der Kaufvorgang in den meisten Fällen unkomplizierter und schneller, als wenn Sie Ihr Ticket an einem Automaten oder im Service Center kaufen. Außerdem haben Sie die Möglichkeit, sich das Ticket erst kurz vor der Fahrt zu kaufen: Dabei sind Sie nicht mehr davon abhängig, ob sich ein Automat am Bahnsteig oder im Zug befindet und ob dieser auch funktioniert. Sie bezahlen bequem online und sparen sich die Suche nach dem nötigen Kleingeld. Dank der Verbindungssuche und der Angebotsauswahl in der App können Sie sich sicher sein, den günstigsten Preis für ihr Ticket zu bezahlen. Wenn Sie in einer Gruppe reisen, können Sie auch für andere Personen ein Ticket kaufen. Um all diese Vorteile zu nutzen, sollten Sie noch  ein paar Dinge beachten.

Tipps für die Reise mit dem digitalen Ticket

Zunächst gilt natürlich: Wenn Sie Ihr Ticket digital abrufen wollen, sollte das entsprechende Endgerät ausreichend geladen sein. Vor allem auf längeren Reisen kann es passieren, dass der Akku vom Handy nicht bis zum Schluss durchhält. In diesem Fall kann es ratsam sein, das Ticket trotzdem auszudrucken. Alternativ gibt es in einigen Zügen Steckdosen, an denen Sie Ihr Handy unterwegs laden können oder sie nutzen einen mobilen Zusatzakku ( Powerbank).

Wenn Sie sich Ihr Ticket unterwegs kaufen wollen, brauchen Sie eine stabile Internetverbindung. Es kann sein, dass der Empfang am Bahnsteig und im Zug nicht ausreicht, um den Bezahlvorgang abzuschließen. Kaufen Sie ihr Ticket deshalb am besten, wenn Sie in einem WLAN-Netzwerk eingeloggt sind oder wenn die Internetverbindung gut genug ist. Damit Sie auch auf das Ticket zugreifen können, wenn ihr Gerät offline ist, sollten Sie es vorab herunterladen und auf Ihrem Handy speichern. Wenn Sie diese Aspekte beachten, reisen Sie auch mit einem digitalen Ticket sicher und sorgenfrei.

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Die Aktion „Tu Was“ für mehr Zivilcourage

Immer wieder kommt es im öffentlichen Nahverkehr zu Vandalismus, verbalen Attacken und gewalttätigen Übergriffen auf Reisende. Potenzielle Helfer und Helferinnen, die sich am Ort des Geschehens befinden, sind in solchen Situationen häufig verunsichert und wissen nicht, wie sie reagieren sollen. Daher hat die Polizei die Aktion „Tu was“ ins Leben gerufen.

Tu was gegen…

Gewalt. Vandalismus. Belästigung. Diskriminierung und Ausgrenzung. Zu all diesen Themen liefert die landesweite Kampagne für mehr Zivilcourage im Öffentlichen Personennahverkehr und die in diesem Rahmen gestartete Aktion „Tu was“ Informationen und Ratschläge. Teil der Kampagne sind Workshops und Informationsveranstaltungen für verschiedene Altersgruppen, das Anbringen von großflächiger Werbung auf beispielsweise Straßenbahnen, das Verteilen von Informationsmaterial in Kooperation zwischen Polizei und den Mitarbeitern der Verkehrsbetriebe sowie kurze Informationsvideos, die vor allem Jugendliche und junge Erwachsene ansprechen sollen.

Ziel ist es, die Zivilcourage im öffentlichen Personenverkehr zu stärken. Denn wer nichts tut, macht mit! Was viele nicht wissen: Ein jeder Bürger ist dazu verpflichtet, bei Not- und Unglücksfällen oder bei Gefahr Hilfe zu leisten. Doch nur wer weiß, wie er sich in bestimmten Situationen zu verhalten hat, kann handeln, ohne sich selbst und anderen noch mehr in Gefahr zu bringen. Daher ist es wichtig, sich vorab mit möglichen Gefahrensituationen auseinander zu setzen. Sie können sich auf entsprechenden Informationsseiten wie der Webseite der Aktion „Tu was“ belesen, mit anderen darüber sprechen und in Gedanken durchspielen, wie Sie sich verhalten und was Sie sagen würden. So sind Sie gut auf einen Ernstfall vorbereitet.

Regeln für den Ernstfall

Wenn es zum Ernstfall kommt, ist schnelle Hilfe für Betroffene gefragt. Die Polizei hat dafür einen Leitfaden aus sechs Punkten erstellt, die Helfende unbedingt beachten sollten:

Regel 1: Helfen Sie, aber bringen Sie sich nicht selbst in Gefahr.

Regel 2: Rufen Sie die Polizei unter 110.

Regel 3: Bitten Sie andere um Mithilfe.

Regel 4: Prägen Sie sich Tätermerkmale ein.

Regel 5: Kümmern Sie sich um Opfer.

Regel 6: Sagen Sie als Zeuge aus.

Weitere Details, Tipps und Informationen zu den einzelnen Schritten gibt es auf aktion-tu-was.de. Hier finden Sie auch ergänzende Materialien zum Thema Zivilcourage und Links zu anderen Institutionen, Kampagnen und Initiativen, die sich mit dem Thema befassen. Wenn Sie sich zu Zivilcourage im Zug belesen wollen, empfehlen wir unsere verschiedenen Blogartikel dazu.

Bild Quelle: www.aktion-tu-was.de

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Wie sicher sind automatische Türen?

Sie sind mittlerweile an zahlreichen Gebäuden und Fahrzeugen zu finden: Automatische Türen in verschiedenen Formen und Varianten. Sie öffnen sich für den Einkauf im Supermarkt und schließen sich nach dem Verlassen des Fahrstuhls, ohne dass wir darüber nachdenken. Auch in öffentlichen Verkehrsmitteln kommen automatische Türsysteme zum Einsatz. Doch woher wissen die Türen, wann sie auf- und zugehen sollen? Und sind die Mechanismen wirklich sicher?

So funktionieren Zugtüren

Wer mit dem Zug unterwegs ist, kommt an automatischen Türen nicht vorbei. Um Vertrauen in das ausgeklügelte Systeme zu gewinnen, ist es hilfreich zunächst die Funktionsweise zu verstehen. Das Öffnen und Schließen der Türen kann in vier Schritte unterteilt werden:

1. Die Türen werden freigegeben

Ist der Zug an seiner Haltestelle angekommen, muss der Zugführer die Türsysteme zunächst freigeben. Bevor dies geschehen ist, wird sich keine der Türen über den Türknopf öffnen lassen. Ist die Freigabe erfolgt, können Reisende den Türknopf betätigen. In den meisten Fällen reicht es, ihn leicht zu berühren.

2. Die Türen öffnen sich

Nachdem der Türknopf betätigt wurde, öffnen sich die Türen automatisch. Dies kann manchmal einen Moment dauern, da je nach Bahnsteighöhe und Abstand zum Zug zunächst der sogenannte Schiebetritt ausgefahren wird. Dieser überbrückt die Lücke zwischen Zug und Bahnsteig und ermöglicht so ein sicheres Aussteigen.

3. Die Türen schließen sich

Je nach Steuerungssystem bleiben die Türen anschließend bis zur sogenannten Zwangsschließung durch den Fahrzeugführer geöffnet oder schließen sich nach einer bestimmten Zeit von allein. Dieser Vorgang wird in den meisten Fahrzeugen von einem akustischen Signal begleitet. Ertönt dieses Signal, sollten Sie sich umgehend aus dem Türbereich entfernen.

4. Die Türen sind blockiert

Bei einer Zwangsschließung, die durch den Zugführer kurz vor der Weiterfahrt erfolgt, werden alle Türen blockiert und die Türknöpfe deaktiviert. Die meisten Züge fahren erst weiter, wenn die Zwangsschließung erfolgreich war. Es ist während der Fahrt nicht mehr möglich, die Türen zu öffnen: Dies wäre aufgrund der hohen Geschwindigkeiten auch sehr gefährlich.

Automatische Türöffnung

Neben einer Öffnung der Türen über den Türknopf können Zugtüren auch automatisch geöffnet und geschlossen werden. Dafür betätigt der Zugführer einen zentralen Mechanismus, der alle Türen gleichzeitig steuert. Seit Beginn der Corona-Pandemie versuchten die Bahngesellschaften dafür zu sorgen, dass Reisende so wenig Kontakt wie möglich zu Oberflächen in öffentlichen Verkehrsmitteln haben mussten. Daher wurde die automatische Türöffnung zum gängigen Standard. Dies sorgte gleichzeitig dafür, dass der gesamte Fahrgastbereich regelmäßig durchlüftet wurde. Der Zugführer muss selbst im Auge behalten, wann alle Reisenden ein- und ausgestiegen sind, um anschließend die Türen wieder zu schließen. Mittlerweile öffnen die meisten Türsysteme jedoch wieder auf Knopfdruck durch die Reisenden. Eine automatische Türöffnung wird in der Regel angesagt.

Sicherungssysteme im Türbereich

Immer wieder kommt es vor, dass sich die Türen eines Zuges schließen, obwohl noch Reisende oder Gepäckstücke im Einstiegsbereich sind. Damit sich in einem solche Fall niemand verletzt, gibt es verschiedene automatische Sicherungssysteme. Dazu zählen Lichtschranken in der Tür, empfindliche Druckplatten im Boden und Druckwellenschalter in den Dichtungsgummis der Türflügel. Nehmen diese Sensoren ein Hindernis wahr, wird der Schließvorgang unterbrochen und die Tür öffnet sich wieder. Die Funktionsweise der Sicherungssysteme muss in Deutschland regelmäßig überprüft werden.

Wenn sich trotzdem eine Tür schließt, obwohl sich noch Personen im Türbereich befinden, gibt es die Möglichkeit, die Türautomatik per Hand außer Kraft zu setzen. Dafür befindet sich eine Notentriegelung im Eingangsbereich. Diese darf auch benutzt werden, wenn die Türautomatik nach einem Stromausfall nicht mehr funktioniert oder Fahrgäste den Zug aufgrund eines Notfalls, zum Beispiel bei einem Brand, verlassen müssen. Die Entriegelung funktioniert jedoch nur, wenn der Zug steht. Ist Ihr Leben oder das anderer nicht in direkter Gefahr, sollten Sie zunächst versuchen den Kontakt zum Zugführer aufzubauen, bevor Sie eigenmächtig die Türen öffnen.

 

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Wenn Personen auf der Bahnfahrt verloren gehen

„Wenn wir uns verlieren, treffen wir uns hier wieder!“ – Ein Satz, der auf größeren Veranstaltungen oder öffentlichen Plätzen mit vielen Menschen sehr wichtig sein kann. Vor allem dann, wenn Sie mit Kindern und Senioren auf Reisen sind, kann es schnell passieren, dass Sie getrennt werden. Was in einer solchen Situation zu tun ist, erfahren Sie auf diesem Blog.

In den Ferien, an Wochenenden oder zu Pendler-Stoßzeiten kann in einer Bahnhofshalle viel Betrieb herrschen. Wenn Sie mit großem Reisegepäck unterwegs sind und es dazu noch eilig haben, ist der Stress vorprogrammiert. Häufig sind Sie auf der Bahnfahrt nicht nur für sich allein verantwortlich: Kleine Kinder und ältere Senioren können in der Regel nicht allein reisen. Das Horrorszenario: Sie verlieren sich auf dem Weg zum Gleis, und alles Suchen hilft nichts. Nun haben Sie verschiedene Möglichkeiten.

Zunächst sollten Sie versuchen, Ruhe zu bewahren. Panik und Hysterie bringen Sie in einer solchen Situation nicht weiter. Bleiben Sie stehen und verschaffen Sie sich einen Überblick. Rufen Sie laut den Namen der vermissten Person, und bitten Sie Passanten um Hilfe. Wenn Sie sich mit dem Mitreisenden einen Treffpunkt ausgemacht haben (dieser sollte von überall gut sichtbar und erreichbar sein), begeben Sie sich als nächstes dort hin. Sind Sie zu zweit unterwegs, sollte eine Person an der Stelle bleiben, wo die verloren gegangene Person das letzte Mal gesehen wurde. Halten Sie außerdem Ausschau nach dem Bahnhofspersonal und nach Beamten der Bundespolizei. Wird ein elternloses Kind oder eine ältere orientierungslose Person gefunden, sind diese Mitarbeiter in der Regel die erste Ansprechstation. Melden Sie den Vorfall den Mitarbeitern und suchen Sie ein Foto der Person heraus. Wenn die vermisste Person eine „Markierung“ (Name, Telefonnummer der Eltern) bei sich trägt, halten Sie Ihr Telefon bereit. In den meisten Fällen klärt sich die Situation schnell wieder auf und alle kommen mit einem Schrecken davon.

Verloren am Bahnsteig

Das Ein- und Aussteigen auf einer Zugfahrt ist meist sehr unübersichtlich. Viele Menschen drängen sich dicht aneinander vorbei. Dabei kann es schnell passieren, dass Sie ihre Mitreisenden verlieren. Bewahren Sie auch hier Ruhe und sprechen Sie das Zugpersonal an. In den meisten Fällen befindet sich mindestens ein Mitarbeiter am Gleis und kontrolliert, ob alle eingestiegen sind. Solange die verlorene Person nicht wieder aufgetaucht ist, wird der Zug mit der Weiterfahrt warten. Ist kein Zugpersonal in der Nähe, können Sie den Notknopf an den Türen im Zug drücken. Es wird sofort eine Verbindung zum Fahrzeugführer hergestellt.

Verloren im Zug

Auch im Zug kann es passieren, dass sie sich untereinander verlieren. Sie gehen beispielsweise auf die Toilette und sagen der dementen mitreisenden Person, dass Sie sofort wieder da sind. Oder das Kleinkind hat Hunger und Sie machen sich auf den Weg zum Bordbistro. Sie kommen zurück, und der Platz ist leer – Was nun? Zunächst sollten Sie andere Personen im Abteil fragen, ob sie etwas gesehen haben. Suchen Sie anschließend das Zugpersonal auf und informieren Sie die Mitarbeiter über die Situation. Wenn sich der Zug kurz vor der Einfahrt in einen Bahnhof befindet und Sie kein Zugpersonal finden können, drücken Sie den Notknopf. Kann nicht ausgeschlossen werden, dass das Kind oder die Seniorin den Zug verlassen haben, wird die Bundespolizei alarmiert.

Kind oder verlorengegangene Person gefunden – Was ist zu tun?

Wenn Sie ein elternloses Kind oder eine orientierungslose Person am Bahnhof oder im Zug finden, können Sie helfen. Sprechen Sie der Person zunächst gut zu und versuchen Sie sie zu beruhigen. Fragen Sie nach, mit wem die Person unterwegs war und wohin die Reise gehen sollte. Anschließend sollten Sie das Bahnhofs- oder Zugpersonal oder die Bundespolizei aufsuchen und die Situation schildern. Wichtig dabei: Lassen Sie das Kind oder die orientierungslose Person nicht allein! Suchen Sie außerdem nach einem Zettel oder einer Markierung, auf der sich die Telefonnummer einer verantwortlichen Person befinden könnte.

Auf unserem Blog finden Sie weitere Informationen zur sicheren Reise mit Kindern und Senioren. Was Sie außerdem tun können, wenn eine demente Person verloren geht, steht in dem Ratgeber der Malteser Hilfe.

 

Photo by Yin Wong on Unsplash

 

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Mögliche Betriebsstörungen auf der Bahnfahrt

Eine der häufigsten Ursachen für Verspätungen im Bahnverkehr sind sogenannte Betriebsstörungen. Gibt es am Bahnsteig eine entsprechende Durchsage, bleibt offen, was genau passiert ist. Denn der Begriff Betriebsstörung fasst eine Vielzahl von Vorfällen auf der Bahnstrecke zusammen, die unerwartet auftreten können und den Verkehr für eine bestimmte Zeit einschränken.

Technische Störungen

Technische Störungen stellen den größten Teil der Betriebsstörungen dar. Immer wieder gibt es Komplikationen an der empfindlichen Leit- und Sicherheitstechnik, also zum Beispiel an Weichen oder Signalanlagen. Daher werden diese Komponenten besonders häufig kontrolliert und gewartet.

  • Signalstörung

Die Signale an den Gleisen regeln den Zugverkehr, so wie es Ampeln im Straßenverkehr tun. Ursachen für eine Signalstörung können zum Beispiel defekte LED-Lampen, verkeilte Weichen oder Überschwemmungen nach starken Regenfällen sein. Die automatischen Sicherungssysteme sorgen dafür, dass der Zug zunächst stehen bleibt. Erst wenn das Problem beseitigt ist, darf der Zug weiterfahren.

  • Weichenstörung

Weichen sind ein elementarer Teil des deutschlandweiten Schienennetzes. Sie kommen an zahlreichen Knotenpunkten zum Einsatz und dürfen ihren Dienst nie versagen. Zu einer Störung kann es kommen, wenn sich eine Weiche verkeilt (zum Beispiel aufgrund eines Steines oder Astes) oder wenn die Anlage extremen Wetterbedingungen ausgesetzt ist. Diese Störungen können meist schnell behoben werden. Längere Verzögerungen entstehen, wenn der Antriebsmotor der Weiche ausfällt oder im schlimmsten Fall eine technische Störung im Stellwerk vorliegt. Es muss ein Techniker gerufen werden, der den Schaden beheben kann.

  • Oberleitungsstörung

Etwa 60 % der Strecken im deutschen Schienennetz sind mit Oberleitungen ausgestattet. In bestimmten Situationen sind sie besonders anfällig für Störungen. Extreme Wetterlagen oder Vogelflug können ein Grund dafür sein, warum die Strecke für eine bestimmte Zeit nicht mehr befahrbar ist. Reißt eine Oberleitung, nimmt die Instandsetzung viel Zeit in Anspruch.

  • Stellwerkstörung

Stellwerke verschalten auf allen Bahnstrecken die zentralen Elemente des Zugsicherungssystems. Sie können sowohl ober- als auch unterirdisch liegen. Dass das Stellwerk „fälschlicherweise“ auf Rot schaltet, kann zum Beispiel an einer Weichen- oder Signalstörung liegen. Doch auch ein Fehler im Stellwerk selbst ist denkbar. Bei den elektronischen Systemen kann es an verschiedenen Stellen zu Fehlermeldungen kommen: Dementsprechend lässt sich nur schwer sagen, wie lange eine Stellwerkstörung andauert.

Liegengebliebener Zug

Trotz regelmäßiger Wartung und Überprüfung der Fahrzeuge im Zugverkehr kann es dazu kommen, dass ein Zug nothalten muss und nicht weiterfahren kann. Neben externen Faktoren wie einer Blockade auf der Strecke können Störungen in der Elektronik oder den automatischen Sicherheitssystemen auftreten. Einige der Probleme können direkt vor Ort gelöst werden, für andere müssen Experten kommen. Im Extremfall wird der Zug abgeschleppt.

Rettungseinsatz auf den Gleisen

Kommt es auf der Fahrt zu einem medizinischen Notfall oder einer Situation, in der die Polizei oder Feuerwehr angefordert werden muss, erfahren Sie dies meist über die Durchsage. „Notarzteinsatz am Gleis“ ist beispielsweise eine Beschreibung, die in solchen Fällen verwendet wird. Befinden Sie sich selbst im entsprechenden Zug, sollten Sie Ruhe bewahren und auf Anweisungen des Personals warten. Erfahren Sie am Gleis von dem Rettungseinsatz, sollten Sie sich auf längere Wartezeiten und Fahrplanänderungen einstellen.

„Verzögerungen im Betriebsablauf“ – Was bedeutet das?

Immer wieder hört man im Bahnverkehr die Durchsage: Es gibt eine Verzögerung im Betriebsablauf. Mit dem Ausdruck sind meist kleinere Verspätungen gemeint. Dazu zählen zum Beispiel ein Personenstau im Eingangsbereich oder die verspätete Bereitstellung eines Zuges. In der Regel kann die Fahrt nach einer kurzen Pause fortgesetzt werden.

Die Entschädigungsleistungen der Bahngesellschaften

Wenn sich Ihre Fahrt aufgrund einer Betriebsstörung verzögert und die Ursache dafür bei der Bahngesellschaft liegt, haben Sie Anspruch auf eine Entschädigung. Erreicht Ihr Zug den Zielbahnhof mit 60 Minuten Verspätung, erhalten Sie eine Entschädigung von 25 % des gezahlten Fahrpreises. Ab einer Verspätung von 120 Minuten beträgt die Rückzahlung 50 %. Wie Sie einen Antrag auf Entschädigung einreichen können und was zu beachten ist, erfahren Sie auf der Website des verantwortlichen Verkehrsunternehmens. Informationen zu Entschädigungsleistungen der Mitteldeutschen Regionalbahn erhalten Sie unter der Kategorie „Fahrgastrechte“.

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Schulungen und Trainings der Mitarbeiter im Bahnverkehr

Mitarbeiter im Bahnverkehr müssen regelmäßig an verschiedenen Schulungen, Trainings und Weiterbildungen teilnehmen, um den aktuellen Sicherheitsstandards und Vorschriften nachzukommen. Die Ziele dieser Maßnahmen sind unterschiedlich: Grund- und Basiswissen auffrischen, Abläufe festigen oder neue Technologien und Praktiken aneignen. Schlussendlich können sowohl Arbeitgeber und Mitarbeiter als auch die Reisenden davon profitieren.

Die meisten Mitarbeiter im Regionalverkehr absolvieren vor dem Berufseinstieg eine Ausbildung. Mittlerweile kann auch das Angebot der 14 dualen Studiengänge genutzt werden. Die Inhalte aus dieser Grundausbildung müssen jährlich im sogenannten regelmäßigen Fortbildungsunterricht (RFU) aufgefrischt werden. In der Regel dauert diese verpflichtende Maßnahme einen Tag. Dabei werden Themen wie Bahnbetrieb, Unfallverhütung, Gefahrgut, Wagentechnik, Bremstechnik und Arbeitsschutz behandelt. Auch neue gesetzliche Regelungen und Vorschriften sind Teil des RFUs. Zusätzlich können die Bahnunternehmen ihre Mitarbeiter in zahlreichen verschiedenen Bereichen weiterbilden lassen.

Fort- und Weiterbildungsinstanzen

Deutschlandweit existieren zahlreiche Instanzen, bei denen Eisenbahnunternehmen ihre Mitarbeiter weiterbilden lassen können. Diese Instanzen bieten für die verschiedenen Berufsbilder im Bahnverkehr die passende Schulung an. So können Triebfahrzeugführer beispielsweise mit Hilfe eines Simulator-Trainings auf Situationen vorbereitet werden, die im Regelfahrbetrieb nicht alltäglich sind. Rangierbegleiter erhalten wiederum regelmäßige Schulungen im Bereich Sicherheit und Arbeitsschutz. Innerhalb eines erlernten Berufes können sich Mitarbeiter neue Qualifikationen, wie der des Bremsprobeberechtigten, aneignen. Qualifizierte Instanzen für Fort- und Weiterbildungen sind zum Beispiel die SES Aus- und Fortbildung e. K., die Eisenbahn-Technische Bildung GmbH oder die Aus- und Weiterbildungszentrum Verkehrsgewerbe Leipzig GmbH .

Individuell auf die Mitarbeiter zugeschnitten sind sogenannte Inhouse Schulungen. Dabei geben externe Trainer Seminare, die sowohl die Kompetenzen des Einzelnen als auch die Arbeit im Team verbessern. Der Vorteil für die Bahnunternehmen ist dabei, dass die Seminar-Themen individuell zusammengestellt werden können und die Termine und Uhrzeiten sehr variabel sind. Um Reisekosten zu sparen, finden viele Schulungen mittlerweile online statt.

DB Training

Auch die Deutsche Bahn bietet Weiterbildungen an. Der Anbieter „DB Training, Learning & Consulting“ ermöglicht Qualifizierungs- und Beratungsleistungen für verschiedene Mitarbeitergruppen im europäischen Mobilitäts- und Logistikmarkt. Die Themen, die dabei hauptsächlich im Fokus stehen, sind der Bahnbetrieb, die Infrastruktur, die Fahrzeugtechnik und verschiedene Business Skills. Doch auch Veranstaltungen zu erster Hilfe, dem Umgang mit rassistischen Angriffen oder der Unterstützung von Reisenden mit Behinderung werden von DB Training angeboten.
Als neue Weiterbildungs-Sparte sind Umweltschulungen Teil des Angebotes von DB Training. Von rechtlichen Grundlagen zum Naturschutz bei Bauvorhaben, über Einsichten in eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft bis hin zu Maßnahmen im Artenschutz können sich Mitarbeiter zum Thema Umwelt informieren lassen.

Die Schulungen der DB Sicherheit behandeln Themen wie Deeskalation in persönlichen Gefährdungslagen, Methoden zur Informationsgewinnung und -sicherung bei Drohanrufen oder dem taktischen Umgang mit Spurenträgern (zum Beispiel Drohbriefe).

Notfallübungen

Um bei einem Notfall bestens vorbereitet zu sein, führen die einzelnen Bahnunternehmen spezifische Übungen durch, in denen Notfallsituationen nachgestellt werden. An einem solchen Einsatz sind meist nicht nur die Mitarbeiter der Bahn, sondern auch Einsatzkräfte der örtlichen Feuerwehr, des Technischen Hilfswerkes sowie der Bundespolizei dabei. Nur so können die Abläufe im Ernstfall auch reibungslos funktionieren. Ein Szenario könnte beispielsweise sein, dass ein Zug entgleist oder ein Feuer ausbricht.

Photo by J. Kelly Brito on Unsplash

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Sicherheitseinrichtungen und Nothilfemittel im Zug

Für Notsituationen, die auf einer Zugfahrt auftreten können, gibt es unterschiedliche Sicherheitseinrichtungen und Nothilfemittel. Dabei ist es nicht nur gut, diese zu kennen, sondern auch zu wissen wann sie verwendet werden dürfen.

Egal, was für ein Notfall eintritt: Zunächst sollten Sie versuchen, Ruhe zu bewahren. Schaffen Sie sich einen Überblick über die Situation und gehen Sie im Kopf durch, was zu tun ist. Um ein geeignetes Nothilfemittel zu finden, helfen Ihnen Hinweisschilder und Piktogramme an den Fenstern und Wänden im Zug.

Notbremse

Bei unmittelbarer Lebensgefahr, die durch das Halten des Zuges vermieden werden kann, sollten Sie die Notbremse ziehen. Diese befindet sich meist im Einstiegsbereich und ist mit einem auffälligen Piktogramm versehen. Ein medizinischer Notfall  stellt hierbei eine Ausnahme dar: In diesem Fall sollten Sie die Notbremse nicht betätigen. Lesen Sie alles zum Gebrauch der Notbremse auf unserem Blogartikel nach.

Alarmknopf

Im Eingangsbereich eines jeden Wagens der Züge im Nah- und Fernverkehr befindet sich ein sogenannter Alarm- oder Notfallknopf. Dieser kann unterschiedlich aussehen, ist jedoch in allen Fällen mit den Worten „Alarm“, „Notfall“, „Hilferuf“ oder „Sprechstelle“ gekennzeichnet. Über diesen Knopf stellen Sie eine direkte Verbindung zum Fahrzeugführer her. Dies sollten Sie tun, wenn ein medizinischer Notfall vorliegt, sich eine Person gewaltsam verhält oder sich eine anderweitige Gefahrensituation entwickelt, über die das Zugpersonal schnellstmöglich informiert werden muss. Aus dem Fahrerstand kann anschließend der Notarzt oder die Polizei informiert werden.

Notfallkoffer

In jedem ICE und IC muss ein Notfallkoffer im Zug vorhanden sein. Auch im Regionalverkehr befindet sich in der Regel ein Erste-Hilfe-Set an Board. Der Aufenthaltsort ist mit einem grünen Hinweisschild gekennzeichnet, auf dem sich ein weißes Kreuz oder ein weißer Koffer befindet. Sollten Sie sich unsicher sein, weiß das Zugpersonal, wo sich der nächste Notfallkoffer befindet. Ein Defibrillator ist spätestens am nächsten Bahnhof erreichbar.

Feuerlöscher

Im Fernverkehr gibt es in jedem Wagon einen Feuerlöscher. Und auch auf den meisten regionalen Verbindungen ist ein Feuerlöscher im Wagen vorhanden. Dieser befindet sich in der Regel zwischen zwei Sitzgruppen. Anhand eines Piktogramms mit einem Feuerlöscher und einem Pfeil ,nach unten ist die Stelle gekennzeichnet. Wenn Sie keinen Feuerlöscher finden können, befindet sich immer einer beim Zugführer im Führerstand. Diesen sollten Sie in jedem Fall über ein Feuer im Zug  informieren: Den Kontakt dorthin stellen Sie über den Alarmknopf her.

Nottürentriegelung

In der Nähe der Notbremse im Eingangsbereich des Wagens befindet sich eine sogenannte Nottürentriegelung. Damit kann die Zugtür im Notfall per Hand geöffnet werden. Hier gilt jedoch das gleiche wie bei der Notbremse: Wer die Einrichtung ohne Grund betätigt, macht sich strafbar. Die Nottürentriegelung funktioniert nur, wenn der Zug steht. Daher ist es sinnvoll, vorab den Zugführer über den Alarmknopf über die Gefahrensituation zu informieren: Das Personal weiß, ob ein Ausstieg die sicherste Variante ist. Denn ein unbedachter, eigenmächtiger Ausstieg mitten auf der Zugstrecke kann aufgrund von möglichem Gegenverkehr, Strom auf den Gleisen und anderen Risiken gefährlich sein.

Nothammer

Auch dieses Notfallmittel haben Sie sicherlich schon einmal im Zug gesehen: Der Nothammer ist dafür gedacht, das Fenster in einer Gefahrensituation einschlagen zu können. Entwickelt sich nach einem Unfall ein Feuer im Zug und die Tür lässt sich nicht öffnen, kann der Nothammer den Ausstieg ermöglichen. Nutzen Sie den Hammer jedoch nur, wenn es keine andere Möglichkeit zum Aussteigen gibt oder wenn Ihnen das Zugpersonal entsprechende Anweisungen erteilt.

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Was passiert mit dem Zug nach der Fahrt?

Es ist spät am Abend, und ein Zug rollt nach seiner letzten Fahrt des Tages in den Bahnhof. Alle Reisenden steigen aus und verlassen den Bahnhof – Doch was geschieht nun mit dem Fahrzeug? Wer kümmert sich darum, und wo parkt es über Nacht?

Nachdem der Zug im Zielbahnhof angekommen ist, erfolgt zunächst ein Kontrollgang. Hierbei überprüfen die Mitarbeiter, ob auch wirklich alle Reisenden ausgestiegen sind und ob es grobe Verschmutzungen oder Mängel im Innenraum gibt, die über Nacht beseitigt werden müssen. Anschließend wird der Zug in den meisten Fällen vom Zugführer oder von einem Zugbereitsteller an seinen Abstellort gefahren.

Auf dem Abstellgleis, oder im Betriebswerk?

Wird ein Zug über Nacht nicht gebraucht, landet er auf einem Abstellgleis oder in einem Betriebswerk. In der Nähe einiger Bahnhöfe befinden sich außerdem große Lagerhallen, in denen mehrere Züge neben- oder hintereinander „parken“ können. Befindet sich der Zug in einem Kopfbahnhof, und ist er am nächsten Tag der erste, der wieder abfährt, kann er auch auf dem Gleis stehengelassen werden. Je nachdem, wann der Zug das letzte Mal gesäubert wurde, rückt nun das Reinigungspersonal an. Steht eine Wartung oder Tiefenreinigung auf dem Plan, muss er in ein besonderes Werk gefahren werden.

Die Reinigung

Mehrmals in der Woche werden alle Züge der Bahngesellschaften in Deutschland, egal ob Regionalbahnen oder Züge des Fernverkehrs, einer Innen-Reinigung unterzogen. Etwa 4 000 Mitarbeiter sind dafür verantwortlich. Einige davon reinigen den Zug auf der Fahrt oder bei der Ankunft im Zielbahnhof, die meisten arbeiten jedoch in den Werken. Bei einer Tiefenreinigung wird zunächst der Müll vom Boden und aus den Abfalleimern eingesammelt. Anschließend werden alle Oberflächen, darunter auch die Sitze und Fenster, gereinigt. Besonders viel Zeit nimmt die Säuberung der sanitären Anlagen in Anspruch.

Während der aktuellen Corona-Pandemie ist Hygiene und Sauberkeit in den Zügen und am Bahnsteig von besonderer Bedeutung. Denn nur so kann eine sichere Fahrt für alle Fahrgäste gewährleistet werden. Eine neu gestartete Reinigungsoffensive der Deutschen Bahn und vieler weiterer Verkehrsunternehmen beinhaltet zusätzliches Reinigungspersonal und veränderte Reinigungspläne, sodass die Oberflächen rund um die Uhr desinfiziert sind.

Prüfung und Wartung

Wurde ein Zug final abgestellt, folgt eine Überprüfung der gängigen Systeme. Beim ICE beispielsweise wird eine automatische Bremsprobe durchgeführt, Störungen werden behoben und die Systeme der Zugsicherung werden getestet. Anschließend fährt sich die Klimaanlage oder Heizung herunter.

Die regelmäßige Wartung der Fahrzeuge ist ein weiterer elementarer Teil des Sicherheitskonzepts der Bahngesellschaften. Je mehr Strecke gefahren wurde, desto detaillierter erfolgen die Wartungen in den Werkstätten.

All diese Maßnahmen und Vorkehrungen bleiben für die Zugreisenden weitgehend unbemerkt. Sie sehen am nächsten Tag nur den vorbereiteten Zug, der am Gleis auf sie wartet.

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