Fahrpläne und vergrößerende Sehhilfe

Sicherer Zugfahren mit Brille, Lupe & Co

Der Fahrplan verschwimmt, die Anzeigetafel ist von schwarzen Flecken verdeckt, die einzelnen Stufen im Zugabteil sind kaum noch voneinander zu unterscheiden: Wenn das Sehen im Alter oder durch Krankheit eingeschränkt wird, kann das Zugfahren schnell gefährlich werden. Lupen, Filterbrillen & Co helfen Betroffenen, dennoch sicher ans Reiseziel zu kommen.

Das Sehvermögen des Menschen nimmt ab dem 40. Lebensjahr ganz natürlich ab. Meist merken wir es aber erst dann, wenn das Lesen von Kleingedrucktem zur Herausforderung wird. Neben Altersweitsichtigkeit bereiten aber auch erhöhte Blendempfindlichkeit, abnehmendes Kontrastsehen und Augenkrankheiten vielen Menschen starke Probleme beim Sehen. In all diesen Fällen können verschiedene Lupen, Filterbrillen und weitere vergrößernde Sehhilfen Abhilfe schaffen.

Praktische Klassiker: Hand- und Reiselupen

Wer „Lupen“ hört, denkt oft schnell an die klassischen Modelle aus Omas Schreibtischschublade – oder vielleicht auch an den Meisterdetektiv aus der Bakerstreet. Doch Hand-, Reise- und Leuchtlupen können sich beim Zugfahren als äußerst praktisch erweisen. Vor allem beim Lesen von Fahrplänen, Infomaterial und Tickets.

Zugegeben: Vielen Menschen hilft hier auch eine Lesebrille – doch es gibt zahlreiche Ausnahmen. Brillenträgern zum Beispiel wird bei Altersweitsichtigkeit gern eine Gleitsichtbrille empfohlen. Der Haken: Der stufenlose Übergang von Nah- und Fernbereich sorgt unterwegs häufig sowohl für Unsicherheiten beim Auf- und Absteigen von Stufen, Treppen und Absätzen als auch beim Ein- und Aussteigen von Verkehrsmitteln. Zudem führen Gleitbrillen vermehrt zu Schwindel, Unwohlsein und Irritationen. Alles, was man beim Zugfahren überhaupt nicht gebrauchen kann. Für Brillenträger, die deshalb auf Gleitsichtbrillen verzichten, bleibt dann meist nur ein unbequemer Brillenwechsel – oder eben eine große Auswahl an hilfreichen Lupen, die sich in drei Arten unterteilen.

  • Reiselupen haben einen praktischen Linsenschutz zum Ein- und Ausklappen – meist aus Leder oder Plastik. Es gibt sie mit verschiedenen großen Sehfeldern und unterschiedlichen Vergrößerungen. Dank ihrer kompakten Größe können Sie sie schnell aus der Hosen- oder Handtasche fischen, um einen kurzen Blick auf das Ticket oder den Fahrplan zu werfen.
  • Moderne Handlupen haben schon langen nicht mehr den berüchtigten Oma-Charme. Sie sind zwar größer als Reiselupen, aber mit dem größeren Sehfeld bieten sie eine bessere Übersichtlichkeit beim Lesen oder Betrachten, zum Beispiel von Linienplänen. Da schlechte Lichtverhältnisse das Sehen zusätzlich beeinträchtigen, sind Handlupen mit zusätzlicher LED-Beleuchtung äußerst praktisch. Dank der LEDs verbrauchen sie auch sehr wenig Energie.
  • Wer es komfortabler haben möchte, kann zu elektronischen Lupen greifen. Neben dem Vergrößern und Ausleuchten verfügen Sie – je nach Art und Modell über weitere Funktionen. Ähnlich wie ein Smartphone sind sie mit Kamera und Display ausgestattet. Sie können Texte kontrastreicher darstellen, verfügen oft über Leselinien und eine Fotofunktion. Vor allem letztere ist praktisch: So kann man Fahrpläne, Hinweisschilder oder Ähnliches schnell fotografieren und danach in Ruhe betrachten, vergrößern und kontrastieren – ohne Gedränge oder gefährliche Verrenkungen.

Neben Altersweitsichtigkeit helfen all diese Lupen auch bei Augenkrankheiten, die das Sehfeld einschränken, wie zum Beispiel bei Altersbedingter Makuladegeneration (AMD), Diabetischer Retinopathie oder dem Grünen Star (Glaukom). Mit der Vergrößerung der nicht betroffenen Areale im Sehfeld können die Fehlstellen in der Wahrnehmung ausgeglichen werden, was den Betroffenen das Lesen erleichtert.

Schmerzfreie Sicht mit Filterbrillen

Zugfahren macht bei strahlendem Sonnenschein besonders viel Spaß, oder? Leider nicht allen Menschen! Denn im Alter nimmt die Blendempfindlichkeit zu, vor allem beim schnellen Wechsel von Hell und Dunkel. Verlassen Betroffene zum Beispiel den Zug oder die Bahnhofhalle kann sich ihr Auge nur sehr langsam an das helle Licht gewöhnen. Schmerz und Orientierungslosigkeit sind die Folge.

Auch das Kontrastsehen nimmt bei vielen Menschen im Alter ab. Klare Kanten verschwimmen zusehends in der Wahrnehmung, was beim Ein- und Ausstieg von Zügen oder beim Treppensteigen in den Wagons schnell gefährlich werden kann.

Spezielle Filterbrillen können in beiden Fällen spürbare Erleichterungen bringen. Im Gegensatz zu Sonnenbrillen reduzieren sie nicht die gesamte Helligkeit, sondern filtern nur die Lichtwellen heraus, die den Schmerz verursachen. So können sie in der Regel auch problemlos bereits in den dunkleren Räumen, wie im Zug oder in der Bahnhofshalle, ohne Sichteinschränkungen getragen werden. Filterbrillen verbessern meist gleichzeitig auch den Kontrast, was Stolpern sowie das Fehltreten bei Stufen und Zugtüren verhindern kann.

Gut beraten: im Optikerfachgeschäft

Sie sehen: Lupen & Co können Ihnen bei Sehbeeinträchtigungen verschiedener Art wirklich helfen. Das Wichtigste dabei ist jedoch die richtige Auswahl. Was für den einen funktioniert, ist für den Nächsten vielleicht unnötig bis unvorteilhaft. Im Internet gibt es zwar eine große Auswahl, doch wo finden Sie auch eine gute Beratung?

Was viele Betroffene nicht wissen: Ein guter Optiker hat nicht nur Brillen im Angebot, sondern führt oft auch Lupen und weitere vergrößernde Sehhilfen.

Einfach einmal nachzufragen, lohnt sich auf jeden Fall. Meist ergeben sich im Gespräch unerwartete Lösungen und Sie können die verschiedenen Sehhilfen gleich ausprobieren. So sind Sie für Ihre nächste Zugfahrt bestens gerüstet. Haben Sie bereits Erfahrung beim Zugreisen mit Brille, Lupe und Co gemacht? Dann erzählen Sie uns in den Kommentaren davon!

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