Ob Diebstahl, körperliche Bedrohung oder Gewalt: Die Nachrichten über Gewalttaten in Zügen beherrschen immer wieder die Medien. Was bleibt, ist das Gefühl, Bahn zu fahren sei unsicher. Doch Fakten zur Sicherheit in Zügen belegen das Gegenteil.
Züge sicherer als Busse oder Autos
Züge gelten als das sicherste Verkehrsmittel für die Alltagsmobilität – nur Flugzeuge sind sicherer. Nach einer Aufstellung der Allianz pro Schiene, die sich auf Daten des Statistischen Bundesamts beruft, steht die Bahn als sicherstes Verkehrsmittel vor Bussen und vor allem dem Auto. Demnach kamen im Durchschnitt der Jahre 2008 bis 2017 in Deutschland pro einer Milliarde Personenkilometer 0,035 Menschen ums Leben. Somit ist das Risiko durch einen Verkehrsunfall zu verunglücken für Bahnreisende 55 mal geringer als für die Insassen eines Pkw. (1)
Risiko für Gewalttaten gesunken
Doch nicht nur Verkehrsunfälle sollten bei einem Blick auf die Sicherheit von Bahnreisenden betrachtet werden: Wie sieht es mit der Bedrohung durch andere Mitreisende aus? Wie sicher sind unsere Züge in Bezug auf Gewalttaten und andere Vorfälle? Negative Schlagzeilen zu Gewalt- und Straftaten sind immer wieder in den Medien präsent. Doch inwieweit spiegelt dies die tatsächliche Lage wider? Die Anzahl der Gewaltvorfälle gegen Fahrgäste im öffentlichen Verkehr ist nach vorhandenen Daten gering und hat nicht zugenommen, sondern teilweise abgenommen. Lediglich die Zahl der Übergriffe auf Beschäftigte, wie Zugbegleiter und Sicherheitsmitarbeiter sowie Polizisten ist laut den regional vorliegenden Statistiken leicht gestiegen. (2)
Hohes Sicherheitsgefühl in Zügen
Zur Gewalt und Belästigung gegen Fahrgäste in Bahnen gibt es keine offiziellen Statistiken. Jedoch gibt es Zahlen zum allgemeinen Sicherheitsempfinden der Deutschen in öffentlichen Verkehrsmitteln. Demnach fühlen sich nur neun Prozent in öffentlichen Verkehrsmitteln nicht sicher.
Das Sicherheitsgefühl wird durch einzelne Verkehrsunternehmen, Aufgabenträger und Verbände regelmäßig gemessen. Dabei hat sich herausgestellt, dass das Sicherheitsempfinden der Fahrgäste persönlichkeits- und situationsabhängig ist. Demnach fühlen sich z. B. Fahrgäste in Zügen vor Gewalt und Belästigung in der Regel besser geschützt als wartende Reisende an Busstationen oder Bahnhöfen. Außerdem haben Frauen eher ein unsicheres Gefühl als Männer. Das subjektive Sicherheitsempfinden ist daher nur bedingt auf die tatsächliche Sicherheit in Zügen zurückzuführen. (1)
Zahlreiche Maßnahmen für mehr Sicherheit in Zügen
Länder, Polizei und Bahngesellschaften unternehmen Einiges, um die Sicherheit in Zügen zu verbessern. An Bahnhöfen wird verstärkt geschultes Sicherheitspersonal eingesetzt. Zudem führt die Bundespolizei regelmäßige Kontrollen durch. Die Beamten sind an einigen Bahnhöfen sogar rund um die Uhr präsent. Videotechnik an Bahnhöfen und in Zügen dient zur Abschreckung und der Aufklärung von Straf- und Gewalttaten. Außerdem sind die meisten modernen Züge mit hochauflösenden Videokameras ausgestattet. In Notsituationen dienen sowohl die Zugbegleiter, als auch Sprechstellen oder Hotline-Nummern Ihrer Sicherheit.
Für die Sicherheit in Zügen können auch Sie einen Beitrag leisten: Ihre Zivilcourage kann dazu beitragen, Straftaten zu verhindern oder aufzuklären. So sorgen Sie im Sinne der Gemeinschaft für mehr Sicherheit auf Zugreisen.
Wie ist Ihre Erfahrung? Fühlen Sie sich sicher auf Zugreisen? Teilen Sie es uns gerne in den Kommentaren mit!
(3) Bild: Forsa (2013): Sicherheit in öffentlichen Verkehrsmitteln, 2013, Quelle: Statista (2019) https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1869/umfrage/sicherheit-in-oeffentlichen-verkehrsmitteln/