Hitze, Sturm, extreme Kälte oder Gewitter können das öffentliche Leben stark einschränken. So muss manchmal auch der Zugverkehr angepasst oder im schlimmsten Fall sogar eingestellt werden. Es stellt sich die Frage: Wie sicher ist Zug fahren bei extremen Wetterlagen? Und welche Maßnahmen werden getroffen, um die Schädigung von Reisenden zu verhindern?
Hitze und Kälte
Extreme Temperaturen im Sommer und Winter können auch Einfluss auf den Bahnverkehr haben. Die Klimaanlagen der Züge sind für Temperaturen bis zu 32 Grad Celsius ausgelegt. Steigen die Temperaturen weiter, kann die Technik ausfallen. Starke Hitzeperioden können außerdem dazu führen, dass sich die Schienen ausdehnen. Um dies zu verhindern, werden die Seiten der Bahnstrecken mit Bäumen bepflanzt, die Schatten spenden. Auch weiße Farbe auf den Schienen kann die Temperatur senken. Worauf Sie bei extremer Hitze außerdem achten sollten, erfahren Sie auf unserem Blog zu „Sommerhitze während der Bahnfahrt“ .
Schon vor den Wintermonaten bereiten sich die Bahngesellschaften auf Kälteperioden vor. Die Züge werden ausgiebig überprüft, die Streugutreserven werden aufgefüllt, Einsatzpläne werden geschrieben und das Personal für den Ernstfall geschult. Bei einem Kälteeinbruch mit Eis und Schnee kommen Frostschutzmittel an den Rädern und Schneeschleudern zum Einsatz. Außerdem sind die Weichen mit einer Heizanlage ausgestattet, damit sie nicht zufrieren. Auf unserem Blog lesen Sie, wie Sie sich im Zug bei extremer Kälte verhalten sollten.
Alles in allem ist das Bahnfahren bei Hitze und Kälte sicher – Es kann jedoch vermehrt zu Verspätungen und Zugausfällen kommen, wenn beispielsweise die temperaturempfindliche Technik versagt.
Wenn der Herbststurm kommt
Umgekippte Bäume und abgeknickte Äste auf den Schienen können den Zugverkehr für längere Zeit lahm legen. Ab Windstärke 9 nach der Beaufort-Skala, was einer Geschwindigkeit von 75 bis 88 km/h entspricht, sprechen Meteorologen von einem Sturm. Gegenstände wie Mülltonnen und Bäume können auf die Strecke rollen oder fallen, und den Zug im Extremfall zum Entgleisen bringen. Warum dies jedoch sehr unwahrscheinlich ist, erfahren Sie auf unserem Blog zum Thema “So bleibt der Zug auf den Schienen”. Beim Auffahren des Zuges auf größere Gegenstände können Fahrgäste im Innenraum verletzt werden. Daher werden die Grünstreifen rund um die Gleise regelmäßig beschnitten, um die Gefahr durch herabfallende Äste zu verringern. Auch Oberleitungen kann es treffen. Wenn diese umknicken oder reißen, ist die Strecke meist für eine längere Zeit nicht mehr befahrbar.
Wird das Risiko bei einem starken Sturm von Experten als zu hoch eingeschätzt, stellen die Bahngesellschaften den Verkehr komplett ein. Mit dieser Vorsichtsmaßnahme wird auch verhindert, dass Fahrgäste auf der Strecke festsitzen, sollte die Weiterfahrt nicht mehr möglich sein.
Zug fahren bei Starkregen
Starkregen ist normalerweise nicht gefährlich für Zugreisende. Die Geschwindigkeit des Zuges muss unter Umständen reduziert werden, da die Sicht eingeschränkt ist. Die Spurführung ist durch die Schienen jedoch abgesichert. Daher kann der Zug nicht durch Unachtsamkeit, wie bei einem Auto, von der Strecke abkommen, und es müssen keine weiteren Sicherheitsmaßnahmen getroffen werden. Nur bei anhaltendem Regen, der den Wasserspiegel von Flüssen und Seen ansteigen lässt, ist Vorsicht geboten: Die Brückenpfeiler, auf denen der Zug das Gewässer überquert, können instabil werden. Daher werden Brücken für schwere und besonders schnelle Züge bei Hochwasser vorsichtshalber gesperrt.
Keine Angst vor dem Gewitter
Die größte Angst von Zugreisenden während eines Gewitters besteht wohl darin, dass der Zug vom Blitz getroffen wird. Doch die Wahrscheinlichkeit und die Gefahr, die davon ausgeht, ist sehr gering. Sollte es dennoch zu einem Einschlag kommen, wird die Energie direkt in den Boden geleitet. Der Wagon funktioniert wie ein Faraday’scher Käfig: Er schützt als elektrischer Leiter die sich im Innenraum befindenden Personen.
Schlägt ein Blitz jedoch in ein Stellwerk oder eine Signalanlage ein, hat dies Konsequenzen für den gesamten Verkehr auf dieser Strecke. Meist dauert es einige Zeit, bis die Schäden wieder repartiert werden können. Auf der Seite des Deutschen Wetterdienstes können Sie vor Ihrer Zugfahrt überprüfen, ob aktuell Wetterwarnungen auf Ihrer Strecke vorliegen. An diesen Daten orientieren sich auch die Bahngesellschaften in Deutschland.
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