Zugführerin mit Signal und Pfeife

Zugführer*innen: So sorgen die Mitarbeiter für eine sichere Zugfahrt

Im Gegensatz zur ersten Assoziation: Der Zugführer ist nicht der Triebfahrzeugführer. Denn er fährt den Zug nicht. Aber welche Aufgaben haben der Zugführer oder die Zugführerin dann? Wir haben uns die Position genauer angeschaut.

Der Aufgabenbereich des Zugführers und der Zugführerin

Zugführer, Zugchef oder Zugsführer tragen in einem Eisenbahnunternehmen die Verantwortung für die Sicherheit und ordnungsgemäße Abwicklung einer Zugfahrt. Um der Zugaufsicht nachzukommen, stellt der Zugführer beispielsweise vor der Abfahrt die Abfahrbereitschaft des Zuges fest. Hierfür prüft er kurz die Lage am Bahngleis: Erlauben die Signale ein Losfahren des Zuges? Ist die Bahnstrecke frei oder befinden sich Fahrgäste vor der weißen Linie? Bevor die Türen schließen, gibt er einen Achtungspfiff. Ist der Zug abfahrbereit, erteilt der Zugführer dann dem Lokführer den Abfahrauftrag. Hierfür kann er entweder ein Abfahrsignal wie einen Befehlsstab verwenden oder den Abfahrauftrag mündlich mitteilen.

Betriebliche Aufgaben des Zugführers im Nahverkehr

Neben dem Abfahrauftrag arbeitet der Zugführer im Fahrgastbereich des Zuges. Während er im Fernverkehr, also in ICE- und IC/EC-Zügen, als Zugchef bezeichnet wird, wird die Position im Nahverkehr Kundenbetreuer genannt.

Hinweis: Oft erkennen Sie den Zugführer an seiner roten Armbinde.

Die Aufgaben des Kundenbetreuers und Zugchefs auf einen Blick:

  • Sicherheit der Fahrgäste und deren Ansprechpartner
  • Fahrkartenkontrolle
  • Lautsprecherdurchsagen im Zug
  • Kommunikation mit der Transport- bzw. Verkehrsleitung der Betriebs- oder Netzleitzentrale
  • Teamverantwortung für die anderen Zugbegleiter an Bord

Ausbildung zum Zugführer

Während der Ausbildung zum Zugführer lernen die Auszubildenden den Bahnbetrieb kennen. Hierbei beschäftigen sie sich mit den Teilbereichen Rangieren inkl. Kuppeln, Behandeln (Einstellung) der Bremsen im Zug, der technischen Wagenkunde sowie dem Berechnen der Bremshundertstel.

Wissenswert: Beim Bremshundertstel wird das Bremsvermögen des Zuges berechnet. Hierbei werden das Bremsgewicht des Zuges mit seiner Masse und der Bremsleistung ins Verhältnis gebracht. Die Zugführer lernen also, wie lange ein Zug abhängig von seiner Länge, Größe und Masse braucht, um zum Stehen zu kommen.

Außerdem machen sich die angehenden Zugführer damit vertraut, den Bremszettel und die Wagenliste zu erstellen. Natürlich erlernen sie auch Fahrausweisverkauf und -kontrolle und beschäftigen sich eingehend mit Fragen rund um den Service im Kundenbereich.

In einigen Zügen benötigt man jedoch keinen Zugführer. Dies ist bei den meisten Güterzügen und in vielen S-Bahnen der Fall. Denn hier kommen technische Einrichtungen wie das Technikbasierte Abfertigungsverfahren ohne menschliche Schnittstelle aus. In diesen Fällen übernimmt der Triebfahrzeugführer die betriebssicherheitliche Verantwortung. Daher kann ein Triebfahrzeugführer zwar zusätzlich ein Zugführer sein. Hingegen kann ein Zugführer nicht die Aufgaben des Triebfahrzeugführers übernehmen!

Haben Sie weitere Berufe rund um die Bahnfahrt, die Sie näher kennenlernen wollen? Dann schreiben Sie uns gerne einen Kommentar und wir schauen uns die Aufgaben genauer an.

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So sorgen Gleisarbeiten für eine sichere Bahnfahrt

Schienen sind jeder Witterung ausgesetzt. Außerdem nutzen die Züge selbst täglich die Gleise ab. Für eine sichere und reibungslose Bahnfahrt sind daher Inspektionen und Reparaturen notwendig. Wir haben uns die Gleisarbeiten näher angeschaut.

Welche Ursachen gibt es für Schäden an Schienen?

Die Hauptursache für die Schienenabnutzung sind die Züge selbst. So können zwar Eisenbahnschienen 30 bis 60 Jahre genutzt werden, doch eine hohe Beanspruchung der Strecke führt zu einem allmählichen Verschleiß und verkürzt die Lebensdauer der Schienen.

Hierbei kommt es schneller zu Schäden, wenn die Strecke besonders viel befahren ist. Auch die Geschwindigkeit der Züge beeinflusst den Grad der Abnutzung. So sind die Schienen auf einer Schnellfahrstrecke deutlich höher belastet als auf einer Strecke mit Tempolimit. Besonders auf kurvenreichen Strecken sind die Schienen einer starken Belastung ausgesetzt. Daher kann in engen Bögen bereits nach zwei Jahren ein Tausch der Schiene notwendig sein.

Neben den Zügen sorgt das Wetter für Abnutzungserscheinungen. Kälte oder gar Schnee und Vereisung führt dazu, dass sich das Metall zusammenzieht. Die Schienen können brechen. Bei erhöhter Sonneneinstrahlung und Hitze dehnt sich das Material hingegen aus und kann sich verbiegen. Aber auch normale Regenfälle wirken sich auf das Gleisbett aus. So unterspült das Regenwasser den Schotter. Dadurch kann sich das Gleisbett absenken. Die Höhe des Schotters ist jedoch wichtig. Denn er fixiert die Schwellen und die darauf befestigten Schienen. Sackt der Schotter ab, könnten auch die Schienen absinken.

Regelmäßige Inspektionen dokumentieren Schäden an den Schienen

Anlagenverantwortliche begutachten regelmäßig die Gleise und Weichen und dokumentieren Schäden. So können Abnutzungen früh erkannt und verhindert werden. Hierfür ist jedes Stück Gleis und jede Weiche aber auch die Oberleitung sowie die Leit- und Sicherungstechnik in einem System hinterlegt. Unregelmäßigkeiten können daher einfach aufgenommen und kategorisiert werden. Mithilfe dieser Kategorien wird entschieden, welche Gleisarbeiten wann durchgeführt werden müssen. Idealerweise werden mehrere Maßnahmen gebündelt und möglichst an Feiertagen, Wochenenden oder nachts umgesetzt.

Die Abstände der Inspektionen richten sich danach, wie stark die Gleise bereits abgenutzt sind oder wie stark die Belastung der Strecke ist. Darum werden Schnellfahrstrecken in kürzeren Abständen inspiziert.

Gleisarbeiten: Diese Ausbesserungen gibt es im Schienenbereich

Regelmäßig wird das Schotterbett korrigiert und wieder aufgefüllt: beispielsweise, wenn starke Regenfälle die Schotterfläche unterspült haben, Steine verrutscht sind oder das Gleisbett abgesackt ist. Diese Arbeit nennen die Gleisarbeiter „Stopfen“. Dabei wird der Schotter wieder an Ort und Stelle gebracht und Unebenheiten aufgefüllt. Hierfür benutzen die Arbeiter eine Gleisstopfmaschine.

So werden Probleme im Gleisbett behoben

Ein Wagen fährt voraus und misst unter anderem die Krümmung, Windung und Hebung der Gleise. Dann wird überprüft, ob die Parameter in einem festgelegten Bereich liegen. Denn nur dann dürfen die Schienen und Weichen befahren werden. Werden Unregelmäßigkeiten gefunden, kommt die Gleisstopfmaschine zum Einsatz. Die Stopfmaschine erledigt mehrere Aufgaben gleichzeitig: Zunächst hebt die Maschine die Gleise leicht an, dann füllt sie den Schotter auf und verdichtet ihn. Abschließend entfernt sie das übrig gebliebene Gestein.

Übrigens: Überschüssiger oder ausrangierter Schotter wird vollständig wiederverwendet. Hierfür wird das Material aufbereitet und kommt anschließend entweder als Recycling-Schotter wieder bei der Bahn oder alternativ als Rollsplitt im Straßenbau zum Einsatz.

Darüber hinaus sorgen Bettungs- und Reinigungsmaschinen für ein sauberes und sicheres Gleisbett. Wetterbedingte Verunreinigungen wie verschlammte Stellen oder kleine Stücke sortiert die Maschine aus. Der noch brauchbare Schotter wird hingegen zurück ins Schotterbett gebracht. Durch diese Verfahrensweise kann pro Gleismeter bis zu 60 % des Schotters wiederverwendet werden.

So wird ein Schienenbruch repariert

Durch große Temperaturschwankungen oder einem Verschleiß durch den Fahrbetrieb brechen manchmal Schienen. Diese müssen dann wieder verschweißt werden. Hierfür werden zwei Methoden angewandt:

Aluminiumthermisches Schweißen

Per Hand schweißen die Arbeiter die Schienen wieder zusammen. Hierfür wird zunächst eine Gussform angebracht. Währenddessen werden die Schienenenden mit Bunsenbrennern vorgewärmt. Anschließend wird auf die Gussform eine Art Eimer gestellt, in dem sich ein Gemisch aus Eisenoxid und Aluminium-Granulat befindet. Dieses sogenannte Thermit wird entzündet. Dabei erreicht das Gemisch eine Temperatur von über 2.300 Grad und verflüssigt sich. Nun kann die Flüssigkeit in die Gussform laufen und den Bruch schließen. Abschließend wird das überschüssige Thermit beseitigt und die Schiene abgeschliffen.

Abbrennstumpfschweißen

Bei Schnellfahrstrecken verwenden die Gleisarbeiter*innen die Methode des Abbrennstumpfschweißens. Hierbei werden die Schweißarbeiten vollautomatisch von einer Maschine übernommen. Mittels elektrischen Stroms werden die beiden Schienenenden bis zur Schmelztemperatur von 2.300 Grad erhitzt. Außerdem werden mögliche Unreinheiten beseitigt. Haben die Schienenenden die richtige Temperatur erreicht, presst die Maschine diese mit hohem Druck gegeneinander. Dadurch verschmelzen die Enden miteinander. Sofort wird das überschüssige Material entfernt und ein gleichmäßiger Übergang entsteht.

Haben Sie bereits Gleisarbeiten beobachten können? Wir freuen uns auf Ihre Eindrücke.

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Das ist der sicherste Sitzplatz im Zug

Unter allen Verkehrsmitteln ist die Bahn das sicherste Fortbewegungsmittel. Dennoch können auch bei einer Zugfahrt Unfälle passieren. Wir sagen Ihnen, welcher Sitzplatz im schlimmsten Fall der sicherste ist.

Züge sind das sicherste Verkehrsmittel

Auto versus Bahn: Laut der Allianz pro Schiene ist Bahnfahren überall in Europa sicherer als Autofahren.

So war im deutschen Zehnjahresschnitt von 2008 bis 2017 die Wahrscheinlichkeit für Insassen eines PKW 56-mal höher tödlich zu verunglücken als für Bahnreisende. Das Verletzungsrisiko ist für Autofahrende sogar 105-mal höher.

Wo ist der sicherste Sitzplatz im Zug?

Da Unfälle unterschiedlich sind, gibt es nicht den einen sichersten Sitzplatz im Zug. Denn je nach Art des Unfalls wirken die auftreffenden Kräfte unterschiedlich und verteilen sich anders. Während bei einem Frontalzusammenstoß die hinteren Zugabteile geschützter sind, sind die Überlebenschancen im vorderen Teil des Zuges bei einem Auffahrunfall am größten.

Demnach ist der sicherste Sitzplatz jeweils am weitesten entfernt vom Unfallzentrum, weil ein Großteil der Aufprallenergie bereits absorbiert wurde, ehe sie den Fahrgast erreicht hat. Sollte der mittlere Teil des Zuges entgleisen, sind hingegen die vorderen und hinteren Bereiche im Zug sicherer.

So finden Sie Ihren sicheren Sitzplatz

Im vorderen Zugbereich, mittig oder im letzten Wagenabteil: Wo sollte man sich nun einen Sitzplatz suchen? Besonders gefährlich sind die Stehplätze zwischen den Sitzreihen. Vor allem im Bereich der Ausstiegstüren befinden sich etliche Hindernisse wie Stufen, Feuerlöscher oder Geländer, gegen die Sie fallen könnten. Daher raten wir von einem Sitz- oder Stehplatz in diesem Bereich ab. Gerade wenn Sie stehen, sind Sie der kinetischen Energie schutzlos ausgeliefert. Sie sollten sich daher stets einen Sitzplatz für Ihre Bahnfahrt wählen.

Wählen Sie einen Sitzplatz mittig im Zug

Bei einem Aufprall- oder Auffahrunfall sind Sie in der Zugmitte am besten geschützt, da die jeweiligen Zugenden wie eine Knautschzone wirken.

Setzen Sie sich entgegen die Fahrtrichtung

Setzen Sie sich entgegen die Fahrtrichtung. So wirken die Verzögerungskräfte von vorne nach hinten auf Ihren Körper. Denn der Sitz fängt bereits einen Großteil der Aufprallenergie ab. Außerdem stützt und schützt Sie der Sitz vor schweren Verletzungen. Wenn Sie hingegen mit dem Blick in Fahrtrichtung sitzen, könnten Sie ungehindert auf den vorderen Sitz prallen. So steigt das Verletzungsrisiko deutlich.

Wählen Sie einen Gangplatz

Setzen Sie sich außerdem nah an den Gang. Ein Gangplatz ist bei einem seitlichen Zusammenstoß der sicherere Platz. Reduzieren Sie außerdem die Gefahr durch entgegenkommende Züge und entscheiden Sie sich für einen Sitzplatz auf der rechte Seite (in Fahrtrichtung gesehen).

Abteil statt Großraumwaggon

Umherfliegendes Gepäck stellt eine große Gefahrenquelle bei einem Umfall dar. Bevorzugen Sie daher einen Sitzplatz in einem Abteil statt in einem Großraumwaggon. Denn hier gibt es deutlich weniger Gepäck.

Hinweis: Lesen Sie in unserem Beitrag, wie Sie Ihr Gepäck am besten verstauen.

Schauen Sie sich bereits beim Beginn Ihrer Bahnfahrt nach dem Notausstieg um. So wissen Sie, wo Sie im Notfall den Zug verlassen können.

Sie haben sicher Ihre persönlichen Vorlieben und Vorstellungen vom perfekten Sitzplatz. Suchen Sie den Platz nach Sicherheitskriterien aus oder spielen diese Gedanken für Sie keine Rolle? Schreiben Sie uns doch einen Kommentar, wie Sie sich für Ihren perfekten Sitzplatz entscheiden.

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Diese Vorsignale sorgen für Sicherheit bei Ihrer Bahnfahrt

Bei hohen Zuggeschwindigkeiten reichen Hauptsignale für den Bremsweg nicht mehr aus. Hier werden Vorsignale für eine sichere Bahnfahrt notwendig. Wir stellen Ihnen die Signale vor.

Sichere Bahnfahrt durch Vorsignale

Bei einem Tempo von 160 km/h benötigen die Züge einen Bremsweg von ca. 1.000 m. Vorsignale sollen ausschließen, dass das Lokpersonal ein Hauptsignal übersieht. Die Signalbilder warnen also rechtzeitig vor einer Streckenänderung, die ein Abbremsen notwendig macht. Hierfür zeigen die Eisenbahnsignale an, welches Signalbild den Zugführer am zugehörigen Hauptsignal erwartet. Ziel ist es, dass der Lokführer den Zug noch vor dem Hauptsignal zum Stehen bringen kann.

Diese Signalbilder gibt es als Vorsignale:

  • Vr 0: Halt erwarten. Die runde Scheibe steht senkrecht. Ist ein Flügel vorhanden, zeigt dieser senkrecht nach unten.
  • Vr 1: Fahrt mit Buchfahrplangeschwindigkeit erwarten. Die runde Scheibe liegt waagerecht. Ist ein Flügel vorhanden, zeigt dieser senkrecht nach unten.
  • Vr 2: Langsamfahrt bzw. Fahrt mit Geschwindigkeitsbeschränkung erwarten. Die runde Scheibe steht senkrecht. Der Flügel zeigt schräg rechts abwärts.

Bild Vorsignale: Urheber WWSS1, CC BY-SA 3.0

Standorte der Vorsignale

Vorsignal und Hauptsignal stehen in einem Abstand zueinander, der dem Bremsweg entspricht. Diesen Bremswegabstand benötigen die Züge maximal, um vor dem Halt zeigenden Hauptsignal sicher zum Stehen zu kommen. Je nach Strecke und den örtlichen Begebenheiten wird der Regelbremsweg festgesetzt. Bei Hauptbahnen beträgt er in der Regel 1.000 oder 700 m. Auf Nebenbahnen kann dieser Abstand hingegen nur 400 m sein.

Führt die Strecke über einen Gleisbogen, ist das Hauptsignal für den Triebfahrzeugführer nicht einsehbar. Die Mindestsichtbarkeit, die abhängig von der Streckengeschwindigkeit zwischen 300 und 500 m liegt, ist demnach nicht mehr gegeben. Zwischen dem Vor- und dem Hauptsignal sind ein oder mehrere Vorsignalwiederholer notwendig, die das Hauptsignal ankündigen. Auf diese Weise wird die Mindestsichtbarkeit des Hauptsignals künstlich hergestellt.

Vorsignale werden prinzipiell rechts vom befahrenen Gleis aufgestellt. Ist eine eindeutige Zuordnung nicht möglich oder herrscht Platzmangel, dann wird das Signal über dem Gleis mittels Signalbrücken oder -ausleger befestigt.

Erhöhte Sicherheit durch Vorsignale

Durch die Vorsignalwiederholer kann auch ein unnötiges Abbremsen des Zuges verhindert werden: Beispielsweise wenn das Signal ursprünglich Halt angekündigt und das Hauptsignal inzwischen die Fahrtstellung eingenommen hat. Oder, wenn zwischen Vorsignal und Hauptsignal ein Halteplatz liegt und von diesem das Hauptsignal nicht erkennbar ist. Auch während des Halts zeigt der Vorsignalwiederholer die Stellung des Hauptsignals an. Dadurch wird das Sicherheitsrisiko gesenkt, dass der Triebfahrzeugführer die Vorsignalinformation während des Verkehrshalts vergisst.

Als Vorsignalwiederholer werden nur Lichtsignale genutzt. Dies gilt auch bei ansonsten rein mechanischen Stellwerksbereichen.

Hinweis: Die Hauptsignale für Ihre sichere Bahnfahrt lernen Sie in unserem gesonderten Beitrag kennen.

Achten Sie während Ihrer Bahnfahrt auf Haupt- und Vorsignale? Wir freuen uns auf Ihre Erfahrungen: Hinterlassen Sie uns im Kommentarfeld Ihre Eindrücke.

Foto:  Olga Ernst & Hp.Baumeler, CC-BY-SA-4.0

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Diese Hauptsignale sorgen für Sicherheit bei Ihrer Bahnfahrt

Signale am Streckenrand zeigen dem Lokführer, ob er eine Strecke befahren kann und wie schnell. Wir stellen Ihnen die Hauptsignale für eine sichere Bahnfahrt vor.

In der Frühzeit der deutschen Eisenbahngeschichte benutzte jede Bahngesellschaft ihr eigenes Signalsystem. Mit der Verstaatlichung dieser Gesellschaften ab 1875 trat in ganz Deutschland eine einheitliche Signalordnung für die Eisenbahnen Deutschlands in Kraft. Diese gilt noch heute.

Bedeutung der Hauptsignale für die Bahnfahrt

Die Signalordnung umfasst verschiedene Signalarten. Grob lassen sie sich in Haupt- und Vorsignale sowie Zusatzsignale gliedern. Über die Hauptsignale (Hp) erfährt der Zugführer, ob er in den nachfolgenden Streckenabschnitt einfahren darf oder nicht. Das Hauptsignal kann sich aus bis zu drei Signalbildern zusammensetzen.

Zwischen diesen Signalen wird unterschieden:

  • Im Bahnhof: Einfahr-, Zwischen- und Ausfahrsignale
  • Auf freier Strecke: Blocksignale
  • Vor Gefahrenstellen: Deckungssignale

So sind Hauptsignale für eine sichere Bahnfahrt aufgebaut

Hauptsignale setzen sich aus Form- und Lichtsignalen zusammen. Die Formsignale bestehen aus zwei Signalflügeln, die ihre Stellung je nach Information ändern. Als Nachtzeichen beziehungsweise Lichtzeichen werden zwei Lichter eingesetzt, deren Farbe je nach Signal wechselt.

Damit man die Maste der Formhauptsignale besser erkennt, sind sie mit rot-weiß gestreiften Mastblechen ausgerüstet.

Hauptsignale
Grafik Übersicht Signale: WWSS1, CC BY-SA 3.0

Hauptsignal Hp 0: Halt

Vor dem Hauptsignal Hp 0 muss der Zug anhalten. Denn der nachfolgende Streckenabschnitt ist entweder von einer anderen Zugfahrt besetzt, oder die Fahrt endet hier. So sieht das Hp-0-Signal aus: Der obere Signalflügel zeigt waagerecht nach rechts. Als Lichtsignal erscheint ein rotes Licht.

Hauptsignal Hp 1: Fahrt

Wird dieses Signal angezeigt, kann die Zugfahrt mit der zulässigen Streckengeschwindigkeit fortgesetzt werden. So sieht das Hp-1-Signal aus: Der obere Signalflügel zeigt schräg nach rechts oben. Als Lichtsignal erscheint ein grünes Licht.

Hauptsignal Hp 2: Langsamfahrt

Die folgende Strecke darf nach dem Hauptsignal befahren werden – jedoch nur mit einer gedrosselten Geschwindigkeit. Im anschließenden Weichenbereich gilt die zulässige Höchstgeschwindigkeit von 40 km/h. Abweichungen von dieser Geschwindigkeit werden im sogenannten Buchfahrplan hinterlegt oder werden per Befehl oder durch einen Geschwindigkeitsanzeiger übermittelt.

So sieht das Hp-2-Signal aus: Zwei Signalflügel zeigen schräg nach rechts oben. Als Lichtsignal erscheint ein grünes über einem gelben Licht.

Weitere Signale für schnelle Züge notwendig

Bei schnellen Zügen reicht das Hauptsignal nicht aus, um nach dem Signal noch entsprechend abzubremsen. Ab einer Geschwindigkeit von 160 km/h benötigen die Züge einen Bremsweg von ca. 1000 m. Daher wird das Hauptsignal bereits 1000 m vorab mithilfe eines Vorsignals angekündigt. So kann der Lokführer rechtzeitig die Bremsung einleiten.

Hinweis: Die Vorsignale stellen wir Ihnen in einem gesonderten Beitrag vor.

Da die Ausrüstung des Streckennetzes mit diesen Signalen kostspielig und wartungsintensiv ist, sollen die Informationen künftig direkt in den Führerstand übertragen werden. Bisher werden die Systeme auf ihre Umsetzbarkeit überprüft.

Achten Sie auf Ihrer Bahnfahrt auf die Hauptsignale? Erzählen Sie uns doch im Kommentarfeld, welche Sicherungssysteme Sie bereits kennen.

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automatische Sicherheitseinrichtungen

So sicher ist Ihre Bahnfahrt: Volle Kontrolle durch automatische Sicherheitseinrichtungen

Auf der Strecke Frankfurt am Main nach Paris erreicht der ICE 3 eine Geschwindigkeit von bis zu 330 km/h. Dennoch ist ein Unglück wegen massiv überhöhter Geschwindigkeit in Deutschland sehr unwahrscheinlich. Wir erklären, wie automatische Sicherheitseinrichtungen für eine sichere Bahnfahrt sorgen.

Zugbeeinflussung gewährleistet das Einhalten des Tempolimits

In Deutschland ist es unmöglich, dass ein Lokführer das Tempolimit missachtet und mit überhöhter Geschwindigkeit in eine Kurve rast. Denn das komplette Streckennetz der Bahn ist mit automatischen Sicherungseinrichtungen ausgestattet: die sogenannte Zugbeeinflussung. Dank dieser Systeme kann ein Zug zum Halten gebracht und bei Geschwindigkeiten über 160 km/h auch geführt werden. Das automatische Sicherheitssystem ist ab einer Zuggeschwindigkeit von 100 km/h vorgeschrieben. Ausschließlich auf ausgewiesenen Nebenstrecken wird auf die Zugbeeinflussung verzichtet. Denn hier dürfen Züge in der Regel maximal Tempo 80 fahren.

Diese automatischen Sicherheitseinrichtungen sorgen für eine sichere Bahnfahrt

Im deutschen Streckennetz kommen hauptsächlich die Punktförmige Zugbeeinflussung (PZB) und die Linienzugbeeinflussung (LZB) zum Tragen. Ergänzt werden diese Sicherheitssysteme durch die Sicherheitsfahrschaltung (Sifa). Der Lokführer kann diese Sicherheitseinrichtung während der Bahnfahrt nicht deaktivieren. Er kann also nicht selbst bestimmen, schneller zu fahren, als es für die Strecke erlaubt ist.

Die Punktförmige Zugbeeinflussung (PZB)

Bei der Punktförmigen Zugbeeinflussung erfolgt die Informationsübertragung und die Überwachung punktuell. Zwischen den Schienen sind Kabel und Transponder verlegt. Über Sensoren werden die Geschwindigkeit und der Standort des Zugs ermittelt. Diese Messdaten werden binnen Sekundenbruchteilen an das Triebfahrzeug übertragen. Fährt ein Zugführer mit zu hohem Tempo oder überfährt ein haltzeigendes Signal, wird der Zug notfalls automatisch abgebremst.

Mit dem PZB wird auch die zulässige Geschwindigkeit an verschiedenen Punkten auf der Strecke kontrolliert. So muss der Zug an bestimmten Positionen wie vor einer Kurve seine Geschwindigkeit um mehr als 20 Prozent reduzieren. Fährt der Zug an den Messpunkten zu schnell, wird er automatisch gebremst.

Die Linienzugbeeinflussung (LZB)

Bei Zuggeschwindigkeiten über 160 km/h tritt eine weitere Sicherheitseinrichtung in Kraft. Denn bei dieser Geschwindigkeit benötigt man mehr als den üblichen 1.000-Meter-Abstand zwischen Vor- und Hauptsignal, um den Zug anzuhalten. Mittels eines Anzeigesystems wird der Triebfahrzeugführer über die bevorstehende Strecke informiert. Nähert er sich dem Signalpunkt, wird er zum Bremsen aufgefordert. Hierfür sorgt die LZB, die den Zug permanent führt. Die LZB stellt auch die Einhaltung der korrekten Geschwindigkeit sicher, indem sie das Tempo technisch dauerhaft kontrolliert. Überschreitet der Zugführer die zulässige Geschwindigkeit, springt die LZB automatisch ein und bremst den Zug ab. Sollte dieses Sicherheitssystem ausfallen, wird automatisch das nächste Sicherungssystem aktiviert: die PZB.

Die Sicherheitsfahrschaltung (Sifa)

Die Sicherheitsfahrschaltung (Sifa) ergänzt die PZB und die LZB. Während der Fahrt muss der Lokführer mindestens alle 30 Sekunden ein Pedal oder einen Taster bedienen. Diese Aktion zeigt dem System: Der Zugführer ist handlungsfähig. Wenn das Pedal oder der Taster nicht aktiviert werden, warnt das System den Lokführer. Nach einer optischen Warnung erfolgt ein akustisches Signal. Reagiert der Zugführer auf beide Signale nicht, wird der Zug automatisch durch die Sifa gebremst.

Hinweis: Wie Vorsignale und Hauptsignale neben den automatischen Sicherheitseinrichtungen für eine sichere Bahnfahrt sorgen, lesen Sie in unseren Blogbeiträgen.

Tragen automatische Sicherheitssysteme dazu bei, dass Sie sich während einer Bahnfahrt sicherer fühlen? Wir freuen uns auf Ihre Eindrücke und Erfahrungen. Nutzen Sie hierfür das Kommentarfeld.

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Sicherheit für Blinde am Bahnhof: Das Blindenleitsystem

Blinde und hochgradig sehbehinderte Menschen benötigen Unterstützung. Nur so können sie sich selbstbestimmt orientieren. Hierfür sorgt ein Leitliniensystem. Wir stellen Ihnen das Blindenleitsystem vor, das Blinde nicht nur am Bahnhof unterstützt.

Wer nur sehr eingeschränkt oder gar nicht sehen kann, muss sich auf seine anderen Sinne verlassen. Hierfür verwenden Sehbehinderte und Blinde einen Pendel- bzw. Blindenstock. Mit diesem erfühlen sie ihre Umwelt. So erkennen sie Wege und Hindernisse. Für eine noch bessere Orientierung am Bahnhof und im öffentlichen Raum sorgt das Boden- bzw. Blindenleitsystem. Dank des Systems können öffentliche Verkehrsmittel leichter genutzt werden.

Wie funktioniert das Blindenleitsystem?

Der Japaner Seiichi Miyake entwickelte das Blindenleitsystem im Jahr 1965. Das eigentlich für einen Freund entworfene System setzte sich weltweit durch.

Die Idee des Systems sind taktile, also tastbare Elemente. Mithilfe seines Pendelstocks erfühlt der Sehbehhinderte seinen Weg. Die Elemente können Leitstreifen und Aufmerksamkeitsfelder sein. Leitstreifen sind längliche Linien, die führen und orientieren. Aufmerksamkeitsfelder weisen hingegen auf wichtige Ziele hin. Die Felder gleichen großen Rechtecken mit punktuellen Erhöhungen.

Wofür sind die Aufmerksamkeitsfelder?

Die größeren Flächen finden Sie  vor Aus- und Eingängen, Treppen, Aufzügen und auf großen Flächen.

Diese Funktionen haben Aufmerksamkeitsfelder

  • Abzweigefelder: weisen auf Verzweigungen oder Richtungswechsel hin
  • Richtungsfelder: zeigen Richtungen, z. B. bei Fahrbahnquerungen an
  • Auffindestreifen: zeigen den Beginn eines Blindenleitsystems oder weisen auf seitlich gelegene Ziele hin, z. B. Haltestellen oder Aufzüge
  • Einstiegsfelder: markieren den Einstieg, z. B. an Bushaltestellen
  • Warnfelder: warnen vor Hindernissen
  • Auffangstreifen: begrenzen begehbare Flächen, z. B. auf Bahnsteigen

Wo wird das Leitliniensystem überall eingesetzt?

Die Bodenleitsysteme können beispielsweise aus Rillen- und Noppenplatten oder Noppenpflaster sein. Verwendete Materialien sind Beton oder Naturstein. In Innenräumen oder in Bahnhöfen werden auch Kautschuk, Metall oder Kunststoff eingesetzt. Sie finden die tastbaren Platten an Straßen, Plätzen, Haltestellen des ÖPNV, Bahnhöfen sowie öffentlichen Einrichtungen.

Das Blindenleitsystem am Bahnhof

Die Leitlinien lotsen Sie durch den Bahnhof und zum Gleis. Mithilfe der Aufmerksamkeitsfelder finden Sie Ihren Einstieg sowie Treppen und Aufzüge. Treppengeländer und Aufzüge sind mit Brailleschrift versehen. Auch Stufen oder Bahnsteigkanten sind kontrastreich gekennzeichnet.

Das Leitsystem stellt die Barrierefreiheit im öffentlichen (Straßen-)Raum sicher. So erhalten Blinde eine durchgängige Wegekette. Im Gebiet des VMS Verbundes finden Sie außerdem das Blindenleitsystem BLIS. Es unterstützt Seheingeschränkte. Mit einem speziellen BLIS-Handsender rufen Sie Informationen ab oder senden diese. Weitere Informationen zu Ihrer Bahnfahrt mit Mobilitätseinschränkung finden Sie auf unserem Blog.

Welche Erfahrungen haben Sie mit dem Blindenleitsystem gemacht? Was wünschen Sie sich, um sich sicher und selbständig am Bahnhof zu orientieren? Wir freuen uns auf Ihre Ideen als Kommentar.

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Corona-Krise: Das ist wichtig für Ihre sichere Zugfahrt

Die Corona-Krise hat massive Auswirkungen auf unser bisher gewohntes Leben. Für Ihre sichere Zugfahrt gibt es daher einiges zu beachten, damit Sie sowohl sich als auch Ihre Mitreisenden und Mitarbeiter der Bahnunternehmen vor einer Ansteckung schützen. Wir haben Ihnen zusammengestellt, worauf Sie jetzt achten sollten.

Mit diesen Bestimmungen wird trotz der Corona-Krise eine sichere Zugfahrt gewährleistet 

Grundsätzlich gilt, dass für Bahnreisende keine erhöhte Gefahr einer Ansteckung besteht. Dennoch sollten Sie sich an die vereinbarten Maßnahmen halten. Denn so schaffen wir es alle gemeinsam, die Ausbreitung des Coronavirus weiter erfolgreich einzudämmen.

Hygienemaßnahmen in Zügen und Kundenzentren

Mit verstärkten Reinigungsmaßnahmen beugen die Bahnunternehmen der Verbreitung des Corona-Virus vor. So führen die Reinigungsdienstleister antivirale und antibakterielle Desinfektionen an Türgriffen, Haltestangen, Türöffnungstastern und WCs durch.

Zu diesem Maßnahmenpaket gehört außerdem die Installation von Plexiglasscheiben in den Reise- und Kundenzentren der Bahnhöfe.

Generell gilt im Reise- und Kundenzentrum:

  • Achten Sie auf die Zugangsregelungen. Sind bereits mehrere Kunden im Wartebereich, so warten Sie bitte außerhalb des Kundenzentrums.
  • Tragen Sie eine Mund-Nase-Bedeckung.
  • Halten Sie den Mindestabstand von 1,5 bis 2 Metern ein.
  • Bezahlen Sie Ihr Ticket möglichst bargeldlos.

Mund-Nase-Bedeckung in Bus und Bahn

In allen Zügen, Bussen und Bahnhöfen gelten die allgemeinen Hygiene-Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts. Laut dieser Empfehlung müssen Sie seit dem 20. April in allen Bundesländern eine Mund-Nase-Bedeckung tragen, wenn Sie die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen. Dadurch helfen Sie, sich und andere zu schützen. Natürlich sind auch die Mitarbeiter der Bahnunternehmen dazu verpflichtet, einen entsprechenden Schutz zu tragen.

Beachten Sie dabei unbedingt, dass das Tragen der Mund-Nasen-Bedeckung nicht von den allgemeinen Hygieneregeln befreit. Es gilt trotzdem die Nies- und Hustetikette. Niesen und husten Sie daher in die Armbeuge und wenden Sie sich dabei von weiteren Fahrgästen ab. Halten Sie außerdem wo möglich 1,5 bis 2 Meter Abstand zu anderen Fahrgästen.

Inwieweit Sie einen Mund-Nase-Schutz auch außerhalb des Zuges benötigen, hängt von den jeweiligen Bestimmungen des Bundeslandes ab. Informieren Sie sich daher unbedingt vor Ihrer Bahnfahrt über die geltenden Verordnungen der jeweiligen Bundesländer.

Hinweis: Sie müssen nicht zwingend einen medizinischen oder anderweitig zugelassenen Mundschutz verwenden. Auch Tücher, Schals oder ein selbstgenähter Mundschutz sind erlaubt.

Mindestabstand für eine sichere Zugfahrt während der Corona-Krise

Halten Sie den empfohlenen Mindestabstand von 1,5 bis 2 Metern zu Mitreisenden und Mitarbeitern des Bahnunternehmens ein. Um diesen Abstand zu gewährleisten, sollten Sie die gesamte Länge des Zuges beim Ein- und Aussteigen nutzen. 

Fahrkartenverkauf während der Corona-Beschränkungen

Der Verkauf von Fahrkarten im Zug ist wieder möglich. Es gelten die Allgemeinen Beförderungsbedingungen uneingeschränkt. Eine Bahnfahrt ist daher nur mit gültiger Fahrkarte erlaubt. Ihre Fahrkarten erhalten Sie im Vorverkauf an Fahrkartenautomaten, Vorverkaufsstellen, online und im Zug bei den Kundenbetreuern.

Verdacht oder bestätigter Corona-Virus?

Falls Sie den Verdacht haben, am Corona-Virus erkrankt zu sein oder gar positiv auf das Virus getestet wurden, melden Sie sich bitte umgehend telefonisch bei Ihrem Hausarzt. Sie können auch das zuständige Gesundheitsamt oder den ärztlichen Bereitschaftsdienst unter der Telefonnummer 116 117 kontaktieren. Wenn Sie positiv getestet wurden, geben Sie Ihre Zugfahrten der letzten 14 Tage an.

Tipp: Sie wollen noch mehr über sicheres Zugfahren erfahren? Auf unserer Seite haben wir Ihnen weitere Informationen in verschiedenen Beiträgen zusammengestellt.

Wir wünschen Ihnen viel Kraft für die aktuelle Situation. Bleiben Sie gesund.

Sind Sie während der Corona-Krise bereits wieder mit der Bahn gefahren? Wie sind Ihre Erfahrungen? Erzählen Sie uns Ihre Erlebnisse während Ihrer Zugfahrt in der Corona-Zeit gern als Kommentar.

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Zugverspätung oder Ausfall – Ihre Rechte im Entschädigungsfall

Natürlich bemühen sich alle Bahnunternehmen Ihnen eine pünktliche und angenehme Fahrt zu ermöglichen. Doch manchmal gelingt dies nicht – Zugverspätung und Zugausfall sind die Folge. Welche Rechte Sie im Entschädigungsfall haben, zeigen wir Ihnen.

Falls sich durch Verspätungen oder Zugausfälle Ihre Reiseplanung ändert, können Sie als Fahrgast von Ihren gesetzlich festgeschriebenen Rechten Gebrauch machen. Laut EuGH-Urteil gelten diese auch bei höherer Gewalt wie Suizid, Unwetter oder Streikauswirkungen. Also dann, wenn nicht das Bahnunternehmen für die Verspätung verantwortlich ist. Welche Rechte Sie im Entschädigungsfall bei einer Zugverspätung haben, haben wir aufgelistet.

Entschädigungsfall bei Zugverspätung am Zielbahnhof

Trifft Ihr Zug am Zielbahnhof 60 Minuten oder mehr zu spät ein, erhalten Sie eine Entschädigung von 25 Prozent Ihrer Fahrkarte. Ab 120 Minuten Verspätung steht Ihnen ein Ausgleich der Fahrtkosten von 50 Prozent zu.

Für Zeitfahrkarten wie Länder-Tickets oder besondere Angebote gelten pauschale Entschädigungsbeträge, die je Verkehrsverbund variieren:

  • Im Nahverkehr sind für die 2. Klasse etwa 1,50 Euro und der 1. Klasse zwischen 2,25 und 2,50 Euro veranschlagt.
  • Im Fernverkehr für die 2. Klasse 5,00 und die 1. Klasse 7,50 Euro.
  • Besitzen Sie eine Abo-Karte wie die BahnCard 100 oder ähnliche Vergünstigungen steht Ihnen im Verspätungsfall ein Ausgleich von 10,00 Euro (2. Klasse) bzw. 15,00 Euro (1. Klasse) zu.

Diese Beträge gelten ab 60 Minuten Verspätung.

Hinweis: Bei Zeitfahrkarten erhalten Sie eine maximale Entschädigung von 25 % des Zeitkartenpreises. Entschädigungsbeträge unter 4,00 Euro werden nicht ausgezahlt. Hier sollten Sie mehrere Zeitkarten gesammelt einreichen.

Weiterfahrt mit einem anderen Zug oder weiteren Verkehrsmitteln

Ist eine Verspätung am Zielbahnhof von mindestens 20 Minuten absehbar, dürfen Sie Ihre Bahnfahrt mit jedem anderen, nicht reservierungspflichtigen Zug fortsetzen. Um Ihre Ankunftszeit zu verringern, dürfen Sie auch höherpreisige Züge nutzten. In diesem Fall müssen Sie jedoch vorerst die Kosten übernehmen und können sich diese im Anschluss erstatten lassen.

Sollte Ihr Zug planmäßig den Zielbahnhof erst zwischen 0 und 5 Uhr erreichen und hierbei 60 Minuten verspätet sein, dürfen Sie auch andere Verkehrsmittel nutzen. Dies gilt auch, wenn Sie mit der letzten planmäßigen Verbindung unterwegs sind und ohne andere Verkehrsmittel Ihr Ziel nicht bis Mitternacht erreichen könnten. Die Kosten werden bis maximal 80 Euro erstattet.

Hinweis: Falls Ihnen das Bahnunternehmen eine Möglichkeit zur Weiterfahrt organisiert, hat diese Vorrang vor selbstorganisierten Alternativen.

Wenden Sie sich daher zunächst an die Mitarbeiter des Bahnunternehmens mit dem Sie unterwegs sind. Diese regeln Ihre Weiterfahrt bzw. Übernachtung. Wenn Sie Ihre Weiterfahrt oder Übernachtung auf eigene Faust organisieren, haben Sie nur auf Kulanzbasis des Unternehmens die Möglichkeit, Ihre Auslagen wieder zu bekommen. Sie können keinen Ersatz der Kosten für ein anderes Verkehrsmittel oder eine Übernachtung verlangen, wenn Sie sich nicht erfolglos um Kontaktaufnahme vor Ort mit der Fahrkartenverkaufsstelle- oder Informationsstelle oder Personal des genutzten Zuges bemüht haben.

Erstattung der Reisekosten bei Reiseabbruch

Wird Ihr Zug am Zielbahnhof mehr als 60 Minuten verspätet eintreffen, können Sie sich einen Teil Ihrer Reisekosten erstatten lassen – bis maximal 80 Euro. Diese Erstattung greift bei Nichtantritt oder Abbruch der Reise wegen Verspätung, Zugausfall oder Anschlussverlust. Eine Erstattung erhalten Sie, wenn Sie aufgrund der Verspätung von Ihrer Reise zurücktreten. Brechen Sie Ihre Fahrt unterwegs ab, da sie durch die Verspätung sinnlos wird, können Sie die Fahrkosten auch für die bereits durchfahrene Strecke sowie die Fahrkarte für die Rückfahrt zum Ausgangsbahnhof beanspruchen. Nutzen Sie hingegen eine Teilstrecke, dann können Sie sich den nicht genutzten Anteil erstatten lassen.

Übernahme Übernachtungskosten

Ist aufgrund einer Verspätung die Weiterreise am selben Tag nicht zumutbar, kann eine Übernachtung erforderlich sein. In diesem Fall werden angemessene Übernachtungskosten erstattet. Die Bahngesellschaft kann Ihnen hierfür eine Übernachtungsmöglichkeit zur Verfügung stellen. Diese hat Vorrang vor selbst organisierten Alternativen.

Achtung: Für die verschiedenen Verkehrsverbünde und Landestarife können abweichende Regelungen gelten. Erkundigen Sie sich daher beim jeweiligen Verbund.

Wie werden Ansprüche Im entschädigungsfall bei zugverspätung geltend gemacht?

Bevor Sie Ihre Ansprüche geltend machen können, muss geklärt werden, wer der Verursacher ist. Ist das Bahnunternehmen in der Verantwortung, wenden Sie sich an den jeweiligen Kundenservice. Um Ihre Ansprüche geltend zu machen, haben Sie verschiedene Möglichkeiten:

  • Ausfüllen des Fahrgastrechteformular (online oder postalisch): Hierbei fügen Sie Ihre Fahrkarte entweder als Scan oder als Original bei.
  • Anspruch im Servicecenter des jeweiligen Verkehrsunternehmens einfordern: Auch hier müssen Sie ein Fahrgastrechteformular ausfüllen und mit Ihrem Fahrschein belegen.

Hinweis: Alle Rechte im Detail finden Sie hier.

Die wichtigsten Fragen rund um Ihre Reise mit dem Zug und wie sicher eine Bahnfahrt ist, erfahren Sie in unserem Blogbeitrag.

Haben Sie schon mal wegen einer Zugverspätung einen Entschädigungsfall wie Übernachtung oder eine Erstattung in Anspruch genommen?  Schreiben Sie uns gerne einen Kommentar und lassen Sie uns an Ihren Erfahrungen teilhaben.

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Sicher am Bahnsteig: Deshalb sollten Sie auf die weiße Linie achten!

Ein voller Bahnsteig und Sie kämpfen sich durch das Getümmel bis zu Ihrem Waggon: Haben Sie dabei schon einmal den Platz hinter der weißen Linie als Überholspur genutzt? Wir erklären Ihnen,wie wichtig die weiße Linie am Bahnsteig ist und warum Sie das Überholen in der nächsten Rushhour am Gleis lassen sollten.

Sicher wissen Sie, dass die weiße Linie am Bahnsteig den Sicherheitsabstand zur Bahnsteigkante markiert. Dass es lebensnotwendig ist einen ausreichenden Abstand zur Bahnsteigkante zu halten, wissen hingegen wenige. Um sich zu schützen, sollten Sie sich mindestens einen Meter oder mehr vom Gleis entfernt aufhalten.

Gefährliche Sogwirkung

Fährt ein Zug in oder aus dem Bahnhof entsteht eine Sogwirkung. Vorbeifahrende Züge entwickeln einen derart kräftigen Sog, dass Gegenstände oder sogar ein Mensch mitgerissen werden können. Sie werden vom Zug förmlich angesaugt und mitgenommen. Personenunfälle sind durch aufmerksames und umsichtiges Verhalten jedoch vermeidbar.

Diese Aktivitäten am Bahnsteig sind gefährlich

  • sich vor der weißen Linie bewegen
  • im Gleis aufhalten
  • auf der Bahnsteigkante sitzen
  • auf dem Bahnsteig toben, schupsen, rennen
  • Rad-, Skate-, Snakeboard- sowie Inlineskatesfahren

Halten Sie den Sicherheitsabstand zum Gleis auch ein, wenn der Zug bereits angehalten hat. Denn zwischen Zug und Bahnsteigkante befindet sich ein Spalt, auf den Sie achten sollten. Im Gedränge könnten Sie mit dem Fuß abrutschen oder mit Ihrem Reisegepäck hängen bleiben.

Lautsprecherdurchsagen kündigen zwar Zugeinfahrten oder -durchfahrten an, doch viele überhören die Ansagen. Achten Sie am Bahnsteig auf Ihre Sicherheit und verzichten Sie am besten auf Ablenkungen über das Handy wie Musik hören oder telefonieren.

Tipp: Weitere Hinweise, wie Sie sich sicher am Bahnsteig verhalten, finden Sie hier.

Experiment zur weißen Linie am BAHNSTEIG

Experimentieren Sie zuhause mit Ihrem Kind und zeigen Sie ihm, wie schnell eine Sogwirkung entsteht. Sie benötigen nur zwei leere Getränkedosen und einen nicht zu dünnen Strohhalm.

Legen Sie die Getränkedosen längs nebeneinander. Eine Dose ist das Gleis, die andere eine Person. Lassen Sie dabei einen Abstand von 2 bis 3 Zentimetern zwischen beiden Dosen Platz. Pusten Sie nun mit dem Strohhalm zwischen den Dosen hindurch. Ihr Luftstrom stellt im Experiment den einfahrenden Zug dar.

Sie werden sehen, dass die Dosen aufeinander zurollen. Der Zug saugt also die Person näher an das Gleis. Im schlimmsten Fall stoßen beide zusammen – die Person fällt also in das Gleis oder vor den Zug.

Halten Sie sich stets an den Sicherheitsabstand? Haben Sie schonmal jemanden beobachtet, der mit baumelnden Beinen am Gleis saß? Lassen Sie uns an Ihren Erfahrungen teilhaben und schreiben Sie uns einen Kommentar.

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