Für Notsituationen, die auf einer Zugfahrt auftreten können, gibt es unterschiedliche Sicherheitseinrichtungen und Nothilfemittel. Dabei ist es nicht nur gut, diese zu kennen, sondern auch zu wissen wann sie verwendet werden dürfen.
Egal, was für ein Notfall eintritt: Zunächst sollten Sie versuchen, Ruhe zu bewahren. Schaffen Sie sich einen Überblick über die Situation und gehen Sie im Kopf durch, was zu tun ist. Um ein geeignetes Nothilfemittel zu finden, helfen Ihnen Hinweisschilder und Piktogramme an den Fenstern und Wänden im Zug.
Notbremse
Bei unmittelbarer Lebensgefahr, die durch das Halten des Zuges vermieden werden kann, sollten Sie die Notbremse ziehen. Diese befindet sich meist im Einstiegsbereich und ist mit einem auffälligen Piktogramm versehen. Ein medizinischer Notfall stellt hierbei eine Ausnahme dar: In diesem Fall sollten Sie die Notbremse nicht betätigen. Lesen Sie alles zum Gebrauch der Notbremse auf unserem Blogartikel nach.
Alarmknopf
Im Eingangsbereich eines jeden Wagens der Züge im Nah- und Fernverkehr befindet sich ein sogenannter Alarm- oder Notfallknopf. Dieser kann unterschiedlich aussehen, ist jedoch in allen Fällen mit den Worten „Alarm“, „Notfall“, „Hilferuf“ oder „Sprechstelle“ gekennzeichnet. Über diesen Knopf stellen Sie eine direkte Verbindung zum Fahrzeugführer her. Dies sollten Sie tun, wenn ein medizinischer Notfall vorliegt, sich eine Person gewaltsam verhält oder sich eine anderweitige Gefahrensituation entwickelt, über die das Zugpersonal schnellstmöglich informiert werden muss. Aus dem Fahrerstand kann anschließend der Notarzt oder die Polizei informiert werden.
Notfallkoffer
In jedem ICE und IC muss ein Notfallkoffer im Zug vorhanden sein. Auch im Regionalverkehr befindet sich in der Regel ein Erste-Hilfe-Set an Board. Der Aufenthaltsort ist mit einem grünen Hinweisschild gekennzeichnet, auf dem sich ein weißes Kreuz oder ein weißer Koffer befindet. Sollten Sie sich unsicher sein, weiß das Zugpersonal, wo sich der nächste Notfallkoffer befindet. Ein Defibrillator ist spätestens am nächsten Bahnhof erreichbar.
Feuerlöscher
Im Fernverkehr gibt es in jedem Wagon einen Feuerlöscher. Und auch auf den meisten regionalen Verbindungen ist ein Feuerlöscher im Wagen vorhanden. Dieser befindet sich in der Regel zwischen zwei Sitzgruppen. Anhand eines Piktogramms mit einem Feuerlöscher und einem Pfeil ,nach unten ist die Stelle gekennzeichnet. Wenn Sie keinen Feuerlöscher finden können, befindet sich immer einer beim Zugführer im Führerstand. Diesen sollten Sie in jedem Fall über ein Feuer im Zug informieren: Den Kontakt dorthin stellen Sie über den Alarmknopf her.
Nottürentriegelung
In der Nähe der Notbremse im Eingangsbereich des Wagens befindet sich eine sogenannte Nottürentriegelung. Damit kann die Zugtür im Notfall per Hand geöffnet werden. Hier gilt jedoch das gleiche wie bei der Notbremse: Wer die Einrichtung ohne Grund betätigt, macht sich strafbar. Die Nottürentriegelung funktioniert nur, wenn der Zug steht. Daher ist es sinnvoll, vorab den Zugführer über den Alarmknopf über die Gefahrensituation zu informieren: Das Personal weiß, ob ein Ausstieg die sicherste Variante ist. Denn ein unbedachter, eigenmächtiger Ausstieg mitten auf der Zugstrecke kann aufgrund von möglichem Gegenverkehr, Strom auf den Gleisen und anderen Risiken gefährlich sein.
Nothammer
Auch dieses Notfallmittel haben Sie sicherlich schon einmal im Zug gesehen: Der Nothammer ist dafür gedacht, das Fenster in einer Gefahrensituation einschlagen zu können. Entwickelt sich nach einem Unfall ein Feuer im Zug und die Tür lässt sich nicht öffnen, kann der Nothammer den Ausstieg ermöglichen. Nutzen Sie den Hammer jedoch nur, wenn es keine andere Möglichkeit zum Aussteigen gibt oder wenn Ihnen das Zugpersonal entsprechende Anweisungen erteilt.